Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Matt
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Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#1

Beitrag von Matt »

Hallo zusammen,

ich habe hier ein Weizenrezept für 20L Ausschlag und wollte nun die Menge verdoppeln. Ich meine irgendwann mal ein Tool gesehen zu haben kann mich aber nicht mehr erinnern. Ist es einfach so, dass ich die Angaben verdoppeln muss?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Matt
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Boludo
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#2

Beitrag von Boludo »

Natürlich einfach alles verdoppeln. Was denn sonst?

Stefan
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#3

Beitrag von Matt »

Boludo hat geschrieben:Natürlich einfach alles verdoppeln. Was denn sonst?

Stefan
In "Bierbrauen für jedermann" lese ich z.B. bei einem Weizenrezept:

Zutaten für 10L Bier:

1 kg helles Malz
1,5 kg Weizenmalz
25 g Hopfen
8 L Wasser
8-9 L Wasser Nachguss

Zutaten für 20L Bier:

2 kg helles Malz
3 kg Weizenmalz
45 g Hopfen
14 L Wasser
10-12 L Wasser Nachguss

Also zumindest beim Hopfen und beim Wasser läuft es zumindest hier offenbar nicht gemäß "einfach verdopppeln".

Matt
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Boludo
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#4

Beitrag von Boludo »

Das ist Quatsch.

Stefan
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Ruthard
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#5

Beitrag von Ruthard »

Mach's dir einfach und gehe auf http://www.maischemalzundmehr.de , da kannst du beliebig skalieren und hast zudem klar definierte Zutaten.

Cheers, Ruthard
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Boludo
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#6

Beitrag von Boludo »

Der einzigste Grund die Gußmengen zu variieren ist, wenn die Gerätschaften zu klein werden und man high gravity macht. Dann ändern sich auch die Hopfenmengen etwas.
Ansonsten ist das wie beim Spagetti kochen: Will man die doppelte Menge, wirft man die doppelte Menge Spagetti in die doppelte Menge Wasser.

Stefan
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#7

Beitrag von Matt »

OK - danke für Eure Hilfe. Ich verstehe nur nicht warum in Büchern dann so etwas Falsches gedruckt wird ?!?! :thumbdown

Na dann werde ich mal den nächsten Weizensud verdoppeln :Smile

Matt
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Nicht alles was in irgendwelchen Hobby-Brauer Büchern steht stimmt so auch.
Flaschen im Backofen sterilisieren oder Verdünnungswasser abkochen sind nur
zwei Beispiele für den Unfug der in solchen Werken verbreitet wird.

Bei High Gravity muss schon die Hopfenmenge anpassen, aber auch erst bei
größeren Mengen Würze. Im kleinen Maßstab von 20-30L macht das sicherlich
keinen Unterschied, zumindest keinen den du schmecken kannst.

Ansonsten stimmt das so, Schüttung/Hopfung einfach hochrechnen.
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Morena von Nürnberg
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#9

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Alt-Phex hat geschrieben:Nicht alles was in irgendwelchen Hobby-Brauer Büchern steht stimmt so auch.
Flaschen im Backofen sterilisieren oder Verdünnungswasser abkochen sind nur
zwei Beispiele für den Unfug der in solchen Werken verbreitet wird.

Bei High Gravity muss schon die Hopfenmenge anpassen, aber auch erst bei
größeren Mengen Würze. Im kleinen Maßstab von 20-30L macht das sicherlich
keinen Unterschied, zumindest keinen den du schmecken kannst.

Ansonsten stimmt das so, Schüttung/Hopfung einfach hochrechnen.
Hallo Düsseldorfer,

High Gravity und Hopfenmengenanpassung...interessant ...wie würde denn zum Beispiel eine Anpassung von 60 auf 80 Liter aussehen. Wie driften die Mengen des Hopfens denn in welche Richtung ab? :Grübel
Nur imaginär:
60 Liter
Menge Malz x1
Menge Hopfenbitter y1
Menge Hopfenaroma z1
80 Liter
Menge Malz x2 (x1 +x1 x 0,33)
Menge Hopfenbitter y2 (y2 + y1 x ?) :Waa
Mende Hopfenaroma z2 (z1 + z2 x ?) :Waa

Der Zusammenhang Mengenerhöhung des Bieres und Hopfenveränderung ist dann sicher nicht linear...oder?

Sorry an den TE das ich hier mit der Frage so hereinplatze.

Danke für deine/eure Antwort(en)

Gruss aus der momentanen Regenzone..
Ralf
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Alt-Phex
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#10

Beitrag von Alt-Phex »

Hallo Ralf,

in dieser Tabelle (Berechnungen 1.3) findet sich ein entsprechnder High Gravity Rechner
http://www.hb-tauschboerse.bplaced.net/Downloads.htm

Ich mache mir das in der Regel aber auch einfacher und berechne einfach Malz und Hopfen
auf die Zielmenge. Ich habe etwa 16L Ausschlagwürze bei meinem kleinen Topf und kann
dann entsprechend der Stammwürze auf 20L verdünnen. Funktioniert für mich so Prima.
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Morena von Nürnberg
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#11

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Alt-Phex hat geschrieben:Hallo Ralf,

in dieser Tabelle (Berechnungen 1.3) findet sich ein entsprechnder High Gravity Rechner
http://www.hb-tauschboerse.bplaced.net/Downloads.htm

Ich mache mir das in der Regel aber auch einfacher und berechne einfach Malz und Hopfen
auf die Zielmenge. Ich habe etwa 16L Ausschlagwürze bei meinem kleinen Topf und kann
dann entsprechend der Stammwürze auf 20L verdünnen. Funktioniert für mich so Prima.
Super Berechnungen....da hat sich jemand viel Arbeit gemacht

Danke :thumbup
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muldengold
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#12

Beitrag von muldengold »

Bei High Gravity ist einfach zu beachten, dass durch den höheren Extraktgehalt während des Hopfenkochens die Hopfenausnutzung geringer ausfällt. In der Tinseth-Formel ist das unter dem "Bigness"-Faktor berücksichtigt. Du brauchst also mehr Hopfen, um am Ende auf die gleiche Bittere zu kommen.

LG
Sandro
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Morena von Nürnberg
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#13

Beitrag von Morena von Nürnberg »

muldengold hat geschrieben:Bei High Gravity ist einfach zu beachten, dass durch den höheren Extraktgehalt während des Hopfenkochens die Hopfenausnutzung geringer ausfällt. In der Tinseth-Formel ist das unter dem "Bigness"-Faktor berücksichtigt. Du brauchst also mehr Hopfen, um am Ende auf die gleiche Bittere zu kommen.

LG
Sandro
Hallo Sandro,
der genaue Zusammenhang ist dann ja sicher bei Programmen die High Gravity berücksichtigen, wie z.Bsp. der kleine Brauhelfer, in den Formeln hinterlegt.
Interessantes Thema..

Danke und Gruss
Ralf
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Boludo
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#14

Beitrag von Boludo »

muldengold hat geschrieben:Bei High Gravity ist einfach zu beachten, dass durch den höheren Extraktgehalt während des Hopfenkochens die Hopfenausnutzung geringer ausfällt. In der Tinseth-Formel ist das unter dem "Bigness"-Faktor berücksichtigt. Du brauchst also mehr Hopfen, um am Ende auf die gleiche Bittere zu kommen.
Ich bezweifle den Zusammenhang zwischen der Bittersoffausbeute und der Stammwürze im Moment der Hopfengabe. Die Bitterstoffausbeute hängt in erster Linie vom pH Wert ab.
Würzen mit hoher Stamwürze verlieren bei der Gärung mehr Bitterstoffe, da mehr CO2 entsteht welches die Isoalphasäure auswäscht. Dies hat Tinseth erkannt. Das ist aber eine Frage der Stammwürze bei der Gärung und nicht bei der Hopfengabe.
Darum rechne ich immer nur mit der Stammwürze beim Anstellen.
Normalerweise ist da ja auch nicht viel Unterschied, bei high gravity aber schon.
Die ganze Rechnerei ist eh nur eine grobe Annäherung und empfundene und gemessene Bittere sind auch immer zweierlei.

Stefan
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StJack
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#15

Beitrag von StJack »

Alt-Phex hat geschrieben:in dieser Tabelle (Berechnungen 1.3) findet sich ein entsprechnder High Gravity Rechner
http://www.hb-tauschboerse.bplaced.net/Downloads.htm

Ich mache mir das in der Regel aber auch einfacher und berechne einfach Malz und Hopfen
auf die Zielmenge. Ich habe etwa 16L Ausschlagwürze bei meinem kleinen Topf und kann
dann entsprechend der Stammwürze auf 20L verdünnen. Funktioniert für mich so Prima.
Meinst Du die Tabelle hier?
Berechnungen_1_3_xls.png
Da erscheint bei mir ein einfacher Dreisatz. Und keine geringere Hopfenausnutzung durch höheren Extraktgehalt. Beim öffnen der Excel-Datei kommt aber bei mir auch die Meldung, dass visual basic Makros auf meiner Excel-Version nicht ausgeführt werden können.

Grüße Klaus
Der Arzt sagte zum alten amerikanischen Komiker W.C.Fields, dass er sein Gehör verliert, wenn er nicht mit dem Trinken aufhört. Darauf W.C.Fields: Das Zeug, das ich mein Leben lang getrunken habe war so viel besser als das Zeug, das ich gehört habe...
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Alt-Phex
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#16

Beitrag von Alt-Phex »

Ja, hast Recht. Da wird sonst nichts berücksichtigt.

Ich bin sowieso der Meinung dass das bei unseren Größenverhältnissen nicht wahrnehmbar ist.
Ob du dann am Ende 2 IBU weniger hast mag sich vieleicht im Labor messen lassen, am Geschmack
macht das sicherlich weniger was aus.

Ich rechne meine Rezepte auch immer auf 20L und verdünne die Auschlagwürze entsprechend.
Unter 30 IBU habe ich allerdings auch noch kein Bier gebraut.
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#17

Beitrag von StJack »

Ich habe meine bisherigen drei Sude alle gewissermaßen "High Gravity" gebraut weil ich jedes Mal die SHA zu gering kalkuliert habe bzw. das Rezept nicht an meine SHA angepasst habe. Ging ja auch nicht weil ich die noch gar nicht kannte. Beim letzten Mal dann auch mit Absicht, weil mir 20 Liter nach dem Kochen zu wenig sind.
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#18

Beitrag von Robsen »

Habe mir gerade ein neues Rezept rausgesucht. Leider muss dieses umgerechnet werden.
Also, wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann ich alles, einschließlich Hopfung mit dem Dreisatz umrechnen oder?
Überall steht etwas anderes und der Kunze ist noch nicht bei mir zu Hause eingetroffen, sodass ich mal nachlesen könnte.

Die Aussage, dass die Iso-Alpha-Säuren während der Gärung abgebaut werden finde ich sehr interessant. Folgedessen kann ich z.B. im High Gravity Verfahren die Würze gezielt überhopfen und durch spätere Verdünnung meine Ziel-IBU's erhalten? Dachte immer, dass die Bitterstoffausbeute durch die Würzekonzentration während des Kochens beeinflusst wird und nicht während der Gärung. :Grübel

Gruß
Robert
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#19

Beitrag von Boludo »

Nein, die Bitterstoffausbeute hängt vor allem vom pH Wert ab. Die Würzekonzentration.spielt so gut wie keine Rolle.
Und ja, mit einem normalen Dreisatz kann man alle Rezepte umrechnen.
Zum hundertsten mal.....

Stefan
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#20

Beitrag von Robsen »

Ist halt schwierig als Anfänger, vor allem bei einem Thema, wo sich die Geister scheiden. Da frage ich lieber einmal mehr (auf gut Sud), bevor ich mein Bier mit langen Zähnen trinken muss. :Bigsmile
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#21

Beitrag von Hausbrauer »

Hi,
zu welchen anteil kann man high gravity machen? bzw. wie dick sollte ich (laut literatur) maximal einmaischen?
danke
Zuletzt geändert von Hausbrauer am Donnerstag 9. Juli 2015, 23:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#22

Beitrag von BrauFuchs »

Was meinst du mit anteil? Die Literatur sagt 1-3 grad plato höher als zielstammwürze seien angebracht aber warum nicht höher...
Kleiner als 2,8:1 wird nicht empfohlen.
Habe letztens 2,4:1 gemaischt mit Rührwerk. Kein Problem.

Gruß
Lukas
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#23

Beitrag von Hausbrauer »

BrauFuchs hat geschrieben:Was meinst du mit anteil?
Hi Lukas,
der kleine brauhelfer biete einen "high gravity faktor" an, wenn ich dort 20% angebe, bedeutet es quasi das ich am ende noch 20% wasser hinzufügen darf, vor der gärung - oder missverstehe ich es?
thx
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Re: Rezepte auf höheren Ausschlag hochrechnen

#24

Beitrag von Alt-Phex »

High Gravity ist im Grunde doch nur ein Dreisatz. Du machst eine dickere Maische/Würze die du später auf
die Zielstammwürze verdünnst. Irgendwie geistert mir da ein maximaler High-Gravity von 30% im Kopf rum.

Angenommen du machst sonst 20L mit 12°P, nehmen wir die 30% als Vorgabe, müsstest du dein Rezept nur
auf 26L hochrechnen. Also die Malz- und Hopfenmenge. Nach dem Brauvorgang hast du dann 20L "Stark Bier",
die du einfach auf 12°P verdünnst. In der Theorie - In der Praxis ist das natürlich nicht ganz so genau zu
handhaben. Aber du misst am ende einfach deine STW und berechnest über fabier.de wieviel Liter du zur
verdünnung auf die Zielstammwürze brauchst.

Das ist natürlich auch davon abhängig wieviel Malz du mit wieviel Hauptguss in deinen Maisch- und Läuterbottich
bekommst. Wenn du zuviel Malz in zu wenig Wasser maischt funktionieren u.U. die enzymatischen Prozesse nicht
mehr (richtig). Da hat Braufuchs ja schon was zu gesagt.

Ich mache eigentlich immer ein bißchen High Gravity, da mein Topf nur 19,3L fasst. Meine Schüttung und Hopfengaben
rechne ich für 20L aus, das klappt perfekt. Wenn wir den Schwund beim Hopfenseihen und umschlauchen abziehen, habe
ich am immer 18-19L Bier in den Flaschen.

Von daher stelle ich mal folgende Faustformel auf:
Auf die Füllmenge deines Topfes kannst du die Schüttung berechnen (auch den Hopfen!) und dann einfach verdünnen.

Bei mir sind Maisch- und Sudpfanne der gleiche Topf. Wenn es da Kapazitätsunterschiede gibt muss man das natürlich
mit einplanen. Ist keine Raketenwissenschaft und gibt ohne großen Aufwand ein paar Liter mehr Bier.
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