Erneute Gärung durch Hopfenstopfen?

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iBeer
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Erneute Gärung durch Hopfenstopfen?

#1

Beitrag von iBeer »

Hallo erstmal,

kann es sein, dass beim Hopfenstopfen die Hefe nochmal anspringt?
Ich hatte vor 2 Wochen ~24l Bier gebraut. Nachdem das Bier wie immer mit der Gärung fertig war habe ich ein paar Tage gewartet, um nicht zu sagen das Bier vergessen, und es dann in einen anderen Gärbottich geschlaucht. Dort dann 25g Hersbrucker Spät Pellets reingegeben (habe vorher etwas Bier abgeschöpft und die Pellets darin vorgeweicht), auf 23l Bier. Also nichts außergewöhnliches. Danach habe ich das Bier mal wieder 3 Tage vergessen und am vierten Tag nun endlich mal kontrolliert. Das Ergebnis war, dass oben auf dem Bier leichter Schaum zu sehen war, wie bei einer schwachen Gärung. Die Messung mit dem Refraktometer ergab eine Änderung von 8,6 Brix auf 7,9 Brix. (Stammwürze 14 Brix). Das Bier steht bei 18°C im Keller.
Da ich vorher noch nie Hopfen gestopft habe wollte ich mal nachfragen ob dies so üblich ist.
Captain Brewley
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Re: Erneute Gärung durch Hopfenstopfen?

#2

Beitrag von Captain Brewley »

Die Hefe springt nicht durch das Hopfenstopfen wieder an, sondern durch das Umschlauchen wird die Hefe wieder aufgewirbelt und im Bier verteilt. Dadurch setzt oft die Gärung noch mal ein.

Gunter
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afri
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Re: Erneute Gärung durch Hopfenstopfen?

#3

Beitrag von afri »

Hatte ich auch schon, vermeintliche Gärung durch stopfen von Hopfen. Wichtig ist, was hinten raus kommt, hat mal wer Wichtiges gesagt.
Achim (der meist bei der SVP einen niedrigeren Extrakt misst, als im letztlichen Bier).
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
iBeer
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Re: Erneute Gärung durch Hopfenstopfen?

#4

Beitrag von iBeer »

Mh, ist also nichts ungewöhnliches. (Jetzt wäre es ja eh zu spät.)
Davon mal abgesehen kommt mir das eigentlich ganz gelegen, hatte ursprünglich genau 5,2% vol geplant welche ich nach der Hauptgärung nicht ganz erreicht hatte. Nun stimmts. :Bigsmile
rscha
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Re: Erneute Gärung durch Hopfenstopfen?

#5

Beitrag von rscha »

Guten Tag an alle,

ich bin neu hier, lese aber schon eine ganze Weile mit. Das Forum ist sehr hilfreich, ich habe für viele Fragen schon wertvolle Antworten gefunden. Ich habe vier Sude hinter mir, alle sind ganz ordentlich geworden. Mit dem aktuellen 5. Sud bin ich aber verunsichert und hätte gerne Euren Rat.

Es sollte ein Samba Pale Ale werden, mit 1 gr/L Amarillo gestopft. Angestellt wurde am 10. Mai mit 14°P und der S04 Hefe. Die Gärung ist rasch angekommen, am 14. Mai waren noch 4.5°P übrig und die Gärung ist zum Stillstand gekommen, drei Tage ohne Änderung. Am 17. Mai habe ich das Jungbier von der Hefe abgezogen und den Stopfhopfen zugefügt. Nach einigen Tagen ist dann die Gärung wieder in Gang gekommen. Was mich nun irritiert, heute am 10. Juni blubbert es immer noch, Extraktgehalt nimmt immer noch langsam ab, unterdessen sind es noch 1.8°P. Gemessen alles mit dem Refraktometer und mir dem KBH auf Extraktgehalt umgerechnet.

Meine Fragen:
- Ist es richtig, dass man nicht abfüllt, solange es noch blubbert?
- Ist so ein hoher Endvergärungsrad (87%) mit der S04 überhaupt möglich oder muss ich damit rechnen, dass da andere Keime am arbeiten sind? Sensorisch ist das Jungbier sehr trocken, aber ohne unangenehme Fehlaromen.
- Muss man damit rechnen, dass auch nach dem Abfüllen - neben dem Zucker zur Karbonisierung - wieder Extrakt abgebaut wird? Das fände ich ziemlich beunruhigend, immerhin hat der berechnete Alk. seit dem Umziehen von 5.3 auf jetzt 6.7 %Vol zugenommen, mehr als 10g/L was entsprechend zu einer CO2 Bombe (ca. 10 gr/L CO2) führen würde.

Das Rezept:
70% Pale Ale, 13% Maisflocken, 12% Weizen, 5% Carared.
Einmaischen mit 58°C, Maltoserast mit 63°C, 45 min, Verzuckerung mit 72° 30 min, Abmaischen bei 78°.

Gibt es ähnliche Erfahrungen? Danke für Unterstützung
Robert
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