Zu viel Druck auf dem Keg

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jaycoholic
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Zu viel Druck auf dem Keg

#1

Beitrag von jaycoholic »

Moin,

ich habe bei der letzten Abfüllung etwas geschludert und zu früh vom Gärfass ins 20l Keg umgeschlaucht und außerdem das Spundventil bei der Nachgärung im Keg nicht angeschlossen. Nun hab ich zuviel Druck auf dem Fass und Zapfen ist halt nicht möglich. Blöd!

Nun habe ich von den Fässern vorsichtig und nach und nach, um Aufschäumen zu verhindern, Druck abgelassen. Sobald ich unter 1 Bar war habe ich sie ans Spundventil drangehängt und dort den gewünschten Druck eingestellt. Meiner Theorie nach müsste jetzt nach und nach der Druck im Fass wider steigen und vom Spundventil dann abgeblasen werden. Nur: Nach zwei Tagen am Ventil ist der Druck auf dem Fass zwar i.O. (klar, hängt ja am Spundventil) aber Zapfen kann ich immer noch nicht. Also wohl noch zuviel CO2 in Lösung

Kennt ihr das Problem oder könnt mir weiterhelfen? Einfach weiter warten? Wie lange?

Grüße
jaycoholic
hoggel1
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#2

Beitrag von hoggel1 »

Hallo,

Das ganze System verhält sich ähnliche wie beim Aufspunden.
Wenn du das Fass nicht bewegst, dauert es mehrere Tage bis sich die Karbonisierung ändert.
Wenn du das Fass schüttelst, geht es binnen mehrerer Stunden.

MfG
Thomas
jaycoholic
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#3

Beitrag von jaycoholic »

Moin,

hast Du Erfahrungswerte wie viele Tage?

Hab ich mir schon gedacht, dass es so sei. Das Problem ist nur, dass ich. im Gegensatz zum Auspunden nicht schütteln kann, weil mir dann mein Spundventil mit Schaum voll läuft.

vielen Dank und Gruss
jaycoholic
uli74
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#4

Beitrag von uli74 »

Stells wärmer. Dann löst sich das CO2 leichter.
Gruss

Uli
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philipp
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#5

Beitrag von philipp »

Wie viel Zeit hast du denn?

Wenn du sowieso noch wenigstens bis zum Wochenende hast, warte doch einfach bis dann. Das wird schon.

Alternativ kannst du auch im Vorbeigehen hin und wieder mal den Druck händisch komplett ablassen, dann geht das auch schneller.


Auf die Temperaturen hast du geachtet, oder? (Nicht, dass du bei 2°C auf 1,5 Bar spundest ;-) )
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#6

Beitrag von Bodo »

warm stellen, schütteln, Druck ohne Spundventil von Hand bis auf 0 ablassen, 24h warten, wiederholen, kalt stellen, schauen ob es passt...ist nervig funktioniert aber
Kommt wir essen Kinder - Wie Satzzeichen Leben retten können.

Meine Braukurse
jaycoholic
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#7

Beitrag von jaycoholic »

Ok, ich warte einfach mal ab und schreibe dann hier wie lange es gedauert hat.
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Johnny H
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#8

Beitrag von Johnny H »

uli74 hat geschrieben:Stells wärmer. Dann löst sich das CO2 leichter.
Ich weiß, was Du meinst, Uli, und Dein Ratschlag ist ja auch richtig, aber Deine Formulierung ist äußerst unglücklich gewählt. Der TE will ja gerade das Gegenteil: er will, dass das zuviel gelöste CO2 wieder aus der Lösung rausgeht.

Man spricht von Lösen, wenn gasförmiges CO2 im Bier gelöst wird, also ins Bier hinein geht. Beim umgekehrten Vorgang spricht man von z.B. Ausgasen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Ulrich
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#9

Beitrag von Ulrich »

=> Fass vorsichtig drucklos machen.
=> Geschlossenes Fass Schüttlen.
=> Endstandenen Druck messen und mit Sollwert vergleichen. (Tabelle: Temperatur, Druck, gewünschter CO2-Gehalt),
=> wenn noch zu hoch, nach ca 30 - 60 Min (= genügend Zeit, dass sich das Bier beruhigt), wieder den Druck vorsichtig auf Null entlasten, usw
Ulrich
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Re: Zu viel Druck auf dem Keg

#10

Beitrag von Ulrich »

Radikalkur:
=> Fass vorsichtig auf Null bar entlasten,
=> mit ca 3 Bar CO2 über Bierweg (Steigrohr) kräftig in das Fass blasen (hörbar), bis das "Gepolter" weniger wird, (ca 1,5 - 2 bar), dann CO2 schließen
=> nach ca 30 Minuten vorsichtig das Fass wieder vorsichtig auf Null bar entlasten.
=> Fass schütteln (richtig rock and roll) und Druck messen, ...(siehe Post 9)
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