Moin,
wollen vielleicht ein Punpkin Stone Ale machen, also ein Pumpkin Ale mit heißen Steinen "gestachelt"
Jemand von euch Erfahrungen mit Pumpkin Ale?
Kennt jemand gute Rezepte dafür?
Pumpkin Ale
Pumpkin Ale
Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer=Bräu - Honi soit qui mal y pense!
Hagen
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Taumelkäfer=Bräu - Honi soit qui mal y pense!
Re: Pumpkin Ale
Hi Hagen,
ich habe vor ein paar Wochen ein Pumkin ale gebraut.
Das Rezept war eine Resteverwertung, aber ich wollte viel Cara im Bier haben da süß zu Kürbis passt. Außerdem wollte ich es cremig haben, daher recht viel Rohfrucht.
Pima: 52%
Gersteflocken: 13%
MüMa: 12%
Cara Hell: 10%
Pale Chocolate: 8%
Carabelge: 5%
Es sollte eigentlich 35 EBC haben, ist aber eher bei gefühlten 50-60 gelandet. Gehopft hatte ich es auf 20 IBU mit Northern Brewer und Willamette, ein Obstkorb passt nicht zu Kürbis.
Ich hatte noch 60g/l Kürbis mit eingemaischt und später noch 20g/l Kandis in die Gärung getan, weil ich Angst hatte es würde auf Grund der miesen SHA zu breit.
Außerdem hab ich ein selbstgemachtes Pumkin Spice hinzugefügt, bei 40l auf der Basis einer halben Zimtstange (mit der üblichen Zusammensetzung sie Wikipedia). Das wahr zu wenig, man sollte mehr nehmen. Bei der Gärung roch es noch vielversprechend aber nach ein paar Wochen war es schon sehr schwach.
Zum Brauen, das Läutern war die Hölle, es wird auch ohne Rohfrucht sämig genug. Ob die Gummirast beim Kürbis was gebracht hat bezweifel ich. Also Rohfrucht auf jeden Fall weglassen. In Asheville wird in der Greenman Brewery ein Kürbis-Roggenbier gebraut, aber vermutlich nur mit den entsprechenden Enzymen, das ist sonst nicht zu läutern.
Den Kürbis ( ein halber Muscat) habe ich in Spalten geschnitten und im Backofen gegart, das Gewicht bezieht sich auf den gedarrten Kürbis. Dann püriert und der Maische hinzugefügt. Ich weiß nicht ob das das ideale Vorgehen ist.
Die Rasten waren eine ausgedehnte Gummirast für den Kürbis und anschließend Dekoktionen auf Kombirast, (Rest-)Verzuckerung und Abmaischen.
Vergoren habe ich es mit der 1968 London ESB die eigentlich für klassische Bitter ist, aber wie die Hopfen mit der rustikalen Art zu dem Kürbisbier passen sollte. Ich finde die ESB ist die beste Hefe für halbdunkle Ales wie ich sie mag.
Das Ergebnis ist eine schönes, etwas zu dunkles. sämiges, recht süßes und komplexes Bier, auch bei normaler Stärke von 12°P. Der Kürbis schmeckt nicht wirklich raus, die Gewürze sind sehr dezent aber es geht schon etwas Richtung flüssiger Pumpkin Pie. Es ist ganz klar ein rustikales Landbier, ehrlich und nicht sehr filigran.
Ich glaube es wird mit ein wenig mehr Reife (es ist jetzt 4 Wochen alt) noch runder aber auch etwas milder.
Wenn ich es nochmal brauen würde dann genau so, aber ohne Rohfrucht/weniger Kürbis für besseres Läutern, halb so viel Chocolate für einen schönen Kupferton und etwas mehr IBUs und Gewürze für mehr Lagerzeit. Hopfen und Hefe waren prima.
Grüße,
Nikolas
ich habe vor ein paar Wochen ein Pumkin ale gebraut.
Das Rezept war eine Resteverwertung, aber ich wollte viel Cara im Bier haben da süß zu Kürbis passt. Außerdem wollte ich es cremig haben, daher recht viel Rohfrucht.
Pima: 52%
Gersteflocken: 13%
MüMa: 12%
Cara Hell: 10%
Pale Chocolate: 8%
Carabelge: 5%
Es sollte eigentlich 35 EBC haben, ist aber eher bei gefühlten 50-60 gelandet. Gehopft hatte ich es auf 20 IBU mit Northern Brewer und Willamette, ein Obstkorb passt nicht zu Kürbis.
Ich hatte noch 60g/l Kürbis mit eingemaischt und später noch 20g/l Kandis in die Gärung getan, weil ich Angst hatte es würde auf Grund der miesen SHA zu breit.
Außerdem hab ich ein selbstgemachtes Pumkin Spice hinzugefügt, bei 40l auf der Basis einer halben Zimtstange (mit der üblichen Zusammensetzung sie Wikipedia). Das wahr zu wenig, man sollte mehr nehmen. Bei der Gärung roch es noch vielversprechend aber nach ein paar Wochen war es schon sehr schwach.
Zum Brauen, das Läutern war die Hölle, es wird auch ohne Rohfrucht sämig genug. Ob die Gummirast beim Kürbis was gebracht hat bezweifel ich. Also Rohfrucht auf jeden Fall weglassen. In Asheville wird in der Greenman Brewery ein Kürbis-Roggenbier gebraut, aber vermutlich nur mit den entsprechenden Enzymen, das ist sonst nicht zu läutern.
Den Kürbis ( ein halber Muscat) habe ich in Spalten geschnitten und im Backofen gegart, das Gewicht bezieht sich auf den gedarrten Kürbis. Dann püriert und der Maische hinzugefügt. Ich weiß nicht ob das das ideale Vorgehen ist.
Die Rasten waren eine ausgedehnte Gummirast für den Kürbis und anschließend Dekoktionen auf Kombirast, (Rest-)Verzuckerung und Abmaischen.
Vergoren habe ich es mit der 1968 London ESB die eigentlich für klassische Bitter ist, aber wie die Hopfen mit der rustikalen Art zu dem Kürbisbier passen sollte. Ich finde die ESB ist die beste Hefe für halbdunkle Ales wie ich sie mag.
Das Ergebnis ist eine schönes, etwas zu dunkles. sämiges, recht süßes und komplexes Bier, auch bei normaler Stärke von 12°P. Der Kürbis schmeckt nicht wirklich raus, die Gewürze sind sehr dezent aber es geht schon etwas Richtung flüssiger Pumpkin Pie. Es ist ganz klar ein rustikales Landbier, ehrlich und nicht sehr filigran.
Ich glaube es wird mit ein wenig mehr Reife (es ist jetzt 4 Wochen alt) noch runder aber auch etwas milder.
Wenn ich es nochmal brauen würde dann genau so, aber ohne Rohfrucht/weniger Kürbis für besseres Läutern, halb so viel Chocolate für einen schönen Kupferton und etwas mehr IBUs und Gewürze für mehr Lagerzeit. Hopfen und Hefe waren prima.
Grüße,
Nikolas
Zuletzt geändert von blub24 am Dienstag 1. September 2015, 01:26, insgesamt 2-mal geändert.
Der Geschmack der mich an den meisten Bieren stört ist der der fehlt.
Re: Pumpkin Ale
Hallo Nikolas,
erst einmal vielen Dank für die ausführliche Rezeptur und Tipps!
Bin gespannt was da noch so kommt.
Ich bin da völlig offen und unbeleckt.
Interessant ist auch der Zeitpunkt der Kürbiszugabe. Manche maischen schon mit ein, andere geben den Kürbis erst beim Kochen dazu.
Was sind die Vor- und Nachteile dieser beiden Methoden?
Das Bier soll Anfang Oktober gebraut werden und bis Thanksgiving Ende November schon trinkbar sein.
erst einmal vielen Dank für die ausführliche Rezeptur und Tipps!
Bin gespannt was da noch so kommt.
Ich bin da völlig offen und unbeleckt.
Interessant ist auch der Zeitpunkt der Kürbiszugabe. Manche maischen schon mit ein, andere geben den Kürbis erst beim Kochen dazu.
Was sind die Vor- und Nachteile dieser beiden Methoden?
Das Bier soll Anfang Oktober gebraut werden und bis Thanksgiving Ende November schon trinkbar sein.
Besten Gruß
Hagen
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Hagen
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Re: Pumpkin Ale
Auf die schnelle finde ich den Thread nicht mehr, aber JanBr hat letztes Jahr ziemlich viel spannendes zu dem Thema geschrieben. Unter anderem auch dass die Amis oft gar keinen Kürbis verwenden sondern es da um den Pumpkin Spice ging. Soll es Eher auch in die Spice Richtung gehen oder Richtung Frucht?
- Einkoch-Theo
- Posting Klettermax
- Beiträge: 182
- Registriert: Donnerstag 25. April 2013, 15:35
Re: Pumpkin Ale
Moin,
ich habe gerade meine Unterlagen nicht zur Hand, aus der Erinnerung heraus:
Ich hatte für meinen 20 l Ansatz zwei Hokkaido genommen, welche ich in Stücke geschnitten mit Schale ca. 1 h im Ofen geröstet habe. Diese Stücke grob zerdrückt in ein Netz (BrewInABag-Dings) gepackt und komplett mitgemaischt (Hokkaido enthält nennenswerte Stärkemengen, hatte ich bei der Schüttung zu 50% berücksichtigt). Vor dem Abmaischen habe ich das Netz allerdings geöffnet und in die Maische entleert. Das Läutern war problemlos, trotz fehlender Gummirast. Vorher hatte ich von Läuterkatastrophen gelese, deshalb das Netz.
Beim Kochen kamen die Gewürze dazu. Ich hatte so eine Art Weihnachtsmischung zusammengestellt plus noch eine halbe Ingwerwurzel.
Ergebnis: Die Würzung war etwas zu stark, vielleicht hätte ich die Ingwerwurzel weglassen sollen. Nach ein paar Wochen Lagerzeit war es etwas besser. Der Kürbis kam wahrnehmbar durch, unterstrichen von einer dominanten Würznote. War interessant mal zu machen, werde ich in nächster Zeit allerdings nicht wiederholen.
Gruß,
Theo
ich habe gerade meine Unterlagen nicht zur Hand, aus der Erinnerung heraus:
Ich hatte für meinen 20 l Ansatz zwei Hokkaido genommen, welche ich in Stücke geschnitten mit Schale ca. 1 h im Ofen geröstet habe. Diese Stücke grob zerdrückt in ein Netz (BrewInABag-Dings) gepackt und komplett mitgemaischt (Hokkaido enthält nennenswerte Stärkemengen, hatte ich bei der Schüttung zu 50% berücksichtigt). Vor dem Abmaischen habe ich das Netz allerdings geöffnet und in die Maische entleert. Das Läutern war problemlos, trotz fehlender Gummirast. Vorher hatte ich von Läuterkatastrophen gelese, deshalb das Netz.
Beim Kochen kamen die Gewürze dazu. Ich hatte so eine Art Weihnachtsmischung zusammengestellt plus noch eine halbe Ingwerwurzel.
Ergebnis: Die Würzung war etwas zu stark, vielleicht hätte ich die Ingwerwurzel weglassen sollen. Nach ein paar Wochen Lagerzeit war es etwas besser. Der Kürbis kam wahrnehmbar durch, unterstrichen von einer dominanten Würznote. War interessant mal zu machen, werde ich in nächster Zeit allerdings nicht wiederholen.
Gruß,
Theo
Wieso ist Leergut?
Re: Pumpkin Ale
Hi Leute,
zunächst etwas Geschichte zum Pumpkin Ale. Es ist wirklich schon sehr alt und etwas rein amerikanisches. In Europa war es früher unbekannt.
http://drinks.seriouseats.com/2011/09/p ... ewing.html
Dann noch einige Tipps von Pumpkin Ale Profibrauern. Nicht überraschend hält sich der Kürbissanteil heutiger Pumpkin Ales durchaus in Grenzen.
http://byo.com/mead/item/324-brewing-wi ... m-the-pros
zunächst etwas Geschichte zum Pumpkin Ale. Es ist wirklich schon sehr alt und etwas rein amerikanisches. In Europa war es früher unbekannt.
http://drinks.seriouseats.com/2011/09/p ... ewing.html
Dann noch einige Tipps von Pumpkin Ale Profibrauern. Nicht überraschend hält sich der Kürbissanteil heutiger Pumpkin Ales durchaus in Grenzen.
http://byo.com/mead/item/324-brewing-wi ... m-the-pros
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)