Stopfen wie lange

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muldengold
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Stopfen wie lange

#1

Beitrag von muldengold »

Hi,

mich würde mal interessieren ob es konkrete Erfahrungen bezüglich einer sinnvollen Stopfdauer gibt, d.h. der Zeit bis der Großteil der Aromaöle ins Bier übergegangen ist. Hat das jemand schon mal methodisch ausprobiert oder kennt eine gute Quelle dazu? In der Regel wird ja mehrere Tage oder gar Wochen gestopft, ich mache das ganz genauso. Aber vielleicht sind ja schon wenige Stunden oder noch weniger ausreichend bis der Hopfen eigentlich durch ist und alles weitere keinen Zugewinn an Hopfenaroma liefert?

LG
Sandro
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Bier! :Wink
blub24
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Re: Stopfen wie lange

#2

Beitrag von blub24 »

muldengold hat geschrieben:Hi,

mich würde mal interessieren ob es konkrete Erfahrungen bezüglich einer sinnvollen Stopfdauer gibt, d.h. der Zeit bis der Großteil der Aromaöle ins Bier übergegangen ist. Hat das jemand schon mal methodisch ausprobiert oder kennt eine gute Quelle dazu? In der Regel wird ja mehrere Tage oder gar Wochen gestopft, ich mache das ganz genauso. Aber vielleicht sind ja schon wenige Stunden oder noch weniger ausreichend bis der Hopfen eigentlich durch ist und alles weitere keinen Zugewinn an Hopfenaroma liefert?

LG
Sandro
Hi,

ist fast egal, 2 Wochen sind üblich. Ich denke das ist so der Durchschnitt von dem was ich hier so im Forum gelesen hab.

Grüße,

Nikolas
Der Geschmack der mich an den meisten Bieren stört ist der der fehlt.
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Boludo
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Re: Stopfen wie lange

#3

Beitrag von Boludo »

Ich stopfe meist nur noch 5 Tage.
Es kommt aber sehr darauf an, wie man stopft.
Lose geht es schneller als im Säckchen und es geht mit der richtigen Technik wie von Braukon auch in wenigen Stunden, wenn man das Jungbier durch den Hopfen pumpt.

Stefan
cerveceriasultana
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Re: Stopfen wie lange

#4

Beitrag von cerveceriasultana »

Habe neulich ein Video Q&A von John Kimmich von "The Alchemist" gesehen, in dem er aus seiner Erfahrung erzählt hat, dass 4-5 Tage am besten sind. Er hat auch Stellung zu den "crazy numbers like 2 weeks" genommen und gesagt, dass bei so langer Stopfzeit zu viele unerwünschte Stoffe aus dem Hopfen gezogen werden.
Inwiefern das auf den Hobbybrauermaßtab anwendbar ist, weiß ich nicht.
Vale más actuar exponiéndose a arrepentirse, que arrepentirse de nunca haber actuado.
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StJack
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Re: Stopfen wie lange

#5

Beitrag von StJack »

Dazu gab es hier einen sehr interessanten Thread. Fazit war, dass eher kurz, 1 oder 2 Tage besser ist, weil die Bittere durch das Stopfen entgegen vielen Behauptungen doch zunimmt und das Aroma bereits nach 24 Stunden da ist.

Grüße Klaus
Der Arzt sagte zum alten amerikanischen Komiker W.C.Fields, dass er sein Gehör verliert, wenn er nicht mit dem Trinken aufhört. Darauf W.C.Fields: Das Zeug, das ich mein Leben lang getrunken habe war so viel besser als das Zeug, das ich gehört habe...
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Re: Stopfen wie lange

#6

Beitrag von Hegenhuber »

In diesem Artikel werden viele Fragen behandelt. Stopfdauer, Temperatur, Bitterkeit etc.

http://hopsteiner.com/wp-content/upload ... meters.pdf
Holger-Pohl
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Re: Stopfen wie lange

#7

Beitrag von Holger-Pohl »

Darf ich fragen, wie ihr das dann so macht?

Habe verschiedene Varianten gehört:

Die einen schmeißen mit Hopfensäckchen (vorher auskochen, riesen Zirkus) dafür schneller abfischbar, die anderen werfen die Pellets direkt rein...

Hat jemand schon die Variante des Stopfens in der Lagerung probiert. Mir schwebt da KEG-Fass vor - wurde mir aber davon abgeraten.

Grüßele
Holger
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Seed7
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Re: Stopfen wie lange

#8

Beitrag von Seed7 »

Holger-Pohl hat geschrieben: Hat jemand schon die Variante des Stopfens in der Lagerung probiert. Mir schwebt da KEG-Fass vor - wurde mir aber davon abgeraten.
Mit gekürztem Rohr geht es einigermaßen, mich hat es nicht überzeugt.

Eine alternative wäre ein Keg zu modifizieren, eine 4 Zoll Tri-clamp einbauen und im Blindstück das Zapfrohr. Dann kannst du mit Dolden in einem Hopfensack stopfen. Ich baue so etwas wie im Bild mit einem 6 Zoll Tri-clamp (zur Hefe propagation).

Eine andere alternative ist so etwas wie das Blichmann Hop Rocket und dann mit einer Solarpumpe das Jungbier über den Hopfen zirkulieren. Ob das unter druck geht, keine Ahnung.

Bild

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Bodo
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Re: Stopfen wie lange

#9

Beitrag von Bodo »

Holger-Pohl hat geschrieben:
Hat jemand schon die Variante des Stopfens in der Lagerung probiert. Mir schwebt da KEG-Fass vor - wurde mir aber davon abgeraten.
Habe ich schon oft gemacht. Den Hopfen in eine Hopfensäckchen gepackt, ordentlich Edelstahl rein und im Lagerfass versenken. Habe das dann über die Zapfanlage leergezapft, funktioniert super und die Aromen bleiben erhalten.
Das Säckchen hinterher wieder raus zu bekommen ist ein wenig fummelig, klappt aber.
Nüchtern betrachtet ist besoffen besser

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Re: Stopfen wie lange

#10

Beitrag von zauberflo »

Ich habe gleich meinen ersten Sud zur Hälfte gestopft (knappe 5 Tage) indem ich einfach den Hopfen in Teebeutel gefüllt und dann in das Gärfass geworfen habe. Obwohl der Hopfen so nur auf dem Jungbier schwimmt habe ich ein super Ergebnis erhalten - schmeckt deutlich besser als der ungestopfte Teil des Biers.
LG Florian
Gruß Florian
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Re: Stopfen wie lange

#11

Beitrag von Holger-Pohl »

Hallo Bodo,

gerade wegen dem Fummeligen wurde mir auch davon abgeraten, aber so ganz wollte ich mich von dem Gedanken nicht verabschieden - vor allem, weil ich eigentlich fast immer grün schlauche und daher dann das grüngeschlauchte Bier mit dem Hopfen einfach die 6 WOchen stehen lassen wollte, da sich ja auch der Druck aufbaut. Jetzt bin ich aber wieder im zweifeln, da man ja hier nur von 1 bis 2 Tage bzgl des Aromas angeraten hat. (siehe oben)

Fragen über Fragen.....

Grüßele
Holger
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Bodo
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Re: Stopfen wie lange

#12

Beitrag von Bodo »

Hi Holger,
das mit dem Stopfen ist ja auch immer eine Zeit/Mengenfrage. Wenn ich den Hopfen ein paar Tage rein hänge, habe ich wahrscheinlich die Aromen etwas feiner (was mir aber noch nie aufgefallen ist). Wenn ich dann aber ein paar Wochen an dem Bier trinke, verfliegen die Stopfaromen mit der Zeit. Lasse ich den Hopfen einfach im Bier, habe ich so lange wie ich das Bier süffel diese tollen Stopfaromen drinne, da die nicht verfliegen.
Wenn man in der 20L Klasse unterwegs ist und dann die Hälfte Stopft würd ich den Hopfen auch nicht ins Lagerfass geben, aber bei den Mengen die unsereins so produziert sieht das halt schon anders aus :Greets
Nüchtern betrachtet ist besoffen besser

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FrankIbb
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Re: Stopfen wie lange

#13

Beitrag von FrankIbb »

Hallo Holger,

Ich habe auch schon mit Pellets im Teebeutel gestopft. Hintergrund war, daß ich das Bier zu langweilig fand. 1g/l Tettnanger in Teebeutel und mit einem Plastikclip (ohne Gewicht) verschlossen und das Bier auf das so vorbereitete, vorgespannte Fass umgedrückt (entspricht ja fast deinem Grünschlauchen). Nach 2 Wochen hatte ich wieder umgedrückt in ein leeres Fass (machst Du doch auch, am Ende der Gärung, oder?). Dann noch etwas reifen lassen und fertig war richtig leckeres Helles.....
Den/die Teebeutel mit den aufgequollenen (!!!) Pellets konnte man gut "aufstechen" und das Fass ausspülen.
Gruß,
Frank
Holger-Pohl
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Re: Stopfen wie lange

#14

Beitrag von Holger-Pohl »

Gut, dann werde ich es beim nächsten mal so machen.

Variante 1: Ich schmeiße direkt am Ende der Hauptgärung die Pellets lose in den Gärbottich für höchstens 2 Tage

Variante 2: Ich lege im Teebeutel nach vier Wochen Lagerung den Hopfen ins Ausschankfass vor und drücke dann das fertige Bier drauf und lasse noch mal eine Woche stehen.

Wäre das so durchführbar??

grüßele
Holger
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