Hallo Miteinander,
habe am Wochenende ein einfaches Altdeutsches Helles gebraut (25l; 11,1°P). Gegen Abend habe ich dann die Hefe zugegeben (Saftbrew S-33; obergärig), da hatte die Würze noch eine Temperatur von 35°C; ich weiß, eigentlich zu hoch, aber ich wollte die Würze nicht "einfach so" über Nacht stehe lassen. Am Morgen war die Gärug bereits heftigst im gange und für mich noch die Welt in Ordnung, aber abends nach nicht mal 24h war die Hauptgärung durch, Resteextrakt noch 4,8°P. Ich habe diese Hefe noch nie benutzt, daher die Frage, ist das noch normal oder kann ich das Jungbier gleich wegschütten? Die Dauer der Hauptgärung scheint mit auch für obergärige Hefe viel zu schnell. Danke schon mal für eure Einschätzung.
Hauptgärung zu schnell ???
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Re: Hauptgärung zu schnell ???
Das ist normal bei der Hefe.
Wenn du die Würze länger stehen gelassen hättest, wäre ziemlich sicher gar nichts passiert.
Jetzt hast du durch die extrem hohe Gärtemperatur ziemlich sicher Fehlaromen.
Das muss aber jetzt nicht automatisch untrinkbar sein.
Stefan
Wenn du die Würze länger stehen gelassen hättest, wäre ziemlich sicher gar nichts passiert.
Jetzt hast du durch die extrem hohe Gärtemperatur ziemlich sicher Fehlaromen.
Das muss aber jetzt nicht automatisch untrinkbar sein.
Stefan
- tauroplu
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Re: Hauptgärung zu schnell ???
Moin,
jetzt möchte ich aber doch mal fragen, weil sowas in der letzten Zeit doch häufiger vorkam:
Wieso informierst Du Dich bei einer Hefe, die Du (noch) nicht kennst, eigentlich nicht VOR dem Brauen?
Wenn ich eine Hefe verwende, die ich bisher noch nie benutzt habe, dann sollten doch die Mindestüberlegungen die folgenden sein:
- Zu welchem Bierstil passt die Hefe?
- Welchen Vergärgrad weist die Hefe auf?
- Wo liegt der optimale Temperaturbereich?
- Wie ist das Sedimentationsverhalten?
- Welches Aromaprofil besitzt die Hefe und damit: passt das zu meinem gewünschten Bierstil?
Diese zu den Hefen gehörenden Mindestinfos findet man i.a. in den dazugehörenden Datenblättern.
jetzt möchte ich aber doch mal fragen, weil sowas in der letzten Zeit doch häufiger vorkam:
Wieso informierst Du Dich bei einer Hefe, die Du (noch) nicht kennst, eigentlich nicht VOR dem Brauen?
Wenn ich eine Hefe verwende, die ich bisher noch nie benutzt habe, dann sollten doch die Mindestüberlegungen die folgenden sein:
- Zu welchem Bierstil passt die Hefe?
- Welchen Vergärgrad weist die Hefe auf?
- Wo liegt der optimale Temperaturbereich?
- Wie ist das Sedimentationsverhalten?
- Welches Aromaprofil besitzt die Hefe und damit: passt das zu meinem gewünschten Bierstil?
Diese zu den Hefen gehörenden Mindestinfos findet man i.a. in den dazugehörenden Datenblättern.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Re: Hauptgärung zu schnell ???
Kann man machen, muß man aber nicht.Methschluerfer hat geschrieben:... oder kann ich das Jungbier gleich wegschütten ...


Jungbier verändert seinen Geschmack im Laufe der weiteren Reifung / Lagerung noch gewaltig. Und nur weil es kurz nach der Hauptgärung (ganz egal, wie lange die gedauert hat) noch nicht so schmeckt wie angedacht, würde ich es nie wegschütten (von Infektion mal abgesehen, aber auch das muß nicht -> Brett). Wenn es nach 4 oder 8 Wochen (oder gar noch länger) immer noch nicht schmeckt, kannste immer noch den Gulli damit spülen.
Eh ich 8h Arbeit leichtfertig und grundlos (Schnelle HG ist kein Grund!) vernichte, hoffe ich noch auf des Bieres Selbstheilungskräfte ...
Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Re: Hauptgärung zu schnell ???
Also, für die Zukunft:
Man kann die Würze auch über Nacht stehen lassen. Machen hier einige, inklusive mir selbt.
Wenn du bei 35°C die Hefe zugibst, dann muss die HG ja bei bei annähernd 40°C stattfinden. Das wirst du ordentlich Fehlaromen im Bier später haben. Da die Hefe ja gerade für ihr
Aromenprofil bekannt ist, wird das Ergebnis nicht dem eines normalen Brauvorganges entsprechen.
Ob die Aromen alleridngs negativ auffallend sind, kann dir keiner sagen. Da hilft im Zweifel nur lange lagern.
Man kann die Würze auch über Nacht stehen lassen. Machen hier einige, inklusive mir selbt.
Wenn du bei 35°C die Hefe zugibst, dann muss die HG ja bei bei annähernd 40°C stattfinden. Das wirst du ordentlich Fehlaromen im Bier später haben. Da die Hefe ja gerade für ihr
Aromenprofil bekannt ist, wird das Ergebnis nicht dem eines normalen Brauvorganges entsprechen.
Ob die Aromen alleridngs negativ auffallend sind, kann dir keiner sagen. Da hilft im Zweifel nur lange lagern.
Re: Hauptgärung zu schnell ???
Naja, ich hab auch mal ein Pils bei 15...17°C vergoren (war ausdrücklich als Test gedacht) und hat auch ordentlich Fehlaromen gebracht (Hefe: S-23). War trinkbar, aber hatte mit Pils nichts mehr gemein. Selbst nach langem Lagern (8 Mon. nach Abfüllung) sind diese Aromen nicht weg gegangen.
Ursus
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Re: Hauptgärung zu schnell ???
Erst mal Danke für die Hinweise, haben mir auf weitergeholfen. Werde das Bier erst mal lagern und dann sehen ob es mundet.
Da ich "nur" zum Spaß braue bin ich bei vielen Dingen noch in der Phase der Erfahrungsfindung und des Ausprobierens, daher auch mal eine neue Hefe die ich nicht kenne. Mit dem Begriff "Fehlaromen" kann ich so leider nicht viel anfangen, ich denke dass muss man halt auch mal schmecken
Da ich "nur" zum Spaß braue bin ich bei vielen Dingen noch in der Phase der Erfahrungsfindung und des Ausprobierens, daher auch mal eine neue Hefe die ich nicht kenne. Mit dem Begriff "Fehlaromen" kann ich so leider nicht viel anfangen, ich denke dass muss man halt auch mal schmecken