Hallo Fichtenknicker,
unabhängig von der Verwendung von Bildern gibt es
hier im alten Forum eine umfangreiche Diskussion über die Inhalte und den Ablauf eines Braukurses.
Ich gebe selber Kurse in der VHS Leipzig und würde die Fragen daher wie folgt beantworten:
Fichtenknicker hat geschrieben:
1) Wieviel Bier wird hergestellt?
Ich stelle immer soviel Bier als einen Sud her, dass jeder TN 2-4 0,5l Flaschen mit nach Hause nehmen kann.
Fichtenknicker hat geschrieben:
1a) Das muss ja schließlich irgendwie nach Hause zum Teilnehmner kommen.
1b) oder doch vor Ort lagern?
Ich stelle ein obergäriges her und lasse es in der VHS stehen bis es ausgegoren ist. Danach habe ich folgende 2 Möglichkeiten ausprobiert:
a) ICH gebe den Zucker für die Karbonisierung, fülle es in die von den Teilnehmern am Brautag mitgebrachten Flaschen (die derweil auch in der VHS lagern) und gebe den TN dann Bescheid, dass sie die Flaschen abholen können. (ein kleines Etikett auf der Flasche weist auch darauf hin, dass die Flaschen noch X Wochen reifen müssen)
b) wie vor, nur dass ich die Teilnehmer noch einmal antraben lasse und die Karbonisierung und Abfüllung mit denen gemeinsam mache.
Fichtenknicker hat geschrieben:
3) Wie lange dauert so ein VHS-Kurs?
3a) In einem Rutsch oder mehrere kürzere Termine? (Als Event wäre ein langer Termin besser)
Mein Zeitplan:
9:30 Start - Erklärung der Rohstoffe, kurzer Abriss des Brauvorganges
ca. 10:30 - Schroten und Einmaischen
ca. 11:00 - Detaillierte Erklärung des Brauvorganges und Erklärung (nicht Diskussion!!!) des Reinheitsgebotes, Rechtliche Grundlagen
(Währenddessen fahre ich die verschiedenen Rasten an - ich braue immer ein einfaches helles Ale mit geringer Hopfung mit nicht zu ausführlichen Rasten)
ca. 12:30 - Jodprobe, Abmaischen, Läutern. Währenddessen serviere ich eine Brotzeit
ca. 13:30 - Hopfenkochen - währenddessen mache ich eine Craftbeer - Verkostung. Dabei wähle ich bewusst Biere aus Deutschland, die nach den RHG gebraut sind, um zu zeigen, dass man auch mit (oder trotz?) RHG geile Biere brauen kann)
ca. 15:00 - Whirlpool andrehen, Hopfenseien, Abkühlen auf Gärtemperatur, Putzen
Ende ca. 16:00...16:30
Fichtenknicker hat geschrieben:
4) Ausrüstung vom Kunden mitbringen lassen oder als Set zur Verfügung stellen? (letzteres erhöht die Kosten).
Ich bringe meine eigene Ausrüstung (Einkocherklasse) mit und lasse das über ein etwas höheres Honorar bezahlen.
Ganz wichtig aus meiner Sicht sind bei so einem Kurs:
Ein einfaches Maischverfahren ohne Fisimatenten. In dem Kurs geht es nur um die Grundlagen des Bierbrauens. D.h. all den Hobbybrauerfetisch wie Hopfenstopfen etc. lass außen vor, dazu verweise ich auf dieses Forum und entsprechende Internetadressen.
Viel Zeit lassen zum fragen - keine Panik vor der Redepause!
Gutes selbstgeschriebenes Skript mit deinem Rezept zum Mitnehmen. Auf Bilder im Skript kannst du verzichten - heutzutage haben alle Smartphones und fotografieren während des Kurses wie blöde.
Beste Grüße
Peter
P.S. Wenn du mehr wissen willst gerne P.N.
NACHTRAG: Vergiss nicht, dass der Veranstalter (nicht du als Kursleiter) den Braukurs beim zuständigen HZA (als Brauen ohne Erlaubnis !!!) anmelden muss. Schaubrauen / Lehrbrauen gilt nicht als Hobbybrauen. Dafür muss in jedem Fall der ermäßigte Steuersatz gezahlt werden!