KEG Druck zu hoch?

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Stefan211
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KEG Druck zu hoch?

#1

Beitrag von Stefan211 »

Hallo ihr lieben, nach sehr langem lesen hier über KEG Abfüllung usw habe ich mir noch so einiges besorgt und nun erstmals die Nachgärung im KEG durchgeführt.
Das KEG steht jetzt 10 Wochen kalt, CO2 und Hahn angeschlossen und nochmals ruhen lassen für 24 Std. und aha.....viel zuviel Schaum...um nicht zu sagen nur Schaum.
Nach dem Hefeschmodder nichts als nur Schaum.
Nun habe ich mir gedacht hmmm , durch die Nachgärung ist ja schon Druck im KEG drin da brauchts evtl gar keine CO2 Flasche?
Aber dann bräuchte man ja nie eine CO2 Flasche. Denke ich irgendwie falsch?
Lässt man erst den ganzen druck ab und dann kommt CO2 dazu?
Oder kommt das Bier nach der Hauptgärung direkt ins KEG ganz ohne Nachgärung?

Gruß von Stefan :Drink
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philipp
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Re: KEG Druck zu hoch?

#2

Beitrag von philipp »

Wieviel Druck hast du denn im KEG?

(Am Druckminderer deiner CO2- Flasche kannst du das nicht ablesen, normalerweise ist da zum Schutz ein Rückschlagventil am Zapfkopf.)
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
Fauntleroy
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Re: KEG Druck zu hoch?

#3

Beitrag von Fauntleroy »

Für dein erstes gezapftes Bier braucht's auch keine CO2-Flasche - wenn der Druck aus dem Kopf des Fasses weg ist, dann schon. Wieviel Zucker/Speise etc. hast du denn für die Nachgärung eingesetzt? Für dein Problem gibt's Spundapparate, mit denen sich der verbleibende Druck bei der Nachgärung genau einstellen lässt. Der Wiki-Artikel Carbonisieren ist vielleicht hilfreich.

Gruß - Martin
Eigentlich ist alles schon gesagt - aber noch nicht von jedem! (frei nach K. Valentin)
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Stefan211
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Re: KEG Druck zu hoch?

#4

Beitrag von Stefan211 »

Hallo ihr lieben, danke für eure schnellen Antworten.
Da ich nicht weiß wieviel druck drauf ist kauf ich mir erstmal ein Spundventil das bläst ja dann den Überdruck ab.
Welchen Druck stellt man da ein beim Spundventil? 2 Bar?
Danke für den Tip Fauntleroy aber der Spundapparat ist schon teuer, Spundventil tuts auch.
Dann die ersten Bier ohne CO2 zapfen und erst dann CO2 Flasche auf, das macht Sinn.
So langsan gehen mir lichtlein auf....lol
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olibaer
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Re: KEG Druck zu hoch?

#5

Beitrag von olibaer »

Hallo Stefan,
Stefan211 hat geschrieben:Nun habe ich mir gedacht hmmm , durch die Nachgärung ist ja schon Druck im KEG drin da brauchts evtl gar keine CO2 Flasche?
Aber dann bräuchte man ja nie eine CO2 Flasche. Denke ich irgendwie falsch?
Ja, du denkst falsch. Der "Zapfdruck" gehört von Anfang an eingestellt und das zu entleerende Fass gehört von Beginn an damit versorgt.
Stefan211 hat geschrieben:Lässt man erst den ganzen druck ab und dann kommt CO2 dazu?
Nein, das ist Irrsinn.
Stefan211 hat geschrieben:Oder kommt das Bier nach der Hauptgärung direkt ins KEG ganz ohne Nachgärung?
Das ist ein Aspekt der Herstellung, nicht des Zapfens. Kann man freilich so machen - lässt aber offen, in wie weit "Brauer" Begrifflichkeiten wie "Nachgärung" verstanden hat.

Lieber Stefan, ich denke, dass Du Dir noch ein paar Grundlagen anlesen solltest :thumbsup

Gruß
Oli
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Re: KEG Druck zu hoch?

#6

Beitrag von olibaer »

Stefan211 hat geschrieben:Dann die ersten Bier ohne CO2 zapfen und erst dann CO2 Flasche auf, das macht Sinn.
NEIN ! NEIN ! NEIN !
Gruss
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Re: KEG Druck zu hoch?

#7

Beitrag von Mobilix »

Stefan211 hat geschrieben: Da ich nicht weiß wieviel druck drauf ist kauf ich mir erstmal ein Spundventil das bläst ja dann den Überdruck ab.


Dann die ersten Bier ohne CO2 zapfen und erst dann CO2 Flasche auf, das macht Sinn.
So langsan gehen mir lichtlein auf....lol
Den Druck mit dem Spunventil zu reduzieren sollte eine vorgelagerte Maßnahme sein, über mehrere Tage vor dem Zapfen.
Mit einem mal Druck ablassen wirst Du den Druck nicht final eingestellt bekommen, daher gibt es Spundapparate, die das kontinuierlich über einen gewissen Zeitraum tun. Manuell musst Du das mehrfach machen.

Oft wird beim Zapfen wenn zu viel Schaum der Druck reduziert, das ist die falsche Maßnahme. Denn Schaum entsteht durch sich entbindendes Co2, welches entbindet, weil der Druck im Schlauch/der Anlage niedriger ist als der im Fass.
Daher bei zu viel Schaum immer den Druck erhöhen, damit Co2 nicht weiter entbindet. Den Schaum dann einmal komplett rauszapfen, dann sollte es funktionieren. Den Lehrgang gebe ich meistens kostenfrei an Dorffesten wenns mir zu lange dauert :-)
Idealerweise kennt man den Druck auf dem Fass und kann per Spundungstabelle gleich den richtigen Druck auch am Manometer einstellen.

VG Daniel
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Re: KEG Druck zu hoch?

#8

Beitrag von gschwar »

@Daniel

das kann man nicht allgemein so sagen. Da spielt noch mehr mit rein:

*Art des Zapfhans (KKompensations Hahn, Kükenhahn, ....) alle haben ihren spezifischen Druck, bei dem die am besten arbeiten.
* Temperatur des Bieres
* Länge der Leitung
....

Schaum Beim Zapfen entsteht aber auch, wenn Druck und alles andere passt, aber nicht die Temperratur. Ist die Temperatur des Bieres zu hoch, kannst Du nicht wirklich schaumfrei zapfen, auch nicht mit einem Kompensations Hahn.

Beispiel:
* obergäriges Bier, Nachgärung bei Raumtemperatur im Keg.
* zwickeln mittels Kompensationshahn, der über einen (kurzen) Schlauch mit einem Kompensations Zapfhahn verbunden ist, kein Kühler
* es kommt nur Schaum, selbst wenn der Kompensator fast ganz geschlossen wird.

Grund: Temperatur des Bieres ist zu groß, und das CO2 entbindet sich.

Mittels Zapfanlage kann das Bier, was auf Raumtemperatur ist, deutlich gekühlt werden. dann kann man mittels Kompensations Zapfhahn eigentlich immer zapfen ...

Gruß Guido
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Mobilix
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Re: KEG Druck zu hoch?

#9

Beitrag von Mobilix »

gschwar hat geschrieben:@Daniel

das kann man nicht allgemein so sagen. Da spielt noch mehr mit rein:

*Art des Zapfhans (KKompensations Hahn, Kükenhahn, ....) alle haben ihren spezifischen Druck, bei dem die am besten arbeiten.
* Temperatur des Bieres
* Länge der Leitung

Hi Guido,

da bin ich voll bei Dir, wollte es nur nicht weiter komplex ausführen und Formeln zur Berechnung des Druckes bei entsprechenden Leitungslängen und -Durchmessern etc.posten.

Hatte einfach zu den beschriebenen Sachverhalten etwas unkomplizierte Hilfestellung leisten wollen.

Gruß Daniel
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