Ich wollte das eigentlich nie fragen (Gärung)

[Thokar1]

Eigentlich wollte ich das wirklich nie fragen und den Gäreimer einfach eine Woche lang zu lassen aber jetzt muss ich doch mal fragen, was hier im Gäreimer wohl passiert oder nicht passiert. Ich habe mein Ale im Eimer bei ca. 21°C zum Gären in der Küche stehen.

Auf dem Bild ist mein Gäreimer zu sehen, den ich am Sonntag Morgen befüllt habe. Am Montag sah der exakt so aus, wie auf dem Bild und so schaut es auch heute noch aus. Meine Spindel sagt 6 Vol.% und es schmeckt nach Bier mit etwas zu viel Hopfen aber noch ok. Man kann ja den Rand im Eimer sehen, zu dem die Hefe (Obergärig) offenbar gestiegen ist. Aber das muss extrem kurz gewesen sein, denn am Montag Abend war der Schaum schon weg. Ist das ok, war´s das schon oder ist etwas faul daran?

Ich würde jetzt drei Tage lang warten, nochmal spindeln und wenn sich nichts verändert, abfüllen.

Was ich da verzapft habe, ist hier zu sehen:
viewtopic.php?f=10&t=7531&view=unread#unread

[§11]

Ja, so sieht das Ende der HG aus. Nennt sich auch Schlaucher Decke, weil es Zeit ist zum Schlauchen.

Miss noch mal und wenn 2 Tage nix passiert, dann passiert auch nach 2 Wochen nix mehr.

Uebrigens liesst du entweder falsch ab oder aber du hast dich vertippt. Du liesst an der Spindel entweder Grad Plato oder Brix ab. Aus Anfangswert, vor der Gaerung und Endwert, nach der Gaerung, errechnet sich dann der Alkoholgehalt.

Gruss

Jan

[Thokar1]

Dann ist der Platon Wert von 14 auf 6 nach dem Gären gefallen. Dann war das wohl eine Turbogärung...

[fufi]

Da könnte noch was gehen ;) Mach ruhig wieder zu und guck in ner Woche nochmal.

[happyhibo]

Ganz klar - die Gärung ist ziemlich durch

Man sieht schön die Hopfenharze am Rand der Gärfasses ca 2-3cm über der Würze. Das bedeute Du hatest schön Hochkräusen gehabt.
Das die Gärung so schnell durch ist, wird wohl an der recht wohligen 21°C gelegen haben. Wenn Du auch noch etwas wärmer angestellt hast, kam die die Temp. gar nie unter 21°C...
Also noch ein paar Tage abwarten und dann nochmal messen. Viel wird sich nicht mehr ändern.
Dann halt abfüllen.

[Gladii]

und es schmeckt nach Bier mit etwas zu viel Hopfen aber noch ok.

Eigentlich schmeckt Jungbier immer regelrecht sch.... weil sich die massive Bittere erst abbauen muss.

[§11]

Dann ist der Platon Wert von 14 auf 6 nach dem Gären gefallen. Dann war das wohl eine Turbogärung...

Platon = Es gibt eine Wirklichkeit hinter der Sinnwelt. Was wir sehen ist eigentlich nur eine Abbilder von Urbildern in der Wirklichkeit. Diese Urbilder nennt er Ideen. Die Uridee ist die Idee des Guten.
Plato = Fritz, deutscher Chemiker. Hat die Erkentnisse von Balling als Tabelle veroeffentlicht.

Der eine kuemmert sich also um die Geisteswelt (Platon) der andere um geistige Getraenke (Plato)

[Thokar1]

und es schmeckt nach Bier mit etwas zu viel Hopfen aber noch ok.

Eigentlich schmeckt Jungbier immer regelrecht sch.... weil sich die massive Bittere erst abbauen muss.

Sehr bitter ist es schon aber es schmeckt nach Bier und das ist schon mal gut.

[Alt-Phex]

6°P Restextrakt ist aber noch ne Hausnummer. Nicht ungeduldig werden und dem Bier noch etwas
Zeit lassen, da geht bestimmt noch was. Deckel drauf und in einer Woche nochmal messen.

[§11]

und es schmeckt nach Bier mit etwas zu viel Hopfen aber noch ok.

Eigentlich schmeckt Jungbier immer regelrecht sch.... weil sich die massive Bittere erst abbauen muss.

Sehr bitter ist es schon aber es schmeckt nach Bier und das ist schon mal gut.

Ja, das ist normal. Es gibt dazu ein paar "Wirkmechanismen" die verantwortlich sind:

- Frische Hefe (also noch nicht gefuehrt) nimmt Bitterstoffe auf
- Koloid geloeste Bittersoffe warden durch die Veraenderung des pH Werts an CO2 Blasen und in der Hefe ausgeschieden.
- Nicht isomerisierte Alphasaeuren sind praktisch bei pH unter 5 und bei unter 10C nicht mehr loeslich und fallen aus

Grob gesagt kann man sagen man verliert 25-30% der Bitterstoffe waehrend der Gaerung

[cyme]

Deine werte ergeben einen scheinbaren Vergärgad von weniger als 60%, da würde ich mich nicht trauen, schon abzufüllen.

[Thokar1]

Deine werte ergeben einen scheinbaren Vergärgad von weniger als 60%, da würde ich mich nicht trauen, schon abzufüllen.

Ich warte ja noch ein paar Tage und messe dann nochmals. Ich hab´s nicht eilig.

[Bierolo]

Aus der Erinnerung mal für eines meiner OG-Weizen protokolliert:
Sa. Nachmittag Trockenhefe KLING dazugegeben
So. Morgens Blubbern im 5-10 Sekundentakt
Mo. kontinuierliches / abends stürmisches Blubbern (Raumtemperatur 19-20 Grad) Fass-Ausßenwand 23-24 Grad
(Pegeldifferenz im Gärröhrchen > ca. 2-3cm
Di. Morgens kein Blubbern. Von 14 auf 7 Brix gefallen. (Schlaucherdecke)
Nachmittags: Test mit Heizdecke-Manschette und Temp-Schalter: Ein 22Grad/Aus 23Grad
Di. Abends gelegentliches Blubbern.

Mein Fazit. Auch wenn nichts blubbert kann es noch weiter langsam weiter gären in Richtung <6 Brix.
Wie tausendmal gesagt 3 Tage hintereinander oder wie ich es mache:

1. Tag nachdem es nicht mehr blubbert (= Tag1 / the day after):
Erste Messung / Schlaucherdecke ok ?

Tag 3: zweite Messung ,
wenn keine Änderung:
+++++++++++ Tag 5: dritte Messung
falls doch
Tag 7: zweite Messung wiederholen
wenn keine Änderung:
+++++++++++ Tag 10: dritte Messung
...

VG

[Hagen]

Ist bei deinem Wert der Alkoholfehler schon raus gerechnet?
Auf welchen SEVG kommst du denn letztlich?
Wie sieht dieser laug Hersteller für deine Hefe aus?

[Brauknecht96]

Naja, wenn du Omas Heizdecke ums Gärfass legst, ist es klar das "es blubbert". Das hat aber nicht zwangsläufig was mit Gärung zu tun.

[tauroplu]

Alkoholfehler spielt hier keine Rolle, da mit Spindel gemessen...

[§11]

Ist bei deinem Wert der Alkoholfehler schon raus gerechnet?
Auf welchen SEVG kommst du denn letztlich?
Wie sieht dieser laug Hersteller für deine Hefe aus?

Ja, das sind die Anfaengerfragen. In der Eile uebersieht man dann aber leicht die Details

Meine Spindel sagt 6 Vol.% und es schmeckt nach Bier mit etwas zu viel Hopfen aber noch ok.

Da waere es komisch wenn es auch einen Alkoholfehler gibt. Ich denke ich Weiss sogar genau welche Spindel er hat naemlich die mit P, Brix, Oe und Alkohol. Deshalb auch die Verwirrung mit den Einheiten

[§11]

Alkoholfehler spielt hier keine Rolle, da mit Spindel gemessen...

Du sitzt aber auch vor dem Rechner und lauerst.....

[raistlin]

6°P Restextrakt ist aber noch ne Hausnummer. Nicht ungeduldig werden und dem Bier noch etwas
Zeit lassen, da geht bestimmt noch was. Deckel drauf und in einer Woche nochmal messen.

Wenn vom Restextrakt und dem Endvergärungsgrad gesprochen wird, ist immer der scheinbare gemeint oder?

Gruß

[Hagen]

Sorry, habe das mit der Spindel überlesen. Der Rest meiner Fragen würde dennoch zur Klärung beitragen können, zumindest, wo du erwartungsgemäß landen solltest.

[§11]

6°P Restextrakt ist aber noch ne Hausnummer. Nicht ungeduldig werden und dem Bier noch etwas
Zeit lassen, da geht bestimmt noch was. Deckel drauf und in einer Woche nochmal messen.

Wenn vom Restextrakt und dem Endvergärungsgrad gesprochen wird, ist immer der scheinbare gemeint oder?

Gruß

Ja, den den du misst

[§11]

Sorry, habe das mit der Spindel überlesen. Der Rest meiner Fragen würde dennoch zur Klärung beitragen können, zumindest, wo du erwartungsgemäß landen solltest.

Hat aber Micha und ich von der Korinthenkacker Fraktion sofort gemerkt

[Hagen]

KKs, ich wusste, ich kann mich auf euch verlassen - weiter so!

[tauroplu]

[chaos-black]

Welche Hefe wars denn? Mit ner Notti hatte ich auch schonmal nach 4 Tagen Schluss.

[tauroplu]

Es war die Mauribrew Ale 514, stand im verlinkten Beitrag.

[Thokar1]

Soderle, nachdem die Spindel noch immer 6 Plato anzeigt, habe ich heute in Flaschen abgefüllt. 15 Liter waren es, die ich mit 60g Zucker, den ich vorher in heißem Wasser aufgelöst habe, in Flaschen gefüllt habe. Ich hoffe, das stimmt so und ich produziere keine Bomben.

Geschmacklich ist es schon viel sanfter geworden. Der Hopfen ist zu schmecken aber nicht bitterer, als bei einem normalen Pils.

Zum Abfüllen habe ich die Metall Abfüllpistole von Schnapsbrenner.eu verwendet. Klasse Teil. Ohne Sauerei und sehr schnell wurden die Flaschen auf immer gleiches Niveau gefüllt. Wofür die beiden Kappen beim Abfüller sind, die man aufstecken kann, konnte ich allerdings aus der italienischen Anleitung nicht ersehen. Hat jemand einen Tipp?

[fufi]

Soderle, nachdem die Spindel noch immer 6 Plato anzeigt, habe ich heute in Flaschen abgefüllt. 15 Liter waren es, die ich mit 60g Zucker, den ich vorher in heißem Wasser aufgelöst habe, in Flaschen gefüllt habe. Ich hoffe, das stimmt so und ich produziere keine Bomben.

Geschmacklich ist es schon viel sanfter geworden. Der Hopfen ist zu schmecken aber nicht bitterer, als bei einem normalen Pils.

Zum Abfüllen habe ich die Metall Abfüllpistole von Schnapsbrenner.eu verwendet. Klasse Teil. Ohne Sauerei und sehr schnell wurden die Flaschen auf immer gleiches Niveau gefüllt. Wofür die beiden Kappen beim Abfüller sind, die man aufstecken kann, konnte ich allerdings aus der italienischen Anleitung nicht ersehen. Hat jemand einen Tipp?

Jap, die Kappen bestimmen, wieviel Bier nach dem füllen in den Flaschen ist, wenn du alle Kappen draufsteckst, dann passt weniger Bier in die Flasche.

[Thokar1]

Danke für die Info!

[auftauer]

.....
- Frische Hefe (also noch nicht gefuehrt) nimmt Bitterstoffe auf
- Koloid geloeste Bittersoffe warden durch die Veraenderung des pH Werts an CO2 Blasen und in der Hefe ausgeschieden.
- Nicht isomerisierte Alphasaeuren sind praktisch bei pH unter 5 und bei unter 10C nicht mehr loeslich und fallen aus

Grob gesagt kann man sagen man verliert 25-30% der Bitterstoffe waehrend der Gaerung

Servus Jan,

habe ich das richtig verstanden, wenn ich geführte Hefe verwende bekomme ich mehr IBU ?

[§11]

.....
- Frische Hefe (also noch nicht gefuehrt) nimmt Bitterstoffe auf
- Koloid geloeste Bittersoffe warden durch die Veraenderung des pH Werts an CO2 Blasen und in der Hefe ausgeschieden.
- Nicht isomerisierte Alphasaeuren sind praktisch bei pH unter 5 und bei unter 10C nicht mehr loeslich und fallen aus

Grob gesagt kann man sagen man verliert 25-30% der Bitterstoffe waehrend der Gaerung

Servus Jan,

habe ich das richtig verstanden, wenn ich geführte Hefe verwende bekomme ich mehr IBU ?

Ja, das hast du, oder anders gesagt mit bereits geführter Hefe hast du weniger Bitterstoffverluste. Das ist aber ein ziemlich kniffeliges Ding, denn der Verlust lässt sich schwer Quantifizieren, man kann also schlecht sagen beim Stamm xy ist das so und so viel. Bei uns spielt das nicht so viel Rolle, aber in der Brauerei, wo man den Geschmack ja konstant halten will, ist das mit ein Grund warum verschnitten wird.

Gruß

Jan

[Thokar1]

Das Bier ist seit einer Woche in Flaschen abgefüllt, steht in der warmen Küche und ich habe die eine oder andere Flasche zwischendurch testweise am Verschluss angelupft, um zu sehen, ob zu viel Druck drin ist. Aber der Druck ist eher gering bis jetzt. Es zischt ganz leicht.

Kann ich die Flaschen mit dem abgefüllten Bier in ein paar Tagen eigentlich auch auf die Terrasse stellen?
Wir habenderzeit zwischen 6°C und nachts 1°C draußen. Oder ist die Temperaturdifferenz zu hoch?

[grüner Drache]

Hallo Thokar1 !

Ich würde das Bier noch 3-5 Tage warm stehen lassen. Dann würde ich mal 2 Flaschen in den Kühlschrank stellen und einen Tag später probieren, also trinken.
Wenn das dann so passt mit der Karbonisierung würde ich alle Flaschen rausstellen und 2 Wochen reifen lassen.
( Alle Zeitangaben sind Ca.-Werte, da ich mir nich alle Informationen zu deinem Bier herausgesucht habe)
Wie sich das mit dem Recht hohen Restextrakt verhält kann ich auch nich sagen ... Viel Glück!
Allzeit gut Sud !

Ciao, Alex!

[Thokar1]

So werde ich das machen.

Vielen Dank!

[Thokar1]

Habe gestern das erste Bier aufgemacht, nachdem es nun über eine Woche im Kalten stand. Ehrlich gesagt sind es dann im Laufe des Abends vier Flaschen geworden.

Viel Kohlensäure ist in den Flaschen nicht drin aber das war wegen der eher geringen beigemischten Zuckermenge klar. Es zischt ganz leicht beim Öffnen der Flasche.
In ein Glas gefüllt, gibt es eine grobe Schaumkrone, die aber nicht lange hält.
Der Geruch des Bieres ist angenehm, leicht fruchtig.
Geschmacklich ist das Bier eher leicht, kaum bitter. Kein deutlicher Nachgeschmack. Beim Hopfen habe ich viel zu wenig abgewogen. Für das Aroma hätte es mehr sein dürfen. Mir kam beim ersten Schluck sofort "Mädchenbier" in den Sinn.

Auch wenn mein erstes Bier nicht so ist, wie ich es mir vorgestellt hatte und es von mir hoplahopp gebraut wurde, ist es gut trinkbar.
Mein erstes Bier ist also kein Reinfall geworden. Ein paar Tage bleibt es noch im Kalten und dann sorge ich wieder für leere Flaschen

Freue mich auf den nächsten Sud und werde weitermachen.