Liebe Hobbybrauer,
Ich plane gerade als einen der nächsten Sude ein "Kiwi Pale Ale".
Dieses soll dem Namen in zweifachem Sinne gerecht werden, einmal "Kiwi" als alles Neuseeländische (hierbei will ich NZ Hopfen verwenden) und dann natürlich auch noch die Frucht.
Basisrezept wäre dazu ein recht leichtes Pale Ale Rezept, das eher mittelviel Alkohol und eine leichte Restsüße haben soll:
für 20l Aussschlag bei 60% Sudhausausbeute:
4000g Extra Pale
500g Weizenmalz
200g CaraBelge
Bei der Hefe bin ich mir noch nicht sicher, kennt ihr eine, die Aromen liefert, die das Ganze unterstützen würden?
Dann von den Hopfen her:
Bittern auf ca. 40 - 50 IBU's mit Waimea, Aromagabe Waimea, Wai-iti und Nelson Sauvin (und evtl. noch Hopfenstopfen mit Nelson Sauvin, ca. 3g/L)
Zum Fruchtanteil:
Dort gibt es, wie ich es sehe zwei sinnvolle Möglichkeiten, einmal die Kiwis als „Aromagabe“ mitzukochen, oder sie mit in die Nachgärung zu geben (à la Hopfenstopfen).
Hat jemand von euch schon Erfahrungen auf dem Gebiet?
Kiwi Pale Ale
- butascratch
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Kiwi Pale Ale
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Re: Kiwi Pale Ale
Nimm die US 05 oder Wyeast American Ale II. Erstere vergärt schön neutral, so dass die Hopfenaromen im Vordergrund stehen, zweitere betont noch mehr die Fruchtigkeit. Ansonsten passen die neuseeländischen Hopfen oft ganz gut in ein Saison, hier wäre z.B. die Wyeast French Saison 3711 eine schöne Hefe.
Die Kiwis selbst würde ich persönlich weglassen, da das Aroma von Kiwis eher mild und säuerlich ist und im Bier nicht wirklich zur Geltung kommt. Wenn würde ich einen Teil des Suds splitten und Kiwi-Saft während der Hauptgärung zugeben.
Die Kiwis selbst würde ich persönlich weglassen, da das Aroma von Kiwis eher mild und säuerlich ist und im Bier nicht wirklich zur Geltung kommt. Wenn würde ich einen Teil des Suds splitten und Kiwi-Saft während der Hauptgärung zugeben.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
- gulp
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Re: Kiwi Pale Ale
Darf man fragen, wo du den Nelson herhast?
Mit 40-50 IBU bist du aber schon ordentlich dabei, könnte die "Restsüße" eher verstecken. Um die 35 IBU würden mir da reichen.
Gruß
Peter
Mit 40-50 IBU bist du aber schon ordentlich dabei, könnte die "Restsüße" eher verstecken. Um die 35 IBU würden mir da reichen.
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Re: Kiwi Pale Ale
Kiwi enthält ein proteinspaltendes Enzym, das Actinidain. Könnte den Schaum killen..?
Letzendlich bringt die Frucht es vor allem Säuerlichkeit ins Bier. Muss man mögen?
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- schloemi
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Re: Kiwi Pale Ale
Ich kann mich den Vorredner nur 100% anschließen:
- Nimm die US-05
- lass die Kiwis raus, bringen vermutlich keinen Geschmack, sondern nur Säure
- mit den IBUs würde ich runtergehen zwischen 33 und 38
- mit dem Nelson würde hier auch nicht stopfen, ist ein weltklasse Hopfen, aber er wird dir vermutlich nicht das Fruchtaroma geben, dass du dir hier voerstellst. Motueka könnte eine schöne Alternative sein, den hatte ich neulich zusammen mit dem Galaxy. Sehr schön.
Gruß
Schloemi
- Nimm die US-05
- lass die Kiwis raus, bringen vermutlich keinen Geschmack, sondern nur Säure
- mit den IBUs würde ich runtergehen zwischen 33 und 38
- mit dem Nelson würde hier auch nicht stopfen, ist ein weltklasse Hopfen, aber er wird dir vermutlich nicht das Fruchtaroma geben, dass du dir hier voerstellst. Motueka könnte eine schöne Alternative sein, den hatte ich neulich zusammen mit dem Galaxy. Sehr schön.
Gruß
Schloemi
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Re: Kiwi Pale Ale
Könnte man nicht, um die Säure zu vermeiden, einen Auszug aus der Kiwi, sagen wir mal in Doppelkorn oder Wodka, machen? Oder bekommt man da auch Säure mit hinein?
- butascratch
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Re: Kiwi Pale Ale
Das Enzym könnte man aber sicherlich durch's Kochen zerstören oder?flying hat geschrieben:Kiwi enthält ein proteinspaltendes Enzym, das Actinidain. Könnte den Schaum killen..?
Letzendlich bringt die Frucht es vor allem Säuerlichkeit ins Bier. Muss man mögen?
In dem Fall würde das Kiwi-Stopfen zwar rausfallen, das Projekt bleibt aber grundsätzlich machbar.
Das mit den Kiwis würde ich gerne ausprobieren, soll wohl auch ganz gut schmecken, die Amerikaner sind da etwas probierfreudiger und in deren Foren sind die Erfahrungsberichte ziemlich positiv.
Ein Rezept habe ich allerdings bisher nur zu einem Wit aus Extrakt gefunden http://byo.com/malt/item/618-extreme-brewing.
Nelson habe ich nicht, der geisterte mir nur als berüchtigter NZ Hopfen im Kopf herum, hab jetzt auch wieder fest gestellt, dass man den nicht herkriegt

Vor Säure hätte ich jetzt keine Angst, soll ja etwas nach Kiwi schmecken, und die ist nun mal nicht zuckersüß

Wobei sich der Kaltauszug auch interessant anhört

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- butascratch
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Re: Kiwi Pale Ale
Eine kleine Recherche hat ergeben, dass die Enzyme der Kiwi durch 10 minütiges Kochen relativ gut kleinzukriegen sind (https://spa-chemistry.wikispaces.com/Pr ... ic+Enzymes).
Des Weiteren arbeiten diese Enzyme wohl gerne bei niedrigen Temperaturen, weshalb eine obergärige Hefe wohl die richtige Wahl wäre.
Kaltauszug werde ich jetzt mal einfach so probieren, ich denke letztendlich werde ich aber einfach mal einen Testsud mit 10l und 1,5 Kg Kiwi machen.
Des Weiteren arbeiten diese Enzyme wohl gerne bei niedrigen Temperaturen, weshalb eine obergärige Hefe wohl die richtige Wahl wäre.
Kaltauszug werde ich jetzt mal einfach so probieren, ich denke letztendlich werde ich aber einfach mal einen Testsud mit 10l und 1,5 Kg Kiwi machen.
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