Osmoseanlage VS Vollentsalzer

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Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#1

Beitrag von Biermensch »

Hallo,

aus meiner Aquarianerzeit habe ich noch eine kleine Osmoseanlage, müsste aber erst neue Filter besorgen, da sie seit Jahren im Schrank rumliegt. Die Vorteile fürs Brauwasser sind klar. Mein Bruder verwendet aber seit jeher für sein Aquarium allerdings sowas:

http://www.aquarichtig.de/Vollentsalzer ... ti-und-Ani und zumindest im Bezug auf glückliche Fische mit großem Erfolg.

Wie sieht es denn mit Brauwasser aus, bzw. als Grundlage zum verscheiden? Gibt es da berechtigte Einwände bzgl. den Wasserwerten, die damit erzielt werden? Kosten für Regeneration spielen keine Rolle, eher der wesentlich höhere Durchlauf reizt mich, da wir doch nun öfter mal größere Mengen brauen und ich oft auch ganz spontan mal den Gaskocher anwerfe. Am wichtigsten ist aber natürlich das Resultat bzw. die grundsätzliche Eignung fürs brauen.

Kann jemand etwas dazu sagen?

Viele Grüße
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Biermensch
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#2

Beitrag von Biermensch »

Biermensch hat geschrieben:Hallo,
........

Wie sieht es denn mit Brauwasser aus, bzw. als Grundlage zum verscheiden? ........

Viele Grüße

VerschNeiden natürlich. Verscheiden will ich natürlich nicht an dem Wasser. Das ist wieder was für den Thread "Die schönsten Tippfehler aus dem Forum" :Bigsmile :Ahh :Drink
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Boludo
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#3

Beitrag von Boludo »

Den Vollentsalzer muss man regenerieren, die Osmose nicht. Dafür gibt es nicht so viel Abwasser. Beides Vor und Nachteile.

Stefan
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diapolo
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#4

Beitrag von diapolo »

Hi,
ich hab den Vollentsalzer von Aquarichtig im Einsatz. Bei 1l/min komme ich auf 20µs Leitfähigkeit.
Ich bin recht zufrieden bei meinem Wasser (16dH) hält die Patrone ca. 500l.
Ich verschneide allerdings mit 50% Leitungswasser, heisst für eine Füllung bekomme ich ca. 1000l Brauwasser.

mfg

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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#5

Beitrag von Biermensch »

Die Unterschiede sind also fürs brauen im wesentlichen eher in der Handhabung zu finden, als im Ergebnis. Ok, danke. Mal sehen, was ich mache.
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#6

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ich hatte für mein Aquarium einen Mischbett Vollentsalzer und fand immer, dass das VE Wasser irgendwie "müffelt" und auch nicht wie klares Wasser schmeckt. Meinen Fischen habe ich das VE Wasser erst nach gründlicher Belüftung in der Regentonne gegeben.
Vor gut einem Jahr bin ich auf eine "größere" UOA umgestiegen. Das Wasser ist geruchlos und hat keinen unangenehmen Nebengeschmack. Den Fischen scheint es egal zu sein. Zum Brauen hätte ich mein VE Wasser jedoch nicht verwenden wollen.
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#7

Beitrag von MachdenDeckelRund »

Ich interessiere mich auch für das Thema Wasseraufbereitung und mich interessieren die Erfahrungen zu obiger Kati und Ani.
Wie stabil sind die PE-Behälter?
Wie lagert ihr den Vollentsalzer zwischen den Braugängen um einer Verkeimung vorzubeugen?
Tauscht ihr das Granulat am Ende aus oder regeneriert ihr?
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#8

Beitrag von Biermensch »

MachdenDeckelRund hat geschrieben:Ich interessiere mich auch für das Thema Wasseraufbereitung und mich interessieren die Erfahrungen zu obiger Kati und Ani.
Wie stabil sind die PE-Behälter?
Wie lagert ihr den Vollentsalzer zwischen den Braugängen um einer Verkeimung vorzubeugen?
Tauscht ihr das Granulat am Ende aus oder regeneriert ihr?
Ich wage zu bezweifeln, das irgendwelche Keime sich im einen oder anderen Behälter überhaupt halten können. Ansonste gilt das gleiche wie bei der Osmose Anlage: vorher eine gewisse Menge spülen oder einfach oft verwenden.
Das Zeug wird regeneriert.
Die PE Behälter sind, soweit ich das beurteilen kann sehr stabil, abhängig davon was du damit vor hast.

Gruß
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#9

Beitrag von MachdenDeckelRund »

Biermensch hat geschrieben: Ich wage zu bezweifeln, das irgendwelche Keime sich im einen oder anderen Behälter überhaupt halten können. Ansonste gilt das gleiche wie bei der Osmose Anlage: vorher eine gewisse Menge spülen oder einfach oft verwenden.
Das Zeug wird regeneriert.
Die PE Behälter sind, soweit ich das beurteilen kann sehr stabil, abhängig davon was du damit vor hast.
Mit stabil meinte ich die normale Handhabung. Also ob da nichts wackelt oder abfällt, wenn man mit nassen Fingern und evtl. unter Zeitdruck dran rumfummelt...

Vielen Dank.
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#10

Beitrag von Biermensch »

Nein, die Dinger sind recht robust, zumindest die, die ich kenne. Aber sowas ist normalerweise an einem festen Platz, also bei irgendeinen Wasseranschluss.
Aufrecht sollten sie halt gelagert werden.
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#11

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ich habe interessehalber gerade Wikipedia bemüht.
Die meinen, dass kein Vollentsalzer (stark basischer Ani+ stark saurer Kati) zur Brauwasseraufbereitung verwerndet wird, sondern nur ein schwach saurer Kationentauscher, um die KH herunterzuziehen. Dabei entsteht CO2, das Wasser verliert sein Säurebindungsvermögen und man hat Brauwasser mit niedrigem pH Wert.
wikipedia hat geschrieben:Brauwasseraufbereitung
Brauwasser: Das bei der Herstellung von Bier verwendete Brauwasser darf keinen hohen Gehalt an Carbonathärte aufweisen. Weiterhin sollen die Magnesium- und Calciumsalze in einem bestimmten Verhältnis vorliegen. Natürliche Wässer entsprechen häufig nicht diesen Vorgaben. Brauwässer werden deshalb über schwach saure Kationenaustauscher teilentkarbonisiert. Die Regeneration der Austauscher wird mit Salz- oder Schwefelsäure durchgeführt.
Kationentauscher tauschen aber kein Nitrit, Nitrat, Ammonium/Ammoniak,Phosphat und was da sonst noch alles in der Stickstoff-Stoffwechselkette vorhanden ist. Diese Stoffe zu entfernen ist u.a. Aufgabe eines Anionentauschers. Ein Anionentauscher macht aber auch gleich die meisten Spurenelemente tot, die Du ggf. gern in deinem Brauwasser hättest (ggf. Eisen, Sulfate und Chloride). Zudem neutralisiert er das vom Kati erzeugte CO2. Dadurch wird das Wasser wieder pH neutral. Das Säurebindungsvermögen bleibt jedoch niedrig, weil die Karbonathärte vom Kationentauscher entfernt wurde.

zum Thema: Ionentauscher vs Umkehrosmoseanlage

Ich hatte beides fürs Aquarium längere Zeit im Einsatz.
Mein Votum fällt so aus:

Vollentsalzer bzw. schwach saurer Kationentauscher
  • +++ hoher Durchsatz (Liter/Minute)
  • --+ Regeneration durch "Geplansche" mit Säuren und Basen,je nach Größe, nach 500-1000 Litern Entnahme. Dabei u.U. Gefahr von Verätzungen und Risiko für Kinder und Haustiere. Üble Gerüche während der Regeneration der Harze.
  • + - Wird nur ein Kationentauscher verwendet, dann ist dass Wasser am Auslauf durch die gebundene Kohlensäure stark sauer (pH 3-4). Das CO2 muss durch Belüftung ausgetrieben werden, bevor man den Ziel pH Wert (z.B. 5,5) mit Milchsäure, Sauermalz etc. treffsicher einstellen kann.
  • --- Das durch den Kationentauscher gelaufene Wasser ist nicht geschmacksneutral. Kommt ein Anionentauscher mit ins Spiel, dann müffelt das Wasser gerne mal ein bisschen (etwas nach Schwefel oder verfaulte Eier).
  • - + Ionentauscher sollten einen festen Platz bei der Wasserversorgung haben, damit sie dauerhaft angeschlossen bleiben können. Das Harz ist fast ewig regenerierbar, solange es nicht austrocknet. Mit "mobilen" Ionentauscher kleckert man leicht ein bisschen Base und Säure am Aufstellungsort aus.
Umkehrosmoseanlage:
  • --+ geringer Durchsatz (Liter/Minute) abhängig vom Preis
  • +++ Wartung sicher und sauber, etwa 1x pro Jahr
  • - + sparsame DirectFlow Membranen brauchen sehr hohen Wasserdruck um auf den Nenndurchsatz zu kommen
  • --+ preiswerte Systeme mit Druckerhöhungspumpe sind nur für den Intervallbetrieb (etwa 15 Minuten am Stück) ausgelegt.
  • - + teurere Systeme mit Druckerhöhungspumpe sind für den Dauerbetrieb ausgelegt, jedoch meistens nicht als sparsame DirectFlow Variante verfügbar
  • +++ Das Wasser riecht und schmeckt neutral und frisch. Keine Belüftung nötig. pH kann sofort eingestellt werden.
Ich bin bei der UOA hängen geblieben und total glücklich damit. Kein selbst regenerieren bzw. teuer regenerieren lassen, keine hantieren mit Basen und Säuren, kein aufwendiges Belüften zum CO2 und /oder "Gemüffel" austreiben, sehr gut mit Gardena Adaptern mobil benutzbar und verstaubar, lecker frisches Wasser.

Boa. Zu spät geworden, um Kontrolle zu machen.... Tippfehler bitte im "Tippfehler Thread" posten ... :P
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#12

Beitrag von Biermensch »

@DerDerDasBierBraut:

Danke für deine Einschätzung. Bei mir ist es nun so, das ich die Säuren usw. eh zuhause habe und damit rumplansche :redhead daher ist das wie gesagt für mich egal. Die von mir angestrebte Anlage (falls es ein Kati-Ani wird) für ca. 150€ reicht für bis zu 22.500 Litern Reinwassergewinn. Bei meinem harten Wasser warscheinlich eher bis zu ca. 16.000 Liter. Dennoch eine beachtliche Menge.

Zum pH Wert: die hier verwendeten sind Kati und Ani stark sauer und schwach basisch, und liefern m.M. nach zumindest vom pH Wert sonst würde man ja beim Aquarium einen pH Wert für Neons, Skalare etc. von 6,0 -6,5 gar nicht herbekommen. Das würde schon passen.

Das mit dem müffeln kann ich nicht einschätzen. Muss wohl doch mal zu meinen Bruder und mir das mal genauer ansehen.

Thx.
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#13

Beitrag von tommes »

Hallo Biermensch,

hier gibt's einen längeren Thread von Trisman zur Aufbereitung mit VE: viewtopic.php?f=4&t=2196

Prost!
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#14

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

16.000 Liter Brauwasser ist schon eine Hausnummer. Selbst 2 HL am Stück fordern bei der UOA schon sehr viel Geduld ab. Die Ionentauscher Kombi stark sauer+schwach basisch entfernt das meiste CO2 wieder. Widerspricht sich aber etwas mit dem Wikipedia Text (praktische Erfahrungen zur Brauwasseraufbereitung habe ich damit leider nicht). Dem Wasser musst Du vermutlich alle möglichen Spurenelemente wieder manuell zusetzen.

Borge Dir am besten den Ionentauscher oder hole ein paar Kanister Wasser von Deinem Bruder und probiere alles in Ruhe aus. Ich habe meinen Entsalzer vor 2 Wochen zur Deponie gebracht. Hätte ich Dir sonst gerne geschenkt.
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Re: Osmoseanlage VS Vollentsalzer

#15

Beitrag von Biermensch »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben:16.000 Liter Brauwasser ist schon eine Hausnummer. Selbst 2 HL am Stück fordern bei der UOA schon sehr viel Geduld ab. Die Ionentauscher Kombi stark sauer+schwach basisch entfernt das meiste CO2 wieder. Widerspricht sich aber etwas mit dem Wikipedia Text (praktische Erfahrungen zur Brauwasseraufbereitung habe ich damit leider nicht). Dem Wasser musst Du vermutlich alle möglichen Spurenelemente wieder manuell zusetzen.

Borge Dir am besten den Ionentauscher oder hole ein paar Kanister Wasser von Deinem Bruder und probiere alles in Ruhe aus. Ich habe meinen Entsalzer vor 2 Wochen zur Deponie gebracht. Hätte ich Dir sonst gerne geschenkt.
Ja, ist eh nur zum zumischen gedacht. Ich werd mal schauen...

Danke für die Antworten.
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