Mauribrew Ale 514

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Enfield
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Mauribrew Ale 514

#1

Beitrag von Enfield »

Hallo an alle!

Ich habe beim Durchsehen vorher festgestellt, dass ich mal eine Packung Mauribrew Ale 514 Hefe bestellt habe und die nun aber im Juni 2016 abgelaufen ist (also Best Before End). Darum werde ich meinen Brauplan etwas ändern um diese Hefe zu verbrauchen.

Hat jemand ne Idee, was genau ich damit brauen kann? Auf MMuM habe ich leider nichts gefunden. Geht die für jedes Ale, wo ich auch die S-04 verwenden könnte oder ist die eher neutral so wie Notti oder US-05?

Würde mich über ein paar Erfahrungen freuen!

lg

Max
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Ursus007
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Re: Mauribrew Ale 514

#2

Beitrag von Ursus007 »

Ist 'ne OG-Standardhefe.

Mauribrew Ale 514 is suitable for all top fermented beers.
English or Belgian Ales, Strong Ale, Kölsch, Porter or Stout.
It's subtle yeasty flavours contribute to the aromatic complexity of the beer.

Ich meine, die spielt in der von Dir genannten Liga mit.

Such mal hier im Forum, da gibt es einige Kommentare.

Bei meinem Spiker Biker IPA hatte ich wg. 60-stündigem Nichtankommen der Originalhefe mit der 514 nachgeholfen. Ist ein schönes IPA geworden, aber ich weiß nicht, welche Hefe letztendlich die Zucker im Sud verknuspert hat (ggf. auch die Erstgegebene).
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Enfield
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Re: Mauribrew Ale 514

#3

Beitrag von Enfield »

Danke! Ich denke, ich würde gerne ein Dry Stout damit brauen.

Sehe ich das richtig, ist der EVG niedrig? Also hoher Restextrakt? Dann passt das ja nicht so, oder? :Waa
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Enfield
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Re: Mauribrew Ale 514

#4

Beitrag von Enfield »

Ich habe jetzt einige Sude mit der Mauribrew Ale 514 hinter mir und möchte euch meine Erfahrungen hier posten, falls mal wieder jemand danach sucht.

Zuerst einmal zum scheinbaren Vergärgrad:
die Hefe lag bei mir immer zwischen 65 und 70 %. Die Biere hatten alle zwischen 9 und 12° Stammwürze. Sie ist also eine niedrige vergärende Alehefe. Sie spielt hier in einer Liga mit der S-33, Brewferm Top und Danstar Windsore. Auch in zweiter Führung kein signifikanter Unterschied.

Gärung: ich habe alle Biere zwischen 17 und 19 ° C vergoren. In der Beschreibung steht zwar, dass sie auch für deutlich höhere Temperaturen geeignet ist, die kann ich ihr im Moment aber nicht bieten. Hier wäre noch ein Versuch im Sommer interessant.

Geschmack: ich habe damit Biere gebraut, die vom Malz und Hopfen wenig hergaben um das Profil der Hefe kennen zu lernen (Ordinary Bitter, Mild Ale, Irish Red Ale). Sie ist keinesfalls neutral sondern typisch Englisch. Subtil fruchtige und florale Noten sind im Geruch wahrnehmbar gepaart mit einer schwachen estrigen Süße, die sich eigentlich nur in der Nase wiederfindet. Am Gaumen ist sie eher dezent. Vielleicht ist auch eine schwache Spur Diacetyl wahrnehmbar. In hopfen- oder malzdominanten Bieren geht das aber sicher unter.
Diese Aromen bauen sich auch mit der Zeit langsam wieder ab wie die meisten Hefe-Ester. Wem das Geschmacksprofil nicht so zusagt, kann die Biere durch längere Lagerung relativ neutral bekommen.

Gärdauer: nach drei bis vier Tagen ist sie auch bei kühlen Temperaturen durch. Keine Schnarchnase sondern eher auf der flotten Seite.
Sie räumt auch schnell hinter sich wieder auf. Drei Wochen nach dem Abfüllen sind die Jungbieraromen vollständig abgebaut.

Klärung: sie sedimentiert gut, nach zwei Wochen im Kühlschrank sind die Biere klar. Der Bodensatz ist auch halbwegs stabil.

Fazit: typisch englisches Profil, neutral ist sie nicht. Man muss diese englischen Noten mögen (sie hat aber keinerlei Ähnlichkeiten mit der S-04!). Bestens geeignet ist sie sicher für Biere, die vom Charakter der englischen Alehefe leben. Also Ordinary Bitter, Mild Ale, English Pale Ale, etc.
Für ein Irish Red Ale ist sie mir zu dominant, hier würde ich sie nicht mehr einsetzen. Vielleicht bin ich auch einfach an den wenig intensiven Geschmack von Kilkenny gewohnt. Das ist aber Geschmacksache.
In einem Stout oder Porter wäre es sicher mal einen Versuch wert, wie das Hefeprofil mit den Röstnoten harmoniert.

Ich hoffe, hier ein wenig Information über die bei uns doch relativ unbekannte Hefe gesammelt zu haben.
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