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Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Montag 11. Juli 2016, 21:04
von mable
Hi leute
Hat jemand von euch schon ein Bier mit eine der obengenannten Hefen vergoren? Wer hat erfahrungen gemacht damit?
Dürfte doch auch mal ein spannendes projekt sein!
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Montag 11. Juli 2016, 21:08
von Boludo
Hast Du mal hier gesucht?
Stefan
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Montag 11. Juli 2016, 21:57
von Biermensch
Ich vergäre sehr starke Biere mit Champagnerhefe fertig. Bisher immer tolle Ergebnisse. Man muss nur beachten, dass diese Hefe etwas wärmer vergären sollte, also um die 20Grad. Geschmacklich bleibt sie unauffällig. Komplett damit vergoren habe ich vor Jahren mal ein Bier mit Weinhefe (Killerhefe). Allerdings war das ein Gagelbier, das sehr stark damit Aromatisiert war, daher kann ich dir in diesem Falle nichts über das Geschmacksprofil der Hefe sagen. Nur das es nicht sauer war, wie es von vielen ja immer heißt, Weinhefen würden saure Noten bringen. Das zumindest kann ich bei dieser Hefe nicht bestätigen.
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 08:55
von schloemi
Habt ihr denn ein paar Kaufquellen, bzw. gibt es analog zur Bierhefe geschmachliche / qualitative Favoriten?
cu schloemi
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 09:08
von schloemi
beryll hat geschrieben:schloemi hat geschrieben:Habt ihr denn ein paar Kaufquellen, bzw. gibt es analog zur Bierhefe geschmachliche / qualitative Favoriten?
Ich hab sie damals bei
Schnapsbrenner bestellt.
Ich hatte mich letztes Jahr mit meinem Haus- und Hofwinzer unterhalten - über ihn komme ich recht günstig an Hefe ran. Da ich noch die bestellte Trockenhefe hatte, bin ich bis jetzt noch nicht auf sein Angebot eingegangen. Werde ich im Herbst bei der nächsten Weinprobe aber definitiv mal machen.
Wenn du das mit der Bierhefe kombinierst, schlauchst du dann voher um oder kannst du die Weinhefe einfach zu einem späteren Zeitpunkt in den Gäreimer hinzugeben? Wahrmutlich letzteres, außer man möchte die Bierhefe noch ernten !?
Danke schloemi
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 09:40
von Bierwisch
Nur mal aus Interesse - was soll das bringen, nach der Bierhefe noch Wein- bzw. Champagnerhefe dazuzugeben? Die hat doch dann gar nichts mehr zu fressen...
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 10:17
von Biermensch
Bierwisch hat geschrieben:Nur mal aus Interesse - was soll das bringen, nach der Bierhefe noch Wein- bzw. Champagnerhefe dazuzugeben? Die hat doch dann gar nichts mehr zu fressen...
Bei sehr starken Bieren (in meinem Fall 25P) pennt die Bierhefe irgendwann ein. Die Champagnerhefe frisst noch ein paar Plato weiter, außerdem dauert die Nachgärung dann kein halbes Jahr.
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 10:20
von Bierwisch
Meines Wissens können diese Hefen aber nur Einfachzucker verstoffwechseln - warum auch nicht, bei Wein gibts nichts anderes zu fressen. Einfachzucker sind aber das erste, was Bierhefen verarbeiten und damit relativ schnell alle. Wovon also ernähren sich die Weinhefen?
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 10:26
von schloemi
Ich hatte das so verstanden, dass ab einem bestimmten Alkoholgehalt die Bierhefen nicht mehr verstoffwechseln bzw. absterben, obwohl noch genügend Restextrakt im Jungbier ist. Wein / Sekthefen seien da alkoholtoleranter.
Mag aber aber danebenliegen.
schloemi
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 10:37
von Johnny H
Bierwisch hat geschrieben:Meines Wissens können diese Hefen aber nur Einfachzucker verstoffwechseln - warum auch nicht, bei Wein gibts nichts anderes zu fressen. Einfachzucker sind aber das erste, was Bierhefen verarbeiten und damit relativ schnell alle. Wovon also ernähren sich die Weinhefen?
Das stimmt so m.W. nicht. Nicht
alle Weinhefen können Mehrfachzucker (insb. Maltose und Maltotriose) verarbeiten, aber
viele können es.
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 10:39
von Boludo
Eine normale obergärige Bierhefe macht locker 10% Alkohol mit, 12% sollten auch noch gehen, wenn man es richtig macht.
Nur wegen der Alkoholtoleranz braucht es meiner Meinung nach keine Champagnerhefe, außer man will sehr hoch hinaus. Da gibt es dann aber auch Bierhefen, die das können.
Champagnerhefen erzeugen meiner Meinung nach auch nicht so besonder tolle Aromen, dann lieber gleich eine alkoholtolerante belgische Hefe.
Stefan
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 10:58
von Bierwisch
Ich sag jetzt mal ganz ketzerisch - Champagnerhefe in fast vergorener Würze ist Quatsch und irgendeine Weinhefe wohl auch, denn wenn unklar ist, ob sie was mit Zwei- und Dreifachzuckern anfangen kann, dann ist das Ergebnis zweifelhaft.
Außerdem wissen die wenigsten, welche Hefe denn nun die Gärung zu Ende führt.
Portweinhefen sind wieder eine ganz andere Sache, bei der ich die Details aber noch nicht richtig verstanden habe...
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 13:15
von Biermensch
Bierwisch hat geschrieben:Ich sag jetzt mal ganz ketzerisch - Champagnerhefe in fast vergorener Würze ist Quatsch und irgendeine Weinhefe wohl auch, denn wenn unklar ist, ob sie was mit Zwei- und Dreifachzuckern anfangen kann, dann ist das Ergebnis zweifelhaft.
Außerdem wissen die wenigsten, welche Hefe denn nun die Gärung zu Ende führt.
Portweinhefen sind wieder eine ganz andere Sache, bei der ich die Details aber noch nicht richtig verstanden habe...
Und ich sage mal ganz ketzerisch, es ist kein Quatsch, denn dass Sie weitervergärt weis ich, auch dass Sie Geschmacklich bei den paar Plato nicht mehr ins Gewicht fällt ist Tatsache und dass bei wie gerade in meinem Keller ein 25P IIPA die Nachgärung in normalen Zeiten schafft ist Tatsache, würde ich bei dem Bier die BRY-97 hier hantieren lassen, könnte ich mich auf einige Wochen einstellen.
Aber es stimmt schon, eine belgische Super-Hefe würde es auch tun. Heisst es nicht, das ein paar Imperial Russian Stouts mit Weinhefe vergoren sind? Ich hatte das mal wo aufgeschnappt.
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 13:22
von Bierwisch
Ok, aber woher weißt Du denn, welche Hefe da am Arbeiten ist? Ich bin mir sicher, daß da noch was passiert, aber das kann genauso gut die ursprüngliche Bierhefe sein.
Vielleicht hat ja Ulrich hier etwas beizusteuern...
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 13:37
von Biermensch
Gute Frage, ich hatte das schon ein paar mal gemacht, entweder mit Killer Wein Hefe oder eben mit der Champ. Ich mach das so ein Mal im Jahr. Und just in diesem Moment ist im Keller das oben genannte Bier bei ca. 12 Brix eingeschlafen. Keine Bewegung mehr seit ca. 4 Tagen. Ich haue jetzt mal die Weinhefe rein und berichte. Es ist ja natürlich möglich, das bei den vorherigen Bieren einem Irrtum aufgesessen bin. Dieses Jahr ist es kälter im Keller.
Der Vorteil bei der Nachgärung mit Zuckergabe ist mal außen vor, da bekommt Sie ja Einfachzucker.
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Dienstag 12. Juli 2016, 15:21
von bergbiere
Zum Geschmacksergebnis hat sich noch niemand weiter geäußert.
Als Vorzeigekaufbier kann ich da das Deus von Bosteels empfehlen; das I-Tüpfelchen des Tripel Karmeliet. Das Bier wird nach der normalen Vergärung anschließend noch in Frankreich mit Champagnerhefe versetzt.
Allerdings nicht gerade preiswert, aber saulecker!!
Gruß
Gunnar
Re: Portweinhefe, Champagnerhefe?
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 13:19
von Hagen
al und ich wollten mal ein starkbier in die zweite gärung mit portweinhefe (kitzinger?) schicken. einen starter danit gemacht. wurde ungenehmst sauer. kontamination war eigentlich unwahrscheinlich. haben das zeug dann weg geworfen.