Bière de Garde

GeschmackMittlerer bis hoher Malzgeschmack, oft mit einer toast-, toffee- oder karamellartigen Süße. Malzgeschmack und Komplexität tendieren dazu größer zu werden, so wie das Bier dunkler wird. Niedrige bis moderate Fruchtester und alkoholunterstützte Geschmacksnoten. Mittel-niedrige Hopfenbittere trägt zur Ausgewogenheit bei, allerdings tendiert diese Biersorte in Richtung Malzcharakter. Der Abgang ist mitteltrocken bis malzig. Der Alkohol kann eine zusätzliche Trockenheit im Abgang fördern. Wenig bis kein Hopfengeschmack, allerdings können hellere Versionen einen etwas ausgeprägten würzigen Hopfengeschmack haben (die Empfindung wird möglicherweise auch von der Hefetätigkeit gefördert). Sanfter, gut gelagerter Charakter. Kein Diacetyl.
AromaAuffallende malzige Süße, oft mit einem komplexen, leicht bis moderatem toastartigen Charakter. Niedrige bis moderate Esteranteile. Wenig bis kein Hopfenaroma (kann ein wenig würzig sein). Kommerzielle Typen haben oft einen leicht moschusartigen, holzigen, kellerähnlichen Ton, der beim Heimbrauen schwer nachzuahmen ist. Hellere Versionen sind immer noch malzig, allerdings fehlen hier die tieferen, reichhaltigeren Aromen, bzw. es könnte das Hopfenaroma hier stärker hervortreten. Kein Diacetyl.
MundgefühlMittel bis mittel-voller Körper, oft mit einem sanften, seidigen Charakter. Moderate bis hohe Karbonisierung. Moderate alkoholische Empfindung, sollte aber sanft und nie auffallend wärmend sein.
AussehenDrei Hauptvariationen dieser Sorte existieren (blong, bernsteinfarben oder braun), somit kann die Farbe von gold-blond bis rötlich-bronzefarben bis kastanienbraun reichen. Klärung dieser Biersorte reicht von gut bis mäßig, allerdings kann eine Trübung bei diesem unfiltriertem Bier durchaus mal auftreten. Ausgeprägte Schaumkrone, generell von weiß bis beige (entsprechender Bierfarbe), hoher Anteil an Kohlensäure.
KommentierungEs existieren drei Kategorien innerhalb dieser Biersorten: Blonde, Brune und Ambree. Die dunkleren Typen sind mehr in Richtung Malzbetonung ausgelegt, die helleren eher in Richtung Hopfencharakter (zählen aber immer noch mehr als malzorientierte Biere). Eine verwandte Bierart ist das Biere de Mars (März-Bier), welches aber eher für den baldigen Konsum gedacht ist, bzw. nicht so gut lagerfähig ist, wie ein Bière de Garde.
ZutatenDer sog. „Kellercharakter“, der in kommerziellen Bieren oft vorkommt ist in heimgebrauten Bieren schwer zu duplizieren, da er meist durch hauseigene Hefestämme entsteht. Kommerzielle Biere zeigen weiterhin einen „korkigen“, trockenen, adstrigierenden Charakter, der oft inkorrekterweise als „kellerähnlich“ beschrieben wird. Heimgebraute Versionen sind somit sauberer. Die Grundmalze hängen von der Farbe des Bieres ab, allerdings werden in der Regel helle Malze, Wiener, wie auch Münchner Malz eingesetzt. Dunklere Typen zeigen eine reichhaltigere, komplexe Art und Süße, die von Kristallmalzen herrührt. Die eingesetzte Hefe ist entweder untergärige Hefe oder obergärige, die bei niederen Temperaturen eingesetzt wird. Es folgt eine lange Lagerphase. Weiches Wasser. Blumiger oder würziges kontinental-europäischer Hopfen.
Kommerzielle BeispieleJenlain (braun), St. Amand (braun), Ch’Ti Brun (braun), Ch’Ti Blond (blond), La Choulette (alle drei Kategorien), La Choulette Bière des Sans Culottes (blond), Saint Sylvestre 3 Monts (blond), Biere Nouvelle (braun), Castelain (blonde), Jade (bernstein), Brasseurs Bière de Garde (bernstein).

Quelle: BJCP.org
Quelle: kgbrauereien.org

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