Saison

GeschmackEine Kombination aus fruchtigen und würzigen Geschmacksnoten, durch einen weichen Malzcharakter getragen. Eine niedrige bis moderate Alkoholpräsenz und etwas säuerlichen Biss. Die Fruchtigkeit tendiert oft in Richtung Citrus (Orange oder Zitrone). Der Einsatz von ein oder mehreren Gewürzen unterstützen die Komplexität. Ein niedriger Gehalt an pfefferigen Phenolen (durch die Hefe) kann neben oder alternativ zu den Gewürznoten vorhanden sein. Der Hopfengeschmack ist niedrig bis moderat und generell würzig im Geschmack. Hopfenbittere reicht von moderat bis hoch, sollte aber nie die vorhandenen Fruchtester, Gewürz- Malznoten übertünchen. Der Malzcharakter ist leicht, bietet aber ausreichend Basis für die anderen Geschmacksnoten. Eine niedriger bis moderater säuerlicher Biss kann vorhanden sein, sollte aber die anderen Geschmacksnoten nicht überdecken. Gewürze, Hopfenbittere und –geschmack, sowie die Säure, steigen mit dem Alkoholgehalt des Bieres, während die Süße abnimmt. Keine alkoholische Wärme, bzw. Lösungsmittelcharakter. Eine merklich starke Karbonisierung und Bittere geben dieser Biersorte einen trockenen Abgang, mit einem langen, bitteren und manchmal würzigen Nachgeschmack. Kein Diacetyl.
AromaHoher Anteil an Fruchtigkeit mit niedrigem bis moderatem Hopfenaroma und moderat bis nicht vorhandenem würzigem und alkoholischem Aroma. Fruchtester dominieren das Aroma und erinnern oft an Citrusfrüchte, wie z.B. Orangen oder Zitronen. Ein niedriges bis mittleres würziges oder blumiges Hopfenaroma ist oft präsent. Ein moderates Gewürzaroma (durch tatsächliche Gewürzbeigaben und/oder hefebasierende Phenole) komplementiert die anderen Aromen. Sollten Phenole vorhanden sein, dann sind diese tendenziell pfefferig und nicht nelkenartig. Eine niedrige bis moderat Säure kann vorhanden sein, sollte aber die anderen Charakteristika nicht überflügeln. Gewürze- und hopfenbasierende, sowie säuerliche Aromen werden typischerweise mit der Stärke des Bieres auffälliger. Alkoholaromen sind sanft, würzig und niedrig in der Intensität und sollten weder brennend, kratzig oder lösungsmittelartig sein. Der Malzcharakter ist leicht. Kein Diacetyl.
MundgefühlLeichter bis mittlerer Körper. Der Alkoholgrad reicht von mittel bis mittel-hoch, allerdings ist der alkoholwärmende Charakter nur niedrig bis mittel. Keine ausgeprägte alkoholische Wärme oder Lösungsmittelcharakter. Sehr hohe Kohlensäure, sehr perlig. Es existiert genug prickelnde Säure auf der Zunge, um den trockenen Abgang auszugleichen. Ein niedriger bis moderater Säurecharakter kann vorhanden sein, um erfrischend zu wirken, sollte aber nicht zu aufdringlich sein.
AussehenOft ein auffallendes helles Orange, kann aber auch von golden bis bernsteinfarben reichen. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Stärke und Farbe. Langanhaltende, weiße Schaumkrone, die das charakteristische „Brüssler Spitzen“-Muster an der Glasinnenseite hinterlässt. Das Bier ist nur mäßig klar, allerdings üblich für diese Art der unfiltrierten „bäuerlichen“ Biere. Sehr perlig.
KommentierungBiere mit verschiedenen Alkoholgraden existieren (“Tafelbiere” mit ca. 5%, Exportqualität mit ca. 6,5% oder stärkere Biere mit ca. 8% und mehr). Mit steigender alkoholischen Stärke schwindet die Süße und steigt der Hopfen- und Gewürzcharakter, sowie die Säure. Der Einsatz von Kräutern und Gewürzen spiegelt in der Regel die regional vorhandenen Zutaten wider. Die hohe Kohlensäure hilft dabei, die verschiedenen Geschmacksnoten hervorzubringen und fördert die Wahrnehmung des trockenen Abgangs. Alle Biere dieser Biersorte haben einen merklich hohen säuerlichen Charakter eigen, wobei dieser je nach Brauerei auffallend variieren kann.
ZutatenIn der Regel wird Pilsnermalz eingesetzt, wobei aber auch Wiener, wie auch Münchner Malz Farbe und geschmackliche Komplexität beeinflussen kann. Weitere nicht malzbasierende, aber stärkefördernde Zutaten, wie Kandiszucker oder Honig können für steigende Komplexität, aber auch abnehmende Körperfülle eingesetzt werden. Hopfenbittere und –geschmack kann hier stärker präsent sein, als bei anderen belgischen Biersorten. Ein Saison wird manchmal mit der Methode Hopfenstopfen hergestellt. Edelhopfensorten, wie steirischer oder East Kent Goldings wird in der Regel eingesetzt. Eine große Bandbreite von Kräutern und Gewürzen wird im Sinne der Komplexität und Eigenständigkeit in stärkeren Typen dieser Sorte eingesetzt. Verschiedene Grade der Säuerlichkeit können z.B. durch den Einsatz von Gips, Sauermalz, einer sauren Maische oder durch den Einsatz von Milchsäurebakterien gefördert werden. Hartes Wasser, wie es im ganzen wallonischen Teil von Belgien üblich ist, akzentuiert die Bittere und den trockenen Abgang dieser Biersorte.
Kommerzielle BeispieleSaison Dupont, Foret and Moinette Blonde, Fantome Saison(s), Saison de Pipaix and La Folie, Saison Silly, Saison Regal, Saison Voisin, Lefebvre Saison 1900, Ellezelloise Saison 2000, Brooklyn Saison, Southampton Saison, New Belgium Saison, Pizza Port-Carlsbad Saison.

Quelle: BJCP.org
Quelle: kgbrauereien.org

Drucken/exportieren
QR-Code
QR-Code Saison (erstellt für aktuelle Seite)
*
^