Läutern mit einem Läuterboden

Das Läutern mit dem traditionellen Läuterbottich kann mit relativ preiswerten Läuterbottichen aus dem Hobbybrauer-Fachhandel gut bewerkstelligt werden.

Ein Läuterbottich besteht aus dem Bottich, einem Senk- oder Siebboden und einem oder mehreren Ausläufen (Quellgebietsanschlüsse). Der Senkboden ist optimal mit 0,7-0,9mm breiten und 30-70mm langen Schlitzen versehen, die sich nach unten hin konisch auf eine Breite von 3-4mm erweitern. Pro m² werden etwa 2500-3000 solcher Schlitze in den Boden eingebracht, was einer freien Durchgangsfläche (die Fläche des Bodens, die von Flüssigkeiten passiert werden kann) von ca. 10% entspricht.

Da diese Konstruktion eines Senkbodens recht kostspielig ist greift der Hobbybrauer auf einfachere Senkböden zurück. So kann man mit einem Edelstahl-Lochblech (Durchmesser der Löcher 2mm) oder einer Edelstahl-Filtergaze (Maschenweite 1mm) gute Ergebnisse erziehlen. Das Lochblech wie auch die Gaze müssen auf einem Gestell montiert werden, so dass sich ein zur Wand des Bottiches abschließender Senkboden ergibt.

Der Bottich selber besteht meist aus lebensmittelgerechtem Kunststoff und hat einen seitlich angebrachten Auslaufhahn.

Um eine optimale Aussüßung der Treber zu gewährleisten empfiehlt sich die Verwendung eines „Schottischen Drehkreuzes“ bzw. eines Rotationsanschwänzers. Im Bereich der 20l Einkocher-Sudwerke gibt es diese Geräte ebenfalls recht preiswert zu kaufen. Man kann dabei aus einem höher stehenden Behälter das erwärmte Anschwänzwasser durch einen Auslaufhahn (über den der Wasserbehälter verfügen sollte) und einen Schlauch langsam und optimal gleichmäßig über die Treber verteilen. Man kann aber auch alle anderen Gerätschaften verwenden, die das Wasser langsam über die Treber verteilen können!

Arbeitsweise mit dem Läuterbottich:

#Der Läuterbottich wird mit warmem Wasser von knapp unter 80°C vorgewärmt und ggf. isoliert. Platziert wird er so hoch, dass der Auslaufhahn über den Rand des Würzeauffangbottiches reicht. Dafür kann man z.B. einen gleich hohen Bottich umdrehen und den Läuterbottich dort platzieren. #78°C warmes Wasser wird so lange in den Bottich gegeben, bis der Senkboden grade bedeckt wird. #Die Maische wird mittels Schöpfgefäß oder Pumpe vorsichtig und gleichmäßig auf dem Senkboden verteilt. Dabei darauf achten, das so wenig Luft wie möglich aufgenommen wird (nicht aus großer Höhe schütten). #Der Rest Maische aus dem Maischebottich wird in den Läuterbottich gegossen und noch vorhandene Maischereste mit Wasser aus dem Maischebottich in den Läuterbottich gespült. #Läuterbottich abdecken (kann man meistens den Deckel der Sudpfanne für verwenden) und 30 minuten Läuterruhe einhalten. #Nach guten 15 Minuten kann man die ersten Liter Trübwürze abziehen. Am Anfang läuft die Würze nie blank, weshalb diese Würze zurück in den Bottich gegeben werden muss! Dafür wird der Auslaufhahn SCHRÄG NACH OBEN gedreht, der Hahn komplett geöffnet und mit einem Litermaß die trübe Würze aufgefangen. Der Auslaufhahn muss so weit nach oben gedreht werden, bis seine niedrigste Stelle am Auslauf ÜBER dem Senkboden liegt!

Nachdem man etwas mehr Trübwürze entnommen hat als Flüssigkeit unter den Senkboden passt (kann man bei Punkt 2 ausmessen) und diese wieder VORSICHTIG in den Bottich zurückgegeben hat wartet man den Rest der Läuterruhe ab. #Nach der Läuterruhe den Hahn vorsichtig ein wenig öffnen. Mit dem Litermaß die ersten Liter, die weiterhin noch trüb laufen werden, auffangen. Die Würze soll am Hahn herunterlaufen und nach zwei bis drei Litern hinreichen blank sein, so dass man das Litermaß wegnehmen kann und die Würze dirket in den Auffangbottich laufen kann. Dabei kann eine Sauerstoffaufnahme recht schwierig verhindert werden. Eine Schräge Platte, an der die Würze herunterläuft anstatt frei in den Bottich zu tropfen könnte jedoch die Aufnahme an Sauerstoff begrenzen. Mit einem Glas kann man immer wieder den Blankheitsgrad der Würze prüfen. Meist befinden sich ein paar gröbere Treberteile in der Würze, sie sollte aber an sonsten nicht trüb aussehen. Beachten muss man bei dem Läutern mit Läuterbottich, dass nicht der Senkboden die filtrierende Wirkung hat, sondern die Spelzen von den Malzkörnern! Man darf das Malz nicht zu fein mahlen, es dar nur grob geschrotet sein, damit die Spelzen die Filterschicht bilden können! #Sobald die Oberfläche der Treber droht, trocken zu laufen müssen die Nachgüsse aufgebracht werden. Dabei ist auf eine permanente Wasserschicht auf den Trebern zu achten, da sonst Sauerstoff eingezogen wird. #Wenn während des Vorderwürzelaufes oder der Nachgüsse dieselben plötzlich wieder eintrüben kann man den Hahn etwas schließen, was meistens die Trübung wieder beseitigt. Läuft die Würze dagegen sehr blank, kann der Hahn weiter geöffnet werden. Der Auslauf muss aber immer oberhalb des Senkbodens liegen! #Das Anschwänzen endet entweder, wenn das gesamte Anschwänzwasser verbraucht, die Würzepfanne voll oder der Extraktgehalt in den Nachgüssen unter 1-1,5% sinkt. #Nach dem Ende wird der Treber aus dem Bottich geholt und kann als Viehfutter oder für die Herstellung von Treberbrot dienen. Die Flüssigkeit unter dem Senkboden sollte verworfen werden, da sie stark trüb ist und viele Treberpartikel enthällt. Auch sollte der Treber nicht ausgepresst werden, da diese ebenfalls zu Trübungen führt.

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