Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

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Isegrimm

Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#1

Beitrag von Isegrimm »

Hallo
dem Thread "Läuterboden selber herstellen" entnehme ich, dass Lochbleche erfolgreich zum Läutern eingesetzt werden können.

Ich habe vor, zukünftig in einem isolierten Milchtank zu läutern (120 Liter Volumen - ich will ihn auch für Dekoktion nutzen)
Der Milchtank hat einen Durchmesser von 50 cm und ist unten leicht "konkav" gewölbt (siehe Skizze)
Mittig im Tank möchte ich einen Borddurchlass anbringen und ein Edelstahlrohr (1 Zoll reicht?) unter dem Tank durch den unteren Rand hindurch zu einem zölligen Kugelhahn führen.

Hierzu hätte ich noch so manche Frage:

Wie dick (mm) sollte das Läuterblech/Lochblech sein? Kann mir jemand einen Ratschlag geben, welches Blech ich zum Läutern von diesem Anbieter nehmen soll?

http://www.ebay.de/itm/BUCHERT-Edelstah ... 7675.l2557

Muss das Läuterblech mittig abgestützt werden, um eine Verformung durch das Gewicht des Trebers zu vermeiden?

Braucht das Läuterblech einen Rand, um seitlich abzudichten bzw. um das Verkratzen den Tanks zu vermeinden? (ich hätte hier z. B. an einen rundumlaufenden längsgeschlitzten Silikonschlauch gedacht)

Viele Fragen auf einmal (-:
Mit Grüßen und Hochachtung
Wolfgang
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Läuterboden-im-Milchtank.jpg
captainkirk
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#2

Beitrag von captainkirk »

Hallo Wolfgang,

ich gehe davon aus das die Bohrung 3,5mm zu groß ist. Ich habe ein BUCHERT Rv 2-3,5 1,5 mm allerdings mit 300mm Durchmesser. Denke das würde auch ohne zusätzliche Abstützung in deinem Milchtank halten.

Viele Grüße
Peter
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Peter
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Morena von Nürnberg
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#3

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Isegrimm hat geschrieben:
Muss das Läuterblech mittig abgestützt werden, um eine Verformung durch das Gewicht des Trebers zu vermeiden?
Hallo Isegrimm...

Unbedingt musst du Füsse drunter bauen. Hab erst letztens etwa 100 Liter eingemaischt. Der Treber hatte durch die Nässe etwa doppeltes Gewicht der Schüttung von 23 KG ....bei mir etwa 50 KG. Bei dir können das leicht 60 bis 70 werden.

Zur Lochblechstärke selbst kann ich nur sagen, mit Füssen drunter dürften 2 mm reichen. Ich selbst läuter mit einer Schlitzdrainage mit 1mm Schlitzen aus Kupfer.
Bei dir bietet sich durch die konkave Ausbuchtung nach unten das Lochblech gerade zu an. Würde ich auch so machen.

Gruss Ralf
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hyper472
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#4

Beitrag von hyper472 »

Kein Lochblech, aber vielleicht eine andere Idee: vielleicht ginge auch eine Läuterhexe, mit entsprechender Länge natürlich? Matthias teilt Dir bestimmt mit, ob die das zu erwartende Gewicht aushält.

Viele Grüße, Henning
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Isegrimm

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#5

Beitrag von Isegrimm »

Vielen vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Ich werde vorsichtshalber mal Füsschen/ Stützen für das Blech einplanen.

Ich sehe beim Blech und einer zentralen Borddurchführung unten den großen Vorteil, dass ich den Tank restlos leeren kann. Bei einer Läuterhexe wüsste ich nicht, wie dies funktionieren sollte.
Ausserdem möchte ich gerne bei Dekoktionen unbehindert im Läuterbottich rühren können.

Ich habe Bedenken, dass ich mit dem Einsetzen und Herausnehmen des Lochbleches die Wand des Tanks nach und nach verkratze. Seht ihr diese Sorge als begründet an?
Wenn ich rundumlaufend einen längsgeschlitzen Silikonschlauch aufstecke müsste ich dies auch beim Durchmesser des Läuterbleches einplanen ....

Liebe Grüße
Wolfgang
Jm010265

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#6

Beitrag von Jm010265 »

In welchem Behälter kochst Du dein Würze?
Mfg Hannes
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Morena von Nürnberg
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#7

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Du hast die Lösung des Problems schon selbst genannt. Deine Idee mit dem längsgeschlitzten Siliconschlauch ist gut. Plane etwas Spiel bei deinen Massen ein, ein Millimeter je Seite ist da kein Problem. Dein Siliconschlauch liegt ja eh auf dem sich verjüngendem Durchmesser auf und dichtet ab.

Gruss Ralf
fg100
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#8

Beitrag von fg100 »

Rv 2-3,5 ist i.O. größer nicht. Und Füße auf alle Fälle. Wobei nicht übertreiben. Edelstahl ist schon was stabiles.
Was soll das mit einem umlaufenden Silikonschlauch bringen? Du machst ein Blech mit Löcher rein und wilst den Rand abdichten. Hä?
Und dein Problem mit den Kratzern kann ich auch nicht nachvollziehen. Das ist doch kein Ausstellungsstück, sondern ein Gebrauchsgegenstand. Sollten hier Kratzer drin sein, so macht das der Funktion keinen Abbruch. Und die bekommst du so oder so rein wenn du den Bottich benutzt.
Isegrimm

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#9

Beitrag von Isegrimm »

Hallo,
Was das Kochen angeht, habe ich noch mehrere Optionen:
1 Elektroglycerinkessel
2 holz/gas befeuerter (Rasten mit Gas - Kochen mit Holz) Kochkessel
3 bereits vorhandener weiterer Milchtank -nach teilweiser Entfernung der Isolierung - Befeuerung mit Gas (bereits vorhanden)

Den Glycerinkessel (1) bekomme ich von einem Bekanten als "Leihgabe". Die Option 2 möchte ich mir auf jeden Fall offenhalten - wobei ich erst einmal auf die Gasbefeuerung verzichten würde, wenn ich nebenher noch Option 1 habe. Option 3 kommt für mich ganz zum Schluss, da diese auch am meisten (Umbau-)Aufwand beinhaltet.
Da ich unbegrenzt Holz (und Platz) zur Verfügung habe, würde ich einen Holzkochkessel in jedem Fall für notwendig erachten. Heißes Wasser kann nie Schaden. (Vom Flaschenwassen bis hin zu den Nachgüssen)

Rühren möchte ich zunächst mal händisch, Abgemaischt wird per Schwerkraft. Für den Rücktransport der Würze in den Kochkessel sorgt entweder ein Motorkran - und damit wieder die Schwerkraft (der Läutermilchtank hat prakischerweise noch die Aufnahmebolzen für die Fahrlafette - die Fahrgestelle für beide Tanks habe ich auch noch) - oder eine Pumpe (Pumpen Peters)


Mit einem Rand aus Silikonschlauch will ich keineswegs "abdichten" - es sind ja noch ein paar andere undichte Stellen im Blech - sondern vielmehr für eine stabile Lage im Läutergefäß sorgen.

Bei Kratzern habe ich weniger Probleme mit der Optik. Ich sehe den Bottich auf jeden Fall auch als Arbeitsgerät und nicht als Ausstellungsstück. Kratzer sind für mich auf Dauer eher ein hygienisches Problem.
Ich möchte mir die Option offenhalten, dieTanks auch zum Vergären (von Teilmengen) hernehmen zu können.

Grüße
Wolfgang
Isegrimm

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#10

Beitrag von Isegrimm »

Hallo, soll ich beim Abfluss/ Borddurchlass mehr als 3/4 Zoll nehmen?
Grüße
Wolfgang
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#11

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Isegrimm hat geschrieben:Hallo, soll ich beim Abfluss/ Borddurchlass mehr als 3/4 Zoll nehmen?
Grüße
Wolfgang
Ich hab auch 3/4 Zoll, das reicht auf jeden Fall. Später größer geht dann ja auch noch, wenn du nicht zufrieden bist.
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#12

Beitrag von Morena von Nürnberg »

fg100 hat geschrieben: Was soll das mit einem umlaufenden Silikonschlauch bringen? Du machst ein Blech mit Löcher rein und wilst den Rand abdichten. Hä?
Zum einen, stell dir vor das Lochblech ist nicht ganz rund geworden, hat irgendwo etwas Spiel.
Zum anderen, kannst du dir vorstellen wie sich das Blech bei einer ordentlichen Auflage von nasser Maische mit einem Gewicht von bis zu 70 Kg auswirkt, wenn die Stützfüsse nicht gerade hundertprozentig verteilt sind. Dabei kann sich das Blech schon verwinden und seitlich "Schmodder" mitablaufen.

Ich würde es genauso machen, mit Siliconschlauch abdichten.

Gruss Ralf
Zuletzt geändert von Morena von Nürnberg am Sonntag 17. Januar 2016, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#13

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Isegrimm hat geschrieben:Hallo,
Was das Kochen angeht, habe ich noch mehrere Optionen:
1 Elektroglycerinkessel
2 holz/gas befeuerter (Rasten mit Gas - Kochen mit Holz) Kochkessel
3 bereits vorhandener weiterer Milchtank -nach teilweiser Entfernung der Isolierung - Befeuerung mit Gas (bereits vorhanden)
Unter Elektroglycerinkessel konnte ich mir nicht direkt etwas vorstellen.
:achtung
Kochkessel...hängt von der Größe ab, dein Läutergefäss hat ja 120 Liter Volumen. Da sollte dein Kochkessel schon so etwa 150/160 Liter haben. Du willst ja auch noch ordentlich einen Whirlpool andrehen ohne das seitlich deine Würze rausschiesst.

Gleiches gilt für den Milchtank, wenn der gross genug ist, klingt das mit der Gasbefeuerung auch nach einer ordentlichen Lösung. Irgendwie ist mir diese Variante am symphatischten.
Isegrimm

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#14

Beitrag von Isegrimm »

Hallo,
der Kessel sieht ungefähr so aus:
glycerinkessel.JPG
glycerinkessel.JPG (14.13 KiB) 7547 mal betrachtet
Der holzbefeuerte Kochkessel hat auch ungefähr 150 Liter Volumen.
Der Milchtank hat ca 180 Liter
Grüße
Wolfgang
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#15

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Isegrimm hat geschrieben:Hallo,
der Kessel sieht ungefähr so aus:
glycerinkessel.JPG
Der holzbefeuerte Kochkessel hat auch ungefähr 150 Liter Volumen.
Der Milchtank hat ca 180 Liter
Grüße
Wolfgang
Ein heisses Teil, ein Traum für den Hobbybrauer :thumbup

Hast du schon einmal gedacht in genau diesem Behälter zu maischen und gleichzeitig zu läutern?

So mach ich es...kein Läuterblech sondern eine eingelegte geschlitzte, kupferne Läuterdrainage.
Eine Läuterhexe bzw. ein Panzerschlauch geht auch.

Vorrausgesetzt die Heizleistung reicht um 170 Liter Würze zum kochen zu bringen.
Liegt die Heizspirale am Boden? Offen oder im Boden eingebaut?

Nur mal so.
Isegrimm

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#16

Beitrag von Isegrimm »

Hallo Ralf,
der Kessel ist doppelwandig und wird durch das Glycerin als wärmeleitendes Medium zwischen den Kesselwänden beheizt.
Da ich gerne mit Dekoktion brauen möchte, finde ich einen extra Läuterbehälter nicht verkehrt. So habe ich die Option per Infusion oder Dekoktion zu brauen.

Grüße
Wolfgang
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#17

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Optimale Wärmeverteilung, perfekt. Vorausgesetzt die Würze kocht auch.
Isegrimm

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#18

Beitrag von Isegrimm »

Hallo,
wenn man so viel hier im Forum liest fühlt man sich glatt verplichtet hie und da mal auch was zu schreiben. Hier der Zwisschenstand meines Läuterbottichs.
Ich werde den aufgeflexten Boden noch etwas dämmen und den Lochblechläuterboden mit Ringschrauben/ Distanzmuffen unten abstützen.

Bisherige Kosten - selbstfreilich alles Edelstahl:
Milchtank (120 Liter) 50 Euro
Läuterblech (1 Euro pro cm Durchmesser)
Material für Ablauf 3/4 Zoll (Bodendurchlass, Muffen, Edelstahlrohr, Hahn) 50 Euro
und ein bisschen was für einen befreundeten Metallbaumeister (-:
so weit so gut ....
Grüße
Wolfgang
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Läuterblechzuschnitt von Buchert (50 cm Durchmesser)
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Läuterbottich von unten
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ein kleines "Tritscherl" bleibt drin
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Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#19

Beitrag von schwarzwaldbbq »

Hallo Isegrimm,

hast du noch ein Bild vom fertigen Läuterboden ?

Mit Füßchen etc ?

Danke im Voraus.
Unsere Vorstellung: Grüße aus dem Schwarzwald
Meine BBQ-Seite: http://www.schwarzwaldbbq.de
Isegrimm

Re: Fragen zu: Läuterboden aus Lochblech selberbauen

#20

Beitrag von Isegrimm »

servus,
am Läuterblech hat sich leider bis dato nichts geändert.
Den Jungfernsud habe ich ohne Füßchen hinter mich gebracht - war eindeutig stabil genug. (25kg Schüttung)
Die Füßchen liegen hier aber schon rum.
Ich habe mir 3 M6 Ringbolzen/ 3 Gewindemuffen und 3 Madenschrauben besorgt. (Anordnung im Dreieck um den Bodendurchlass?)
Mit Hilfe der Madenschrauben kann ich ggf. noch Feinjustage betreiben. Ausserdem ist die Gewindemuffe unten nicht offen für Malzpampe.
Die Idee mit dem Silikonschlauch habe ich aufgegeben.
Die Füsschen müssen für das nächste mal aber unbedingt rein, weil man das Lochblech sonst ziemlich schlecht rausheben kann. Ich habe die Ringgröße der Bolzen so groß gewälhlt, dass ich meinen Zeigefinger locker durchbringe. Ich glaube, es genügen zwei davon.

Grüße Wolfgang - wenn ich mich unverständlich ausgedrückt habe - einfach nachfragen.
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Füßchen.jpg
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