tom85 hat geschrieben:
Habe deshalb dieses Rezept gewählt, weil ich gerne mit einem für meine Region typischen Bier begonnen hätte (Märzen oder Wiener Lager). Und in diese Richtung hab ich leier außer diesem Rezept nicht viel gefunden. Aber danke für den Tipp!!!
@ tom85: Wenn ich das richtig verstehe, willst du ein möglichst "einfaches" Lager brauen, wie man es bei dir von lokalen Brauereien kennt? Dann tippe ich mal drauf, dass du Österreicher, oder evtl. Bayer bist?
Mach es dir beim ersten Mal nicht unnötig schwer und verzichte auf Dekoktion, x verschiedene Malz und noch mehr verschieden Hopfen in zig Gaben.
Bei einigermaßen passendem Brauwasser schlage ich deshalb folgendes vor:
100% Wiener Malz, tief einmaischen (wo genau ist fast egal, ich schlage mal 45°C vor), Verhältnis Hauptguss : Schüttung nimmt du um die 3,5:1. Dann zügig auf 63°C hochheizen, 40min rasten. Dann rauf auf 72°C, rasten bis jodnormal, dann auf 78°C und abmaischen, kannst aber auch schon bei 72°C abmaischen.
Nach dem Läutern (noch vor dem Kochen!) misst du Menge und Extraktgehalt deiner Pfannevollwürze, nimmt diesen Rechner
https://brauerei.mueggelland.de/hopfenausnutzung.html und versuchst bei einer Kochdauer von 90min mit reiner Vorderwürzehopfung auf ein Stammwürze-IBU-Verhältnis von um die 1:2 zu kommen. Als Hopfen nimmst was deutsches (Tettnager, Saazer, Mittelfrüh, Perle,...). Wenn du willst, kannst du noch eine Hand voll des gleichen Hopfens in den Whirlpool werfen (vielleicht 1-2g pro Liter), muss aber nicht sein.
Insgesamt peilst du 13°P Stammwürze und 25 IBU an. Wenn du dir unsicher bei der Sudhausausbeute bist, nimm lieber eine Hand voll mehr Malz und verdünne nach dem Kochen auf Zielstammwürze.
Wichtig: kontrollierte Gärführung! Mit 10°C, oder auch drunter (7-8°C) mit ausreichend Hefe anstellen (bei Trockenhefe 2g/l, mehr brauchts aber nicht; Hefe vorher in Wasser rehydrieren; Hefestamm: W34/70 oder S-189, die S-23 würd ich nicht nehmen), gegen Ende der Hauptgärung kannst mit der Temperatur auch etwas höher gehen (bis 14°C). Wenn die Hauptgärung durch ist mit diesem Rechner
https://brauerei.mueggelland.de/karbonisierung.html auf 5g/l CO2 karbonisieren. Bei Zimmertemperatur nachgären bis sicher fertig, dann für ein paar Wochen ins Kalte. Prost!
Wirst sehen, das geht in die Richtung wie du es suchst.
Sollten deine Wasserwerte total mies sein, müsstest du halt an Aufbereitung denken, aber bei 25 IBU kann da normalerweise nicht so viel schief gehen.