Andere Maischen mit Gardinen ein, verweigern aber den Tausch von Hobbybrauerbieren, weil Angst vor ungeeigneten Kunststoffen in heißer Würze. Dann gibt es noch ganz viele, die zum Seihen der heißen Würze, Kunststofffilter benutzen.
Da fühle ich mich irgendwie angesprochen. Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff, PVC ist in der Regel ein No Go (es gibt aber auch lebensmittelechtes PVC, Abwasserrohre sind da nicht bei), Polypropylen, Nylon, Polyester und HDPE sind auch bei Kochtemperaturen unbedenklich, sofern sie nicht gefärbt sind.
Die Beschränkung der Wäschebeutel auf 60°C bezieht sich auf die Formbeständigkeit. Polyesterstoffe werden für Heißluftballone bis 149°C Betriebstemperatur eingesetzt, in Sonderfällen bis 200°C. Auch nach 1000 Betriebsstunden ergibt sich noch eine Reißfestigkeit von 20kg/cm (neuer Stoff 28kg/cm), wobei der Verschleiß mehr durch UV-Einstrahlung und Druck verursacht wird als durch die Temperaturen. Bis sich Polyester zu gefährlichen Substanzen zerlegt, muss man schon einige Briketts nachlegen.
Die im Handel erhältlichen Monofilamentfilter zum Hopfenseihen haben eine FDA-Zulassung.
Viele Kunststoffe werden für Lebensmittel auch im Heißbereich eingesetzt, z.B. Kochbeutelreis oder Bratenschläuche.
Wer glaubt sich auf naturfarbene Baumwolle statt Kunststoff verlassen zu können, solch bitte mal mit dem Produktionsprozeß vom Baumwollstrauch bis zur fertigen Stoffbahn vertraut machen.
Man muss sich halt ein wenig auskennen. Selbstverständlich ist es völlig korrekt, im Zweifelsfall die Finger davon zu lassen.
Cheers, Ruthard