Hallo liebe Braugemeinde,
eine Frage: Ich habe bei meinen letzten drei Suden, den Läutervorgang und das Nachschwänzen in einem Bottich und einem Aufwasch durchgeführt. Quasi den Nachguss gleich zur Maische geschüttet, absetzen lassen und dann geläutert.
Ergebnis was nicht sonderlich schlechter, meine Ausbeute aber nicht so dolle. Ich lese gerade die Läutermethode aus "Gutes Bier selbst brauen", die beschreibt, dass nachgeschwänzt wird, kurz bevor der Treber trocken läuft.
Hallo Du,
das Buch habe ich auch gelesen. Dein Arbeitsstil/ Möglichkeiten wird sich noch entwickeln.
...den Nachguss gebe ich mit 75°C nach und nach zu....
Läutergeschwindigkeit runter, Extraktgehalt steigt! Vielleicht solltest Du die Vorderwürze, wenn möglich separat in Behälter Läutern.
Nachguss aufgeben bis 3°P, also Richtung Glattwasser. Könnte also auch sein, wenn Deine Läutergeschwindigkeit passt, verschenkst Du Würze
durch zu wenig Nachguss. Musst halt zwischendurch messen.
Viel Erfolg
Gruß Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
Das Anschwänzen (nicht Nachschwänzen) soll weiteren Extrakt lösen, der in den Trebern noch vorhanden ist. Wenn du das Anschwänzwasser gleich dazu gibst, hast du zwar auch einen Effekt, aber er ist geringer, als wenn der Nachguss später zugegeben wird, da so ja praktisch nur der Hauptguss verdünnt wird. Besser ist es, wenn der HG schon fast durch ist und dann mit zuckerfreiem Wasser wieder neuer Extrakt aus den noch zuckerhaltigen Trebern gewaschen wird.
Ich gieße keine bestimmte NG-Menge nach, sondern so lange, bis ich unter ~3°P komme. Was danach läuft, nehme ich teilweise zum rehydrieren der Hefe, alles davor ist bei mir Pfannevollwürze. Bei meiner Anlage ergibt das meist runde 14°P nach dem Kochen. Wenn ich mal weniger STW haben wollte, habe ich bis herab zu 2°P geläutert, aber mit meiner üblichen Schüttungsmenge von 8kg im Einkocher bin ich damit stark an sämtliche Kapazitätsgrenzen gestoßen.
Mein Tip, klassisch nachgießen (oder auch anschwänzen): bevor der Oberteig sichtbar wird, NG aufbringen und stets Extrakt beim Läutern messen. Mit einem Refrakto ist das problemlos möglich, mit "nur" einer Spindel ist jedoch eine Nachgussmenge nach Rezept vermutlich zielführender, bis du deine Anlage richtig kennst.
Achim
Moin Männer,
ok prima, danke für die Antworten. Dann werd ich den Nachguss in Zukunft separat kochen und portionsweise dazugeben. Auch der Tipp mit dem Spindeln ist super, ich bin bislang mit der Nachgussmenge immer fest nach Rezept vorgegangen aber ist ja klar, den Zucker kann ich ja auch messen
Ich möchte in Zukunft genau so verfahren. Also Hauptguss und Nachguss in einem Topf. Kann noch jemand bestätigen, dass die Ausbeute schlechter ist, als wenn ich danach aufgieße? Ich werde dann direkt aus der Maischepfanne läutern, in der eine Hexe verbaut ist. Kann mir das nicht so recht vorstellen.
Beste Grüße
Sascha
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
Der Nachguss heisst so weil der danach kommt. Macht anders auch keinen Sinn.
Wie Achim ja schon erklärt hat, geht es darum weitere Zucker aus dem Treber
zu lösen. Und das geht nunmal am besten wenn man kontinuierlich überschwänzt.
Oder man macht Batch Sparging, geht natürlich auch. Aber auch hier löst das Wasser
weitere Zucker aus dem Treber. Kippt m,an beides zusammen muss die Ausbeute ja
zwangläufig schlechter werden, da sich HG und NG einfach vermischen und man nur
eine dünnere Vorderwürze bekommt.
Das richtige Läutern ist wichtig, Bequemlichkeit oder vermeintliche Zeitersparnis
haben da eigentlich nichts zu suchen.
Man will ja mit dem Nachgusswasser möglichst viel Zucker (oder doch hauptsächlich) aus den Trebern ziehen, sonst kann man den Nachguss eigentlich eh gleich bleiben lassen. Dass dies effektiver gelingt wenn möglichst wenig Extrakt im Nachgusswasser vorhanden ist, ist denke ich, nur logisch. Sonst wäre es, als wenn du nach dem Hände-Waschen mit Seife, deine Hände mit Seifewasser von Seife befreien wollen würdest.
EDIT: es wäre eigentlich eh logischer, wenn mann HG & NG beim Läutern zusammen kippen will, den Nachguss schon gleich vor dem Maischen rein zu kippen: die Enzyme funktionieren eh besser, wenn die Flüssigkeit dünner ist..
Zuletzt geändert von Gasflasche am Dienstag 23. Februar 2016, 00:19, insgesamt 1-mal geändert.