Rezept für ein Paters Bier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Totte
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Rezept für ein Paters Bier

#1

Beitrag von Totte »

Hallo,

Ich habe vor in den kommenden Wochen ein Paters Bier zu brauen.
4.5 kg PiMa
Danstar Belgien ale yeast
Saazer und hallertauer als Hopfen
Rauskommen möchte ich bei circa 4% Alkohol

Ist das Rezept so in Ordnung und gibt es Verbesserungsvorschläge?

Thorsten
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§11
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#2

Beitrag von §11 »

Totte hat geschrieben:Hallo,

Ich habe vor in den kommenden Wochen ein Paters Bier zu brauen.
4.5 kg PiMa
Danstar Belgien ale yeast
Saazer und hallertauer als Hopfen
Rauskommen möchte ich bei circa 4% Alkohol

Ist das Rezept so in Ordnung und gibt es Verbesserungsvorschläge?

Thorsten
Welches Rezept? Du hast ja nur ne Materialliste geschickt und das auch noch ohne Mengen und Wasser.....
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Totte
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#3

Beitrag von Totte »

Sehr guter Verbesserungsvorschlag !!!
Einmaischen bei 68 Grad ; halten auf 65 für 1 Stunde 11,25 Liter Wasser
Nachguss 15 Liter

Kochen für 70 min. Saazer zu Beginn 30 g
10 min vor Ende 10 g hallertauer Tradition

Das ist es...so ungefähr

Thorsten
Totte
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#4

Beitrag von Totte »

Hi,

hat noch niemand so etwas wie ein Patersbier gebraut? Sollte ich tatsächlich der Erste sein, werde ich natürlich ausführlich berichten.

Gruß
Thorsten
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Sauhamml Seppl
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#5

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Hallo,
Neugierig geworden durch den Begriff Patersbier hab ich nun rausgefunden, dass es ein leichteres Trappistenbier ist, welches die Mönche für den Eigengebrauch im Kloster herstellen.
Ich hab im Netz auf die Schnelle ein Rezept gefunden, in dem aber noch Karamellmalze, Turbinadozucker (eine Art Brauner Zucker mit höherem Feuchtigkeitsgehalt) und die beiden Gewürze Zimt und Muskatblüten angeführt sind.
Schau dir mal das Rezept an, vielleicht kannst du daraus ja einige Anregungen mitnehmen.
LG, Seppl
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flying
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#6

Beitrag von flying »

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Kurt
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#7

Beitrag von Kurt »

Ich würde bei belgischen Bieren keine Trockenhefe einsetzen wollen. Die Aromakomponenten der Hefe stehen ja doch sehr im Vordergrund. Allerdings gibt es auch so Brauereien wie Struise die angeblich mit der T-58 weltklasse Biere zaubern können. Naja.
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Seed7
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#8

Beitrag von Seed7 »

Paters bier/Enkel/Bitter Blond/Petit Blonde: 100% Pilsnermalz, 11 Plato, bitterungsindex > 0,5, Belgische "klosterhefe", Nobelhopfenaroma oder Goldings.
Wenn mit Trockenhefe dann wuerde die Danstar Abbaye passen, die Safale Abbaye wird denke ich zu trocken. Sonst Westmallehefe aufziehen aus der Flasche (kopfraum beachten). Nicht zu warm Gaeren.

T-58 harmoniert besser mit dunkele biere und es spricht nichts dagegen ein Dunkeles Paterbier zu machen. Rezeptur wie oben aber dann mit einem schuss dunkelen Candy Syrup.

Ingo
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#9

Beitrag von Totte »

Vielen Dank für die vielen Kommentare und Hinweise.
@Kurt: wieso nicht die Danstar Abbey. Ist der Unterschied wirklich soo groß?

@Sauhamml: Ja das hatte ich auch gefunden, nur die Idee mit dem Zimt und dem Zucker (Karamell) gefiel mir nicht so recht.

@seed7: Westmalle zu ziehen ist im Moment keine Option, ich habe gefühlt 10 verschieden belgische Biere zu Hause aber kein Westmalle (einer meiner Lieblinge..neuerdings ist mein Favorit allerdings das Judas). Was verstehst Du unter Nobelhopfen?

Gruß
Thorsten
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Sauhamml Seppl
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#10

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Wenn es ein erster Versuch sein soll, dann kann ich auch die Danstar Abbaye empfehlen. Die produziert auch schöne belgische Geschmacksnoten (braute selbst letztes Jahr damit ein Bier). Vorallem ist es - wie gesagt für den Einstieg in die Belgische Bierklasse - eine günstige Alternative zu sortentypischen Flüssighefen.

Als Edelhopfen in diesem Kontext würde ich jetzt mal sowas wie Saazer, Mittelfrüh oder Tradition ansehen denke ich (also klassische deutsche und böhmische Aromasorten).
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#11

Beitrag von Totte »

Hi,

super. Ein Einstieg soll es ja sein. Saazer habe ich da und Tradition auch. Also werde ich wohl hiermit beginnen.
Spricht aus eurer Sicht etwas dagegen, wenn ich einen Teil des Bieres mit Himbeeren vermähle?

Gruß
Thorsten
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Sauhamml Seppl
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#12

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Kommt drauf an, in welcher Form du die Himbeeren dazu gibst. Ich hab selbst gute Erfahrungen mit gefrorenen Früchten gemacht - habe sie als Ganzes zur Hauptgärung hinzugefügt, bevor ich angestellt habe. Ist zwar nicht die feine Art, hat aber funktioniert.
Frische wirst du in kochendem Wasser blanchieren müssen, um Schädlinge auf der Oberfläche zu bekämpfen, was wiederum aber heißt dass es durch die hohen Temperaturen zu Aromaeinbußen kommt.
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#13

Beitrag von Totte »

Ich dachte an gefrorene Früchte (so 20g/L).
Diese hätte ich püriert und dann nach 1 Woche HG dazugegeben. Ich Frage mich natürlich wo das geschmacklich auskommt: süsslich oder doch eher in Richtung sauer.
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Sauhamml Seppl
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#14

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Das ist natürlich noch besser, wenn du sie erst nach der HG dazugibst.
Also mein Beerenbier (aus Malzextrakt) wurde damals durch drei Eigenschaften beschrieben: Schön rosarot, beerig in Geruch und Geschmack aber furztrocken. Da der gesamte Fruchtzucker vergoren wird, bleibt die Fruchtsäure zurück und bringt diesen trockenen Geschmack zum Vorschein. Dem kannst du aber in deinem Fall ja entgegenwirken, indem du deine Rasten anpasst um etwas mehr nichtvergärbare Zucker zu erzeugen und so später den säuerlichen Beigeschmack auszubalancieren.

Ergänzung: Hier ein Tröt, in dem ausgiebigst zum Thema Himbeeren diskutiert wurde. --> viewtopic.php?f=7&t=3026&p=57433
Zuletzt geändert von Sauhamml Seppl am Dienstag 15. März 2016, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#15

Beitrag von Totte »

Das würde allerdings bedeuten, dass ich die Rast auch für das "normale" Bier ebenso anpassen müsste und dann befürchte ich wird das Bier nicht mehr ganz so süffig, wie ich mir das erhoffe. Oder denke ich falsch?
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Sauhamml Seppl
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#16

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Ach ich seh grade, du fährst eine klassische Kombirast. Dann vergiss mal meinen Vorschlag mit der Rastanpassung.
Aber die in meiner letzten Meldung erwähnte Himbeerdiskussion ist dennoch lesenswert. :Smile
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#17

Beitrag von Totte »

Hi,
Das meinte ich mit Vorschlägen. Ich bin nicht auf die kombirast festgelegt. Was wäre denn deiner Meinung nach eine vernünftige Rasten Folge?
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Sauhamml Seppl
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#18

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Kombirast ist doch völlig in Ordnung. Ich würde bei 66° rasten, dann hast du das Beste aus beiden Welten (Maltose und Verzuckerung).
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Horsti
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#19

Beitrag von Horsti »

Hallo Ingo,

Was meinst du mit "Bitterungsindex"? Habe den Begriff noch nie gehört.

Danke und Grüße
Simon
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Cluve
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#20

Beitrag von Cluve »

Moin,

im letzten Jahr hatte ich ein Belgian Session unter dem Arbeitstitel "patersbeer" gebraut. Styrian Goldings und Saazer für 12 IBU haben gepasst. Die Safbrew Abbaye hat m.E. auch was typisches reingebracht. Entsprechend meiner damaligen Recherche hatte ich ein wenig Zimtstange und Muskat für 5 min. mitgekocht. Ein Teil der Schüttung bestand aus Rohrohrzucker (ca. 15% der Schüttung). Vergoren bei 19*C, gegen Ende aufsteigend bis 23*C (Rechercheergebnis). So weit so gut. Angepeilt war so etwas wie das "Rasenmäherbier" der Mönche :Wink . Aber mit nur 11 Brix bin ich in Kombination mit dem Rohrzuckeranteil und der Vergärbarkeit deutlich über das Ziel eines leichten Bieres nach unten hinausgeschossen. Es war geschmacklich einfach so leer, dass ich den größten Teil schließlich entsorgt habe, was bei mir sonst weder üblich noch nötig ist. :crying

Ach ja, Kombirast 60 min. bei 67*C.
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Seed7
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#21

Beitrag von Seed7 »

Horsti hat geschrieben: Was meinst du mit "Bitterungsindex"? Habe den Begriff noch nie gehört.

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Bitterheitsindex = IBU / ( (SG-1) * 1000)
< 32 = Sehr Suess
0,33 - 0,42 = Suess
0,43 - 0,52 = Balanciert
0,53 - 0,63 = Bitter
> 0,63 = Sehr Bitter

Ist natürlich nichts Absolutes da basiert auf unvergorener Würze, gibt aber ein gutes Indiz

Ingo
Zuletzt geändert von Seed7 am Mittwoch 16. März 2016, 07:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rezept für ein Paters Bier

#22

Beitrag von gulp »

>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

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Re: Rezept für ein Paters Bier

#23

Beitrag von Totte »

Hallo cluve,

Hast du eine Idee woher das Problem kam?
Welche Schüttung hattest du?

Thorsten
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