Hallo zusammen,
zu dieser Aussage hätte ich ein paar Anmerkungen zu machen:
iBeer hat geschrieben:... Mit der Excel Tabelle komme ich auf 29,7 IBU, ohne Nachisomierungszeit. Wenn ich den IBU Rechner von MaischeMalzundMehr verwende zeigt er mir 28 IBU an. Beides ist ja meilenweit von den angepeilten 25 IBU entfernt! ...
Erstens:
Weder zwischen 29,7 und 28 IBU liegen
Welten, noch zwischen 25 IBU und 29 IBU
Zweitens:
Die diversen IBU-Rechner die von den Mitgliedern hier genutzt werden liefern trotz des komplexen Umfeldes zuverlässige und brauchbare Ergebnisse.
Eine Ergebnisdifferenz von 1,7 IBU, die sich aus der Verwendung zweierlei Rechner ergibt, ist in diesem Umfeld bitteschön keine "
Welt".
Die Differenz ergibt sich aus der Natur der Sache. Eine (komplexe)Hopfengabenberechnung lässt sich nicht, auch wenn man das gerne so hätte, in ein rein mathematische Konzepte drängen. Das
i-Tüpfelchen einer Hopfengabe findet sich in Erfahrungswerten, im Sachverstand des Brauers und in der Bedienung des jeweiligen Rechners. Ein Rechner kann nur unterstützend wirken und sollte an Stellen aufhören zu rechnen, wo des Brauers Verstand und Erfahrung anfangen sollte zu wirken.
Drittens:
Die Ermittlung der Bittereinheiten(Iso-a-Säuren) im fertigen Bier ist eine ganze eigene Welt. Die gängigste und kostengünstigste Methode
die Bittereinheiten in Würze- und Bier zu ermitteln ist wohl die, die aus einer angesäuerten Probe, mittels Iso-Octan extrahiert, eine Extinktion spektralphotometrisch misst.
Diese Untersuchungsmethode hat einen
Variationskoeffizienten VK von 8%. Dieser
VK in % drückt aus, in welchem Rahmen Untersuchungsergebnisse,
ermittelt in unterschiedlichen Laboren, mit unterschiedlichen Laboranten und unterschiedlichen Analysenautomaten - aber aus einer identischen Probe,
als "
wahr" zu bewerten sind.
Konkret ist der o.g.
VK von 8% immer dann in Anwendung zu bringen, wenn Du z.B. eine Probe ins
Labor A und eine Probe ins
Labor B geschickt hast.
Beispiel: Ziel IBU 25
Labor A ermittelt:
22,7 IBU im Endprodukt
Labor B ermitttelt
27,2 IBU im Endprodukt
Um es auf den Punkt zu bringen:
Hast Du oder der IBU-Rechner 25 IBU im Sinn gehabt und Du erhälst in der Nachkontrolle o.g. Ergebnisse aus
Labor A und
Labor B ist alles schick.
Punktlandung:
Hopfengabe gelungen - sowohl die 22,7 IBU als auch die 27,2 IBU sind als "
wahr" zu verstehen und die geplanten 25 IBU liegen irgend wo dazwischen.
Ergo:
Im Planungsstadium repräsentieren 2-5 IBU Differenz im Rechenergebnis keine "
Welt".
Ganz im Gegenteil: Eine solche Differenz bringt die Komplexität des Themas erst transparent zum Vorschein und vermittelt unterschwellig einen ersten Eindruck davon, was die hier gängig kommunizierten Rechner zu leisten vermögen
Gruß
Oli
Backround - Variationskoeffizient 8 %:
25 IBU x VK 0,08 = +/- 2,24 IBU.
Damit handelt es sich bei den ermittelten Werten zwischen
22,76(25,0 - 2,24) IBU und
27,24(25,0 + 2,24) IBU, aus Sicht der Analysenmethode, um
wahre Werte.
Wer möchte kann das gerne mal für einen Zielwert von 65 IBU durchspielen - zwischen oberem und unterem "
wahren" Wert ist eine Differenz von 10 IBU
durchaus als akzeptabel zu werten.
-> 60 IBU geplant -> zwischen 55 IBU und 65 IBU im Endprodukt gemessen(Messautomaten geographisch getrennt) -> Ergebniswerte sind als
wahr zu werten.