SaBe hat geschrieben:Also meiner bisherigen bescheidenen Erfahrung nach ist das Belüften nicht zwingend nötig....alle mit obergärigen Trockenhefen, rehydriert in Wasser) und noch nie belüftet. Alle Hefen (Notti, S-04, US 05, West Coast, Brewferm Blanche, Muntons Premium Gold) sind binnen weniger Stunden angekommen und haben stürmisch losgelegt.
- Es ging hier darum, dass, wenn man Belüftet,
MIT Hefe belüften sollte und nicht die Würze künstlich altern lässt.
- Du hast recht, viele Trockenhefen benötigen nicht wirklich explizit eine ausführliche Belüftung, da sie in der Regel in der Log-Phase getrocknet worden sind, aber je nach Hefestamm, Trocknungsvorgang, Alter, Lagerbedingungen, usw... KANN eine gute Belüftung notwendig sein: Wenn die Hefe das Pyrovat MIT Sauerstoff verstoffwechselt (Citratzyklus und Atmungskette) gewinnt sie aus einem Glycosemolekül 38 ATP (Energieienheiten), anstelle von 2 ATP ohne Sauerstoff, also 19-fach deffektiver.
- es ist nur bedingt zielführend von seiner Produktionsstätte, seinem Verfahrensverhalten auf andere zu schliessen. Vieleicht nimmst Du (nicht Du, deine Würze/Hefe

) bei deiner Verfahrensweise ja unbeswusst Sauerstoff auf. (Anstellen, Hefe einplätschern lassen, usw, usw)
Es ist also nicht zwingend, dass ein anderer unter den gleichen Bedingungen arbeitet, wie Du.
- und das Wichtigste:
Ausser, dass man durch Belüftung die Würze infizieren könnte, ist die Hefebelüftung für die Hefe immer eher als positiv zu werten. Also, wenn alles gut läuft, könnte man vieleicht auf die Belüftung verzichten, ABER DOCH NICHT; WENN ES GAR NICHT GUT LÄUFT1
SaBe hat geschrieben:... frag ich mich eher, ob da vielleicht beim Maischen irgendwas falsch läuft? Vielleicht hast Du aus irgendwelchen Gründen einfach einen Haufen unvergärbare Zucker in der Würze?
An der Hefe scheint es ja nicht zu liegen, wenn in den Flaschen mit Zucker Kohlensäure entstanden ist, die Hefe also Ihre Arbeit noch mal aufgenommen hat.
Achtung!
Natürlich könnte theoretisch die Maischarbeit zu verlaufen sein, dass wenig vergärbare Zucker entstanden sind, aber sooo wenig vergärbare..., da muss man schon absichtlich darauf hin gearbeitet haben oder man hat einen wirklich kapitalen Bock geschossen!
Deine Schlussfolgerung:"...an der Hefescheint es ja nicht zu liegen..." ist sehr gewagt. es ist typisch, dass bei einem scheinbaren Vergärunggrad von 50 - 53%
- die Hefe ihren Stoffwechsel umstellen muss (von leicht verstoffwecheslbaren Stoffen auf schwer verstoffwechselbaren Stoffen),
- die Vermehrung eingestellt wird (da viele Hefezellen zu wenig Nährstoffe) und damit viele damit verbundene Stoffwechselprozesse
wenn in diesem Moment
- zu wenig ausgewachsene, aktive Hefezellen in Schwebe sind,
- zusätzlicher Stress, wie Druck oder Temperatur oder hohe CO2-Konzentration oder zu hohe Alkoholkonzentration oder mikrobiologische Infektion, oder, oder , oder... vorliegt
kann es sein, dass der großteil dieser Hefen unaktiv werden (sich in ihr 2Scheckenhaus zurückziehen").
Nun hat man meist nur noch ganz junge Hefezellen in der Schwebe, die nicht so wirklich "Bock" auf Maltose, Maltotriose haben. => das würde man
A) unter einem Mikroskop erkennen, und
B) kontrollieren, idem man den scheinbaren Restextrakt vor der Zuckergabe mit dem scheinbaren Restextrat nach 3-4 Wochen Nachgärung vergleichen.
- wenn der restextrakt der selbe ist, wie vor der Zuckergabe..., dann hat sich das bestätigt!
- Aber sehr offt wird ein Teil der Hefezellen durch die Zuckergabe "aktiviert" (neubildung oder Wacgstum zur "Vollreife"). dies würde besonders deutlich ausfallen, wenn man Glycose geben würde.