vergangenen Samstag (21.05.2016) war es soweit und ich habe mal wieder Zeit gefunden auf meinem Braumeister 50 einen Sud zu brauen. Aufgrund der Nachfrage nach einem einfachen Bier ohne großem Schnick-Schnack habe ich mich für ein Pale Ale entschieden, welches ich mit Cascade und Citra gehopft habe (daher auch der Namen C-Duett). Im Rahmen dieses Brautages wurde das Hauptaugenmerk allerdings weniger auf den Bierstil, sondern vielmehr auf die Optimierung der Ausbeute des Braumeisters gelegt. Nach dem Motto "Keep it simple", habe ich nun den Versuch gewagt, außerhalb des Braumeisters zu läutern, um so das Maximum an Ausbeute zu erzielen. Am Ende hatte ich dann tatsächlich eine Volument Ausschlagwürze von 52 L bei einer Stammwürze von 13 °P.
Los ging es, relativ spät um 07.30 Uhr. Das Malz, welches ich am Abend zuvor schon geschrotet hatte wurde nach erreichen der Einmaischtemperatur (57°C) in den Braumeister gegeben.

Bild 1: Steuerung des Speidel Braumeister 50 nach Erreichen der Einmaischtemperatur
Die Rasten wurden dann auch nach und nach ohne irgendwelchen Komplikationen durchgefahren, sodass auch bald geläutert werden konnte. Hier wurde es dann spannend. Das externe Läutern, wie es beim Brauen mit dem Speidel Braumeister eigentlich nicht vorgesehen ist kam das erste Mal zum Einsatz. Hierzu habe ich mir einen 30 Liter Kunststoffeimer mit integriertem Panzerschlauch besorgt. Die Idee war es, das Malz aus dem Malzrohr komplett in den Läutereimer zu schaufeln und alle Nachgüsse außerhalb des Braumeisters zu geben. Es hat auch hervorragend geklappt und ich habe die Würze mittels eines 5L Messbechers aufgefangen. Mittels einer Läuterspindel habe ich die Stammwürze immer direkt im Messbecher verfolgt, um ein Unterschreiten von ca. 9°P zu verhindern. Nach dem zweiten Messbecher (insgesamt 10 L Nachguss), hatte die Würze immernoch stattliche 12°P, wie in Bild 2 zu sehen.

Bild 2: Stammwürze während dem Nachguss
Nachdem auf diese Art und Weise insgesamt 3,5 Messbecher (ca. 17,5 L) Würze zusätzlich den Weg in den Braumeister gefunden hatte und die Stammwürze im Braumeister bei ca. 10°P angekommen ist, wurde mit dem Aufheizen begonnen. Auch das Geben der Nachgüsse habe ich zu diesem Zeitpunkt eingestellt, aus Angst die Zielstammwürze von 13°P zu unterschreiten.
Nach dem Hopfenkochen, Whirlpool und der Kühlung hatte ich dann eine Stammwürze von den gewünschten 13°P (ca.), eher etwas mehr und habe mich dann dafür entschieden, nicht zu verdünnen. Insgesamt landeten so 52 L Würze aufgeteilt in zwei 30 L Gärfässer (siehe Bild 3)

Bild 3: 30 L Gärfass mit ca. 29 L Inhalt
Angestellt wurde die Würze dann mit jeweils einem Päckchen Safale US-05, einer obergärigen Ale-Hefe.
Wie beschrieben wurde das Ziel mit dem Speidel Braumeister 50 eine Ausbeutesteigerung zu realisieren erreicht. Allerdings ist zu erwähnen, dass eine Schüttung von 11,4 kg im unteren Bereich bei der empfohlenen Menge des Braumeister 50 ist. Bei einer Volument Ausschlagwürze von 52 L und einer Stammwürze von 13°P ist somit eine Sudhausausbeute von 62,3% erreicht worden, was für den Speidel Braumeister einen guten Wert darstellt. Ich denke allerdings darüber nach, beim nächste Sud die Gesamtmenge der Schüttung noch einmal etwas zu reduzieren, mit dem Ziel eine noch besserer Durchspülung des Schrottes im Maisch- und Rastprozess zu erhalten.
Rezept:
Schüttung:
7,37 kg Pale Ale Malz
1,24 kg Pilsner Malz
1,66 kg Münchner Malz
1,14 kg Cara hell
Summe: 11,41 kg
Rasten:
Einmaischen: 57 °C
Eiweißrast: 57 °C für 10 Minuten
Maltoserast: 63 °C für 35 Minuten
Verzuckerungsrast: 73 °C für 20 Minuten
Abmaischen bei 78 °C
Hopfenkochen:
Kochdauer: 90 Minuten
Hopfengabe:
VWH: 27 g Cascade mit Alpha: 7 %
Nach 20 Minuten: 14 g Citra mit Alpha: 12,5 %
Nach 80 Minuten: 30 g Cascade mit Alpha: 7%
Hefe:
2 x Safale US-05 obergärige Ale-Hefe
Cheers,
Marcus