Erreichen höherer Vergärungsgrade
Erreichen höherer Vergärungsgrade
Moinsen.
Ich mache mir gerade Gedanken, wie ich grundsätzlich noch höhere Vergärungsgrade erreichen kann. Ich habe jetzt 12 Sude hinter mir, die Biere werden immer besser, ich will mich aber weiter verbessern.
Betrachtung nur auf die Hefe, Maischearbeit und Brauwasser mal aussen vor gelassen. Ich maische auf hohe Vergärung ausgelegt und benutze zb auch immer Hefenahrung. (Brauwasseraufwertung kommt dran, wenn ich das andere im Griff habe.)
Professionelle Biere, die meist hoch vergoren sind (>80%), schmecken mir einfach etwas besser, als meine Selbstgebrauten. (die mir grundsätzlich auch super schmecken, jedoch eben nicht 100%) Das ist mir kürzlich mal wieder aufgefallen, als bei "Biere des Nordens" im Kiekeberg Museum ein Bier von Hobbybrauern zwischen den professionellen Bieren probiert habe. Schmeckte auch super, aber es fehlte der letzte Schliff. Das führe ich zum Teil auf die Vergärung zurück.
Ich braue normalerweise mit gut rehydrierter Trockenhefe, immer ein Päckcen auf ca. 20l und erreiche scheinbare Vergärungsgrade im Bereich 68-76%. Ausnahme: Erst einmal habe ich mit Flüssighefe gebraut, Wyeast 1056, Vergärungsgrad in diesem Fall 82%, dies war bisher auch mein bestes Bier. Mit der US-05,gleicher Stamm, komme ich nicht in diesen Bereich.
Sollte ich mich generell auf Flüssighefen umorientieren und höhere Vergärungsgrade zu erreichen oder kann ich auch Trockenhefe, mit zb einem Hefestarter oder Erntehefe aus 2ter Führung, so aufwerten, dass sie vitaler ist und höher vergärt? Wenn dem so ist, würde ich mir mal einen Magnetrührer und einen Erlenmeyerkolben zulegen. Macht das Sinn, oder bringt mich das nicht vorwärts?
(Mir ist klar, dass das Thema nicht nur von der Hefe abhängig ist)
Gruß, Johst
Ich mache mir gerade Gedanken, wie ich grundsätzlich noch höhere Vergärungsgrade erreichen kann. Ich habe jetzt 12 Sude hinter mir, die Biere werden immer besser, ich will mich aber weiter verbessern.
Betrachtung nur auf die Hefe, Maischearbeit und Brauwasser mal aussen vor gelassen. Ich maische auf hohe Vergärung ausgelegt und benutze zb auch immer Hefenahrung. (Brauwasseraufwertung kommt dran, wenn ich das andere im Griff habe.)
Professionelle Biere, die meist hoch vergoren sind (>80%), schmecken mir einfach etwas besser, als meine Selbstgebrauten. (die mir grundsätzlich auch super schmecken, jedoch eben nicht 100%) Das ist mir kürzlich mal wieder aufgefallen, als bei "Biere des Nordens" im Kiekeberg Museum ein Bier von Hobbybrauern zwischen den professionellen Bieren probiert habe. Schmeckte auch super, aber es fehlte der letzte Schliff. Das führe ich zum Teil auf die Vergärung zurück.
Ich braue normalerweise mit gut rehydrierter Trockenhefe, immer ein Päckcen auf ca. 20l und erreiche scheinbare Vergärungsgrade im Bereich 68-76%. Ausnahme: Erst einmal habe ich mit Flüssighefe gebraut, Wyeast 1056, Vergärungsgrad in diesem Fall 82%, dies war bisher auch mein bestes Bier. Mit der US-05,gleicher Stamm, komme ich nicht in diesen Bereich.
Sollte ich mich generell auf Flüssighefen umorientieren und höhere Vergärungsgrade zu erreichen oder kann ich auch Trockenhefe, mit zb einem Hefestarter oder Erntehefe aus 2ter Führung, so aufwerten, dass sie vitaler ist und höher vergärt? Wenn dem so ist, würde ich mir mal einen Magnetrührer und einen Erlenmeyerkolben zulegen. Macht das Sinn, oder bringt mich das nicht vorwärts?
(Mir ist klar, dass das Thema nicht nur von der Hefe abhängig ist)
Gruß, Johst
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich würde dir empfehlen mal das Buch Yeast (White, Zainasheff) reinzufahren. Wichtig für hohe Vergärungsgrade sind neber der Hefewahl das ganze management.
Dazu gehört Temperaturführung, Zellanzahl, Generationen, Aktivität, Nährstoffversorgung (Hefenahrung, Sauerstoff bei beginn etc).
Ich persönlich schwöre auf meinen Hefestarter da ich die Hefe sehr aktiv in die Würze gebe und sie meist sehr schnell ankommt. Ein anderer Grund ist das ich beim Starter Hefenahrung dazugeben kann und somit sicherstelle das sie wohlgenährt an den start geht. (kann man auch mit Trockenhefe machen)
Dazu gehört Temperaturführung, Zellanzahl, Generationen, Aktivität, Nährstoffversorgung (Hefenahrung, Sauerstoff bei beginn etc).
Ich persönlich schwöre auf meinen Hefestarter da ich die Hefe sehr aktiv in die Würze gebe und sie meist sehr schnell ankommt. Ein anderer Grund ist das ich beim Starter Hefenahrung dazugeben kann und somit sicherstelle das sie wohlgenährt an den start geht. (kann man auch mit Trockenhefe machen)
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Laut einen der großen Hefehersteller (weiß nicht mehr welcher), erreicht Hefe erst in dritter Führung etwa ihren Höhepunkt, wenn sie sich an die Bedingungen des Heimbrauers angepasst hat. Von daher, versuch mal eine Hefe aus zweiter oder dritter Führung.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich erreiche in letzter Zeit sehr hohe Vergärungsgrade dadurch, dass ich dank Osmosewasser endlich kein Nitrat mehr im Brauwasser habe und eine Kombination einer kurzen Maltoserast (20 min 62°C) und einer anschließenden Kombirast (60 min 67°C) mache.
Der Rest ist dann wirklich Hefemanagement und Gärführung.
Stefan
Der Rest ist dann wirklich Hefemanagement und Gärführung.
Stefan
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Aber mal ganz ehrlich - was besagt denn ein hoher Vergärgrad?
Ohne den dazugehörigen Bierstil ist das in meinen Augen Unfug.
Gruß,
Bierwisch
Ohne den dazugehörigen Bierstil ist das in meinen Augen Unfug.
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ne, finde ich nicht. Mit "niedrig vergoren" meine ich unterhalb der Möglichkeiten geblieben.
Wenn ich mit etwas mehr Aufwand 5-6% höher vergären kann, mache ich das. Schmeckt mir besser.
Wenn ich mit etwas mehr Aufwand 5-6% höher vergären kann, mache ich das. Schmeckt mir besser.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
@nacron
Danke für den Tipp, das Buch ist bestellt.
Danke für den Tipp, das Buch ist bestellt.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Hast du denn mal zwei "identische Biere" mit unterschiedlichen EVGs gegenDerDallmann hat geschrieben:Ne, finde ich nicht. Mit "niedrig vergoren" meine ich unterhalb der Möglichkeiten geblieben.
Wenn ich mit etwas mehr Aufwand 5-6% höher vergären kann, mache ich das. Schmeckt mir besser.
einander verkostet, oder wie kommst du zu so einer Aussage ?
Der Geschmack hängt von so vielen Faktoren ab, da ist der Vergärungsgrad
doch nur einer von vielen. Wie man den beeinflussen kann wurde ja schon
genannt - Längere Maltoserast, mehrfach führen, Hefenahrung, Wasser usw.
Letztendlich ist es dann aber auch wieder ein anderes Rezept und wird
folglich auch anders schmecken, nicht nur wegen dem Vergärungsgrad.
Ist nicht böse gemeint, aber irgendwie kommt mir das eher vor wie die Hatz nach
der höchsten Sudhausausbeute - "unterhalb der Möglichkeiten geblieben."
Da könntest du auch sagen "Mir schmecken Biere mit 70% SHA einfach besser"

>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Komplett identisch natürlich nicht, aber sehr ähnlich.
2 IPAs, kurz nacheinander gebraut, gleiches Rezept (gleiche Schüttung, nahezu gleiche Stammwürze, sehr ähnliche Hopfung). 1x mit der Wyeast 1056 vergoren, 1x mit der US-05.
Ich weiß, dass man das nicht 1:1 vergleichen kann, aber das eine hatte einen scheinbareg VG von 82%, das andere 73%. Ein Unterschied wie Tag und Nacht!
2 IPAs, kurz nacheinander gebraut, gleiches Rezept (gleiche Schüttung, nahezu gleiche Stammwürze, sehr ähnliche Hopfung). 1x mit der Wyeast 1056 vergoren, 1x mit der US-05.
Ich weiß, dass man das nicht 1:1 vergleichen kann, aber das eine hatte einen scheinbareg VG von 82%, das andere 73%. Ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ok, verstehe. Aber du kannst doch eine Trockenhefe nicht mit einer flüssigen vergleichen.
Selbst wenn es (vieleicht, angeblich) sogar der gleiche Hefestamm sein sollte.
Selbst wenn es (vieleicht, angeblich) sogar der gleiche Hefestamm sein sollte.
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Also ich sehe das persöhnlich nicht als Hatz an wenn man nach einem hohen Endvergärungsgrad strebt.
Bei der Sudhausausbeute kann das durchaus negative folgen haben wenn man zu viel aus dem Malz raushohlen will (kratzigkeit).
Natürlich ist es wichtig zu wissen wann ein hoher und wann ein niedriger EVG angebracht sind und zu welchem Stil was passt.
Bei hopfen Stilen ist ein hoher EVG durchaus angebracht um die Trinkbarkeit zu erhöhen.
Und wegen der Vergleichbarkeit ist es natürlich immer schwer außer man Ändert nur einen Parameter und kann den rest sehr gleich halten.
Macht keiner und trotzdem bilden wir uns als Hobbybrauer ein zu wissen welche Faktoren was bewirken.
Wenn jemand denkt der EVG macht ein bier trockener, leichter und weniger süß hat er ein kleiner bisschen recht aber nicht vollständig weils mal wieder auf 100 andere faktoren ankommt. Aber ein bisschen schon :)
Bei der Sudhausausbeute kann das durchaus negative folgen haben wenn man zu viel aus dem Malz raushohlen will (kratzigkeit).
Natürlich ist es wichtig zu wissen wann ein hoher und wann ein niedriger EVG angebracht sind und zu welchem Stil was passt.
Bei hopfen Stilen ist ein hoher EVG durchaus angebracht um die Trinkbarkeit zu erhöhen.
Und wegen der Vergleichbarkeit ist es natürlich immer schwer außer man Ändert nur einen Parameter und kann den rest sehr gleich halten.
Macht keiner und trotzdem bilden wir uns als Hobbybrauer ein zu wissen welche Faktoren was bewirken.
Wenn jemand denkt der EVG macht ein bier trockener, leichter und weniger süß hat er ein kleiner bisschen recht aber nicht vollständig weils mal wieder auf 100 andere faktoren ankommt. Aber ein bisschen schon :)
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ja, das stimmt natürlich. Aber deswegen sage ich ja, 100% vergleichen kann man es nicht.
Trotzdem war der Unterschied so extrem und der einzige wirkliche Anhaltspunkt, WENN man davon ausgeht, dass es der gleiche Hefestamm ist, war der VG. Leichter, spritziger, trockener, etc. Und ich braue fast ausschließlich hopfige Biere in Richtung IPA.
(Ich habe hier btw schon mehrfach gelesen, dass Brauer empfohlen haben, sich die Kohle für die Wyeast zu sparen und lieber die günstige Trockenhefe zu nehmen, da es eh der gleiche Stamm ist.)
Trotzdem war der Unterschied so extrem und der einzige wirkliche Anhaltspunkt, WENN man davon ausgeht, dass es der gleiche Hefestamm ist, war der VG. Leichter, spritziger, trockener, etc. Und ich braue fast ausschließlich hopfige Biere in Richtung IPA.
(Ich habe hier btw schon mehrfach gelesen, dass Brauer empfohlen haben, sich die Kohle für die Wyeast zu sparen und lieber die günstige Trockenhefe zu nehmen, da es eh der gleiche Stamm ist.)
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich persönlich spare keine Kohle weil ich richtig gutes Bier machen will. Bei Flüssighefe ist die Hefezellenanzahl für mich einfach besser kontrollierbar als bei Trockenhefe.
Aber jeder hat ja eigene Vorlieben. Ich brau halt nicht um Geld zu sparen ;)
Wegen den trockenen IPAs bin ich völlig bei dir. Besonders bei Imperial IPAs welche durch den Alkohol schon mehr als genug Körper haben.
Übrigens noch ein Tip für trockene IPAs abseits von der Maischearbeit sind z.B. 5 % Zucker mit hinzugeben.
Aber jeder hat ja eigene Vorlieben. Ich brau halt nicht um Geld zu sparen ;)
Wegen den trockenen IPAs bin ich völlig bei dir. Besonders bei Imperial IPAs welche durch den Alkohol schon mehr als genug Körper haben.
Übrigens noch ein Tip für trockene IPAs abseits von der Maischearbeit sind z.B. 5 % Zucker mit hinzugeben.
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich will auch nicht sparen, es war nur irgendwie bisher "einfach" mit der Trockenhefe, weil ich es nicht anders kannte.
Es wird darauf hinauslaufen, dass ich mich mit Startern etc. beschäftigen muss. Das Thema gehe ich jetzt an und lese mich da mal ein.
Es wird darauf hinauslaufen, dass ich mich mit Startern etc. beschäftigen muss. Das Thema gehe ich jetzt an und lese mich da mal ein.
- Ladeberger
- Moderator
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- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Um Oli zu zitieren:
Abgesehen von Zellgiften wie Nitrit liegt der Hund meistens beim Zustand der Hefe begraben. Trockenhefen mögen zwar in einem physiologisch top-fitten Zustand konserviert sein, aber sie haben in ihrem hoch spezialisierten Produktionsprozess alles mögliche gesehen, jedoch meistens keine Würze. Womöglich resultiert das in den teilweise ungewöhnlich langen lag-Phasen, weil sie sich auf das ungewohnte Medium einstellen müssen. Dass sich Trockenhefen in weiteren Führungen besser verhalten, deutet in die gleiche Richtung.
Die Problematik kann man zwar durch hohe Anstellzahlen (jenseits dessen was normalerweise notwendig ist) etwas minimieren, aber ob das das Gelbe vom Ei ist? Viel Hefe führt eher zu charakterlosen Bieren, zudem ist der Tot-Anteil bei Trockenhefe nicht zu unterschätzen. Mir ist das mit diesen ewigen Lag-Times zu aufregend mittlerweile, weshalb ich abgesehen von einigen meiner liebgewonnenenen Klassiker überwiegend auf Flüssighefen mit einem Starter setze.
Gruß
Andy
Ungewollte Vergärungsgrade in den niedrigen 70ern durch "Steckenbleiben" würde ich auch weniger des Restextrakts wegen, sondern eher wegen der offensichtlichen Gärprobleme ins Visier nehmen. Wo die Hefe nicht vital genug war, die Gärung bis zur Erschöpfung ihres verwertbaren Zuckerspektrums durchzuziehen (zur Orientierung helfen hier die Angaben der Hersteller), da sehe ich auch geringe Chancen, dass Aromastoffbildung und Abbauprozesse optimal abgelaufen sind. Das geht nämlich physiologisch überwiegend Hand-in-Hand.olibaer hat geschrieben: Die Gefahr, dass ein Hobbybrauer ein zu trockenes Bier braut, tendiert gegen Null. Wir finden unsere Heimat eher zwischen mäßig vergoren und mäßig vergärbar.
Abgesehen von Zellgiften wie Nitrit liegt der Hund meistens beim Zustand der Hefe begraben. Trockenhefen mögen zwar in einem physiologisch top-fitten Zustand konserviert sein, aber sie haben in ihrem hoch spezialisierten Produktionsprozess alles mögliche gesehen, jedoch meistens keine Würze. Womöglich resultiert das in den teilweise ungewöhnlich langen lag-Phasen, weil sie sich auf das ungewohnte Medium einstellen müssen. Dass sich Trockenhefen in weiteren Führungen besser verhalten, deutet in die gleiche Richtung.
Die Problematik kann man zwar durch hohe Anstellzahlen (jenseits dessen was normalerweise notwendig ist) etwas minimieren, aber ob das das Gelbe vom Ei ist? Viel Hefe führt eher zu charakterlosen Bieren, zudem ist der Tot-Anteil bei Trockenhefe nicht zu unterschätzen. Mir ist das mit diesen ewigen Lag-Times zu aufregend mittlerweile, weshalb ich abgesehen von einigen meiner liebgewonnenenen Klassiker überwiegend auf Flüssighefen mit einem Starter setze.
Gruß
Andy
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Dahin werde ich mich auch orientieren ab jetzt! Danke.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Das mit dem sparen war jetzt auch nicht speziell an dich gerichtet. Eher so allgemein :) Denn wenn man die Arbeitszeit rechnet die in das Bier geht da kann man sicher mal 14 euro für hefe ausgeben :)
Viel erfolg bei der Hefenummer und beim Magnetrührer lohnt sich basteln :)
Viel erfolg bei der Hefenummer und beim Magnetrührer lohnt sich basteln :)
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Hallo Bierwisch,
Der geplante Bierstil weiß nichts von einem geplanten Maischverfahren/Rohstoff und der geplante Hefestammeinsatz nichts von einer Würzequalität, auf die er während einer Hauptgärung treffen wird/kann.
Im Sinne der gestellten Frage geht es im Allgemeinen darum, wie der VG beeinflusst werden kann. Zitat:
"Ich mache mir gerade Gedanken, wie ich grundsätzlich noch höhere Vergärungsgrade erreichen kann"
Nicht ungewöhnlich ist obendrein, dass im Verkostungsrahmen Bierstile selbst dann nicht als "untypisch" bezeichnet werden, wenn der VG zwischen 75-85% schwankt.
Noch eine Anmerkung:
Das Wort "Vergärgrad" kennt weder die Fachliteratur noch umgangsspachlich der hiesige Brauer. "Vergärungsgrad" ist die derzeit gültige Bezeichnung.
Gruß
Oli
Ich behaupte das Gegenteil: Unfug ist die Beeinflussung des VG von einem Bierstil abhängig zu machen.Bierwisch hat geschrieben:Aber mal ganz ehrlich - was besagt denn ein hoher Vergärgrad? Ohne den dazugehörigen Bierstil ist das in meinen Augen Unfug.
Der geplante Bierstil weiß nichts von einem geplanten Maischverfahren/Rohstoff und der geplante Hefestammeinsatz nichts von einer Würzequalität, auf die er während einer Hauptgärung treffen wird/kann.
Im Sinne der gestellten Frage geht es im Allgemeinen darum, wie der VG beeinflusst werden kann. Zitat:
"Ich mache mir gerade Gedanken, wie ich grundsätzlich noch höhere Vergärungsgrade erreichen kann"
Nicht ungewöhnlich ist obendrein, dass im Verkostungsrahmen Bierstile selbst dann nicht als "untypisch" bezeichnet werden, wenn der VG zwischen 75-85% schwankt.
Noch eine Anmerkung:
Das Wort "Vergärgrad" kennt weder die Fachliteratur noch umgangsspachlich der hiesige Brauer. "Vergärungsgrad" ist die derzeit gültige Bezeichnung.
Gruß
Oli
- gulp
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Jetzt sind also Trockenhefen wieder schlecht. Ich habe z.B. mit der Notti Vergärungsgrade jenseits der 80 % und das in erster Führung. Bei den belgischen Trockenhefen ist das ähnlich. Man muss die Hefe halt gut behandeln, dann wird das auch was.
Gruß
Peter
Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Die Trockenhefe kann sehr gute Ergebnisse liefern das bestreitet keiner. Und das unterschiedliche Hefen unterschiedliche EVGs haben ist auch klar.
Für mich ist der Vorteil von einer flüssigen gegenüber einer trockenen das ich in einem Starter sehr genau die Anzahl der aktiven Hefezellen einstellen kann.
Mit der Trockenhefe ist das schwieriger. Desweiteren ist die Lag Phase mit einem Starter für mich wesentlich geringer.
Und ich habe eine größere Auswahl und Bandbreite.
Für mich ist der Vorteil von einer flüssigen gegenüber einer trockenen das ich in einem Starter sehr genau die Anzahl der aktiven Hefezellen einstellen kann.
Mit der Trockenhefe ist das schwieriger. Desweiteren ist die Lag Phase mit einem Starter für mich wesentlich geringer.
Und ich habe eine größere Auswahl und Bandbreite.
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Das gilt nicht nur für die Trockenhefe.gulp hat geschrieben:[...]Man muss die Hefe halt gut behandeln, dann wird das auch was.
Man kann aus guter Hefe immer schlechtes Bier machen, aber aus schlechter Hefe niemals gutes Bier.
Gruß
Oli
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Oops, die Notti habe ich auf 79% gebracht (nicht 76%), sagen mir gerade meine Brauaufzeichnungen.
Das war aber absoluter Rekord. (96% mit der Belle Saison, aber das zählt nicht)
Das war aber absoluter Rekord. (96% mit der Belle Saison, aber das zählt nicht)
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Hallo nacron,
Für einen ersten inhaltlichen Einstieg würde mir genügen wenn Du formulierst, was "sehr genau" in diesem Kontext überhaupt bedeutet.
Gruß
Oli
Ach ? Und wie genau machst Du das "sehr genau" ?nacron hat geschrieben:Für mich ist der Vorteil von einer flüssigen gegenüber einer trockenen das ich in einem Starter sehr genau die Anzahl der aktiven Hefezellen einstellen kann.
Für einen ersten inhaltlichen Einstieg würde mir genügen wenn Du formulierst, was "sehr genau" in diesem Kontext überhaupt bedeutet.
Gruß
Oli
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Naja sehr genau ist natürlich relativ aber bei der Trockenhefe auf x gramm genau wiegen und mal schauen was so überlebt nachdem ich sie rehydiert ins bier gehaun hab ist für mich ungenau.
http://www.mrmalty.com/calc/calc.html
Hier kann ich ausreichend genau abschätzen wieviele Hefezellen ich zumindest bei der ersten Führung drin hab.
Das geht mit nem Starter in meinen Augen besser als mit Trockenhefe. Jeder hat da seine eigene Philosophie...
Ums natürlich so genau wie möglich zu machen müsste ich Zellen zählen.
http://www.mrmalty.com/calc/calc.html
Hier kann ich ausreichend genau abschätzen wieviele Hefezellen ich zumindest bei der ersten Führung drin hab.
Das geht mit nem Starter in meinen Augen besser als mit Trockenhefe. Jeder hat da seine eigene Philosophie...
Ums natürlich so genau wie möglich zu machen müsste ich Zellen zählen.
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Wenn ich den SVG anderen parametern von ueber 100 sude gegenueberstelle dan gibt es eigentlich nur eine kurve mit einer akzeptabelen relation. Polinom: y=120,5-1.74*x+0.02*x^2 mit r^2=0,27. Bei allen anderen vergleiche liegt r^2 bei 0,05 oder niedriger = keine relation. Nur die gaerungstemperatur hat einen r^2 = 0,1
Der groesste einfluss auf dem SVG hat der potezielle gaerungsgrad vom Hefestamm.
Edit: und dann ist da natuerlich Zucker.
Ingo
Der groesste einfluss auf dem SVG hat der potezielle gaerungsgrad vom Hefestamm.
Edit: und dann ist da natuerlich Zucker.
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Schau doch mal in den üblichen Brauereikarten (bei Volker, bei Muegelland etc), ob es eine Gasthofbrauerei in deiner Nähe gibt.DerDallmann hat geschrieben:Oops, die Notti habe ich auf 79% gebracht (nicht 76%), sagen mir gerade meine Brauaufzeichnungen.
Das war aber absoluter Rekord. (96% mit der Belle Saison, aber das zählt nicht)
Nichts geht besser ab als eine vernünftig geführte Erntehefe - mit der wirst du wenigstens nicht underpitchen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246
Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246
Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich setze sowohl Flüssighefen als auch Trockenhefen ein und beide haben ihre Vor- und Nachteile. Imho leiden viele Trockenhefen unter der Hobbybrauer Faustregel 1 Päckchen auf 20 Liter. Wer mal den Mr Malty Rechner bemüht, erkennt schnell, dass man eigentlich oft mehr Hefe einsetzen müsste. So brauch ich zum Beispiel für 20 Liter mit 15 Plato bei ner 6 Monate alten Trockenhefe für ein Ale 1,2 / Hybrid 1,7 und Lager 2,5 Päckchen (11,5g Inhalt).
Ich habe auch ganz schön gestaunt, als mit der Rechner sagte, dass ich bisher fast immer underpitchted habe.
Ich habe auch ganz schön gestaunt, als mit der Rechner sagte, dass ich bisher fast immer underpitchted habe.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
- Tozzi
- Posting Freak
- Beiträge: 4772
- Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
- Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Bei den Flüssighefen ist das aber auch nicht besser.
Ein Activator Pack auf 20 Liter dürfte ebenfalls in den meisten Fällen underpitched sein.
Mir hat der Wyeast Pitch Rate Calculator diesbezüglich die Augen geöffnet...
Und dieses Video mit John Palmer.
EDIT: Das hier hab ich auch noch gefunden.
Als Hobbybrauer werden wir aber immer einigermaßen "im Dunklen tappen".
Ich persönlich bin für mich vorläufig zu dem Schluß gekommen, im Zweifel lieber mehr Hefe zu pitchen als nötig.
Ein Activator Pack auf 20 Liter dürfte ebenfalls in den meisten Fällen underpitched sein.
Mir hat der Wyeast Pitch Rate Calculator diesbezüglich die Augen geöffnet...
Und dieses Video mit John Palmer.
EDIT: Das hier hab ich auch noch gefunden.
Als Hobbybrauer werden wir aber immer einigermaßen "im Dunklen tappen".
Ich persönlich bin für mich vorläufig zu dem Schluß gekommen, im Zweifel lieber mehr Hefe zu pitchen als nötig.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Stephan
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Top. Danke für die konstruktiven Beiträge! 

Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
http://www.danstaryeast.com/productsBlancblue hat geschrieben:Wer mal den Mr Malty Rechner bemüht, [...]
Sehe dir die 'Technical Data sheet' pdf's pro hefe an, fuer die Englischen & Belle 1g/l, fuer die Abbey und Weizen 0,5-1g/l usw. Die MrMalty angaben fuer trockenhefe liegen an der unterseit von was man braucht.
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Das würde ich doch meinen, dass das Zuckerspektrum/die Würzezusammensetzung entscheidend dafür ist, was die Hefe daraus machen kann.Seed7 hat geschrieben:[...]Der groesste einfluss auf dem SVG hat der potezielle gaerungsgrad vom Hefestamm.
Edit: und dann ist da natuerlich Zucker.
Bestes Beispiel:
Ich gebe einem hochvergärenden Hefestamm eine miese Würze und wenn dann der Endvergärungsgrad nicht passt, gebe ich die Schuld der Hefe.
So geht's nicht - die arme Hefe als Sündenbock und als bestimmende Größe für den Endvergärungsgrad.
Zu Deinem Polynom:
Ich kann 10 Standardwürzen mit 10 unterschiedlichen Hefestämmen oder aber mit einem Hefestamm 10 unterschiedliche Würzen vergären.
Jede so errechnete Korrelation wird in ihrer Interpretation immer das Gegenteil der vorgelagerten Versuchsreihe behaupten.
Aus meiner Sicht der Dinge und den Vergärungsgrad betreffend ist die Hefe ein dummer Biokatalysator der nur mit dem umzugehen vermag, was ich ihm vorsetze: Würze.
Gruß
Oli
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Hallo Oli,
gilt das auch bei einer S-33 oder einer Belle Saison?
So viel ich weiß, kommt nicht jede Hefe gleich gut mit Maltotriose klar und es gibt Übervergärer.
Stefan
gilt das auch bei einer S-33 oder einer Belle Saison?

So viel ich weiß, kommt nicht jede Hefe gleich gut mit Maltotriose klar und es gibt Übervergärer.
Stefan
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Klar, genau das Oli.
Meine andere antwort auf die frage oben waere, nur Pilsmalz benuetzen, etwa 60 minuten @63°C maischen nicht abmaischen sondern lauetern mit wasser von 90°C und 10 minuten vor dem ende kochen 10-15% zucker dazu geben (+Saison hefe).
Das aber moechten die meisten Hobbybrauer nicht. Wir brauen alles durcheinander, die verruecktesten schuettungen haben eigenwillige maischstrategien usw. Damit bekommt mann was ich beschrieben habe, keine korrelierbare werte. Nur den einfluss der hefe wahl zeigt sich, und die bandbreite in gaerungsgrad der bierhefen ist relativ gering ~75 - 82% in einer standardwuerze mit einige ausreisser nach oben (einige Saisonhefen und die WB-06).
Die variation in zuckerzusammenstellung in der wuerze durch die maischarbeit ist auch relativ gering und fuer deutliche unterschiede muss mann schon groessere schritte machen. Zum beispiel einmaischen bei 72°C oder komplexe verfahren mit teilmaischen. Es ist nicht ganz umsonst das die Belgier und Englaender gerne Zucker benuetzen und oft in grossen mengen um den FG unter 1.010 zu bekommen.
Ingo
Meine andere antwort auf die frage oben waere, nur Pilsmalz benuetzen, etwa 60 minuten @63°C maischen nicht abmaischen sondern lauetern mit wasser von 90°C und 10 minuten vor dem ende kochen 10-15% zucker dazu geben (+Saison hefe).
Das aber moechten die meisten Hobbybrauer nicht. Wir brauen alles durcheinander, die verruecktesten schuettungen haben eigenwillige maischstrategien usw. Damit bekommt mann was ich beschrieben habe, keine korrelierbare werte. Nur den einfluss der hefe wahl zeigt sich, und die bandbreite in gaerungsgrad der bierhefen ist relativ gering ~75 - 82% in einer standardwuerze mit einige ausreisser nach oben (einige Saisonhefen und die WB-06).
Die variation in zuckerzusammenstellung in der wuerze durch die maischarbeit ist auch relativ gering und fuer deutliche unterschiede muss mann schon groessere schritte machen. Zum beispiel einmaischen bei 72°C oder komplexe verfahren mit teilmaischen. Es ist nicht ganz umsonst das die Belgier und Englaender gerne Zucker benuetzen und oft in grossen mengen um den FG unter 1.010 zu bekommen.
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Sehe ich ähnlich. Ich scheue mich nicht davor Zucker zum austrocknen ins Bier zu packen. Und Malze mit hoher Kolbachzahl zu verwenden.
Um beim IPA Komplexität zu erzeugen mal lieber ein bisschen Wiener oder Münchner mit reinpacken anstelle von Karamalzen.
Trotzdem ist es wichtig das die Hefe nicht einschläft bei 65% aus welchen Gründen auch immer.
Das Hefemanagment würde ich jetzt aber nicht komplett aus der Gleichung zu nehmen, für mich ist es genauso ein Faktor wie Schüttung und Malzwahl.
Natürlich hat Schütung und Fermentierbarkeit der Würze den wesentlich höheren Faktor in der Gleichung.
Apropos trockenes Bier :) http://www.thebrewingnetwork.com/the-se ... ith-colin/ diese folge der session zeigt das man es auch Übertreiben kann :)
Um beim IPA Komplexität zu erzeugen mal lieber ein bisschen Wiener oder Münchner mit reinpacken anstelle von Karamalzen.
Trotzdem ist es wichtig das die Hefe nicht einschläft bei 65% aus welchen Gründen auch immer.
Das Hefemanagment würde ich jetzt aber nicht komplett aus der Gleichung zu nehmen, für mich ist es genauso ein Faktor wie Schüttung und Malzwahl.
Natürlich hat Schütung und Fermentierbarkeit der Würze den wesentlich höheren Faktor in der Gleichung.
Apropos trockenes Bier :) http://www.thebrewingnetwork.com/the-se ... ith-colin/ diese folge der session zeigt das man es auch Übertreiben kann :)
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Hallo Stefan,
"...dass das Zuckerspektrum/die Würzezusammensetzung entscheidend dafür ist, was die Hefe daraus machen kann"
Dass vielen obergärigen Stämmen die Melibiase(vergären z.B. Raffinose nur zu 1/3) fehlt und das Übervergärer, wenn man nur lange genug wartet, jedes Dextrin zu vernagen vermögen, ist bekannt.
Nichtsdestotrotz arbeiten die Hefen nur in einem Medium, dass ich ihnen in Qualität und Quantität bereite.
Wenn man so will:
Ich bestimme durch die Eigenschaften der Würze die Größe des Spielfeldes, die Anzahl der Spieler, die Größe des Balls, die Größe des Tors, die Spielregeln und die Spieldauer. Die Hefe ist entlang dieser Größen nur die "Bewegung" während der Spielzeit.
Es geht auch ein wenig darum den beworbenen und/oder aufgedruckten Vergärungsgraden auf Hefepackungen das etablierte Selbstverständnis zu nehmen.
Enttäuschungen diesbezüglich finden sich im Forum breit gefächert ausformuliert.
Gruß
Oli
Nichts anderes habe ich behauptet:Boludo hat geschrieben:So viel ich weiß, kommt nicht jede Hefe gleich gut mit Maltotriose klar und es gibt Übervergärer.
"...dass das Zuckerspektrum/die Würzezusammensetzung entscheidend dafür ist, was die Hefe daraus machen kann"
Dass vielen obergärigen Stämmen die Melibiase(vergären z.B. Raffinose nur zu 1/3) fehlt und das Übervergärer, wenn man nur lange genug wartet, jedes Dextrin zu vernagen vermögen, ist bekannt.
Nichtsdestotrotz arbeiten die Hefen nur in einem Medium, dass ich ihnen in Qualität und Quantität bereite.
Wenn man so will:
Ich bestimme durch die Eigenschaften der Würze die Größe des Spielfeldes, die Anzahl der Spieler, die Größe des Balls, die Größe des Tors, die Spielregeln und die Spieldauer. Die Hefe ist entlang dieser Größen nur die "Bewegung" während der Spielzeit.
Es geht auch ein wenig darum den beworbenen und/oder aufgedruckten Vergärungsgraden auf Hefepackungen das etablierte Selbstverständnis zu nehmen.
Enttäuschungen diesbezüglich finden sich im Forum breit gefächert ausformuliert.
Gruß
Oli
- Bergbock
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich weiss nicht, wie offen Du dem Thema externe Enzyme gegenüber bist.
Aber die effizienteste Methode, um richtig hohe Vergärgrade zu bekommen, ist die Zugabe einer Kombination von Glucoamylase mit Pullulanase.
Das Amylopektin mit seinen 1,6,glycosidischen Bindungen ist das limitierende Element für den EVG schlechthin. Die 1,6- Bindung wird von den Malzenzymen nicht geknackt, der Abbau bleibt daher immer ein paar Glucose-Einheiten vor der "Verzweigung" stehen.
Die Glucoamylase kommt nun besser und näher ran an diese 1,6 Bindung und die Pullulanase knackt diese selbst.
Das ganze wird bspw. bei US-Leichtbieren gemacht (sehr wenig Restzucker) und ist so effektiv, dass man aufpassen muss, es nicht zu weit zu treiben, da es ohne jeglichen Restextrakt einfach nicht mehr schmeckt.
Lies doch mal den folgenden Link durch, da ist es ganz gut erklärt :
https://www.occrp.org/images/documents/ ... es-P19.pdf
Frank
Aber die effizienteste Methode, um richtig hohe Vergärgrade zu bekommen, ist die Zugabe einer Kombination von Glucoamylase mit Pullulanase.
Das Amylopektin mit seinen 1,6,glycosidischen Bindungen ist das limitierende Element für den EVG schlechthin. Die 1,6- Bindung wird von den Malzenzymen nicht geknackt, der Abbau bleibt daher immer ein paar Glucose-Einheiten vor der "Verzweigung" stehen.
Die Glucoamylase kommt nun besser und näher ran an diese 1,6 Bindung und die Pullulanase knackt diese selbst.
Das ganze wird bspw. bei US-Leichtbieren gemacht (sehr wenig Restzucker) und ist so effektiv, dass man aufpassen muss, es nicht zu weit zu treiben, da es ohne jeglichen Restextrakt einfach nicht mehr schmeckt.
Lies doch mal den folgenden Link durch, da ist es ganz gut erklärt :
https://www.occrp.org/images/documents/ ... es-P19.pdf
Frank
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Danke, das ziehe ich mir mal rein.
Viel zu lesen im Uraub nächste Woche, das Hefe-Buch ist auch angekommen :)
Viel zu lesen im Uraub nächste Woche, das Hefe-Buch ist auch angekommen :)
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Wenn man alkoholreiche aber trockene Biere wie Imperial IPA oder Tripel brauen will sollte man seine Ablehnung gegenüber Zucker überdenken ;)
Ansonsten gibt es einige Vergleiche zwischen WYeast1056, WLP001 und US-05 (ehemals US-56 *hust*), die doch sehr nahelegen, dass es sich um den identischen Stamm handelt.
Ansonsten gibt es einige Vergleiche zwischen WYeast1056, WLP001 und US-05 (ehemals US-56 *hust*), die doch sehr nahelegen, dass es sich um den identischen Stamm handelt.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich habe grundsätzlich keine Angst vor Zucker, wird mit einbezogen in meine Überlegungen.
Bzgl. der US-05 etc., das hatte ich auch so erlesen im Netz.
Bzgl. der US-05 etc., das hatte ich auch so erlesen im Netz.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Wie rechne ich eigentlich Zucker mit ein für die Schüttung/Stammwürze?
Gibts da ein online tool, das Zucker mit einbezieht?
Gibts da ein online tool, das Zucker mit einbezieht?
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich beastel mir gerade einen Magnetrührer aus alter PC-Hardware.
Mal eine grundsätzliche Frage zu Startern. Ich habe noch mega viel Trockenhefe, macht auch hier ein Starter Sinn? Muss ja eigentlich Sinn machen, da Lagzeiten vermiden werden können. Wenn ja, würde ich gern mit Malzbier ansetzen.
(Ich bin noch nicht zum Einlesen gekommen
)
Mal eine grundsätzliche Frage zu Startern. Ich habe noch mega viel Trockenhefe, macht auch hier ein Starter Sinn? Muss ja eigentlich Sinn machen, da Lagzeiten vermiden werden können. Wenn ja, würde ich gern mit Malzbier ansetzen.
(Ich bin noch nicht zum Einlesen gekommen

- gulp
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Schau mal hier: Antwort 5.DerDallmann hat geschrieben:Ich beastel mir gerade einen Magnetrührer aus alter PC-Hardware.
Mal eine grundsätzliche Frage zu Startern. Ich habe noch mega viel Trockenhefe, macht auch hier ein Starter Sinn? Muss ja eigentlich Sinn machen, da Lagzeiten vermiden werden können. Wenn ja, würde ich gern mit Malzbier ansetzen.
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Gruß
Peter
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich hatte mal von der Messe eine Übersicht über die Mangroove Jack Hefen mitgenommen, da konnte man sehen, dass es zwischen den verschiedenen Hefestämmen zum Teil erhebliche Unterschiede im Endvergärgrad gab. Das ging irgendwie von 60% - 85% EVG. Da war dann auch aufgeschlüsselt mit welchen Zuckerarten die Hefe überhaupt was anfangen konnte, einige können nämlich auch die Mehrfachzucker vergären, andere nicht.
Denke das die Auswahl des Hefestammes, neben den anderen von Euch genannten Faktoren, auch erheblichen Einfluss auf den überhaupt möglichen EVG hat.
Gruß
Heiner
Denke das die Auswahl des Hefestammes, neben den anderen von Euch genannten Faktoren, auch erheblichen Einfluss auf den überhaupt möglichen EVG hat.
Gruß
Heiner
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Zum Thema Vergärungsgrade habe ich hier noch was veröffentlicht. Im Viedeo sieht man, wie aktiv Trockenhefe sein kann und das schon kurz nach dem Anstellen.
Gruß
Peter
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Extrem hochvergorenen Bieren (Diätbieren) gibt man einen sterilfiltrierten, bei ca. 60° C gewonnenen Malzauszug (Grenzdextrinasen) zur Hauptgärung bei. Alternativ ein Tröppchen Glucoamylase..
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Ich bin mir nichtmal wirklich sicher, woran es liegt, aber die SVGs sind seit dem deutlich besser geworden.
Egal ob Stripphefe oder Trockenhefe (flüssige kam seit dem nicht mehr zum Einsatz), 4 Sude, immer >80%. (Nur ein heller Weizenbock mit gestrippter Gutmann ist bei 71% hängen geblieben. Flaschen kurz vorm MHD. Das passte in dem Fall aber super zu dem Bier.)
Rekord, gerade eben gespindelt, 90%, bei einem IPA mit der BRY-97 vergoren.
Egal ob Stripphefe oder Trockenhefe (flüssige kam seit dem nicht mehr zum Einsatz), 4 Sude, immer >80%. (Nur ein heller Weizenbock mit gestrippter Gutmann ist bei 71% hängen geblieben. Flaschen kurz vorm MHD. Das passte in dem Fall aber super zu dem Bier.)
Rekord, gerade eben gespindelt, 90%, bei einem IPA mit der BRY-97 vergoren.
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Hallo Dallmann!
Seit wann ist dein VGs deutlich besser geworden? Hast du was geändert? Was für Hefe hast du verwendet?
Seit wann ist dein VGs deutlich besser geworden? Hast du was geändert? Was für Hefe hast du verwendet?
Re: Erreichen höherer Vergärungsgrade
Quasi seit dem nächsten Sud nach meinem Thread zu dem Thema. Einen Magnetrührer + 2l Erlenmeyerkolben habe ich dann zeitnah besorgt.
Hefen: Gestrippte Schneider (83%), gestrippe Gutmann (71%), BRY-97 (82%), BRY-97 (90%), alles erste Führung.
Geändert habe ich eigentlich nichts, ausser dass ich mich etwas bewusster mit dem Thema Rehydrieren beschäftigt habe + natürlich jetzt die Möglichkeit, einen Starter zu machen.
Hefen: Gestrippte Schneider (83%), gestrippe Gutmann (71%), BRY-97 (82%), BRY-97 (90%), alles erste Führung.
Geändert habe ich eigentlich nichts, ausser dass ich mich etwas bewusster mit dem Thema Rehydrieren beschäftigt habe + natürlich jetzt die Möglichkeit, einen Starter zu machen.