Bierstile - Stilecht oder nicht?

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§11
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#51

Beitrag von §11 »

tauroplu hat geschrieben:Ich bin ganz bei Dir Jan, aber so wie es bei allen Bieren ist oder sein kann, hätte ja auch mal eine Charge dabei sein können, die nicht gut gelungen war. Zudem habe ich immer wieder mal den Tipp bekommen, dass nur bestimmte Brauereien eine wirklich gute Sauerbierqualität erzeugen. Manchmal ist der Biergeschmack ja auch stimmungs- oder jahreszeitabhängit, also hab ich immer wieder mal probiert (von den Brettbieren lasse ich allerdings schon seit Längerem die Finger und werde das auch nicht weiter probieren). Ich fänd es extrem unsachlich, mal so zwischen Tür und Angel einen Bierstil zu probieren und den dann geschmacklich für ungeeignet zu halten, um dann irgendwann mal festzustellen, dass er vielleicht doch gar nicht mal so schlecht schmeckt.
Kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ein Leben ohne IPA waere fuer mich keine Leben mehr, aber IPAs und ich wir hatten uns lange nichts zu sagen. Unser erstes Date war wohl so um 2010, bei ca. 30C auf der Terrasse eines Pubs. Ich hatte ordentlich Durst und mich auf ein erfrischendes Bier gefreut. Also schoen das IPA der Columbus Brewing Company angesetzt..... Nach ca. 30 Minuten kam dann langsam das Zahnfleisch zurueck und ich konnte wieder sprechen.

Heute ist ein IPA unter 70 IBU fuer mich ein Session IPA.

Ich meine ich mache das ja auch professionell, also leider nicht das Biertrinken, ich meine das Verkosten. Es ist total erstaunlich wie man seinen Geschmack trainieren kann. Ich bin, wie ein Drogenhund :Smile, auf bestimmte Aromen trainiert, das ist lustig wenn man diese ploetzlich in total unerwarteten Produkten schmeckt. Anderes Beispiel, in Coca Getraenken ist Zimt enthalten. Zimt kann ich relative gut und mein Schwellenwert ist sehr niedrig. ICh wusste lange nicht das Cola Zimtaromen enthaelt, hab aber irgendwie immer beim Coke trinken ein mit bekanntes, aber nicht zuordenbares Aroma (weil nicht erwartet) wahrgenommen. Bis mir ein Bekannter der Coke arbeitet, vom Zimt erzaehlt hat.... Bumm. Das war es...

Also nicht verunsichern lassen. Ja man kann Geschmack trainieren, aber warum sollte man, wenn man nicht will. Ich muss nicht alles moegen. Vergammelter Fisch mag das hoechste der Gefuehle sein, wenn du darauf seit Kindheit gepraegt bist, wenn nicht, wird es eher nach vergammeltem Fisch schmecken....
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#52

Beitrag von tauroplu »

Als ich mein erstes American IPA probiert habe (es war das Sierra Nevada Double IPA mit schlappen 65 IBU), war ich allerdings direkt und ohne Umwege hin und weg. Im Grunde war es das, wonach ich immer gesucht hatte: Ein herbes Bier, dass eben nicht einfach nur bitter schmeckt, wie das bekannte friesich-herbe Pils, sondern halt aromatisch-bitter. Dass das ein Ergebnis von speziellen Aromahopfen im Zusammenhang mit gestopftem Hopfen zustande kam, hab ich erst etwas später erfahren. Und in dem Zusammenhang ein ähnliches Erlebnis von Lebensmitteln mit unerwarteten Aromen: Meine Mutter hatte mir mal ein Holunderblüten-Orangen(saft) Gelee mitgegeben. Als ich das Glas dann das erste Mal öffnete, konnte ich es nicht glauben: Es roch exotisch-fruchtig, genau wie ein American IPA! Eigentlich mag ich das Holunderblütenaroma nicht so sehr, da es schnell parfumig-penetrant werden kann, aber die Kombination mit Orange war einfach eine Wucht.
Beste Grüße
Michael

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#53

Beitrag von §11 »

Ich war eben nach 6 Jahren Weihenstephan mit Freibier aus allen deutschen Brauereien (und ein paar wenigen auslaendischen) halt eher auf 08/15 Biere gepraegt :Wink
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#54

Beitrag von tauroplu »

Haha, verstehe :Bigsmile
Beste Grüße
Michael

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#55

Beitrag von Ladeberger »

tauroplu hat geschrieben:Mooooment a mal…also erstens würde ich keinen Bitterkohl essen (genausowenig wie ich Sauerbier trinken würde) und zweitens ist Edelschimmel ja nochmal was anderes als eine Zuckerlösung, die spontan mit irgendwas vergoren wird.
[...]
Sauerbiere sind m.E. nicht deswegen produziert worden, um sie haltbar zu machen, sondern sie sind aus ehedem mal umgekippten Bieren entstanden.
Und der erste Topf Sauerkraut enstand wohl auch mal irgendwo aus zu lange stehengelassenem Kohl. Und Wein aus umgekipptem Traubensaft. So what? Die ganze Geschichte der Zubereitung und Konservierung von Lebensmitteln ist doch nichts anderes als eine Reihe von glücklichen Zufällen, die man dann über Jahrhunderte zu reproduzieren und perfektionieren versuchte. Irgendwie habe ich das Gefühl, du suchst hier zwanghaft nach einem Hebel das Sauerbier als Schlamperei im Gärkeller abzuqualifizieren, nur weil's dir nicht schmeckt. Sauerbiere sind längst aus der angestaubten Ecke heraus und positionieren sich gerade in den Staaten als komplexe und vielseitige Alternative zu Weißwein/Schaumwein. Pferdedecke oder Essignoten wird man in den meisten Bieren davon vergeblich suchen.

Gruß
Andy
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#56

Beitrag von tauroplu »

Zitat: „Irgendwie habe ich das Gefühl, du suchst hier zwanghaft nach einem Hebel das Sauerbier als Schlamperei im Gärkeller abzuqualifizieren,“
Mehr oder weniger korrekt, allerdings gab es im Mittelalter Gärkeller noch nicht. Und Schlamperei ist auch der falsche Ausdruck in diesem Zusammenhang, denn damals kannte man ja erstmal nichts anderes als die natürliche Spontanvergärung. Und da wurden Biere halt öfter mal sauer. Wenn die Sauerbiere heute neu aufgelegt werden, dann ist das natürlich keine Schlamperei im Gärkeller.

Zitat: „nur weil's dir nicht schmeckt.“
Nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Beste Grüße
Michael

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#57

Beitrag von Boludo »

Ich finde schon auch, dass es ein Unterschied ist, ob man sagt, dass es nicht schmeckt oder dass man keinen Zugang dazu hat, oder ob man sagt, dass es Murks ist, der gut vermarktet wird.
Meiner Meinung nach ist ein gutes Sauerbier das höchste der Braukunst. Man muss einen ganzen Zoo an Mikroorganismen im Griff haben, ich habe da größten Respekt davor.

Ich kann mich auch irren, aber ich gehe davon aus, dass die Menschheit jahrtausendelang Sauerbier getrunken hat (Ägypten, Mesopotamien usw).


Stefan
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#58

Beitrag von flying »

Es ist ja nicht so, dass Biere früher auf eine starke Säure hin hergestellt wurden. Die Säure kam mangels Reinzucht zwangsläufig und das war auch gut so. Sonst wäre Bier nicht geniessbar bzw. u. U. auch tödlich gewesen. Bei der Gose schätze man die "Mittelgose" , weder zu laff, noch zu sauer. Eine junge Gose konnte man geschmacklich wohl mit einem bayrischen Hefeweizen vergleichen.
Beim Berliner Weisse Gipfel dieses Jahr hab ich z. B. einen Broihan von einem niederländischen Craftbrauer getrunken. Das schmeckte leicht süß-sauer und fruchtig, kaum alkoholisch, fast wie eine Limonade.

Aus

Ein Geheimniß im Bierreiche.
Culturgeschichtliche Skizze von Fr. Hofmann.


Der Sachkenner dringt in das Wesen des Getränkes ein und unterscheidet es nach dem Alter: Gose von allzugroßer Jugendlichkeit bezeichnet er als Birnbrühe, die gar zu alte als Essig, die aber, die in der rechten Mitte steht, begrüßt sein strahlender Blick als Limonade mit Geist, und zwar mit dem fröhlichen Geist des Weins. In der That ist diese Mittelgose in ihrer allerdings sehr kurzen „besten Zeit“ ein ebenso liebliches als gesundes Getränk, das nicht blos den Sommerdurst auf das Angenehmste löscht, sondern auch im Winter trefflich bekommt. Die liebenswürdigste Wirkung äußert diese Mittelgose auf das Gemüth: es überkommt den frommen Trinker am Stamm- wie am Wandelgasttische das Gefühl einer ungeheuren Heiterkeit und Gutmüthigkeit, nur fröhliche Rede belebt die Tische, das Auge begegnet überall lachenden Augen, das Blut rollt so leicht durch die Adern, kurz, wir empfinden das wohlthuende Gefühl einer Seele, die durch keine körperliche Belästigung gestört wird, sondern vielmehr im Behagen jeder körperlichen Erleichterung schwelgt. Ja, nicht „das Kaiserreich“ – wie nun alle Welt einsieht, – sondern, wie anderthalbhundertjährige Erfahrung bezeugt, „die Gose ist der Friede!“
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#59

Beitrag von gulp »

allerdings gab es im Mittelalter Gärkeller noch nicht.
>>>>>Da das Bier erst nach vier Lagertagen ausgeschenkt werden durfte, wurde der Transport in die Lagerkeller ebenfalls durch städtische Beamte geregelt. Danach wurde das Bier durch den sogenannten "Bierkieser" auf die Qualität überprüft. Minderwertige Ware durfte nur verbilligt ausgeschenkt werden, falls es noch einigermaßen genießbar war. <<<<<<<

In Nürnberg war und ist der Burgberg unterkellert, wo das Bier auch vergoren und gelagert wurde.
denn damals kannte man ja erstmal nichts anderes als die natürliche Spontanvergärung.
Stimmt auch nicht: Hefner. Bei den Ägyptern war der Zythomourghos (Hefemacher) dafür zuständig. Natürlich waren das keine Reinzuchthefen, aber was die Hefe oder das Zeugs bewirkt war zu allen Zeiten bekannt.

Gruß
Peter
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#60

Beitrag von tauroplu »

Aha, der Zythodingsbums hat also alle anderen in der Luft befindlichen Fremdorganismen davon abgehalten sich des Brottrunks zu bemächtigen oder wie?
Beste Grüße
Michael

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#61

Beitrag von gulp »

tauroplu hat geschrieben:Aha, der Zythodingsbums hat also alle anderen in der Luft befindlichen Fremdorganismen davon abgehalten sich des Brottrunks zu bemächtigen oder wie?
Genau so, Michael. Wie wir das heute auch machen, mit Pfeil und Bogen. :Smile

>>>>.....das Risiko, wertvolles Korn zu verlieren, weil durch unkontrollierte Vergärung eine Charge Bier kippte, war angesichts der produzierten Mengen zu hoch. Heferückstände in Biergefäßen legen nahe, dass ab 1500 vor Christus der kontrollierte Umgang mit Hefekulturen bekannt war und in größeren Brauereien berücksichtigt wurde.<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Hirschfelder Trummer, Bier Eine Geschichte von der Steinzeit bis heute.

Übrigens schmeckt mir inzwischen Sauerbier, im alten Forum haben wir ja noch gemeinsam gelästert. :redhead Wenn dir das hier mal über den Weg läuft, mal dran nippen... :Greets

Gruß
Peter
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#62

Beitrag von tauroplu »

Nun gut denn, ich bin ja lernfähig, Peter. Den historischen Statements vom Hirschfelder / Trummer ist dann wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Hiermit nehme ich all das bisher Unterstellte zurück und halte bezüglich Sauerbier zukünftig meine Klappe.

Sagen wir mal so, Peter, Deine Empfehlungen teste ich ja immer gerne und wenn es nicht zuuuu sauer ist und Malz dagegen arbeitet, dann will ich das demnächst auch mal probieren. Eine gewisse Säure in einem Weizenbier schmeckt mir ja durchaus, aber das hat Grenzen. Ich weiß nicht, ob Du das Rothaus Weizenbier kennst, das ist für meinen Geschmack bezüglich des Säuregehaltes. In keinem anderen Bier toleriere ich Säurenoten, da bin ich nunmal sehr engstirnig. Aber wie schon gesagt, Geschmackssache eben.
Beste Grüße
Michael

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#63

Beitrag von gulp »

Na ja, das Goudenband ist schon richtig sauer. Wenn man Balsamico nicht mag, ist das eher nichts. Gleichwohl kommt das nicht so kompromisslos wie etwa ein Oude Geuze daher, weil halt ordentlich Körper mit allerhand Malz und Kirscharomen dabei sind. Ich weiß gar nicht mehr, wie das bei mir war. Vermutlich ist das über die trockenen Saison Biere gelaufen. Jedenfalls hat mir Sauerbier irgendwann geschmeckt und ich möchte das nicht mehr missen, aber auch Niemand missionieren. Das Rothaus Weizenbier besorge ich mir natürlich mal.

Gruß
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#64

Beitrag von Seed7 »

Helles war vor 100 Jahren auch sau.. ehh ziemlich frisch http://barclayperkins.blogspot.nl/2016/ ... -2014.html

Aber, wie Peter sagt, Bier war nicht immer Sauer und mann wusste schon wie einen gossteil der sauerung vor zu beugen. Ach wurde es frisch getrunken oder bewusst geaelter (sauer und Brett).

By den nordische Kveik hefen die immer wieder auf holz getrocknet wurden sind auffallend wenige kontaminationen angetroffen. (Larsblog hat im FB-Milk the Funk mal einige daten publiziert)

Ingo
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#65

Beitrag von afri »

Um mal wieder vom Surbier zum Thema zurück zu kommen: mir als Hobbyist kann Stilechtheit vollkommen egal sein und das ist es auch. Ich bin vermutlich nicht in der Lage, stilecht Pils oder Weizen zu brauen, das macht aber nix. Wenn hinterher was trinkbares herauskommt, von welchem man gern auch noch eins trinken möchte, habe ich alles richtig gemacht. Ob ich das nun Porter oder Geile Paula nenne, sollte wohl egal sein.
Achim
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#66

Beitrag von flensdorfer »

:goodpost:
Gruß, Arne

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#67

Beitrag von ggansde »

Moin,
was bitte soll an diesem Post denn gut sein?
VG, Markus
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#68

Beitrag von flensdorfer »

Ich finde, Achims Post trifft den Nagel auf den Kopf.
Gruß, Arne

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#69

Beitrag von Ladeberger »

Markus, du müsstest doch nach knapp 11 Jahren im Forum mittlerweile wissen, dass jegliche Variation von "Bier wird's immer" hier händeklatschend angenommen wird.

Gruß
Andy
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#70

Beitrag von Red »

servas, also da ich jedes Jahr einige für mich neue Hopfen ausprobiere, und aber auch gute Rezepte der letzten Jahre wiederhole und verbessere, nenne ich die
"Pseudo Single Hops" (bitterung ist immer Magnum oder Herjules) nach dem Hopfen und ob es ober- oder untergärig ist. Also zum Beispiel: Galaxy Pils, Equinox Helles , Cascade Lager, Warrior Ale,...

Bei hopfen Mischungen kommen dann Fantasie Namen wie Bioshock, Arbeitslager Fürs Firmes festl,
Nameless Hero (mir viel kein Namen ein), Red X (erster Versuch mit Red X Malz),
Summer Ale 2016, Smaugs Desolation,
Lammbock (mit echtem Ganja gestopft), English Ale (nur englische Hopfen), Wiener Perle 100% Wiener Malz und 100% Perle), Elder Ale ( Holunderblüten und davon extrem viel), Saruman (nach meinem Chef bennant :Bigsmile ),....

Spinn dich aus und freu dich auf dazu gewonnene Erfahrungen.
Beim brauen kann man so schön kreativ sein. und auch ein Rezept erst beim brauen entstehen lassen. Passieren doch genug fehler oder Situationen die den Sud interessant und einzigartig machen.
Cheers
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#71

Beitrag von afri »

Enfield hat gefragt, wie wir das halten mit den Stilen, ob es uns wichtig oder mumpe ist. Nicht nur ich habe darauf konstruktiv geantwortet, ohne zu polemisieren und ohne Hinweise darauf, wie man am besten oder einfachsten Sauerbier macht.

Schade, dass man nichtmal mehr klatschen darf, sobald einem ein Post gefällt, ohne angepampt zu werden. Das findet flensdorfer sicher nicht gut.
Achim
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#72

Beitrag von Red »

... klatschen...
und wer brav und leise ist, der kann sein "Geisteskrank Cascade Galaxy leck mich am Arsch ist das lecker mohamed ich bin hart bruce lee IPA beim Gären blubbern hören... :Drink
Ach ja und...
good post zum Trotze
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#73

Beitrag von flensdorfer »

Ich fand Achims Aussage schlicht und einfach treffend - wer kann im Hobbybereich denn wirklich stilsicher brauen? Sicher nicht viele. Und dem Rest kann das doch wirklich egal sein, wie das Gebräu genannt werden könnte, solange es schmeckt ist es doch wurscht, ob das PA, IPA, Weizen, OG nach Pilsener Art oder Bernsteinplörre heißt.
Gruß, Arne

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#74

Beitrag von Boludo »

Da prallen halt mal wieder verschiedene Philosophien aufeinander.
Dem einen reicht´s wenn es "lecker" schmeckt, der andere will an sein Ziel so nahe wie möglich kommen.
Die "Bier wird´s immer" Einstellung passt halt meiner Meinung nach nicht so ganz zu dem Selbstbild, dass viele hier im Forum haben, nämlich dass sie viel besseres Bier brauen als die böse Bierindustrie. Die macht aber wenigstens keine handwerklichen Fehler und reproduzierbares Bier.
Ich persönlich habe schon einen gewissen Ehrgeiz, so nah wie möglich an das Ergebnis zu kommen, das ich mir vorgestellt habe.
Wenn es dann doch daneben geht, ist das kein Beinbruch, aber ärgern tut es mich dann schon irgendwie, auch wenn es "lecker" schmeckt.
Ich fand Achims Aussage schlicht und einfach treffend - wer kann im Hobbybereich denn wirklich stilsicher brauen? Sicher nicht viele.
Viele nicht, aber sicher doch einige, da darfst du die Leute hier nicht unterschätzen. Spontan fallen mir ein: Holger Pohl, Gambrinus, Seed7, Tauroplu usw....


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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#75

Beitrag von gulp »

Manchen ist es halt Wurst, wenn ein dreibeiniger Hocker dabei rauskommt, wo ein Stuhl geplant war. Aber mit der Einstellung brauchen wir auch kein Forum. Da genügt die alte Jean Pütz Anleitung. :Greets


Gruß
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#76

Beitrag von tauroplu »

Ähm…danke, Stefan, aber ich und stilsicher? Ich weiß nicht, ich sach nur „OG Märzen“…
Beste Grüße
Michael

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#77

Beitrag von Boludo »

tauroplu hat geschrieben:Ähm…danke, Stefan, aber ich und stilsicher? Ich weiß nicht, ich sach nur „OG Märzen“…
Keine falsche Bescheidenheit, gerade dieses Rezept ist total genial. Und sicher genau so, wie Du es haben wolltest und nicht irgendwie so halt dass man es trinken kann. Das hab ich damit gemeint, Deine Rezepte sind keine Zufallsergebnisse.
Wobei, wenn ich es mir so recht überlege hab ich doch so meine Zweifel, ob Du ein schönes Lambic hinbekommen würderst :P
Manchen ist es halt Wurst, wenn ein dreibeiniger Hocker dabei rauskommt, wo ein Stuhl geplant war. Aber mit der Einstellung brauchen wir auch kein Forum. Da genügt die alte Jean Pütz Anleitung. :Greets
Genau das denke ich mir auch oft. Das Forum ist einerseits dazu da, dem Anfänger zu helfen, andererseits sollte es aber auch dafür da sein, dass sich der Hobbybrauer immer weiter verbessert. Wer Bier nur so braut, wie er Spagetti kocht, braucht eigentlich kein Forum, da reicht auch ein gut besuchter Hobbybraustammtisch.


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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#78

Beitrag von Seed7 »

In Teile von Afrika: Hey Mann, wass faehrst du den fuer Toyota? Peugeot? Das ist ein gutes Toyota.

Wie oft ist hier im Forum nicht folgendes gefragt worden:
Ich habe folgendes bier gebraut:
Pilsmaltz
.
.
.
Nottingham
Ich dachte eigentlich es ein Helles zu nennen.

Leider, Helles ist vergeben und zwar an eine bestimmte weise ein untergaeriges nicht Pilsner zu brauen.

In Teile von Afrika ist Toyota nun mal synonym fuer Auto, wie hier Asperin fuer 'painkiller', Helles ist kein synonym. Wie oben schon geschrieben, stile hilfen bei der kommunikation. Ein blondes Bier mit zu viel kaffebohnen ist immer noch kein Porter, wird es auch nie.
flensdorfer hat geschrieben: wer kann im Hobbybereich denn wirklich stilsicher brauen?
Jeder. Mann braucht nuer einigermassen reproduzier brauen zu koennen und einiges an recherche machen, aber nicht nur nur in der Literatur. Verkosten!!!

Ingo (der bekannteste, noch nicht beschriebe Bierstiel ist "Resteverwertung")
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#79

Beitrag von Boludo »

Wenn wir schon beim Loben sind: Total genial finde ich auch, wie Markus (ggansde) die Westvleterenbiere nachbraut.
Biere Clonen ist nicht so sehr mein Ding, da finde ich andere Sachen spannender. Aber wenn man mal sieht, wie nah er an die Orginale rankommt, dann kann man da gar nicht genug Respekt davor haben.

Nicht falsch verstehen, ich selber kenne auch Leute, die nach dem Spagettiprinzip Bier brauen und null Ahnung von der Theorie haben. Das ist vollkommen ok, solange es den Leuten Spaß macht.
Aber ich finde, das sollte jetzt nicht unbedingt der Anspruch sein, den wir hier im Forum haben sollten.

Stefan
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#80

Beitrag von Sura »

Ich bin noch ganz am Anfang, und ich habe Schwierigkeiten 10 Bierstile incl. Geschmacksbeschreibungen korrekt aufzuschreiben.... aber mein persönliches Ziel ist es auch schon mir auszumalen wie mein nächstes Brau-Projekt schmecken soll, das entsprechend planen zu können, und dann am Ende auch wirklich _genau_ das rauszubekommen was ich wollte. Oder zumindest dann schon zu wissen was ich beim nächsten mal anders machen muss.

..... daß das ein weiter Weg ist, steht ausser Frage, aber letztendlich ist das doch die Kunst: Plan- und Reproduzierbar ein Getränk herzustellen, welches zumindest stark annähernd genauso schmeckt wie man sich das vorgestellt hat ober beim letzten mal hinbekommen hat. (Für Kellerbraumassstäbe!)

Gruß,
Kai

edit:
Und dieser Spruch: "Bier wirds immer".... den fand ich am Anfang auch motivierend..... mittlerweile finde ich, daß das totaler Quatsch ist. "Schickst du Scheisse kriegt du Scheisse." .... das ist beim brauen nicht anders.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#81

Beitrag von §11 »

Wobei Ihr jetzt gerade etwas auseinander driftet.

Stefan, du hast sicherlich recht damit das ich ab einem gewissen Koennenstand reproduzierbare Ergebnisse liefern koennen muss. Ich sollte in der Lage sein ein Rezept zu entwickeln und das Ergebnis sollte nahe an das ran kommen was ich wollte. Und auch da gebe ich dir recht, das ist meiner Meinung nach eine Voraussetzung um auch kreativ brauen zu koennen. Ich muss erst mein Handwerk verstehen bevor ich creative Abkeurzungen und Interpretationen hinzufuegen kann. Viele wollen aber zu schnell zu viel und retten sich dann mit:" Bier wird's immer - die hauptsache es ist lecker". Das sehe ich anders. Es sollte das Bier warden das ich wollte und nicht irgendeins.

ABER

Das muss ja nicht unbedingt einem Stil folgen. Wenn ich mich auf dem "Biermarkt" umschaue oder mir Rezepte im Internet durchlese, so sind doch viele mehr oder weniger nicht 100% einem Stil zuzuordnen. Seien es die Bernsteinfarbene IPAs, die Stouts mit dunklem Malz, Belgische IPAs usw. Aber muss das Rezept in eine der Schubladen passen? Finde ich nicht. Wenn ich in der Lage bin ein Bier nach einem Rezpet nach zu brauen und das Ergebnis past mit den Erwartungen ueberein, auch dann verstehe ich mein Handwerkszeug, sebst wenn das Rezept ein Stout- Weizen- Blonde Crossover war.

Oder?

Jan
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#82

Beitrag von Hopfenprinz »

Sura hat geschrieben:mir auszumalen wie mein nächstes Brau-Projekt schmecken soll, das entsprechend planen zu können, und dann am Ende auch wirklich _genau_ das rauszubekommen was ich wollte.
Das sehe ich zwar ähnlich, heißt aber nicht unbedingt, dass man "stilecht" braut. Plan- und reproduzierbar - das sollte man mit der "Geilen Paula" dann auch hin bekommen, wenn man den Anspruch hat.

Sicherlich liegen die Meinungen hier im Forum diesbezüglich sehr weit auseinander, das macht ja nichts. Ich denke aber nicht, dass so viele hier ihre Zutaten einfach nach dem Motto "Bier wird's immer" verbrauen (man geht doch auch nicht an den Kühlschrank, guckt, was noch drin ist und steckt alles in den Eintopf). Wenn jemand es als Herausforderung ansieht, ein Bier möglichst exakt nach zu brauen, dann habe ich davor Respekt.

Ich habe weder den Anspruch "Bier wird's immer" noch "möglichst genau ans Original" - also irgendwo dazwischen. Dazu muss ich als Hobbybrauer nicht zwangsläufig einen allgemein bekannten Bierstil brauen, aber ich könnte es versuchen (oder eben doch die "Geile Paula"). Wichtig ist doch am Hobby, dass es Spaß macht. Das sollte eben jeder so praktizieren, wie er mag.
§11 hat geschrieben:Oder?
sehe ich ganz genau so --- :goodpost:
Grüße - André

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#83

Beitrag von Boludo »

§11 hat geschrieben: ABER

Das muss ja nicht unbedingt einem Stil folgen.
Vollkommen einverstanden! Darum hab ich ja auch Michaels obergäriges Märzenrezept gelobt, ein Stil, den es gar nicht gibt.
Insofern geht die Diskussion mittlerweile ordentlich an der Ausgangsfrage vorbei, da ging es ja um klassische Bierstile.
Das Ziel ist, dass hinterher das rauskommt, was man geplant hat, zumindest weitestgehend. Das kann dann auch vogelwildes Zeug sein.
Da hab ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt :redhead

Und an alle, die ihre Sache noch nicht im Griff haben, nicht falsch verstehen. Genau für die ist das Forum da, damit sie immer besser werden.


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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#84

Beitrag von flensdorfer »

Boludo hat geschrieben:
flensdorfer hat geschrieben:Ich fand Achims Aussage schlicht und einfach treffend - wer kann im Hobbybereich denn wirklich stilsicher brauen? Sicher nicht viele.
Viele nicht, aber sicher doch einige, da darfst du die Leute hier nicht unterschätzen. Spontan fallen mir ein: Holger Pohl, Gambrinus, Seed7, Tauroplu usw....
Ich wollte niemanden zu Nahe treten, auf keinen Fall! Ich habe sogar allergrößten Respekt vor diesen Leistungen. :thumbup
Ich wolte doch nur sagen, dass Achims Post meine volle Zustimmung hat... mennoh.... :puzz
Gruß, Arne

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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#85

Beitrag von 1stBaseMaik »

Ich bin definitiv noch Anfänger, mit ca. 15 Suden. Trotzdem ist mir das Wissen um Stilrichtungen und Bezeichnungen von Biersorten (sowie einige dazugehörige Brau-Gepflogenheiten der jeweiligen Biersorten) ziemlich wichtig. Und zwar hauptsächlich aus kulturellem Grund: Hinter so ziemlich allen Sorten steckt eine kulturelle Geschichte. Ich finde es spannend darum zu wissen, sich darüber zu informieren und bestimmte Eigenheiten beizubehalten. In mein Irish Red kommt kein RedX oder sowas, weil mir ein irischer Kommilitone mal erzählt hat, dass die rötlich-braune Farbe von der Röstgerste kommen soll (nicht gleich zerpflücken, ist nur n Beispiel :Wink ). In einem kräftigen Stout wird bei mir die Röstgerste direkt zu Beginn mit eingemaischt, auch wenn es dann länger reifen muss, weil ich mal gelesen habe, dass sich das so gehört (wieder nur ein Beispiel). Das heißt aber nicht, dass das keine Hybriden oder Abwandlungen erlaubt. Nur halt auf der Basis von kulturell gereiften, schon dagewesenen Ideen. So ist halt für mich (!) ein OG Märzen (um mal beim Beispiel zu bleiben) auch ein (zweifellos sehr geiles!) englisches Ale. Jeder darf brauen was er will und was "schmeckt" - für mich ist das aber nichts. Ich muss eine Idee von dem Stil dahinter haben, allein schon um als Anfänger eine Vorstellung davon zu haben was dabei raus kommt.
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#86

Beitrag von §11 »

In einem kräftigen Stout wird bei mir die Röstgerste direkt zu Beginn mit eingemaischt, auch wenn es dann länger reifen muss, weil ich mal gelesen habe, dass sich das so gehört (wieder nur ein Beispiel).
Wie sieht deine Schuettung sonst aus? Ich musste erst vor kurzem feststellen das es ein Stoutmalz gibt und zwar ist das hell....
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#87

Beitrag von 1stBaseMaik »

Um die 70% PiMa, Rest Haferflocken und Röstgerste. Genau müsste ich nachgucken, bin aber gerade nicht in der Nähe meiner Unterlagen.
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#88

Beitrag von Seed7 »

was ist ein Stil? Jan spicht das Amber IPA an, meiner meinung nach deutlich ein Stil aber nicht "beschrieben". Sobald es mehere brauer gisbt die etwas (sehr)aehnliches brauen ist es ein stiel. Wir koennen hier auch einen anfangen, eine echten hobbybrauerstil, etwas das in deutschland nicht "darf" HUG, hopfiges untergaeriges, 14-15 Plato pils oder pale malz, 25%-40% weizenmalz, schoen bitter 50IBU (mehr als die haelfte der bittere kommt von Herkules in den letzten 15 minuten) und hopfig mit die neuen Deutschen. Die variante waere dann mit dunklem Weizenmalz. Wenn alle das mal ab und zu machen haben wir einen neuen stil..... ;)
§11 hat geschrieben:Wie sieht deine Schuettung sonst aus? Ich musste erst vor kurzem feststellen das es ein Stoutmalz gibt und zwar ist das hell....
und hat sehr viel enzyme, hoher extrakt wenig proteine sodas das stout schoen trocken wird/tief ausgaert. Brenner Malz wuerde denke ich auch gehen obwohl die getreiderasse da ein anderer ist,

Ingo
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#89

Beitrag von afri »

Boludo hat geschrieben:Aber ich finde, das sollte jetzt nicht unbedingt der Anspruch sein, den wir hier im Forum haben sollten.
Welchen Anspruch sollten wir denn hier im Forum haben? Das finde ich ein bisschen komisch, da sich hier blutige Anfänger wie ich oder auch Brauer mit vielen 100 Suden tummeln.

Viele sind mit den ersten Ergebnissen mehr als zufrieden, auch wenn es keinem BJC-genehmen Stil entspricht (oder wie der heißt). Ich auch. Aber das macht doch keinen zum schlechten Brauer... Besser schmeckend als Industriebier ist übrigens nicht schwer, bekommt so ziemlich jeder hin, weil kein Transport der empfindlichen Flüssigkeit stattfindet, aber das ist eine gesonderte Sache.

Mein liebstes Rezept z.B. (das ich übrigens relativ genau reproduzieren kann, trotz geringer Expertise) ist wohl keinem Stil so richtig unterzuordnen, aber es ist ein für mich (und nicht nur mich) ziemlich gutes Bier. Allein sowas macht für mich den Reiz aus, man kann etwas besser, als die Industrie oder zumindest gleich gut. Wenn ich dem Erzeugnis nun keinen genauen bzw. exakten Namen geben kann, dann kann ich es geile Paula oder flensdorfers Rache nennen, völlig egal, da es am Effekt nichts ändert.

Mit zunehmender Erfahrung wird man dann möglicherweise zunehmend köstliche Selbstbräus wiederholen wollen, das ist dann die Stunde der fortgeschrittenen Hobbybrauer. Wenn ich ein gut gefundenes Bier relativ exakt nochmal hinbekomme, dann bin ich vermutlich bereits in der Liga der Fortgeschrittenen, aber das alles hat doch nix mit Bierstil zu tun. Auch ein stilloses Resteverwertungsbier, welches exakt reproduziert werden kann, kann und wird sehr gut, was soll also das Festnageln auf Stilen? Fragen über Fragen...
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§11
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#90

Beitrag von §11 »

Welchen Anspruch sollten wir denn hier im Forum haben? Das finde ich ein bisschen komisch, da sich hier blutige Anfänger wie ich oder auch Brauer mit vielen 100 Suden tummeln.
Das hast du jetzt allerdings vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Mach dir mal die Muehe alles zu lessen und nicht nur das was du verstehen willst. Stefan sagte:
Nicht falsch verstehen, ich selber kenne auch Leute, die nach dem Spagettiprinzip Bier brauen und null Ahnung von der Theorie haben. Das ist vollkommen ok, solange es den Leuten Spaß macht.
Aber ich finde, das sollte jetzt nicht unbedingt der Anspruch sein, den wir hier im Forum haben sollten.
Und da hat er recht. Wenn wir alle nur noch ein Kochrezept nachkochen und uns mit jedem Ergebnis zufrieden geben, weil Bier wird's ja immer, dann koennen wir uns die Muehe mit einem Forum sparen. Dann reicht ein Kochbuch/ Rezeptsammlung.

Die Fragen die ich hier aber lese, und immer wieder gerne beantworte, zeigen das es doch scheinbar hier ein grosses Interesse gibt ein richtiges Bier zu brauen und keins das halt irgendwie shmeckt und auch zu verstehen was den da genau passiert beim Brauen und was den genau dieses Ergebnis beeinflusst.

Allerdings sehe ich auch immer wieder das Leute Fragen stellen, obwohl sie die Antwort nicht interessiert, sondern sie eigentlich nur das hoeren wollen, was sie eben hoeren wollen. Selektives Hoeren nennt man das auch...

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Enfield
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#91

Beitrag von Enfield »

Guten Morgen zusammen!

Die Diskussion hat sich ja lebhaft entwickelt, sehr interessant die verschiedenen Meinungen zu hören! :Smile

Natürlich wird es (so gut wie immer) Bier, das in den meisten Fällen auch besser schmeckt als 0815 Industrieplörre.
Aber ich für mich persönlich (und das mag jeder halten wie er will) habe den Anspruch, so gut es mir mit meinen Möglichkeiten gegeben ist, Bier zu brauen - so perfekt wie möglich es mir in meinem Haushaltsrahmen eben möglich ist. Egal ob jetzt das Herstellen der Würze, das Anstellen der Hefe, die Gärführung, das saubere Arbeiten, etc. Ich weiß, dass ich hier noch ganz am Anfang stehe und nach jedem Lesen im Forum drauf komme, was ich beim letzten Sud wieder alles falsch gemacht habe.

Das Erreichen eines Zieles wie das fertige Bier werden soll, gehört da für mich dazu - und das ist für mich oft das Brauen eines bestimmten Stiles. Für mich irgendwie so als wenn ich mir das Ziel setzte, eine perfekte Salami-Pizza zu machen, bei Teigführung und Bearbeitung höllisch genau bin, bestes Mehl nehme und dann bei den Zutaten eben statt Salami einfach Schinken drauf mache. Mag großartig schmecken und sicher um Längen besser als jede Fertigpizza. Und jetzt? Pizza wird es immer?!

Alles eine Frage des persönlichen Anspruches :Drink :thumbsup
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#92

Beitrag von Scheibelhund »

Ich braue generell nur Off-Style.

Unser Hausbräu ist für ein Helles zu dunkel,für ein dunkles zu hell, für ein Märzen zu schwach etc.

Auch die Caramalzsorten wechseln ständig, ebenfalls die Hopfensorten.

Viel wichtiger ist die Trinksituation, die bei der ganzen Craftbier-Diskussion völlig unter den Tisch fällt.
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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§11
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#93

Beitrag von §11 »

Viel wichtiger ist die Trinksituation, die bei der ganzen Craftbier-Diskussion völlig unter den Tisch fällt.
Den Satz verstehe ich nicht... :Grübel

Meistens falle ich unter den Tisch, aber das wirst du nicht meinen......
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#94

Beitrag von grüner Drache »

§11 hat geschrieben:
Nicht falsch verstehen, ich selber kenne auch Leute, die nach dem Spagettiprinzip Bier brauen und null Ahnung von der Theorie haben. Das ist vollkommen ok, solange es den Leuten Spaß macht.
Aber ich finde, das sollte jetzt nicht unbedingt der Anspruch sein, den wir hier im Forum haben sollten.
Und da hat er recht. Wenn wir alle nur noch ein Kochrezept nachkochen und uns mit jedem Ergebnis zufrieden geben, weil Bier wird's ja immer, dann koennen wir uns die Muehe mit einem Forum sparen. Dann reicht ein Kochbuch/ Rezeptsammlung.

Die Fragen die ich hier aber lese, und immer wieder gerne beantworte, zeigen das es doch scheinbar hier ein grosses Interesse gibt ein richtiges Bier zu brauen und keins das halt irgendwie shmeckt und auch zu verstehen was den da genau passiert beim Brauen und was den genau dieses Ergebnis beeinflusst.
Hi!

Also, ich hab da bisher viel von gelernt, wenn hier so ein "Spaghetti-Bier-Brauer" seinen ersten oder zweiten Sud vorstellt, und ein paar Leute, die Ahnung haben ihren Senf dazu geben. :P
Erstmal ist es ja auch nicht viel mehr als en paar Tüten aufreissen (Braupaket/Extrakt-Set).
Ich hab bei den ersten Suden auch keinen Stil getroffen, jetz weiß ich schon eher wo drauf es ankommt.
Aber ich muss Euch auch irgendwo Recht geben,
durch das ernsthafte Diskutieren im Forum manifestiert sich schon ein gewisser Anspruch, wobei jeder unterschiedliche Akzente setz, jeder entwickelt halt sein eigens Rezept...
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex !
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#95

Beitrag von Scheibelhund »

§11 hat geschrieben:
Viel wichtiger ist die Trinksituation, die bei der ganzen Craftbier-Diskussion völlig unter den Tisch fällt.
Den Satz verstehe ich nicht... :Grübel

Meistens falle ich unter den Tisch, aber das wirst du nicht meinen......
Daß man in der richtigen Wirtschaft mit den richtigen Leuten unterwegs ist und sich nach dem Abend schon auf den nächsten freut.

Was für Hopfen genau in dem Bier ist und was für ein Rezept das genau ist interessiert da nicht die Bohne.
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#96

Beitrag von Ladeberger »

Warum braust du in deiner Zoiglwirtschaft dann selbst und schenkst nicht das Festgold von der Metro für 35 € / 50 l KEG aus?

Gruß
Andy
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#97

Beitrag von Scheibelhund »

Seltsame Frage

Ich behaupte mal daß ein Bier nach Zoigl-Art gebraut alles andere an Süffigkeit in den Schatten stellt.

Die genauen Zutaten sind dabei eher zweitrangig.

Ich hab erst letzte Woche in Neuhaus an der Pegnitz wieder den Unterschied gemerkt.

Vom Zoigl trink ich in 2 Stunden 5 Halbe

und vom Brauereibier hab ich nach 3 Halben fluchtartig das Lokal verlassen. Und das ist nicht nur meine Meinung.

Der Witz ist, daß die Brauerei dieses Bieres vor einem halben Jahrhundert aus der Kommunbrauerei hervorging aber inzwischen ein Großbetrieb ist. Aber den Geschmack haben sie nicht hinüberretten können.
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#98

Beitrag von Scheibelhund »

Bei den Craftbieren die ab und zu mal mitgebracht werden ist es noch verschärft. Man probiert eins, findet es ganz orginell, trinkt mit Müh und Not eine Flasche und denkt dann, schade um das viele Geld. Am nächsten Tag kann man sich nicht mehr erinnern was es war und wie es geschmeckt hat, und es interessiert einen auch nicht mehr.
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#99

Beitrag von 1stBaseMaik »

Manch einer täte gut daran die "man/einen"-Verallgemeinerungen durch "ich/mir/etc." zu ersetzen...
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Boludo
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Re: Bierstile - Stilecht oder nicht?

#100

Beitrag von Boludo »

Scheibelhund hat geschrieben:Seltsame Frage

Ich behaupte mal daß ein Bier nach Zoigl-Art gebraut alles andere an Süffigkeit in den Schatten stellt.

Die genauen Zutaten sind dabei eher zweitrangig.

Ich hab erst letzte Woche in Neuhaus an der Pegnitz wieder den Unterschied gemerkt.

Vom Zoigl trink ich in 2 Stunden 5 Halbe

und vom Brauereibier hab ich nach 3 Halben fluchtartig das Lokal verlassen. Und das ist nicht nur meine Meinung.
Das ist ja ein super Qualitätsmerkmal wenn man in zwei Stunden 5 Halbe runter bekommt.
Was will man mehr von einem Bier?
Und warum säuft man von einem Bier, das man nicht mag, 3 Halbe?
Und bei einem Bier, das nach Zoigl Art gebraut wurde sind die Rohstoffe egal?
:Grübel


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