Nach einiger Recherche hier, im alten Forum und dem Lesen einschlägiger Artikel (u.a. Braumagazin), fühlte ich mich berufen, ein Pfund Roggen mal selber zu mälzen. Geht ja ganz einfach...
Nun, folgende Vorgehensweise (Nassweichverfahren) habe ich gewählt:
1. Einweichen 4h (Nassweiche) in kaltem Leitungswasser 2. Luftrast 8h in Seihschüssel (Zimmertemperatur)
3. Einweichen 8h (über Nacht)
4. Luftrast in Seihschüssel 8h (Keller)
5. Einweichen 4h
6. Abtropfen und kurze Luftrast in Seihschüssel,
Anschließend flächig ausgebreitet ca. 3 cm hoch und in den Keller gestellt zur Keimung. Dort 2 Tage stehen lassen bei gelegentlichen wenden.
So, heute morgen nun nach insgesamt 4,5 Tagen habe ich es für nötig erachtet, die Keimung aufgrund des doch schon weit fortgeschritten Keimungszustandes hastig abzubrechen. Ganz pfiffig: zur Feuchtigkeitsregulierung hatte ich die Körner schön auf ein Baumwolltuch gelegt. Da sind sie jetzt aber sowas von durchgewachsen...

Meine Fehler bis jetzt (mindestens):
- zu lange Nassweiche
- zu warme Luftrast (Keller hat z.Zt. immerhin auch 15-18°C statt der empfohlenen 12...)
--> dadurch zu stürmische Keimung...
Natürlich habe ich auch nicht den Wassergehalt ständig überprüft oder die Keimtemperatur im "Haufen". Dafür ist die Menge auch zu gering gewesen...
Nun die Frage an alle, die sich schonmal mit dem Thema beschäftigt haben:
Lohnt sich der Aufwand überhaupt noch oder sind die Körner durch die heftige Keimung schon ausgelutscht, so dass nur noch wenig Stärke für den Brauprozess zur Verfügung steht?? Oder ist es nicht so dramatisch, da ja eh nur max. 20% der Schüttung aus Roggen besteht?
Also, ich zähle auf euch! Vor allem auf diejenigen, die schonmal versucht haben, selber zu mälzen...
Bitte gerne auch Verbesserungsvorschläge, da ich es auf jeden Fall nochmal versuchen möchte.
Thomas