plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Ich habe im Juli ein Bier mit der Windsor Hefe gebraut. Alles lief wunderbar, das Bier schmeckt toll.
Nun habe ich nach langer Lagerzeit im kühlen Keller (ca. 12°C) einige Flaschen mit starkem Gushing.
Vorher war die Karbonisierung normal!
Das Bier schmeckt nach wie vor einwandfrei, eine Infektion schließe ich daher aus.
Meine Theorie geht momentan in zwei Richtungen:
a) versehentlich bei einigen Flaschen doppelt Zuckerlösung eingebracht
b) die Hefe hat einfach weiter gearbeitet - aber warum?
Das Bier hatte 10,5°P und die Gärung stoppte bei 3°P.
Vielleicht weiß jemand hier Rat. Das Rezept sah so aus:
2300g PiMa
3oog MüMa
45 Minuten bei 63°C, 30 Minuten bei 73°C.
Bitterung mit East Kent Goldings auf 35 Ibu eingestellt.
Nun habe ich nach langer Lagerzeit im kühlen Keller (ca. 12°C) einige Flaschen mit starkem Gushing.
Vorher war die Karbonisierung normal!
Das Bier schmeckt nach wie vor einwandfrei, eine Infektion schließe ich daher aus.
Meine Theorie geht momentan in zwei Richtungen:
a) versehentlich bei einigen Flaschen doppelt Zuckerlösung eingebracht
b) die Hefe hat einfach weiter gearbeitet - aber warum?
Das Bier hatte 10,5°P und die Gärung stoppte bei 3°P.
Vielleicht weiß jemand hier Rat. Das Rezept sah so aus:
2300g PiMa
3oog MüMa
45 Minuten bei 63°C, 30 Minuten bei 73°C.
Bitterung mit East Kent Goldings auf 35 Ibu eingestellt.
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Mess doch jetzt nochmal den Restextrakt
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Die Windsor kann, so viel ich weiß, wie die S33 keine Maltotriose verstoffwechseln. Daher der niedrige Vergärungsgrad. Anscheinend gibt es aber doch Fälle, bei denen die Hefe sich anpasst und es dann trotzdem kann.
Könnte was in der Richtung sein.
Stefan
Könnte was in der Richtung sein.
Stefan
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
...ähm, es gibt auch Fremdhefen/-organismen, die sich nicht unbedingt negativ auf den Geschmack auswirken.
Vor einiger Zeit hat hier mal ein User (sorry, vergessen wer das war) eine Laboruntersuchung von Hobbybrauerbieren angeboten und eins meiner eingeschickten Biere hatte einen extrem hohen Vergärgrad jenseits der 90%.
Das Bier schmeckte einwandfrei, aber bei allen Flaschen gushte es nach ein paar Wochen, was das Zeug hielt. Ich vermute mal, daß es bei mir eine verschleppte Saisonhefe war, wobei auch jede Menge anderer Viecher in Frage kommen würden.
Nur mal als Denkanstoß.
Gruß,
Bierwisch
Vor einiger Zeit hat hier mal ein User (sorry, vergessen wer das war) eine Laboruntersuchung von Hobbybrauerbieren angeboten und eins meiner eingeschickten Biere hatte einen extrem hohen Vergärgrad jenseits der 90%.
Das Bier schmeckte einwandfrei, aber bei allen Flaschen gushte es nach ein paar Wochen, was das Zeug hielt. Ich vermute mal, daß es bei mir eine verschleppte Saisonhefe war, wobei auch jede Menge anderer Viecher in Frage kommen würden.
Nur mal als Denkanstoß.
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
- Johnny H
- Posting Freak

- Beiträge: 4198
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Manchmal tun sich die Hefen etwas schwer mit den letzten Resten an Maltose oder Maltotriose. Wenn man dann Haushaltszucker (einfache Saccharose) zur Karbonisierung zugibt, dann wird der zwar umgehend verstoffwechselt und die Karbonisierung stimmt, die "schwierigeren" Zucker bleiben aber zunächst drin, und die Hefe arbeitet dann ganz langsam weiter.
Ich hatte letztes Jahr auch eine sich bei Kellertemperatur nach und nach einstellende leichte Überkarbonisierung bei einem untergärigen, und so habe ich es mir erklärt. Gemessen habe ich diesbezüglich aber nichts. Die Gärung schien mir zum Abfüllzeitpunkt fertig (3-5 Tage konstanter Restextrakt).
Ich habe dann die Flaschen ein paarmal entlüftet, dann ging es wieder.
Ich hatte letztes Jahr auch eine sich bei Kellertemperatur nach und nach einstellende leichte Überkarbonisierung bei einem untergärigen, und so habe ich es mir erklärt. Gemessen habe ich diesbezüglich aber nichts. Die Gärung schien mir zum Abfüllzeitpunkt fertig (3-5 Tage konstanter Restextrakt).
Ich habe dann die Flaschen ein paarmal entlüftet, dann ging es wieder.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
U-Tube/GebhardBierwisch hat geschrieben: Vor einiger Zeit hat hier mal ein User (sorry, vergessen wer das war) eine Laboruntersuchung von Hobbybrauerbieren angeboten
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Jawollja.
Danke nochmal an Gebhard!
Danke nochmal an Gebhard!
Der Klügere kippt nach!
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Ich zitiere mal aus Wikipedia:
Gruß Lothar
Da bei Dir nicht alle Flaschen betroffen sind, was eigentlich die Rohstoffeinflüsse ausschließt, tippe ich auf das sekundäre Gushing. Möglicherweise sind einige Flaschen in der Tat mit Kondensationskeimen belastet.Bezüglich der Ursachen unterscheidet man zwei Formen des Gushings, die als primäres bzw. sekundäres Gushing bezeichnet werden. Für das primäre Gushing werden als Ursache Rohstoffeinflüsse (Braugetreide bei Bier, Trauben und Früchte bei Sekt und Saftschorlen) vermutet, während für das sekundäre Gushing verschiedene technologische Ursachen wie Partikel und Kristalle im Getränk oder Rauhigkeiten auf der Innenseite der Flaschen oder Dosen, die als Kondensationskeime dienen, gefunden werden konnten. Die technologischen Ursachen sind weitgehend bekannt und können bei entsprechender technologischer Führung beherrscht und vermieden werden.[3][5]
Die Ursachen für das primäre Gushing sind dagegen noch nicht abschließend aufgeklärt und zahlreiche nationale und internationale Forscherteams befassen sich mit der Aufklärung der Ursachen. Zurzeit wird als wahrscheinliche Ursache die witterungsbedingt schwankende Qualität der natürlichen Rohstoffe hierfür verantwortlich gemacht.
Gruß Lothar
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Hallo zusammen,
mess' doch mal den CO2-Gehalt in einer Flasche:
Flaschenmanometer drauf, Handtuch um die Flasche wickeln, kräftig schütteln, Druck ablesen. Flasche entspannen, Temperatur im Bier messen, CO2-Rechner mit den Meßdaten füttern.
Dann:
Gushing hat erst mal nichts mit hohem CO2-Gehalt zu tun.
Auch Biere mit 7, 8 oder 9 g/l CO2 müssen nicht zwangsläufig aus der Flasche "hüpfen" und wenn sie es tun, muss es sich dabei nicht unbedingt um Gushing handeln.
(-> Hefebodensatz , raue Stellen in der Flasche, z.B. Kalkränder, Kratzer, ... .Diese Rauheiten fungieren als Kondensationskeime für gelöstes CO2 und können damit ein Überschäumen verursachen)
Gruß
Oli
Edith: siehe Post #8 von "bitter".
mess' doch mal den CO2-Gehalt in einer Flasche:
Flaschenmanometer drauf, Handtuch um die Flasche wickeln, kräftig schütteln, Druck ablesen. Flasche entspannen, Temperatur im Bier messen, CO2-Rechner mit den Meßdaten füttern.
Dann:
Gushing hat erst mal nichts mit hohem CO2-Gehalt zu tun.
Auch Biere mit 7, 8 oder 9 g/l CO2 müssen nicht zwangsläufig aus der Flasche "hüpfen" und wenn sie es tun, muss es sich dabei nicht unbedingt um Gushing handeln.
(-> Hefebodensatz , raue Stellen in der Flasche, z.B. Kalkränder, Kratzer, ... .Diese Rauheiten fungieren als Kondensationskeime für gelöstes CO2 und können damit ein Überschäumen verursachen)
Gruß
Oli
Edith: siehe Post #8 von "bitter".
Re: plötzlich starkes Gushing nach langer Lagerung
Die Möglichkeit den Flaschendruck zu messen habe ich leider nicht.
Aber es liegt anscheinend wirklich an einzelnen Flaschen. Am Wochenende habe ich zwei Flaschen geöffnet.
Die eine war ohne Fehler, bei der anderen kam eine regelrechte Schaumfontäne aus der Flasche.
Beide Flaschen hatte ich vor vorsichtig geöffnet, bei der einen bemerkte ich auch einen deutlichen Überdruck.
Auf manchen Flaschen ist also zu viel Druck, aber warum nur auf einigen? Ist da vielleicht noch
eine Hefezelle einer anderen Hefe drin, die noch nachgärt?
Geschmacklich hat das Bier keinen Fehler!
Aber es liegt anscheinend wirklich an einzelnen Flaschen. Am Wochenende habe ich zwei Flaschen geöffnet.
Die eine war ohne Fehler, bei der anderen kam eine regelrechte Schaumfontäne aus der Flasche.
Beide Flaschen hatte ich vor vorsichtig geöffnet, bei der einen bemerkte ich auch einen deutlichen Überdruck.
Auf manchen Flaschen ist also zu viel Druck, aber warum nur auf einigen? Ist da vielleicht noch
eine Hefezelle einer anderen Hefe drin, die noch nachgärt?
Geschmacklich hat das Bier keinen Fehler!