Notti etwas verspätet - warum?

Antworten
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3141
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Notti etwas verspätet - warum?

#1

Beitrag von hyper472 »

Guten Abend zusammen,

vorab: Das ist kein Notfall, mich interessiert´s nur.

Gestern gegen 21 Uhr habe 21,5l Würze - 12,5°P und 20°C - angestellt. Hefe war 15gr Notti, nach Packungsanleitung rehydriert (begonnen um 20 Uhr). Die Hefe habe ich gegen 20:30 Uhr rausgeholt, sie hatte sich dann bei der Zugabe von 30°C auf etwa 19°C abgekühlt.
Für mich sind das ungewohnt niedrige Temperaturen, ich bin der Empfehlung von Palmer (http://howtobrew.com/book/section-1/fer ... rmentation) gefolgt, nach der die Hefe maximal so warm sein soll wie die Würze und die Würze maximal so warm wie die angestrebte Gärtemperatur. Eigentlich hätte ich noch jeweils 2 °C tiefer gehen müssen, da ich im Keller momentan 16°C habe.
Auf 15gr Hefe komme ich deshalb, weil ich 100gr. Notti im Marmeladenglas im Kühlschrank lagere und mit einem Messlöffel zugebe.
Nach 12h hatte ich kleine Schauminseln, nach 20h schöne junge Kräusen - also alles in Ordnung, wie gesagt.
Ungewohnt ist nur die lange Dauer, bis die Hefe ankam, da war ich eher gewohnt, dass die wilde Phase nach 12h schon wieder nachgelassen hatte.
Meine Fragen daher:
1. "Darf" die Notti so lange brauchen, bei den angegebenen Temperaturen und Mengen?
2. Darf ich mit den Temperaturen so runter gehen? Ich habe sonst oft bei 30°C die Hefe zugegeben, musste dann aber wochenlang während der Nachgärung in der Flasche warten, bis die Nebenaromen wieder weg waren.
3. Ist die Lagerung der Hefe - lose im vorher ausgekochten Marmeladenglas - zweckmäßig?

Danke und Grüße,
Henning
Zuletzt geändert von hyper472 am Samstag 12. November 2016, 23:41, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Benutzeravatar
Beerbrouer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1012
Registriert: Freitag 23. November 2012, 18:29
Wohnort: Radevormwald

Re: Notti ertwas verspätet - warum?

#2

Beitrag von Beerbrouer »

Hi Henning,

also, 12 Stunden bis zu den ersten Schauminseln finde ich völlig in Ordnung bei der Nottingham. Sicher, andere sind auch schneller dabei.

16 Grad sind für die Notti ebenfalls kein Problem.

Was die Lagerung angeht: da hätte ich persönlich ein Problem, das würde ich so nicht machen. Die Gefahr einer Kontamation wäre mir zu hoch. Ich kaufe nur die kleinen Gebinde, da schaue ich nicht darauf, ob ich ein paar Cent sparen könnte.

Gruß

Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10679
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Notti ertwas verspätet - warum?

#3

Beitrag von gulp »

Du hast die Hefe aus dem Kühlschrank genommen. Wie kam die dann auf 30°?

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
Sura
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3624
Registriert: Montag 2. November 2015, 22:37

Re: Notti ertwas verspätet - warum?

#4

Beitrag von Sura »

Auch Hefe arbeitet schneller wenns wärmer ist. Und umgekehrt.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3141
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Re: Notti ertwas verspätet - warum?

#5

Beitrag von hyper472 »

gulp hat geschrieben:Du hast die Hefe aus dem Kühlschrank genommen. Wie kam die dann auf 30°?

Gruß
Peter
Gar nicht...
Woran es natürlich liegen könnte. Ich habe das Glas 2-3 Stunden vor dem Rehydrieren aus dem Kühlschrank geholt, auf 30 Grad kam die Hefe also nicht. Habe ich bisher mit den Portionstütchen auch so gehandhabt - wobei die natürlich schneller die Umgebungstemparatur annehmen als ein ganzes Glas voll. Trotzdem, 30 Grad erreichten meine Tütchen bisher auch nicht.

Hintergrund für den Umstieg auf die Großpackung Hefe ist übrigens nicht eine Ersparnis von irgendwas unter 1€ pro Sud, sondern die Möglichkeit, die Hefegabe von 11,5 gr auf 15 gr zu erhöhen.

Vorausgesetzt, meiner Hefe geht's gut im Marmeladenglas, überzeugt mich die Erklärung von Kai bisher am meisten. Wenigstens halte ich es für nachvollziehbar, dass die Hefe bei 20 Grad nicht so anspringt wie bei 30 Grad.

Die Schaumdecke misst inzwischen einen guten Zentimeter :thumbup

Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Benutzeravatar
afri
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 6106
Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf

Re: Notti ertwas verspätet - warum?

#6

Beitrag von afri »

hyper472 hat geschrieben: Nach 12h hatte ich kleine Schauminseln, nach 20h schöne junge Kräusen - also alles in Ordnung, wie gesagt.
Ungewohnt ist nur die lange Dauer, bis die Hefe ankam, da war ich eher gewohnt, dass die wilde Phase nach 12h schon wieder nachgelassen hatte.
Bei mir ist das so normal, hier ist die Notti kaum jemals flotter gewesen. Nach 48h war sie meistens fertig bei >20°C, aber Ankommen war meist ebenso 12h und gelegentlich auch länger.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10679
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Notti ertwas verspätet - warum?

#7

Beitrag von gulp »

Dann habe ich das: "Die Hefe habe ich gegen 20:30 Uhr rausgeholt, sie hatte sich dann bei der Zugabe von 30°C auf etwa 19°C abgekühlt." wohl falsch verstanden. Der Hersteller empfiehlt jedenfalls bei 30-35° zu rehydrieren.
3. Ist die Lagerung der Hefe - lose im vorher ausgekochten Marmeladenglas - zweckmäßig?
Eher nicht, die wird im Kühlschrank wohl Feuchtigkeit ziehen und irgendwann gammeln. Ich habe auch mal 500g Notti gehabt (solche Fehler macht man halt) und nach Entnahme immer verschweißt.

Gleiche Temperaturen sind auch wichtig und Temperaturunterschiede von 10° zu vermeiden. Die Hefe hole ich ein paar Stunden vor dem Einsatz aus dem Kühlschrank, dann kann sie sich langsam erst mal an die Raumtemperatur anpassen.

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3141
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Re: Notti ertwas verspätet - warum?

#8

Beitrag von hyper472 »

gulp hat geschrieben:Dann habe ich das: "Die Hefe habe ich gegen 20:30 Uhr rausgeholt, sie hatte sich dann bei der Zugabe von 30°C auf etwa 19°C abgekühlt." wohl falsch verstanden. Der Hersteller empfiehlt jedenfalls bei 30-35° zu rehydrieren.

Gruß
Peter
Ich hätte besser geschrieben "Die rehydrierte Hefe habe ich gegen 20:30 Uhr raus ins Gartenhaus geholt, sie hatte sich dann bei der Zugabe von 30°C auf etwa 19°C abgekühlt", dann wärs klarer gewesen.

Danke für alle Antworten, ich fange gerade erst an, mir über Temperaturen etwas ernsthafter Gedanken zu machen.

Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Antworten