in diesem Beitrag geht es ums Verständnis - nicht um Sinn oder Unsinn.
Beispiel:
Nehmen wir an ich habe für eine Würze eine Endvergärung festgestellt. Sie spindelt 3 %mas.
Nach der Hauptgärung spindelt die beprobte Charge ebenfalls 3 %mas. Die Endvergärung ist erreicht.
Jetzt berechne ich 8 g/l Haushaltszucker, um auf einen gewünschten CO2-Gehalt zu kommen.
Nach 10 Tagen "Flaschengärung" wird eine Flasche beprobt und gespindelt:
Ergebnis: 3 %mas
Aussage: Endvergoren, in der Flasche tut sich nichts mehr - die zuvor ermittelte Endvergärung für die Hauptgärprobe wurde erreicht(3 %mas), Flaschengärung beendet, CO2-Gehalt fixiert.
Für das verregnete Wochenende stellt sich jetzt die Frage, ob der Spindelwert von 3 %mas nach der Flaschengärung tatsächlich die "Endvergärung in der Flasche" anzeigt, oder aber ein ganz anderer Wert hätte abgelesen werden müssen, um eine Aussage hinsichtlich "Flaschengärung beendet" treffen zu können ?
Kleiner Hinweis:
Durch die Zuckergabe(100% vergärbar in einer Annahme) ändert sich im Endvergorenen der Alkoholgehalt, nicht aber der Extrakt wirklich(->Dichte, Balling).
Fragestellung:
Welchen Extraktwert %mas müsste ich nach der Flaschengärung(incl. Zuckergabe) spindeln, um eine Aussage hinsichtlich "endvergoren, fertig" treffen zu können ? Sind es die zuvor festgestellten 3 %mas als Extrakt scheinbarEND, oder aber müsste ich einen anderen Wert für "Endvergärung an der Spindel" ablesen ? Wenn ja, welcher Wert in %mas ist das ?
Das Beispiel liest sich zwar etwas abstrakt, reflektiert im Kern aber den Hobbybraueralltag:
Wer den Kontext etwas auf sich wirken lässt wird feststellen können, dass die Angabe eines Vergärungsgrades im Rezept durchaus einen Präfix benötigt der anzeigt, zu welchem Zeitpunkt ein Vergärungsgrad festgestellt wurde. Für jemanden der ein Rezept nachbrauen möchte macht es wenig Sinn eine Angabe zu erhalten, die sich auf das Fertigprodukt bezieht, da die "Speisegabe" die Ergebnisse in einer Art verschiebt, die keine Rückschlüsse mehr auf die "Hauptgärung mit Hefestamm/Maischverfahren xyz" zulässt.
Wer Lust auf rechnen/knobeln/lernen/... hat - immer her damit (ich betone nochmals: es geht ums Verständnis)
Übrigens: man muss das Beispiel nicht "rechnen" können, nur verstanden haben - das genügt gänzlich

Gruß
Oli