Endvergärgrad

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zizo
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Endvergärgrad

#1

Beitrag von zizo »

Hallo zusammen,

bei meinen ersten Suden hat es mir nicht soviel ausgemacht, nun möchte ich aber doch mal genauer wissen, wo evtl. ein Fehler im Prozess liegen könnte.
Ich komme mit der Hauptgärung meist nur mit Müh und Not unter 4° Plato (gespindelt) Restextrakt. Wenn ich Glück habe, lande ich bei 3,5°.
Ich finde das etwas viel, aber der Wert geht auch nach weiteren 1-2 Wochen nicht weiter runter.

Mein letzter Sud war dieses Pale Ale von Mmum: http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... f=No.%2011
mit einer Ausschlagmenge von 27l und da ich die Ausschlagsmenge (sonst 20l) erhöht habe, habe ich mit 2 Päckchen Notti angestellt.
Stammwürze war nach Rezept 13,2°, habe ich auch ca. so erspindelt.

Gärtemperatur ist konstant im umgebauten Kühli bei 20°C. Angestellt wurde bei gut 18°C Würzetemperatur.
Rehydriert für ca. 20min bei 32°C (wie auf der Packung beschrieben) mit heftigen Lebenszeichen.
Diesmal nach dem Anstellen per abgekochtem Schneebesen belüftet (wohl nicht mehr nötig, aber diesmal getestet).
Auch ein nochmaliges Belüften am Donnerstag brachte bis heute (Montag) keine Änderung des Restextrakts.
Das Bier ist jetzt 12 Tage auf der Hefe. Aufgrund frühere Sude weiß ich aber, dass auch weitere 2 Wochen keine Änderungen bringen.

Außer, dass die Spindel nen Schuss hat, weiß ich nicht, was wieder falsch gelaufen sein könnte.

Könnt ihr mir weiterhelfen?

Vielen Dank schonmal und beste Grüße,
zizo
MichAle
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Re: Endvergärgrad

#2

Beitrag von MichAle »

wiki/doku.php/endvergaerungsgrad
Anmerkung: Der EVG kann nie 100% betragen, da in der Würze 1. nicht nur eine Zuckerart vorhanden ist, sondern eine Vielzahl. Nicht alle Zuckerarten sind von allen Hefen verstoffwechselbar. Und 2. enthält Würze stets unvergärbaren Extrakt (z.B.: Dextrine oder Grenzdextrine).
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Ladeberger
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Re: Endvergärgrad

#3

Beitrag von Ladeberger »

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gulp
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Re: Endvergärgrad

#4

Beitrag von gulp »

Außer, dass die Spindel nen Schuss hat, weiß ich nicht, was wieder falsch gelaufen sein könnte.
Das war auch mein erster Gedanke. Was zeigt sie denn bei 20° warmen Wasser an? Btw. freut mich, wenn mein No. 11 noch gebraut wird. :Smile

Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

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zizo
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Re: Endvergärgrad

#5

Beitrag von zizo »

Hallo zusammen,

danke für die Infos.

@MichAle: versteh ich nicht. Ist das eine Antwort auf meine Frage?
@Ladeberger: danke für den Link
@gulp: Die Spindel habe ich gerade geprüft. Zeigt in Wasser bei 20°C Schlag 0 an. Sollte also in Ordnung sein.

@all: aus den ganzen Infos scheint es an der Maltoserast zu liegen, oder!? Wobei die eigentlich mit 60min recht lang ist...

Viele Grüße,
Sebastian
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chaos-black
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Re: Endvergärgrad

#6

Beitrag von chaos-black »

Ich lese gerade das Buch IPA von Mitch Steele, und dort wurden bei den historischen IPA Bieren unter anderem regionale Unterschiede im Vergärgrad auf das Wasser zurückgeführt. Da ich aber kein Wasser-Spezi bin, kann ich dir nicht genau sagen welche Faktoren da was bewirken. Und ich muss gestehen, dass ich mir die Details dazu auch nicht so sehr gemerkt habe :D.
Auf Wunsch kann ich nachher aber nochmal blättern und gucken ob ich die Stelle wiederfinde.

Beste Grüße,
Alex
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Re: Endvergärgrad

#7

Beitrag von reib »

gulp hat geschrieben:
Außer, dass die Spindel nen Schuss hat, weiß ich nicht, was wieder falsch gelaufen sein könnte.
Das war auch mein erster Gedanke. Was zeigt sie denn bei 20° warmen Wasser an? Btw. freut mich, wenn mein No. 11 noch gebraut wird. :Smile

Gruß
Peter
Das Thermometer würde ich auch noch prüfen.
Ulrich
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Re: Endvergärgrad

#8

Beitrag von Ulrich »

wenn ich das richtig verstanden habe, kommt das regelmäßig bei Dir vor?
CO2 gut entfernt bevor Du spindelst?

Aus dem Stehgreif:
1.) Hefemenge: eher viel, als zu wenig. => 22g Notti, richtig hydriert für 27L Anstellwürze mit 13,2°P, bei 18 - 20°C vergoren, läßt auf ca. 72 - 90 Stunden Vergärung schließen.
- hast Du die Hefe von 32°C wieder vorsichtig auf Anstelltemperatur abkühlen lassen? (=>Aus meiner Erfahrung langen 30 Minuten bei 20 - 25°C: Hefe 1:10 in 20 - 25°C Wasser einstreuen, nicht rühren oder Schütteln, nach 20 Minuten vorsichtig drehen/ Hefe vorsichtig aufschütteln, wenn man die Aktivität kontrollieren möchte KANN man (muß aber nicht) => 1-2ml Zuckersyrup (Wasser-Zucker 50:50) geben)

=> wenn ich nun davon ausgehe, dass Du richtig Rehydriert hast, hast Du eine Erhebliche Hefemenge bei relativ hoher Gärtempertur, dann kann es sein, dass die Gärung in den 2ten 24h zu intensiev war (ja, das gibt es), der Extrakt >6%/24h gefallen ist, sich das Medium also so schnell geändert hat, dass die Hefe schwierigkeiten gehabt hat sich anzupassen. In 6 von 10 Fällen führt eine zu schnelle Vergärung zu einem nicht vollständigen VG°. => Aber das ist in diesem Fall nur eine Theorie. Ich weiss ja nicht, wie die Gärung verlaufen ist.
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murph
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Re: Endvergärgrad

#9

Beitrag von murph »

Für mein Verständnis aus dem Wiki heisst das jetzt:
Ich habe ein Choclate Stout gebraut mit 13°P. Meine SVP landete bei 2,5°P
Also habe ich nach Wiki einen scheinbaren Vergärungsgrad von ca. 80% und einen tatsächlichen von 64,8.
Das würde jetzt für mich bedeuten, dass ich mein Bier bei gespindelten 4,5 °P abfüllen kann, oder ?

Hab ich da einen Denkfehler, oder ist das so ?
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Re: Endvergärgrad

#10

Beitrag von Ulrich »

2.) Temperaturführung:
- ein wenig im Zusammenhang mit Punkt 1.
Ein Kühli reguliert ja auch "nur" über Raumtemperatur. Ist doch richtig, oder? Die Kühlung wird von der "Raumluft gesteuert, nicht durch die Produkttemperatur, oder?
=> wenn die Hysteresis zu hoch ist, dann kann es durchaus sein, dass die Gärung gestoppt wird. Insbesondere, wenn die HG sehr internsiv verläuft, die Temperatur im Produkt wesentlich höher ist, als der Sollwert des Raumes, wird bei schwächerer Gärung ein ungleicher Stress durch Temperaturabfall generiert. => hier empfiehlt es sich den Sollwert für die NG (ab ca VG° 50%) um ca 2-3°C zu erhöhen.
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Re: Endvergärgrad

#11

Beitrag von Ulrich »

murph hat geschrieben:Für mein Verständnis aus dem Wiki heisst das jetzt:
Ich habe ein Choclate Stout gebraut mit 13°P. Meine SVP landete bei 2,5°P
Also habe ich nach Wiki einen scheinbaren Vergärungsgrad von ca. 80% und einen tatsächlichen von 64,8.
80,7%- richtig, wirklicher VG° ca.65,4 (aber nur rechnerisch)=> ja, richtig
murph hat geschrieben:Das würde jetzt für mich bedeuten, dass ich mein Bier bei gespindelten 4,5 °P abfüllen kann, oder ?
Hab ich da einen Denkfehler, oder ist das so ?
für NG in Flasche ist das ganz schön viel!
Wenn Du in ein Lagergefäß schlauchst und Spunden kannst, könntest Du tatsächlich mit 4 - max. 4,5% Schlauchen. Aber bei NG in Flasche wird das doch ganz schön viel CO2!
Wie hast Du das denn berechnet?
zizo
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Re: Endvergärgrad

#12

Beitrag von zizo »

Hallo zusammen,

vielen herzlichen Dank für eure Antworten.
Ich werde mal nach und nach forschen und versuchen, Fehlerquellen auszuschließen.
Ich melde mich wieder, sobald ich das Problem gefunden habe...

Gruß, zizo
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