Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

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Terotox
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Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#1

Beitrag von Terotox »

Hallo hochverehrte Hopfen-Community :)

Ich hab mit mir selbst hin und her gerungen, da mir beim lesen in den letzten Tagen aufgefallen war, dass gerade diese Frage des öfteren auftritt und das in den unterschiedlichsten Formen.
Aber ich wage dann doch den Schritt und poste hier ungeduldig meine Frage bzw. meine Zweifel, denn ich vermute irgendwas ist deutlich in die Hose gegangen bei meinem ersten Versuch.

Ich hab mir ein Bierbraukit von "Das-Bier" geholt. Ich dachte mir ich fange klein an und versuch es erst mal auf diese Art bevor ich hier im großen Stil alle möglichen Utensilien anschaffe.
So weit so gut. Das Päckchen war gekommen, obergärige Hefe, Konzentrat für ein typisches "Helles".
Als ich am Sonntag dann den Ansatz gemacht habe ging ich nach Rezept vor, wie es mitgeliefert wurde. Wasser erstmal abgekocht, die Hefe in einer halben Tasse (abgekochten und abgekühlten) Wasser rehydriert danach eingerührt. Die Schüttung aus 600g Bierwürzekonzentrat und 400g Zucker zusammengestellt und in die 3l aufgekochtes Wasser gegeben nachdem die Temperatur wieder unter 80°C war. Dort ordentlich eingerührt und gewartet bis der Schaum sich gelichtet hat nach fast einer Stunde der Fall war. Alles runtergekühlt und unter 30°C Sud mit weiteren 7l abgekochten Wasser in den Gärbehälter. Bitterhopfen und Armonahopfen dazu laut Tabelle und dann die Hefe rein und ordentlich Luft untergerührt.
Als alles soweit erledigt war Deckel drauf Röhrchen rein und befüllt und ab in die Speisekammer. Dort hat es immer 20-22°C. Laut Anleitung auf der Hefe passend.
Nun 2Tage später muss ich feststellen dass nichts blubbert. Ich hatte nie ein Blubbern vernommen in den 2 Tagen. Jeden Tag habe ich abends einmal den Deckel geöffnet (also immer gut nach 24h) um zu sehen ob sich Schaum bildet. Heute war es zumindest so dass kleine Schaumpolsterchen 2x2cm in etwa vermehrt an der Oberfläche waren, kann aber nicht sicher sagen ob das nun von einer Gärung kommt...

Zum Thema Messinstrumente: Ich hatte erst geglaubt "Ok Startset, da braucht man sonst nix fürs erste..." aber habe heute dann doch ein Refraktometer gekriegt, die Spindel sollte morgen in der Post sein. Das Refraktometer war auch der Grund warum ich nun völlig verunsichert bin, denn nach der Kalibrierung habe ich eine Probe entnommen (war zugleich mein heutiger neugieriger Moment um rein zu guggen) und einen Brix von 4 abgelesen.
Eher unwahrscheinlich oder?:(

Zur Speisekammer: Es roch gestern ganz leicht gärig. Erinnerte irgendwie an Most, heute war der Geruch noch geringer in der Luft.

Ich hoffe ich hab nix von meiner Unwissenheit vergessen in der kurzen Erläuterung und hoffe dass es doch den ein oder anderen gibt der mir nen Ratschlag geben kann und sei es nur "Geduld" :Bigsmile denn die Fragen zur Gärung sind ja keine Seltenheit.

Gruß aus "da schenen Steiermark"
Tero
hkpdererste
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#2

Beitrag von hkpdererste »

Da war halt der Deckel nicht wirklich dicht dann blubbert da halt nicht soo viel. 4grad Plato .... da is des Gröbste schon vorbei.
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Hopfen-Q
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#3

Beitrag von Hopfen-Q »

aber wenn er jeden Tag reingeschaut hat und kein Schaum da war?
Schmeckt es denn nach Alkohol?
sb11
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#4

Beitrag von sb11 »

Hat jetzt zwar nichts mit der hauptgärung zu tun, aber hast du den hopfen wirklich nicht mitgekocht?
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gulp
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#5

Beitrag von gulp »

Die Schüttung aus 600g Bierwürzekonzentrat und 400g Zucker zusammengestellt und in die 3l aufgekochtes Wasser gegeben nachdem die Temperatur wieder unter 80°C war. Dort ordentlich eingerührt und gewartet bis der Schaum sich gelichtet hat nach fast einer Stunde der Fall war. Alles runtergekühlt und unter 30°C Sud mit weiteren 7l abgekochten Wasser in den Gärbehälter. Bitterhopfen und Armonahopfen dazu laut Tabelle und dann die Hefe rein und ordentlich Luft untergerührt.

Zur ersten Markierung: das wird sprittig schmecken!
Zur zweiten Markierung: Da du den Hopfen nicht gekocht hast, hast du so gut wie keine Bitterung im "Bier" das wird zu süß "schmecken".

Meine Tipps: Würde ich wegschütten und als Anfängerfehler verbuchen. Schau mal hier:. Alles lesen und von Vorne anfangen. Wenn dir das zuviel ist, erst gar nicht anfangen mit dem Brauen. :Greets

Gruß
Peter
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#6

Beitrag von Fe2O3 »

Peter, wie es ausschaut hat das mit dem "Hopfen" schon seine Richtigkeit ... (https://www.das-bier.com/shop/)
Es scheint sich da um flüssigen Hopfenextrakt zu handeln - muss also deshalbnicht weggeschüttet werden :P
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gulp
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#7

Beitrag von gulp »

Fe2O3 hat geschrieben:Peter, wie es ausschaut hat das mit dem "Hopfen" schon seine Richtigkeit ... (https://www.das-bier.com/shop/)
Es scheint sich da um flüssigen Hopfenextrakt zu handeln - muss also deshalbnicht weggeschüttet werden :P
Dann muss man das dazuschreiben, aber egal, mein Fehler. An der Packerlsuppenfront kenne ich mich halt nicht aus. :Smile

Gruß
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#8

Beitrag von chaos-black »

Und selbst wenn, könnte man notfalls auch immernoch ein bisschen Hopfen mit Wasser extra kochen und dann ins vergorene Bier geben.
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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gulp
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#9

Beitrag von gulp »

chaos-black hat geschrieben:Und selbst wenn, könnte man notfalls auch immernoch ein bisschen Hopfen mit Wasser extra kochen und dann ins vergorene Bier geben.
Klar, Bier wirds ja immer und wenn man noch so pfuscht. :Ahh

Gruß
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#10

Beitrag von Fe2O3 »

gulp hat geschrieben:
Fe2O3 hat geschrieben:Peter, wie es ausschaut hat das mit dem "Hopfen" schon seine Richtigkeit ... (https://www.das-bier.com/shop/)
Es scheint sich da um flüssigen Hopfenextrakt zu handeln - muss also deshalbnicht weggeschüttet werden :P
Dann muss man das dazuschreiben, aber egal, mein Fehler. An der Packerlsuppenfront kenne ich mich halt nicht aus. :Smile

Gruß
Peter
Ich kenn mich damit auch nicht aus (hab nur mal auf der webiste geschaut).
Aber mit deinem Tipp hast du sicher auch Recht ;)
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#11

Beitrag von Pepsin »

Hallo Tero und herzlich willkommen!
Blubbern ist kein eindeutiges Anzeichen, wie oben schon geschrieben. Irgendeine Undichtigkeit wird wohl die Ursache sein. Weißer Schaumteppich, Gärgeruch und der gemessene Wert sind da schon eindeutiger. Es gärt bei dir.
Zum gemessenen Wert: Beim Refraktometer muss man, anders als bei der Spindel, den Alkoholfehler herausrechnen. Mein Rechner dazu ist dieser : Umrechnung Refraktometer. Zucker wird zu 100% vergoren, daher scheinst du einen recht hohen Vergärungsgrad zu haben. Das kann dünn und sprittig schmecken, da der Alkohol kaum durch Restsüße verdeckt wird, muss aber nicht. Da der Wert vor der Gärung nicht bekannt ist (evtl. zu errechnen?), kannst du aber erstmal nur mutmaßen.

Hier stehen hilfreiche Infos zum Abfüllen: Bier Abfüllen

Ansonsten kann ich nur zustimmen: dran bleiben, einlesen und mit jedem Sud ein wenig professioneller werden :Greets

Grüße,
Stefan
Terotox
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#12

Beitrag von Terotox »

Danke schon mal für die vielen Antworten :Bigsmile

Ich hatte absichtlich nie das Wort "Brauen" verwendet bei dem was ich hier bisher gemacht habe, der Kommentar mit Magifix gefällt mir :goodpost:

So, dann versuch ich das mal zusammenzufassen. Ich hab mich nun während dem Kochen mal 10min. vors Gärröhrchen gesetzt und auf eure Idee hin nen Schluck abgeschöpft um zu kochen.
hkpdererste hat geschrieben:Da war halt der Deckel nicht wirklich dicht dann blubbert da halt nicht soo viel
Dass nach 2 Tagen meine Hauptgärung zu Ende sein soll dass wollte ich keinesfalls glauben, beim beobachten des Gärröhrchens war jedoch vorhin zu erkennen dass sich etwas Druck aufbaut dieser dann aber wieder zurückgeht -> undicht? Damit könntest du scheinbar recht haben...
beryll hat geschrieben:Dann muss man das dazuschreiben, aber egal, mein Fehler. An der Packerlsuppenfront kenne ich mich halt nicht aus.
Tut mir Leid, hatte das als so selbstverständlich genommen. Ja sind Flüssigextrakte die laut Anleitung vor der Hefe in Milliliter-Mengen dosiert werden.
Pepsin hat geschrieben:Das kann dünn und sprittig schmecken, da der Alkohol kaum durch Restsüße verdeckt wird, muss aber nicht. Da der Wert vor der Gärung nicht bekannt ist (evtl. zu errechnen?), kannst du aber erstmal nur mutmaßen.
Hopfen-Q hat geschrieben:Schmeckt es denn nach Alkohol?
Ich habe wie eingangs geschrieben nochmal geöffnet und siehe da, irgendwie ist der Schaum mehr geworden... ich kanns mir gerade nicht erklären, es ist zumindest eine fast durchgehende Matte, wenn auch nahezu transparent (also Millimeterdünn).
Es schmeckt... auf alle fälle dünn. Schwer zu beschreiben, man schmeckt dass es sich um Bier handelt, aber eben sehr dünn und nur im Abgang lässt sich wenn überhaupt Alkohol erahnen. Da ich sowieso nochmal den Deckel ab hatte um nen Schluck raus zu schöpfen hab ich ne Referenzmessung mit dem Refraktometer gemacht...definitiv ein Brix von 4.

Was meint ihr, lieber noch warten oder Flaschen anfüllen?
Und nochmals ein großes Dankeschön für die anfängliche Hilfe :Drink

EDIT: Frage erübrigt sich klarerweise... Ich warte noch 1-2 Tage ob eine Veränderung sichtbar ist im Brix. Hatte gerade noch alte Beiträge gefunden in denen die "extrem schnelle Gärung" angesprochen wird. Ich bleib dran ist immerhin die erste Ladung^^
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docpsycho
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#13

Beitrag von docpsycho »

Terotox hat geschrieben: Ich habe wie eingangs geschrieben nochmal geöffnet und siehe da, irgendwie ist der Schaum mehr geworden... ich kanns mir gerade nicht erklären, es ist zumindest eine fast durchgehende Matte, wenn auch nahezu transparent (also Millimeterdünn).
^
Schaut deine "Schaumdecke" in etwa so aus wie in dem Artikel

Grüße, der Doc
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#14

Beitrag von Terotox »

Hallöchen!

Nein Doc, es ist definitiv keine Kahmhaut.
Es sind eher so aus:
Bild
Bitte beachten, das ist ein Beispielbild!! Aber bei mir ist es auch nicht viel mehr Schaum als auf dem Bild. Was mich dabei am meisten verunsichert hat war der Aspekt dass die Behälterwände rein sind, also keine Schaumreste dort zu finden sind.
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#15

Beitrag von Kernstaedter »

Nun ja, wenn du Hopfenextrakt verwendet hast, ist es vermutlich normal, dass die Behälterwände "sauber" sind.
Ich erkläre mir das so, da die braunen "Schaumreste" aus Hopfenharzen bestehen, welche bei der Verwendung von Extrakt
vermutlich nicht anfallen.
Gruß,
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Re: Der typische Anfänger - Hauptgärung oder doch nicht

#16

Beitrag von DevilsHole82 »

Gärung scheint doch, auch wenn langsam da zu sein... So oft wie nun schon rein geschaut, geschöpft und Fotos gemacht wurden, erhöht das viel zu sehr das Risiko einer Infektion. Also würde ich jetzt mal raten den Deckel drauf, und mal zwei Wochen gar nix da dran zu machen
Gruß, Daniel

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