Ich habe gestern ein englisches Mild abgefüllt und zuerst eine Spindelprobe vom Hahn meines Plastik-Gäreimers gezogen.
Das Rezept enthält ziemlich viel Invertzucker No. 3 (2,8° Plato von 11,3° Plato gesamt), daher erwartete ich trotz niedrig vergärender Hefe (S-33) einen VGs von irgendwo um die 75 %.
Dann aber der Schock beim Spindeln. Die Spindel zeigt 3,7° Plato scheinbaren Restextrakt.


Bier gekostet, nicht wirklich süßlich, eher trocken und recht schlank. Dafür aber schon ganz lecker.
Also Bier mal in den Gärbehälter zum Abfüllen geschlaucht und dann im neuen Gärbehälter nochmal eine Spindelprobe gezogen, da es mir keine Ruhe gelassen hat.
Und siehe da: scheinbarer Restextrakt plötzlich 2,9° Plato

Was war passiert? Als ich die beiden Proben miteinander verglichen habe, viel mir sofort auf, dass die erste Spindelprobe komplett trüb war. Hier dürfte ich wohl Hefe, die sich im Hahn befand, mit ins Spindelglas gesogen haben.
Nun frage ich mich: wie stark kann eine Trübung (wie etwa in Suspension befindliche Hefe) beim Abfüllen die Spindel beeinflussen. Oder ist das überhaupt möglich?
Normalerweise entnehme ich nach Ende der Hauptgärung (die ich mind. 2 Wochen ausgären lasse) eine Spindelprobe am Hahn meines Plastik-Braueimers.