Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

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Morena von Nürnberg
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Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#1

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Hallo Braukollegen,

ausgerechnet ein Teil meines Karnevalbieres ist heftig bitter geworden. Wie es dazu kam?
Nun....bei einem bereits vorhandenen Rezept, die Ausschlagmenge durch ein Softwareprogramm erhöht und die daraus resultierenden Mengen der Zutaten blauäugig übernommen. Bei der Malte war es auch ok. Beim Hopfen gab es einen Fehler der nun zu einem Verhältnis von Stammwürze zu Bitter von 4,5 geführt hat. :puzz
Eine Hälfte des Sudes ist bereits abgefüllt, bei der Verkostung des Jungbieres ist es mir aufgefallen. Hier ist der "Zug bereits abgefahren" :Ahh
Die zweite Hälfte des Sudes befindet sich gerade in der Gärung, Mittwoch könnte ich abfüllen.

Kennt irgend jemand eine Möglichkeit in dieser Phase noch einzugreifen um die Bittere zu "verstecken".
Ich weiss es gibt unter euch ein paar ganz ausgebuffte Brauer, auch welche die das mal als Beruf gelernt haben. :Grübel

Wäre wirklich toll wenn es da Hilfe gibt.

Gruss Ralf
Zuletzt geändert von Morena von Nürnberg am Sonntag 11. Januar 2015, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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DerDennis
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#2

Beitrag von DerDennis »

Du könntest einen Sud mit identischer Schüttung, aber mit gaaaanz wenig Bittere brauen, mit der gleichen Hefe vergären und die zwei Sude miteinander verschneiden... dadurch kannst du die Bittere "fast" halbieren (einen Sud ganz ohne Hopfen zu brauen würde ich dir nicht empfehlen).

Grüße
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Morena von Nürnberg
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#3

Beitrag von Morena von Nürnberg »

DerDennis hat geschrieben:Du könntest einen Sud mit identischer Schüttung, aber mit gaaaanz wenig Bittere brauen, mit der gleichen Hefe vergären und die zwei Sude miteinander verschneiden... dadurch kannst du die Bittere "fast" halbieren (einen Sud ganz ohne Hopfen zu brauen würde ich dir nicht empfehlen).

Grüße
Hallo Dennis
Dein Lösungsvorschlag klingt so einfach wie genial.
Nur mit Bier für Karneval wird das dann mit dieser 2. Hälfte des Sudes nichts mehr. Zutatenbestellung braucht 2 Wochen Vorlaufzeit in Brasilien. Es sind etwa 4000 km Distanz bis das Postpaket hier ankommt.

Du bringst mich auf eine andere Idee... gleiches Rezept geht nicht, wie sieht das mit einem anderen Sud aus, kann den ja auch teilen und die eine Hälfte zum Verschneiden nehmen.

Sud mit zuviel Bitter ...Menge durch 2 schon geteilt:
Münchner typ 1 3500 gr
Wiener 2000 gr
Weizen 500 gr
Cara typ 3 250 gr
Cara Aroma 44 gr

Hopfen 3xPerle 90/20/10 gr

Bald wird gebraut:
Pilsener 5900 gr
Cara Hell 500 gr
Cara Pils 300 gr
Cara typ 1 150 gr

Hopfen könnte ich anpassen, die Schüttung zum Zweck des Verschneidens ebenfalls.

Klingt außergewöhnlich, aber wenns hilft :Grübel
Rudiratlos
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#4

Beitrag von Rudiratlos »

IBU : StW von 4,5 kann je nach Restextrakt schon sehr bitter sein. Mir fällt da jetzt auch nix anderes ein, als schon von Dennis vorgeschlagen: mit einem 2. Sud verschneiden. Dabei den 2. Sud so planen, dass in der summe was vernünftiges rauskommt, also wenig IBU, und vielleicht hoher Restextrakt, der der Bittere etwas gegensteht.
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DerDennis
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#5

Beitrag von DerDennis »

Das demnächst geplante Bier hat ja eine relativ neutrale Schüttung. Wenn Sud Nr. 2 mit der gleichen oder einer ähnlichen Hefe vergoren wird, sollte das klappen. Wird dann auf jeden Fall ein außergewöhnliches Bier, und nicht einfach nachzubrauen!

Noch ein Tipp: wenn du mit wenig Hopfen bitterst, achte besonders auf Sauberkeit, denn der Sud könnte anfälliger für Infektionen werden. Und das Carapils würde ich weglassen und das CaraHell halbieren, das passt sonst nicht so gut zum Sud Nr. 1.

Somit hättest du insgesamt:

5,9 Kg PiMa
3,5 kg MüMa
2 Kg WieMa
500 g WeiMa
250 g CaraHell
250 g Cara Typ 3
150 g Cara Typ 1
44 g CaraAroma


Was in Summe ein süffiges, eventuell dank Weizenmalz naturtrübes, kupferfarbenes bis bräunliches Bier ergeben dürfte.

Viel Erfolg, und berichte doch dann mal ob es geklappt hat. Bin gespannt,

Grüße
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#6

Beitrag von Ursus007 »

Ganz naive Idee: Stopf das Bier (viell. eine Woche), da bekommst Du hopfige Aromen rein und süß mit Milchzucker auf. Dann hast Du Süße und Hopfenaromen, die die Bittere überdecken könnten. Die Mengen müßtest (insbes. beim Milchzucker) Du experimentell ermitteln oder Dich rantasten. Da wo Du bist, kennt man das RHG ja nur vom Hörensagen.

Ursus ... den das Ergebnis interessieren würde ...
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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SINS
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#7

Beitrag von SINS »

Wundert mich eigentlich, dass hier keiner nach den echten Daten fragt!?! :puzz

Welche Stammwürze hast Du und wieviel IBUs ? Welcher Biertyp?
Welches Programm nutzt Du, dass so etwas falsch berechnet wird?

Vorher ist das alles nur Rätselraten. Meine Meinung...

VG SINS

PS: Mein erster Sud war mir auch zu bitter. Evtl. liegt auch viel am Wasser?!?

Edith fragt noch um wieviel Liter Bier es sich eigentlich handelt bei einem Teilsud?
- Schneebraeu -

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Morena von Nürnberg
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#8

Beitrag von Morena von Nürnberg »

DerDennis hat geschrieben:Das demnächst geplante Bier hat ja eine relativ neutrale Schüttung. Wenn Sud Nr. 2 mit der gleichen oder einer ähnlichen Hefe vergoren wird, sollte das klappen. Wird dann auf jeden Fall ein außergewöhnliches Bier, und nicht einfach nachzubrauen!

Noch ein Tipp: wenn du mit wenig Hopfen bitterst, achte besonders auf Sauberkeit, denn der Sud könnte anfälliger für Infektionen werden. Und das Carapils würde ich weglassen und das CaraHell halbieren, das passt sonst nicht so gut zum Sud Nr. 1.

Somit hättest du insgesamt:

5,9 Kg PiMa
3,5 kg MüMa
2 Kg WieMa
500 g WeiMa
250 g CaraHell
250 g Cara Typ 3
150 g Cara Typ 1
44 g CaraAroma


Was in Summe ein süffiges, eventuell dank Weizenmalz naturtrübes, kupferfarbenes bis bräunliches Bier ergeben dürfte.

Viel Erfolg, und berichte doch dann mal ob es geklappt hat. Bin gespannt,

Grüße
süffig, naturtrübes, kupferfarbenes bis bräunliches.....das hört sich toll an.
Ich habe noch nie in einer solchen Form verschnitten....und...ich werde es tun.
Bin sehr gespannt auf das Ergebnis und werde hier darüber berichten. Ein Foto vom ersten Teil stell ich schon in 3 Tagen hier vor. Ich habe Whirlfloc benutzt. Es hat mir ein aussergewöhnlich klares bernsteinfarbenes Bier beschert. Sehr herb trifft hier dann den Geschmack der Leute nicht so.

Danke für deinen einfache geniale Idee :thumbsup

Gruss Ralf
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Morena von Nürnberg
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#9

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Rudiratlos hat geschrieben:IBU : StW von 4,5 kann je nach Restextrakt schon sehr bitter sein. Mir fällt da jetzt auch nix anderes ein, als schon von Dennis vorgeschlagen: mit einem 2. Sud verschneiden. Dabei den 2. Sud so planen, dass in der summe was vernünftiges rauskommt, also wenig IBU, und vielleicht hoher Restextrakt, der der Bittere etwas gegensteht.
Hallo Rudi,

Hoher Restextrakt....Da fällt mir ein hoher Caraanteil an. Cara hab ich hier noch reichlich...
Dank auch deines Tips, Rudi, bin ich nun nicht mehr ratlos :Smile

Gruss Ralf
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#10

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Ursus007 hat geschrieben:Ganz naive Idee: Stopf das Bier (viell. eine Woche), da bekommst Du hopfige Aromen rein und süß mit Milchzucker auf. Dann hast Du Süße und Hopfenaromen, die die Bittere überdecken könnten. Die Mengen müßtest (insbes. beim Milchzucker) Du experimentell ermitteln oder Dich rantasten. Da wo Du bist, kennt man das RHG ja nur vom Hörensagen.

Ursus ... den das Ergebnis interessieren würde ...
Hallo Ursus,
dank deines Tips hab ich wieder etwas dazugelernt, nur leider...
da wo ich bin gibt es auch ganz sicher auch keinen Milchzucker zu kaufen. Das RHG ist mir dabei auch egal...in Deutschland wie in Brasilien.
Nur Reis oder Mais mag ich nicht verbrauen. Der Geschmack der führenden Grossbrauereien hier, hat mich unter anderem mit dazu bewogen, hier selbst zu brauen und....
ich kann nie wieder zurück. :Wink

Gruss Ralf
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#11

Beitrag von Morena von Nürnberg »

SINS hat geschrieben:Wundert mich eigentlich, dass hier keiner nach den echten Daten fragt!?! :puzz

Welche Stammwürze hast Du und wieviel IBUs ? Welcher Biertyp?
Welches Programm nutzt Du, dass so etwas falsch berechnet wird?

Vorher ist das alles nur Rätselraten. Meine Meinung...

VG SINS

PS: Mein erster Sud war mir auch zu bitter. Evtl. liegt auch viel am Wasser?!?

Edith fragt noch um wieviel Liter Bier es sich eigentlich handelt bei einem Teilsud?
Hallo SINS
Ist das nicht eigentlich egal wenn man das vielfache der Stammwürze mit einem Faktor von 4,5 schon weiss?
Soll kein Geheimnis sein, also hier ein paar Fakten:
Stammwürze 10,6 °P
Restextrakt 2,7 °P
IBU ~46
Biertyp Spezialbier....weil untypisch
Es ist ein altfränkisches Braunbier

Nein, am Wasser liegts bestimmt nicht, hab ja hier schon öfter gebraut. Ich verwende hier kristallklares Tiefbrunnenwasser ohne Härte aus 36m Tiefe, fernab von jeglicher Industrie. Mein täglich benutzter Wasserkocher hat auch nach 4 Jahren noch nicht den Hauch von Kesselstein.

Damit Edith auch bescheid weiss...
Erster Sud, das Braunbier....mit 60 Litern
Zweiter geplanter Sud, ein böhmisches Pilsener, OG vergoren, deswegen per Definition eigentlich ein Kölsch mit 100 Litern

Der zweite Sud wird nun ja zum verschneiden etwas modifiziert und gesplittet, ich denke nach dem Anschwänzen einen Teil wegzunehmen. Das böhmische bekommt Saazer beim kochen. Das altfränkische hat Perle.

Meine [EDITH] meint noch, Es war ein Fehler auf der Seite von Müggelland_Brauerei. Ich lass mir immer ein pdf als Ergebnis raus. Bislang war alles fehlerfrei, kann aber einen Fehler meinerseits nicht mit Sicherheit ausschliessen. Auschlagmenge wurde von 20 auf 60 Liter erhöht.

Gruss Ralf
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Berliner
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#12

Beitrag von Berliner »

Wie bist Du bei der Umrechnung vorgegangen? Wenn Du das Programm rechnen lässt, werden die Hopfenmengen bei Änderung der Ausschlagmenge proportional angepasst, so dass der Bitterwert gleich bleibt. Hast Du von Hand umgerechnet?
Gruß vom Berliner
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Morena von Nürnberg
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#13

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Berliner hat geschrieben:Wie bist Du bei der Umrechnung vorgegangen? Wenn Du das Programm rechnen lässt, werden die Hopfenmengen bei Änderung der Ausschlagmenge proportional angepasst, so dass der Bitterwert gleich bleibt. Hast Du von Hand umgerechnet?
Hallo Jörg,
Das Rezept hatte auf 20 Liter gestanden. Ich hatte eine Maltesorte von Cara auf Münchner umgestellt, dann die Ausschlagmenge hochrechnen lassen auf 60 Liter. Maltemengen kurz im Kopf kakuliert und für stimmt befunden. Den Hopfen dann nicht mehr überschlagen nachgerechnet.
Ob ich da selbst einen Fehler noch gemacht habe, kann ich dabei nicht mit Sichrrheit ausschliessen, wer weiss seine Eingaben nach einem Moat schon genau.
Im Ergebnis habe ich nun statt des altfränkischen mildherben ein stark herbes bekommen. Die Stammwürze von 13 ºP die dabei von der Software errechnet wurde habe ich, mit 10,6 ºP, auch heftig unterschritten. Hab mir beim Maischvorgang und Anschwänzen wie immer, alle Mühe gegeben.

Das Rezept lautet Morena da terra Franken...mein Benutzer dort ist Ralfingo....das Rezept ist noch unveröffentlicht....die Werte stehen noch immer genau so drin.

Gruss Ralf
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#14

Beitrag von SINS »

Stammwürze 10,6 °P
Restextrakt 2,7 °P
IBU ~46
Ja, das sind in der Tat knifflige Werte.
Ich hatte auf eine höhere Stammwürze gehofft. Dann bleibt Dir wohl wirklich nur die Verschneidungstaktik.
Im Glas beim Trinken verschneiden wird die einfachste und praktikabelste Lösung sein, wenn es schon in Flaschen ist (?).

Den Berechnungsfehler kann ich immernoch nicht nachvollziehen. Aber egal. Es ist wie es ist.
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#15

Beitrag von Balu »

mein erstes wurde auch richtig bitter.
Nach laaaaanger Lagerung. 3Monate+ ... wars ein Traum :p
meine Erfahrung :p
Am Ende ist es jedoch Geschmackssache und ein wenig Lebenseinstellung, ob man Bier trinkt … und welches man trinkt.

Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die Regierung zu reden.
-Otto von Bismarck-
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#16

Beitrag von Rudiratlos »

Wenn das zu bittere Jungbier noch im Gärfass liegt, hätte ich auch keine Skrupel, die abgekühlte Würze des wenig gebitterten Verschneidsuds einfach draufzulassen und die Hefe vorsichtig aufzurühren. Oder halt umgekehrt, das bittere Jungbier auf die Würze.
Hätte in meinen Augen zwei Vorteile:
- Infekionsrisiko der wenig gebitterten Würze ist gering
- Keine Überraschung beim Restextrakt, bzw. bei der Karbonisierung, da ja eigentlich nur eine Hefe gearbeitet hat. Würden die beiden Sude getrennt und vielleicht sogar mit unterschiedlichen Hefen vergoren und erst bei Abfüllung und Karbonisierung verschnitten, könnte sich die eine Hefe über von der anderen Hefe verschmähte Extraktreste hermachen, was die ganze Rechnerei bei der Karbonisierung dann torpediert.
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#17

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Balu hat geschrieben:mein erstes wurde auch richtig bitter.
Nach laaaaanger Lagerung. 3Monate+ ... wars ein Traum :p
meine Erfahrung :p
Hallo Balu,

mit langer Lagerung könnte ich klar kommen, aber was trinken wir dann zu Karneval :Waa :Grübel

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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#18

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Rudiratlos hat geschrieben:Wenn das zu bittere Jungbier noch im Gärfass liegt, hätte ich auch keine Skrupel, die abgekühlte Würze des wenig gebitterten Verschneidsuds einfach draufzulassen und die Hefe vorsichtig aufzurühren. Oder halt umgekehrt, das bittere Jungbier auf die Würze.
Hätte in meinen Augen zwei Vorteile:
- Infekionsrisiko der wenig gebitterten Würze ist gering
- Keine Überraschung beim Restextrakt, bzw. bei der Karbonisierung, da ja eigentlich nur eine Hefe gearbeitet hat. Würden die beiden Sude getrennt und vielleicht sogar mit unterschiedlichen Hefen vergoren und erst bei Abfüllung und Karbonisierung verschnitten, könnte sich die eine Hefe über von der anderen Hefe verschmähte Extraktreste hermachen, was die ganze Rechnerei bei der Karbonisierung dann torpediert.
Hallo Rudi,
nach allem was ich weiss kann man mehr frische Würze mit gleicher Temperatur zugeben, optimal bei einem Restextrakt des erstvergorenen Bieres von SW- 2%, danach stellt sich der Stoffwechsel der Hefe um und es hätte negative Geschmacksauswirkungen.
Wir haben hier im Forum eine Reihe Hefespezialisten. Vielleicht melden die sich dazu noch mal zu Wort (in Schriftform :Smile )
Bei beiden Bieren wird die S04 verwendet, das wäre nicht das Problem gewesen, mittlerweile ist der Sud auch schon durch.
Mir bleibt nur noch verschneiden, das mach ich....ohne skrupel. :puzz

Gruss Ralf
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#19

Beitrag von olibaer »

...ich bin einigermaßen entsetzt.

Konzentrier Dich bei Deiner Arbeit, Morena !

Oli
Gruss
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#20

Beitrag von Morena von Nürnberg »

olibaer hat geschrieben:...ich bin einigermaßen entsetzt.

Konzentrier Dich bei Deiner Arbeit, Morena !

Oli
Hallo Oli
Mit voller Konzentration aber blauäugigem Vertrauen auf mein erarbeitetes Printwerk als Ergebnis eines Microprozessor gesteuerten Rechenvorgangs mit nicht ausschliessbarem Eigenverschuden :Shocked
Hat was gutes, wieder was dazu gelernt. Ich hab noch nie in der Form verschnitten. :Wink

Um bei unserem Thread mit der Frage nach IBU und dem Verhältnis zur Stammwürze anzuknüpfen, würde ich diese Bier jetzt als außergewöhnlich extrem herb einstufen, richtig? :redhead

Gruss Ralf
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Berliner
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#21

Beitrag von Berliner »

Zur Ehrenrettung des Müggelland-Rezeptkalkulators hier noch das Ergebnis der Fehleranalyse:

Ralf hatte bei der Nutzungsart des Hopfens "Maische" ausgewählt. Für Maischehopfung wird vom Kalkulator pauschal eine Ausnutzung von nur 1% angenommen (siehe auch in der Hilfe). Dadurch sind selbst aus mehreren hundert Gramm Hopfen nur sehr geringe Bitterwerte errechnet worden.

Eine Änderung der Nutzungsart auf "Kochen" bringt dann sinnvolle Werte.
Gruß vom Berliner
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Re: Mein Bier ist zu bitter geworden, was kann ich noch tun?

#22

Beitrag von Morena von Nürnberg »

Berliner hat geschrieben:Zur Ehrenrettung des Müggelland-Rezeptkalkulators hier noch das Ergebnis der Fehleranalyse:

Ralf hatte bei der Nutzungsart des Hopfens "Maische" ausgewählt. Für Maischehopfung wird vom Kalkulator pauschal eine Ausnutzung von nur 1% angenommen (siehe auch in der Hilfe). Dadurch sind selbst aus mehreren hundert Gramm Hopfen nur sehr geringe Bitterwerte errechnet worden.

Eine Änderung der Nutzungsart auf "Kochen" bringt dann sinnvolle Werte.
Hallo Jörg,
und nochmals Danke fürs nachschauen. Eine falsche Einstellung und enorme Auswirkung.

Mein Plan zur Rettung des Bieres steht. Es wird verschnitten mit der doppelten Menge eines Bieres das extrem mild gehopft ist. Das Malz trifft am Montag ein, wenn alles gut geht wird das doch noch was mit dem Karnevalsbier.
Ob ich dss dann jemals nachbrauen kann :Grübel glaub ich kaum.

Gruss Ralf
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