Hallo Jens,
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Sonntag 26. November 2017, 20:09
Würde so ein "Pendelbier" schon trüb werden, wenn es durch einen zu kalt eingestellten Trockenkühler läuft?
Ja, das geht durchaus.
Das Bier bleibt ja auch nach dem Durchlauf durch den Kühler noch kalt und so ist genügend Zeit, dass sich zumindest eine Opaleszenz ausbildet - natürlich nur zu sehen, wenn diese "
Trübung" nicht durch eine bestehende Hefetrübung überlagert wird.
Vor allem Biere, die bis dahin keine Temperatur < 10°C gesehen haben, bringen für einen schnellen Abkühleffekt genügenden Potential mit.
Trotzdem sollte man auf dem Zettel haben, dass "
Kühltrubentfernung" nicht zwingend das Potential für eine später auftretende Kältetrübung mindert. Die ähnlichen Begrifflichkeiten suggerieren das zwar, mehr aber auch nicht. Oder anders:
Den "
Kühltrub" den man beim Anstellen "
sichtbar" entfernen kann entspricht nicht zwangläufig der Eiweißfraktion, die später für eine Kältetrübung sorgt.
Ein Beispiel aus der klassischen UG-Bierherstellung:
Man hat die Würze zunächst in Anstellbottichen mit Hefe und mit Luft kalt angestellt. Nach 12-14h hat man diesen Anstellbottich in den Gärbottich umgedrückt.
Das was man auf dem Boden des Anstellbottichs gefunden hat(nicht unerhebliche Mengen), wurde/wird Kühlttrub genannt. Zusammengesetzt hat sich dieser Bodensatz aus verschlepptem Heißtrub, Kühltrub, toter Hefe, Hopfenresten, eben aus allem, was in dieser Zeit sedimentieren konnte und in der Hauptgärung nix verloren oder keinen Mehrwert hat.
Hatte man eben diese Biere kieselgufiltriert und in der (unbeheizten)Vollguthalle stehen, war das noch lange kein Garant dafür, dass genau diese Biere bei < 5°C in der Vollguthalle nicht trüb wurden. Auch das Laden der LKWs am Vorabend war/ist ein Problem. Wenn diese LKW im Winter über Nacht draussen standen/stehen, war/ist die gesamte Ladung bei Auslieferung am nächsten Tag kältetrüb. Heutzutage kannste mit solch einer Ladung gleich wieder nach Hause fahren. 24 Paletten Rückware.