Stopfhopfen-Jungbierverlust

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glassart
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Stopfhopfen-Jungbierverlust

#1

Beitrag von glassart »

Hallo meine Braufreunde,

nachdem ich heute das American Amber Ale mit beträchtlichen Stopfhopfenmengen abgefüllt habe und etwas erstaunt über die reduzierte Biermenge war bin ich der Sache jetzt etwas nachgegangen. :Grübel

- der Stopfhopfen wurde vor 2 Tagen im ZKG "hochgezogen" um abtropfen zu können
- Stopfhopfen waren 400gr
- entnommener Hopfen 1440gr

Daraus ergibt sich für mich eine Faustformel dass man ca. das 2-fache vom Stopfhopfen an Jungbiervolumen "entsorgen muss"

Das ist jetzt nicht eine große Tragik, hilft aber , um die endgültige Ausschlagsmenge ein wenig einschätzen zu können.
Dies trifft natürlich nur für Biere mit ordentlichen Stopfmengen zu.

Andererseits ist es mir auch schon am anderen Ende nach dem Kochen aufgefallen dass bei VWH / WP -Gaben mit geringen Alphasäurewerten ein beträchtlicher Teil der Würze im WP-Kegel mit dem Hopfen "entsorgt" wird (aus meinem Gefühl noch wesentlich mehr als Faktor 2 - eher 4-5 )
Ich werde dies demnächst auch einmal genauer ermitteln um ein Gefühl der Würzeverlustes rein durch Hopfen zu bekommen.

Die "Nicht -VWH,WP,Stopf- Hopfer" soll mein Beitrag nicht tangieren da es bei ihnen kaum relevant ist. Nur in meinem Fall der parktisch nur VWH, WP-Hopfung und teils beträchtliches Stopfen praktiziert musste ich mich ein wenig genauer mit dem "Schwund" befassen.

So aus dem Bauch heraus würde ich für mich mit meinem Procedere fast 1/10 Würzeverlust als real sehen :Smile

Bin gespannt ob sich schon andere ( speziell aus der NEIPA-Ecke) mit der Thematik auseinander gesetzt haben und Erfahrungen einbringen können.

lg Herbert :Drink
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Alt-Phex
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Re: Stopfhopfen-Jungbierverlust

#2

Beitrag von Alt-Phex »

ich gehöre zwar nicht zur NEIPA Fraktion und stopfe eigentlich auch nicht, aber bei späten Aromagaben und ordentlicher Wihirlpoolhopfung kenne ich das Problem mit dem Würzeverlust. Da behelfe ich mir mit einem feinmaschigen Sieb und einem Edelstahleimer. Funktioniert prima und im 20L Maßstab gewinne ich so, je nach Hopfenmenge, noch 2-3L Würze dazu.

Das kippe ich natürlich durch den Monofilamentfilter in den Gärbottich. Sauerstoffeintrag ist an der Stelle irrelevant da die Würze bereits gekühlt und mit aktiver Hefe angestellt ist. Eimer und Sieb werden mit kochendem Wasser überbrüht und ausgedampft. Wer will kann natürlich auch irgendwelche anderen Mittelchen zum einsprühen nutzen.

Das hilft zwar nicht im Kaltbereich aber minimiert die Verluste nach dem Hopfenkochen.
32_Grobfilterung_vorbereiten.jpg
34_Schmocke_filtern.jpg
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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chaos-black
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Re: Stopfhopfen-Jungbierverlust

#3

Beitrag von chaos-black »

Bei den Profis und Hazy IPAs spricht man sogar von bis zu 25% Verlust durch Stopfhopfentrub. Das ist der Grund warum dort immer wieder verschiedene Hopfenprodukte ins Spiel kommen, die nicht mehr das ganze Pflanzenmaterial enthalten (Stichwort destillierte Hopfenaromaölextrakte und Cryo Hops).

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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glassart
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Re: Stopfhopfen-Jungbierverlust

#4

Beitrag von glassart »

dann bin ich mit meinen 10% ja noch ganz gut dabei :Bigsmile

Für die Würzepfanne habe ich mir am Auslauf einen relativ großen Siebeinsatz (einsteckbar) gebaut und kippe zum Schluss den Topf wodurch doch noch einiges an Würze "gewonnen" wird.

lg Herbert :Drink
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