heute war es soweit, ich habe versucht meinen ersten Sud zu brauen, und zwar das "Weißbier mit Pepp" von MMuM. Die Menge des Hauptgusses und Nachgusses habe ich nach Rat hier im Forum "getauscht", damit ich das Malz besser einrühren kann. Geplant waren somit:
20L Ausschlagschwürze bei
52% Sudhausausbeute
Hauptguss: 15L
Nachguss: 10L
Einmaischen: 76 Grad
Kombirast 60 Minuten: 67 Grad
Abmaischen: 67 Grad
Hopfen 4g Melon (7,8 Alphasäure) für 60 Minuten
Hopfen 36g Melon für 0 Minuten
Angepeilte Stammwürze: 12 Plato
Soweit so gut. Ich habe das Malz wie geplant eingemaischt und konnte die Temperaturen dank meines digitalen Einkochers gut halten. Die Jodprobe war am Ende des Maischplans normal, was mich erstmal riesig gefreut hat.
Ich habe dann das Läutern begonnen: Abfüllen in den Läuterbottich, ca. 5 L Vorlauf gehabt bis zur Klärung und dann 10 Liter Nachguss - soweit so gut. Die Würze habe ich dann auf 100 Grad gebracht und das Hopfenkochen für 60 Minuten begonnen. Es hat alles prima geklappt, die 36g Melon habe ich nach Kochende dazugegeben, gewartet, bis die Würze auf 80 Grad runtergekühlt war und dann den Whirlpool angerührt.
Anschließend habe ich den Deckel draufgesetzt und 20 Minuten gewartet. Mir fiel anschließend auf, dass sich nicht alle Trübstoffe nach unten gesetzt haben. Ein Trübkegel war zwar beim abseihen erkennbar, aber nach Abnehmen des Deckels schwommen auf der Oberfläche noch Reste. Ich dachte mir, dass das nicht schlimm ist und habe mit dem Abfüllen in den Gärbottich begonnen. Und scheinbar ging dabei einiges schief: Zunächst floss kaum etwas durch den Ablasshahn, weshalb es fast eine Stunde gedauert hat, bis die Würze durch den Filter in den Gärbottich gelaufen ist. Vielleicht hat den Hahn etwas verstopft, obwohl ich mich bemüht habe, gründlich zu säubern. Mist. Nach der Stunde fiel mir dann auf, dass ich lediglich 13 Liter statt geplanten 20 Liter in meinem Gärbottich hatte - wie konnte das Defizit so groß sein? Ich habe etwas Würze auf 20 Grad abkühlen lassen und mit dem Refraktometer nachgemessen, um dann festzustellen, dass die Stammwürze durch die Decke ging - und wieder habe ich mich gefragt, wie es dazu kommen konnte!?
Ich habe anschließend etwa 7-8 Liter kochendes Wasser hinzugegeben, um die Stammwürze auf den gewünschten Wert zu bringen und lasse nun die Würze bis morgen abkühlen. Trotzdem bin ich alles andere zufrieden, weil ich das Gefühl habe, dass ich irgendwo viele Fehler gemacht habe, und dass die Würze trotz Wasserkorrektur nichts werden wird. Ich bin traurig, weil ich es mir anders vorgestellt habe. Daher meine Bitte an euch, mir ein bisschen Feedback zu meinem ersten Brauversuch zu geben und mir vielleicht Antworten auf die folgenden Fragen zu liefern:
Ist es normal, dass ich nur 14L statt 20L bekomme? Und wie konnte es dazu kommen?
Ist es normal, dass die Stammwürze so durch die Decke geht? Wo kann der Fehler hier liegen?
Wird das Bier trotz der großen Wasserkorrektur dennoch etwas, oder ist es für die Tonne?
Danke für eure Geduld und die sicherlich hilfreichen Tipps, die ihr mir geben könnt, damit mein 2. Sud hoffentlich besser und souveräner klappt.