Nachdem ich mit dem Nachbrauen der Rezepte von MMuM sehr zufrieden bin, also mit den Ergebnissen, wollte ich etwas Eigens, selbst kreiertes versuchen. Durch den Kalea internationalen Adventskalender habe ich ein richtig leckeres Bierchen kennengelernt. Leider ist es in Deutschland sehr teuer und nicht immer erhältlich, was liegt da näher als: Selbst ist der Mann!
So wurde das Internet nach Clonerezepten erfolgreich durchforstet. Und ich wurde ausschließlich auf englischsprachigen Seiten fündig. Aus mehreren Rezepten, die alle hochgelobt wurden, habe ich mir ein eigenes Rezept erstellt. Das war jetzt nicht leicht, denn my english is bad, my german is better (zumindest manchmal), aber deepl.com hilft!

Als ich, nach gefühlt langen Monaten der Recherche, der Selbstzweifel, dem Abwägen des Für und Wider endlich fertig war, musste ich noch diesen einen letzten Link anklicken, eigentlich nur aus Interesse und aus Neugierde, denn ich war ja fertig, mein Rezept stand, alles paletti. Und was fand ich, ein Rezept, dass vom Braumeister dieser besonderen Brauerei stammen sollte. Die ganze Mühe für die Katz, genau dieses Rezept hatte ich auch schon mehrfach gefunden. Wieder nichts eigenes! Egal, hauptsache es schmeckt.
Ich wollte einen ersten 10 Liter Testsud brauen. Also die ganze Geschichte mit dem kleinen Braumeister geplant und dann kann es ja losgehen....
nur muss ich dieses Mal die lange Thermometerhülse nehmen, die Pfanne ist nur mäßig voll. Aber, die lange Hülse endet mitten in den Schaufeln des Impellers. Und jetzt kam mir die Idee...warum nicht so brauen wie zu Beginn, auf dem alten ramponierten Gartentisch, mit dem Maischpaddel und das Thermometer hängt von einem Kupferdraht in den Sud, so wie früher, back to the roots.
Gesagt, getan, jetzt kommen die Bilder, leider habe ich viel zu wenig geknipst.
Die beste Ehefrau von allen war begeistert, als noch ein Hefefläschchen den Weg in den heimischen Kühlschrank fand. Aber Opfer müssen gebracht werden, ich muss das Zeug ja später auch trinken.
Also ein Einliterstarter sollte für ein obergäriges Bier mehr als genug sein. Jetzt das ganze alte Equipment: Das Abläutern gestaltete sich schwierig, warum sollte auch irgendwann mal alles glatt gehen. Die Flüssigkeit wurde nicht klar, wahrscheinlich war das Treberbett nicht mächtig genug. Egal, das kriege ich alles mit dem Codcrash wieder hin, glaube ich.


Leider musste ich feststellen, dass in einer so geringen Menge Flüssigkeit keine iSpindel frei schwimmt. Mein Wunsch, zurück zu den Wurzeln, ist also mehr als in Erfüllung gegangen, Gärung ganz wie früher, ohne Röhrchen, ohne Spindel, ohne Luftabschluss. Na, das kann ja nur gut werden.
Ein letztes Bild vom geplanten Ergebnis. Ich finde, ich bin ganz schön dreist einen solchen Clone zu versuchen. Der Brautag ging von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr, natürlich ohne sauber machen.
Ich geh dann mal weiter putzen und wünsche euch einen schönen Abend.
Archie
P.S.: Eigentlich freue ich mich wie Bolle, sowohl auf das Ergebnis, als auch wegen der Durchführung.