Nachdem ich hier im Forum nun wirklich alles gewälzt habe, was man so finden kann, habe ich mich mit meinem Mundschenk an den ersten Brautag gemacht. Es sollte ein einfaches Pale Ale aus dem ersten Buch von Ferdinand Laudage werden...
In der Theorie war ich also vorbereitet. Tja, was soll ich sagen. In der Theorie. Dazu muss noch gesagt werden, dass meine Braumaschinerie in einem kleinen Kellerraum unter meinem Büro verortet ist.
Wasser auf Temperatur und rein mit dem Malz. War ganz allein und bin mit Schütten und rühren kaum hinterhergekommen. Alles fühlte sich an, als wenn das Malz irgendwie direkt alles an Wasser (18 l Hauptguss) aufsaugt. Ging dann doch - Trotzdem das erste mal die Hose voll.
Bei der Kombirast von 67 Grad für eine Stunde wurde es dann sehr lustig. Die Temperatur regelte sich ständig rauf und runter und rauschte konsequent and der eingestellten Temperatur vorbei. Ist das beim Mundschenk normal? Ist oben wärmer als unten. Kommt das durch die Umwälzpumpe? Waren immer so ein bis zwei Grad.
Dann wollte ich mich dem Weck-Einkocher der Nachguss vorbereiten. Das fand die Sicherung im Keller blöd und wollte das mit ständigem Rausspringen und somit Stromausfall verhindern. Drei mal. Spaß ohne Ende. Zeituhr im Mundschenk also komplett resettet. Also Einkocher nach oben und Nachguss da erhitzt.
Dann abgemeischt ohne Probleme und geläutert. Nachgüsse habe ich dann immer wie ein Bekloppter von oben nach unten gebracht und einfach mal vier Liter vergessen. Spitze!
Dann ging es ans Hopfenkochen. Ich wusste vorher nicht, dass ich dabei auch gratis noch eine finnische Dampfsauna mit Hopfenaufguss bekomme. Es roch super. Gleichzeitig konnte ich mir eine zweite Würze von der Decke abschöpfen, hahaha. (Brüdenhaube ist in Arbeit!)
Nachdem ich dann in meiner Sauna fertig war, ging’s ans Kühlen. Das ging ganz gut, habe aber mit der Kühlspirale ein wenig Hopfen aufgewühlt - doof.
Dann fiel mir auf, dass ich beim Kühlen noch die Isolation um meinen Mundschenk hatte. Ich Vollexperte. Man man man.
Irgendwann war dann alles durch und ich habe eine sehr klare Würze in meinen Gärbottich gefüllt. Die war schöne 25 Grad warm und wies eine (durch vier Liter vergessenen Nachguss) Stammwürze von 15,5 Grad Plato auf... Uiuiui dachte ich... bei 18 Litern Bier. Was meint ihr dazu? Wann kann man das verdünnen? Im Gärbottich? Wie macht ihr das?
Dann alles mit Safale 05 angestellt.
Dann gefühlte 8 Stunden alles gereinigt. Mit Grainfather Reiniger, Oxi und Co... Den Reinigungsaufwand hatte ich unterschätzt. Immerhin hatte ich schon paar Bier im Kanal und es ging gut. Hierzu nochmal eine Frage. Trotz super gründlicher Reinigung riecht mein Mundschenk trotzdem wieder ein wenig hopfig. Ist das normal?
Heute blubbert das Gärröhrchen und ich bin sehr gespannt... Ich hoffe, die alte Regel, dass es irgendwie immer Bier wird stimmt und freue mich, alle Fehler beim nächsten mal zu beseitigen. Tausend Dank übrigens auch für dieses tolle Forum und die vielen Hilfsbereiten Brauer! Freue mich auf eure Anregungen!
Beste Grüße aus Hamburg,
Patrick
