Braufehler

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Filow
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Braufehler

#1

Beitrag von Filow »

Hallo zusammen,

ich hatte vor einiger zeit mein ersten Braukurs um in das Thema Bier brauen herein zu schnuppern. Nun konnten wir das selbst gebraute mir mitnehmen und zu Hause gären lassen. Aufgrund verschiedener Informationen sind mir einige Fehler passiert, die hoffentlich nicht schlimm sind.

Wir haben ein Pale Ale gebraut welches Obergärig ist, nun wurde im Braukurs die Info verbreitet das es ein untergäriges Bier ist und Gärung bei niedrigeren Temperaturen stattfindet. Daraufhin hab ich am Brautag den Gärungsbehälter nach draußen gestellt (Es waren ca 5-8 ° Celsius) nach 5 Stunden am selben Tag dachte ich mir ne Moment das ist doch ein Obergäriges Bier und muss bei Zimmertemperatur gären. Also sofort den Gärbehälter rein geholt und drinnen gelagert.

Das war der erste Fehler... :Ahh

Uns wurde empfohlen das Bier 14 Tage gären zulassen, diese Zeitspanne ist am Sonntag zu ende gewesen und daher hab ich das Bier aus dem Gäreimer in Flaschen abgefüllt inkl. 2g Zucker pro Flasche. Nun hab ich tölpel die abgefüllten Flaschen 10 Stunden im Kühlschrank gelagert :Ahh

Bis ich mir Gedanken zur Hefe gemacht hab das diese nur bei Zimmertemperatur aktiv ist und Zucker vergärt... Also abends die Flaschen wieder aus dem Kühlschrank geholt und bei Zimmertemperatur gelagert.

Das war der zweite Fehler...

nun meine Frage: hab ich durch die benannten Fehler nun das Bier kaputt gemacht und kann es wegschütten?

Gruß
Filow
Zuletzt geändert von Filow am Dienstag 17. März 2020, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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JokerPs
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Re: Braufehler

#2

Beitrag von JokerPs »

nein, sehr wahrscheinlich nicht. Umgekehrt wäre es wohl schlimmer :)

Gruss
Mike
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VolT Bräu
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Re: Braufehler

#3

Beitrag von VolT Bräu »

Das zu kalt anstellen und wieder aufwärmen ist denke ich nicht so schlimm. Kleine Verzögerung im Gärbeginn.
Der größte Fehler ist einfach 14 Tage zu warten und dann abzufüllen. Messen ist wichtig, das Bier kann auch nach 14 Tagen noch nicht fertig vergoren sein, dann baut man sich Flaschenbomben.
Zweiter Fehler ist die pauschale Menge(?) von 2g Zucker pro Flasche. Das könnte etwas wenig sein, oder auch viel zu viel... Je nachdem. Wie groß sind denn die Flaschen und wie war die Temperatur am Ende der Gärung?
Das Abkühlen ist wieder unkritisch - ich kühle z. B. immer vor der Abfüllung und stelle es dann wieder wärmer.
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Re: Braufehler

#4

Beitrag von Filow »

Moin,

das Rezept wurde durch den Braukursanbieter mehrfach erprobt (zumindest gehe ich davon aus). In der Anleitung stand 5-7 Tage, der "Braumeister" empfahl uns trotzdem 7-14 Tage zu warten. In der Anleitung wurde auch die Menge an Zucker festgelegt - 1L 4g Zucker.

Und ob das Bier Endvergoren ist hab ich anhand der CO2 Produktion überprüft ob im Gärrörchen noch Blasen entstehen.
Zukünftig werde ich das mit einer Spindel überprüfen, da muss ich mich aber noch genau einlesen damit ich verstehe wann und wie ich das messe.

Vielen Dank für die Rückmeldung, das beruhigt mich- am Anfang sind das so extrem viele Informationen und zur Reinigung und Desinfektion gibt es ja auch soviel Möglichkeiten. Irgendwann ist hoffentlich alles im Kopf verankert.

Gruß
Filow
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schwarzwaldbrauer
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Re: Braufehler

#5

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Hallo Filow,
deine größte Sorge muß im Moment sein:
War das Bier vollständig ausgegoren oder nicht?
Wenn nicht, könnten Flaschenbomben entstanden sein.
Mein Tip: Gleich Mal eine opfern, ohne Schütteln aufrecht im Kühlschrank auf Trinktemperatur kühlen, vorsichtig auf dem Balkon öffnen.
Wenn dann nichts übermäßig zischt, überschäumt oder gar komplett oben rausgeht, solltest du einigermaßen auf der sicheren Seite sein

Grüßle Dieter
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VolT Bräu
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Re: Braufehler

#6

Beitrag von VolT Bräu »

Filow hat geschrieben: Montag 16. März 2020, 14:22 Und ob das Bier Endvergoren ist hab ich anhand der CO2 Produktion überprüft ob im Gärrörchen noch Blasen entstehen.
Das kann funktionieren, aber leider ist das eine sehr unzuverlässige Methode und gerade für Anfänger besonders kritisch. Sicherlich geht es in 99 Fällen gut, wenn man eine gewisse Geduld dabei mitbringt, aber das eine mal wo einem die Flaschen um die Ohren fliegen ist sehr ärgerlich und ggf auch gefährlich.

Zu der Zuckermenge:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iserechner

Wichtig ist die (höchste) Temperatur am Ende der Gärung und die Ziel-Karbonisierung. Wenn man das Bier immer bei 20 Grad vergärt, kann man entsprechend auch eine feste Menge angeben. In deinem Fall wären das ca. 3,5 g/L CO2 (bei 20 Grad Gärtemperatur) - was sehr englisch ist (man könnte auch sagen: schal)
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Re: Braufehler

#7

Beitrag von Filow »

Hallo Dieter,

okay dann Opfere ich eine Flasche Kühle Sie für 1-2 Stunden und öffne Sie auf dem Balkon und überprüfe ob ich nass wieder rein gehen muss ober nicht. ^^ Kann bzw. darf man nach 14 Tagen gären das Bier schon probieren oder eher noch nicht und den Rest aus der Probe Flasche muss ich dadurch wegkippen?

@Volt Bräu - Also sollte ich immer ein Thermometer beim Gäreimer belassen damit ich die Raumtemperatur erfasse? - ist es notwendig die Temperatur konstant zu notieren?

Ich würde das Bier nun 2-3 Tage bei Zimmertemperatur weiter vergären lassen und dann für 7 Tage im Kühlschrank lagern, kann ich dann das Bier trinken?

Gruß
Filow
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Re: Braufehler

#8

Beitrag von VolT Bräu »

Du kannst eine Flasche öffnen und gleich wieder verschließen (am besten geht es natürlich mit Bügel Verschluss, aber auch ein neuer Kronkorken geht).
Damit gehst du sicher, dass kein zu großer Druck entsteht.

Messung der Temperatur ist sinnvoll, um die Gärung in einem gewünschten Temperaturfenster ablaufen zu lassen. Für die Karbonisierung würde es reichen ganz am Ende zu messen. Aufgrund der Erwärmung durch die Gärung kann die Temperatur im Bier ein paar Grad höher sein als die Raumtemperatur.

Zum probieren: Klar kannst du auch das Jungbier trinken. Ist halt schal und nicht ausgereift. Man merkt aber schon mal wo die Reise hin geht. Nachdem die Nachgärung abgeschlossen ist kann man auch direkt probieren. Normalerweise lohnt es sich aber das Bier eine Weile kalt zu lagern, wenn es "fertig" ist.
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Re: Braufehler

#9

Beitrag von Filow »

Also die Flaschen sind tatsächlich mit einem Bügelverschluss versehen. Also ich hab die Flasche ungeschüttelt nach 4 Stunden aus dem Kühlschrank genommen(Wobei die Flaschen waren definitiv auch nicht bis zum Rand gefüllt)(Sonntag war ja die Abfüllung in Flaschen inkl. 2gramm Zucker) und da ist nichts über gesprudelt - rein gar nichts ist passiert beim aufmachen der Flasche... Bedeutet also die Hefe braucht noch deutlich länger um die 2 Gramm Zucker aufzubrauchen oder aber die menge ist lächerlich für ein Bier.
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Re: Braufehler

#10

Beitrag von VolT Bräu »

Also um auf Überdruck zu prüfen würde ich die Flasche nicht erst kühlen. Einfach aus dem Grund, dass ich ja davon ausgehe sie wieder zu schließen und weiter Gären zu lassen - und nicht um sie auszutrinken. Die Nachgärung läuft doch bei Raumtemperatur?

Nicht zu schütteln ist generell super :thumbsup

Wenn du gestern abgefüllt hast, ist es wenig überraschend, dass sich da noch nichts getan hat. Ein paar Tage dauert es schon.

Wieviel Kohlensäure du bekommst, kannst du mit dem verlinkten Rechner bestimmen. Das geht allerdings nur unter der Annahme, dass das Bier ausgegoren war und du müsstest mal die (Raum) Temperatur vor der Abfüllung schätzen. Grob geschätzt sollte die Kohlensäure am Ende eher niedrig sein.

Du kannst jetzt eine Flasche immer mal wieder auf machen und so einigermaßen kontrollieren ob du ein Überdruck Problem bekommst. Oder Du stellst die Flaschen möglichst geschützt (zb im Kasten und was schweres oben drauf in die Badewanne) warm, wartest 1-2 Wochen und dann machst Du eine Flasche vorsichtig auf. Am besten draußen, mit Schutzbrille und Handschuh. Klingt albern, aber nur solange die Flasche nicht platzt.
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Re: Braufehler

#11

Beitrag von rakader »

Filow hat geschrieben: Montag 16. März 2020, 22:24 Also die Flaschen sind tatsächlich mit einem Bügelverschluss versehen. Also ich hab die Flasche ungeschüttelt nach 4 Stunden aus dem Kühlschrank genommen(Wobei die Flaschen waren definitiv auch nicht bis zum Rand gefüllt)(Sonntag war ja die Abfüllung in Flaschen inkl. 2gramm Zucker) und da ist nichts über gesprudelt - rein gar nichts ist passiert beim aufmachen der Flasche... Bedeutet also die Hefe braucht noch deutlich länger um die 2 Gramm Zucker aufzubrauchen oder aber die menge ist lächerlich für ein Bier.
Geduld, Geduld. Erstens können 2g Zucker in Abhängigkeit von Temperatur, Stammwürze und Restextrakt so wenig nicht sein, dann dauert die Karbonisierung auch locker 10 Tage und mehr. Du darfst auch nicht bereits vorhandenes CO2 vergessen. Überschlägig gibt das z.B. bei 16°P Stammwürze und 3°P Restextrakt und 8°C schon mal 4,5g CO2/l. Es gibt dafür gute Rechner, z.B. bei Müggelland.
https://brauerei.mueggelland.de/karbonisierung.html
Je kälter Dein Bier, um so mehr Kohlensäure kann gelöst (eingebracht) werden. Je wärmer, umso weniger, um so mehr Zucker… etc. und pp.
Für Dich heißt das: Berechne Deine Aufzuckerung nach der Kühlschranktemperatur. Stammwürze und Restextrakt kennst Du.

Gute Flaschen sollten gängigen Angaben (z.B. bei flaschenland.de) für 7 bar Mineralwasser mit Kohlensäure ausgelegt sein. Zum Vergleich Champagner ist für 7-8 Bar ausgelegt; größere Gebinde müssen mehr Innendruck laut DIN-Vorschrift aushalten. Das ist der Grund warum das Glas großer Sektflaschen/Bierflaschen so dick ist.

Weißt Du nicht genau was für Flaschen Du da hast, ist es in meinen Augen wirklich geboten, dass Du Dich von unten nach oben herantastest. Du hast vermutlich wie viele andere keine Vorstellung, welche Gewalt eine Flaschenbombe hat. Passiert Dir eine, ist das nicht mehr lächerlich: Nur ein kleines Beispiel unterhalb der Kraft eine Flaschenbombe: Ich machte vor langer Zeit einen Starter in einem 3l-Erlenmeyerkolben, den ich mit einem Gummipfropfen verschloss und in ein Regal ohne genügend Abstand nach oben stellte; der Kolben war eingeklemmt. Dummerweise nahm ich einen Pfropfen ohne Loch. Die Explosion zerschlug zwar nicht den Regalboden, aber die Scherben bohrten sich bis zu 5 Meter in die Wand.
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Boludo
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Re: Braufehler

#12

Beitrag von Boludo »

Ein Braukurs, in dem nicht empfohlen wird, den Extraktabbau zu messen, ist mehr als seltsam.
Mehr infos kannst du hier nachlesen :
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212
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VolT Bräu
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Re: Braufehler

#13

Beitrag von VolT Bräu »

rakader hat geschrieben: Dienstag 17. März 2020, 01:39 Geduld, Geduld. Erstens können 2g Zucker in Abhängigkeit von Temperatur, Stammwürze und Restextrakt so wenig nicht sein, dann dauert die Karbonisierung auch locker 10 Tage und mehr. Du darfst auch nicht bereits vorhandenes CO2 vergessen. Überschlägig gibt das z.B. bei 16°P Stammwürze und 3°P Restextrakt und 8°C schon mal 4,5g CO2/l. Es gibt dafür gute Rechner, z.B. bei Müggelland.
https://brauerei.mueggelland.de/karbonisierung.html
Je kälter Dein Bier, um so mehr Kohlensäure kann gelöst (eingebracht) werden. Je wärmer, umso weniger, um so mehr Zucker… etc. und pp.
Für Dich heißt das: Berechne Deine Aufzuckerung nach der Kühlschranktemperatur. Stammwürze und Restextrakt kennst Du.
Hallo Radulph,

Hier komme ich auch mit 2 Jahren Erfahrung nicht mit. Ich habe die Rechnung weiter oben schon gemacht.
Was hat denn z. B. die Stammwürze (und der Restextrakt) damit zu tun und woher nimmst du sie? Für die Karbonisierung ist (ausgehend von endvergorenem Bier) doch nur die Temperatur wichtig.
Was heißt "Berechnung nach der Kühlschrank Temperatur"? Oben steht, dass obergärig vergoren wurde und die Flaschen nur kurz im Kühlschrank waren. Die genaue Temperatur kennen wir nicht.
Das was Du zu CO2 und Temperatur schreibst ist zwar theoretisch richtig, aber hat hier keine Relevanz. Entscheidend ist der Unterschied zwischen drucklos im Gärfass und mit Druck in der Flasche. Das ist temperaturabhängig, aber m. E. sehr viel einfacher als was Du geschrieben hast. Wir berechnen hier ja keinen Spunddruck, sondern müssen lediglich einmal wissen wie viel CO2 bei der Abfüllung drin war. Das ist einfach die Sättigung bei der höchsten Temperatur zwischen Ende der Gärung und Abfüllung. Dazu brauchen wir nur die Temperatur...

Viele Grüße
Volker
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Boludo
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Re: Braufehler

#14

Beitrag von Boludo »

4g Zucker pro Liter ist bei einem ausgegorenen obergärigen Bier so ziemlich die Hälfte von dem, was man normalerweise braucht.
Was war das denn für ein Braukurs?

Stefan
Filow
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Re: Braufehler

#15

Beitrag von Filow »

Das muss ich auf meine kappe nehmen, möglicherweise hab ich das bei der Informationsflut falsch verstanden. In der Anleitung steht 2 Gramm Zucker bei 0,33l Flaschen. Kann ich die Flaschenbiere noch Nachzuckern? Würde dann 1,5 Gramm pro Flasche nachfüllen.
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Re: Braufehler

#16

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Würde ich an deiner Stelle machen. Ist besser als es zu lassen wie es ist.
Eine Flasche öffnen, vorbereiteten Zucker rein, wieder zu. Dann die nächste.
Dann alle bei Raumtemperatur täglich auf den Kopf drehen und nach ein einem halben Tag wieder zurück. Das 3...4 Tage und dann 2...3 Wochen in Ruhe lassen.

Grüßle Dieter
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Re: Braufehler

#17

Beitrag von VolT Bräu »

Wie wäre es denn, wenn Du mal verrätst bei welcher Temperatur vergoren wurde und um was für ein Rezept es hier geht. Welche Hefe?
Blind irgendwas nach einer Anleitung nachzudosieren, wenn wir noch nicht einmal ganz sicher sind ob das Bier überhaupt ausgegoren war oder wo wir hin wollen halte ich für blinden Aktionismus.
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Re: Braufehler

#18

Beitrag von Filow »

Hallo,

das sind die Infos die ich dazu gefunden hab.

Bierstil Pale Ale
Maischverfahren Infusionsverfahren (einstufig)
Stammwürze 13° Plato
Vorderwürze 17° Plato
Pfannevollwürze 11° Plato
Alkoholgehalt 5,3% Alc. Vol.

Die Temperatur bei der Vergärung war 19,5° für 14 Tage (war bei uns im Flur, dort sind keine Fenster / Heizung)
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Re: Braufehler

#19

Beitrag von VolT Bräu »

Ok, damit kann man doch arbeiten.
Wir setzen jetzt mal voraus, dass das Bier ausgegoren war bei Abfüllung. Tipps zur Bekämpfung von Flaschenbomben siehe oben.

https://brauerei.mueggelland.de/karbonisierung.html
Die Ziel-Karbonisierung ist Geschmackssache. Sagen wir mal 5,5 Gramm CO2 pro Liter. Das ist moderat, eher etwas höher.

Im Rechner stellen wir jetzt ein Jungbier-Temperatur: 19,5 Grad und Ziel-Karbonisierung: 5,5 g/l
Der Rechner sagt: Bereits enthaltenes CO2 1.7 g/l (3.3 g/l fehlen)
Noch wichtiger:
Bei Aufspeisung mit Zucker:
Zuckermenge: 7.7 g/l [beachte - sowohl CO2 als auch Zucker werden in Gramm pro Liter angegeben... nicht verwechseln)
=> knapp 4 Gramm Zucker hätten in eine 0,5 Flasche gesollt. 2 hast du rein gegeben (?) - fehlen also noch knapp 2 Gramm.

Gegenprobe... wenn Du dich an das Rezept hältst (6 g/l Zucker insgesamt), landest Du bei 4,65 g/l CO2 - das ist relativ niedrig, geht aber auch.

edit: Fehler korrigiert.
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Re: Braufehler

#20

Beitrag von Filow »

Vielen dank für die Rückmeldung.

Hab heute die restlichen 2 Gramm Zucker pro Flasche nachgefüllt, einige die etwas voller waren sind übergeschäumt was vermutlich normal ist. Nun lasse ich das bier für 7 Tage stehen, dann kommen sie in den Kühlschrank und werden nach und nach verbraucht.

Nochmals vielen dank für die nette und kompetente Unterstützung.

Gruß
Filow
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Re: Braufehler

#21

Beitrag von rakader »

VolT Bräu hat geschrieben: Dienstag 17. März 2020, 08:17
Hallo Radulph,

Hier komme ich auch mit 2 Jahren Erfahrung nicht mit. Ich habe die Rechnung weiter oben schon gemacht.
Hallo Volker, Du hast natürlich Recht. Ich bin mit den Werten verrutscht und habe nicht über den Tellerrand geschaut. Ich karbonisiere mit gar keinem oder zur Zeit mit wenig Zucker, der Rest wird dann gespundet - im Fass. (Ist bei mir gerade eine Testreihe. Für den Fall, dass eine Leitung undicht ist, was bei Burst Carbonation passieren kann, dann hat man zumindest etwas natürliche Karbonisierung.)
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