Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

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cooltool61
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Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#1

Beitrag von cooltool61 »

Hallo Braugemeinde,

mein Name ist Peter und ich habe ca. 15 Sude (Weizen, Festbier, Kellerbier, Weihnachtsbier etc.) hinter mir die alle sehr gut gelungen sind weil ich mich hier im Forum schlau machen konnte :thumbsup .
Nun war es mir möglich mir einen Braumeister von Speidel zu gönnen und siehe da, jetzt habe ich derzeit ein Bier in der Flasche, an dem ich zweifle weil es nach ca. 20 Tagen in der Flasche noch aussieht wie naturtrüber Apfelsaft und immer noch nach Jungbier schmeckt und kaum Schaum hat.

Eingemaischt bei 38 grad
1. Rast auf 52 grad
2. Rast 62 grad 30 min
3. Rast 72 grad 40 min
4. rast 78 grad 10 min


erzielte Stammwürzegehalt 12,5 % bei 50 l

Hefe: 3 x Craft Series M20 Bavarian Wheat auf Würze (24 Grad C) gestreut und bei ca. 22 Grad ca. 10 Tage gären lassen --> Verlauf normal, so wie bei allen anderen auch
Mit Refraktometer gemessener Brixwert lag nach 10 Tagen bei 8 was korrigiert bei ca. 5,1 liegt. (Hatte leider bei der Messung schon die Speise 3 l/50l in der Würze)

3 Tage nach dem Abfüllen noch bei 22 Grad und dann ab in den Kühlschrank - bei ca. 6-7 Grad.

Bisheriges Ergebnis: Eher unzufriedenstellend, man schmeckt zwar die Hefe so wie gewünscht aber der rest ist noch eher säuerlich und trüb. Bei meinen anderen Suden hat selbst das Jungbier schon geschmeckt bzw. im Reifeverlauf sich entsprechend verändert.

Muss ich noch warten - hab ich etwas übersehen oder falsch gemacht - ich hab grad keinen Plan :puzz

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe

lg Peter
Dave1987
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Re: Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#2

Beitrag von Dave1987 »

3 Tage nach dem Abfüllen noch bei 22 Grad und dann ab in den Kühlschrank - bei ca. 6-7 Grad.
...aussieht wie naturtrüber Apfelsaft und immer noch nach Jungbier schmeckt und kaum Schaum hat...
Nur 3 Tage für die Nachgärung? Das ist viel zu kurz. Oder hast du ein Manometer verwendet?
Die Flaschen raus aus dem Kühlschrank, Hefe nochmal aufwirbeln, 1-2 Wochen bei RT nachgären lassen und dann zurück in den Kühlschrank.
"Unverhopft kommt oft."
cooltool61
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Re: Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#3

Beitrag von cooltool61 »

Hallo Dave1987,

ein Manometer habe ich verwendet und der Druck hat sich so wie bei den anderen Suden aufgebaut (am 3. Tag).
Denkst Du die Hefe ist eingeschlafen ?

Peter
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Seed7
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Re: Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#4

Beitrag von Seed7 »

Das Bier einfach wieder warm stellen, die Flaschengaerung braucht einige zeit, das der druck nicht mehr steigt will noch nicht heissen das die hefe schon fertig ist. Es muss noch einiges aufgerauemt werden. Gib die flaschen ruhig zwei wochen (oder laenger) zeit bevor die kalt zu stellen.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Boludo
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Re: Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#5

Beitrag von Boludo »

Du solltest die Speise erst zugeben, nachdem Du den Restextrakt gemessen hast.
Oder wie willst Du sonst die Menge berechnen?
Oder überpfüfen, ob der Wert über mehrere Tage konstant bleibt?

Stefan
cooltool61
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Re: Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#6

Beitrag von cooltool61 »

Ok - werde ich tun und weiter berichten ... Danke vorab.
Dave1987
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Re: Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#7

Beitrag von Dave1987 »

cooltool61 hat geschrieben: Denkst Du die Hefe ist eingeschlafen ?
Nicht eingeschlafen, aber wie Ingo schon schrieb noch nicht fertig. Dazu passt auch die trübe Suppe (die Hefe bleibt solange in der Schwebe bis sie fertig ist), der schlechte Schaum (noch nicht die volle Karbonisierung/CO2 noch nicht vollständig gelöst) und der säuerliche Geschmack. All dies hatte ich auch schon, weil ich zu zeitig die Nachgärung unterbrochen habe. Mittlerweile lasse ich egal welche Biersorte die Nachgärung 2 Wochen lang laufen. Du wirst dadurch kein schlechteres Bier bekommen. Doemens hat auch gesagt, das die Reifung immer bei RT abläuft und nur die Lagerung bei tiefen Temperaturen.
Gib der Hefe mehr Zeit, sowohl bei der HG als auch bei der NG und sie wird es dir danken. ;-)
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Rudiratlos
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Re: Weizen Reifungs.- Gärungsproblem

#8

Beitrag von Rudiratlos »

Ich will dir jetzt keine Angst machen, hab da aber doch noch ein paar Fragen zu Punkten, die dir Probleme machen könnten:

1. Wie hast du das Ende der Hauptgärung feststellen können, wenn du nur nach Zugebe der Speise den Extrakt gemessen hast?

2. Wie konntest du die Speise berechnen, wenn du den Restextrakt nach der Hauptgärung nicht kanntest?

3. 5,1°P als Extraktwert zum Schlauchzeitpunkt (bzw. hast du ja auf diesen Wert aufgespeiset) erscheint mir ziemlich-sehr-besonders-viel.
Grob überschlagen könnte dieser Wert zwar passen, wenn du einen sehr schlechten Vergärungsgrad hast. Das müssten dann um die 70% sein...

4. Du hattest nach 3 Tagen Nachgärung genug Druck in der Flasche und hast dann kalt gestellt? Das Bier klärt sich aber nicht gut und ist viel zu hefig? Da klingt für mich nach "nicht ausgegoren" und "zu früh kalt gestellt".


Aus der Hüfte geschossen würde ich jetzt sagen, du hast zu früh abgefüllt, oder zu hoch aufgespeist, oder sogar beides. Deshalb ist in der Nachgärung der Druck schnell hochgegangen. Dann hast du zu früh kalt gestellt.

Ich sehe da die Gefahr von deutlicher Überkarbonisierung bzw. Flaschenbomben. Wenn du jetzt warm stellst, kontrolliere bitte regelmäßig den Druck, damit da nix passiert!

Edit: Auch wenn du nicht warm stellst, kann der Druck noch langsam hochgehen. Das kann gefährlich werden...
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