Rezept für Altenmünster
Rezept für Altenmünster
Hallo lieb Braugemeinde,
Ich suche ein Rezept für ein Bier, welches wir gerne trinken. Es ist Altmünster und es ist in den Farben Rot und Grün verfügbar. Es ist ein Bügelflaschen Bier.
Wir haben schon gegoogelt. Bei Maische. Malz und mehr hab ich auch leider nichts gefunden.
Kann hier jemand weiterhelfen, das wäre nett.
Lg
Ich suche ein Rezept für ein Bier, welches wir gerne trinken. Es ist Altmünster und es ist in den Farben Rot und Grün verfügbar. Es ist ein Bügelflaschen Bier.
Wir haben schon gegoogelt. Bei Maische. Malz und mehr hab ich auch leider nichts gefunden.
Kann hier jemand weiterhelfen, das wäre nett.
Lg
Zuletzt geändert von Nørdmann am Montag 23. November 2015, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
- afri
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Re: Rezept für Altmünster
Meintest du eventuell Altenmünster? Wenn ja, suche nochmal mit diesem Stichwort, vielleicht bekommst du dann mehr passende Ergebnisse.
Achim
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Rezept für Altmünster
Klingt generell nicht sehr erfahren. Was soll mit rot und grün gemeint sein. Die bierfarbe ja wohl kaum...
Das grüne von altenmünster ist das maibock.
Wenn du allerdings münsteraner Altbier meinst, ist es was ganz anderes und ein Rezept ist schnell gefunden!
ALSO BITTE MEHR INFORMATIONEN
Gruß
Lukas
Das grüne von altenmünster ist das maibock.
Wenn du allerdings münsteraner Altbier meinst, ist es was ganz anderes und ein Rezept ist schnell gefunden!
ALSO BITTE MEHR INFORMATIONEN
Gruß
Lukas
- tauroplu
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Re: Rezept für Altmünster
Lukas, er meint Altenmünster und von denen gibt es als Standardbiere das hopfig-herbe mit grünem und das urig-würzige mit rotem Etikettchen um den Flaschenhals.
Gruß
Michael
Gruß
Michael
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
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Re: Rezept für Altmünster
Hallo zusammen,
Wenn Du freundlich anfragst - vielleicht geben Dir die Herren Braumeister ein paar Hinweise.
Gruß
Oli
wie Michael schon sagt, gibt es das grün etikettierte "Hopfig-Herb"(Pils) und das rot etikettierte "Urig-würzig"(Helles/Export). Die beiden genannten sind ursprüngliche Marken der "Sailerbräu Franz Sailer KG" aus Marktoberdorf(Altenmünster Brauerbier), Ortsteil Leuterschach, die seit 2004 zum "Allgäuer Brauhaus" gehört und damit zur "Radeberger Gruppe".tauroplu hat geschrieben:Lukas, er meint Altenmünster und von denen gibt es als Standardbiere das hopfig-herbe mit grünem und das urig-würzige mit rotem Etikettchen um den Flaschenhals.
Gruß
Michael
Wenn Du freundlich anfragst - vielleicht geben Dir die Herren Braumeister ein paar Hinweise.
Gruß
Oli
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Re: Rezept für Altmünster
Hier mal schauen:
Die brauerei gibt es schon länger nicht:
http://www.radeberger-gruppe.com/de/mar ... C3%BCnster
Grüßele
Holger
PS: Oli war schneller
Die brauerei gibt es schon länger nicht:
http://www.radeberger-gruppe.com/de/mar ... C3%BCnster
Grüßele
Holger
PS: Oli war schneller
Re: Rezept für Altmünster
Ich hole den Thread nochmal hoch da eine Option für kommendes Wochenende ein Bier ähnlich dem Altenmünster (grün) sein soll. Geplant wäre eine Schüttung mit 85-90% PiMa, 5-10% WeMa und max. 5% CaraPils. 11,5°Plato, 35 IBU. Lange Maltoserast. Das Bier hat eine sehr spezifische Hopfennase. Kennt jemand zufällig den Hopfen der da verwendet wird ? Hefe wird wohl die 34/70. Hat jemand noch Tipps / Infos ?
VG Alex
VG Alex
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Re: Rezept für Altenmünster
Die Altenmünster hatte eine ZWeigstelle bei mir in Weißenbrunn - daher hatte Weißenbrunn ja auch den Beinamen "Bierdorf des Frankenwaldes" weil in diesem kleinen NEst zwei mittelständische BRauereien mit jeweils an die 80.000 bis 100.000 hl waren. Die Entwicklung dieser heute allseits berühmten 2 Liter Syphons ging von hier aus, weil es ein gutes GEschäft mit den USA waren. Die ersten Krüge kamen Anfang der 80er Jahre raus - die erste Versuchsreihe wurde bereits Ende der 70er gefahren. Damals waren die Krüge noch "natur-Braunglas" Ab den 80ern wurden sie lackiert und mit Themen versehen.
Zur Sache: Das Bier "grün" versuche ich auch schon seit Jahren nachzubrauen - es ist mit den heutigen Varianten in keinster Weise zu vergleichen. Leider kann mir selbst keiner der bestehenden BRauer noch sagen, wie das Originalrezept war. Weizen war in jedem Fall sicher nicht dabei. Das Einzige was ich bisher herausgefunden habe, war dass mit dem Ein-Maischverfahren gebraut wurde. Heißt dekoktion, sehr wahrscheinlich bei 63 Grad.
Die Bittergabe wurde meiner Meinung nach mit Extrakt gemacht, am Anfang war es eine der berühmten deutschen Bittersorten wie Taurus o.ä. Letzte Gabe war ein Aromahopfen - nehme mal an eine Mischung vielleicht aus Perle und Hersbrucker.
Gute Gelingen
Holger
Zur Sache: Das Bier "grün" versuche ich auch schon seit Jahren nachzubrauen - es ist mit den heutigen Varianten in keinster Weise zu vergleichen. Leider kann mir selbst keiner der bestehenden BRauer noch sagen, wie das Originalrezept war. Weizen war in jedem Fall sicher nicht dabei. Das Einzige was ich bisher herausgefunden habe, war dass mit dem Ein-Maischverfahren gebraut wurde. Heißt dekoktion, sehr wahrscheinlich bei 63 Grad.
Die Bittergabe wurde meiner Meinung nach mit Extrakt gemacht, am Anfang war es eine der berühmten deutschen Bittersorten wie Taurus o.ä. Letzte Gabe war ein Aromahopfen - nehme mal an eine Mischung vielleicht aus Perle und Hersbrucker.
Gute Gelingen
Holger
- tauroplu
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Re: Rezept für Altenmünster
Laut Webseite verwenden die neben Hallertauer Sorten aber hauptsächlich auch noch Spalter Hopfen.
Beste Grüße
Michael
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Michael
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Re: Rezept für Altenmünster
Der Spalter Select soll allerdings eine Züchtung aus der Hallertau sein, mit dem Mittelfrühen verwandt. Der echte Spalter Landhopfen erlebt gottseidank eine winzige Renaissance, auch wegen den Craft- und Hobbybrauern. Der kommt aus dem Saazer Formenkreis.
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Rezept für Altenmünster
Hallo Holger,
Naja, a bisserl was geht immer:
Die 35 IBU vom Vorredner passen schon ganz gut. Jetzt stellt man sich einfach noch vor man ist beim Metzger und kauft Wurscht: "... darfs a bisserl m..."
Für die damalige Zeit waren die Einmaischtemperaturen schon recht hoch und die scheinbaren Vergärungsgrade lagen im Schnitt und gewollt bei ~83-85 %. Die Anstelltemperaturen waren rund ums drauflassen tief und die Hauptgärtemperaturen gewollt nicht zweistellig(in keiner Phase). Ca. 10 Tage vor der Filtration wurde das Bier von 4-6°C auf -1,5°C abgekühlt(eher schockgefrostet: umdrücken über einen Tiefkühler - 1000 hl in 5 h) und bei dieser Temperatur ausgelagert.
Im Nachgang betrachtet steckte im Hopfig-Herb ganz selbstverständlich eine ganze Menge Technologie, die heute als Innovation mit schicken Bezeichnungen daher kommt
Anmerkung:
Die Bittergabe mit (CO2)Extrakt zu machen hat sich damals schon als sehr positiv herausgestellt. Die hohen Vergärungsgrade, gekoppelt an eine sehr helle Farbe und an eine deutliche Bittere, verlangen Wasser,- Eiweiß- und Polyphenolseitig in der Bitterwirkung eine gewisse Zurückhaltung, damits' nicht garstig wird. Das gilt besonders dann, wenn man am Ende des Prozesses nicht mit PVPP hantieren möchte und trotzdem eine Haltbarkeit von 6-9 Monaten über lange Vertriebswege hinweg garantieren muss. Flankierend ist und war der Sauerstoffgehalt in Würze und Bier ein riesen Thema. Ein Muß im filigranen Umgang mit Hopfen und Hopfengaben und es betrifft "Groß und Klein"
Natürlich gabs auch bei der Auswahl der Malze und beim Wasser einige Kunstgriffe, die ich aber besser für mich behalte. Ich denke es wird schwer werden, das "Hopfig-Herb" nachzubrauen
Gruß
Oli
können schon, nur nicht dürfen. Ich war 92-97 als Braumeister bei der Sailerbräu in Marktoberdorf.Holger-Pohl hat geschrieben:Leider kann mir selbst keiner der bestehenden BRauer noch sagen, wie das Originalrezept war.

Naja, a bisserl was geht immer:
Die 35 IBU vom Vorredner passen schon ganz gut. Jetzt stellt man sich einfach noch vor man ist beim Metzger und kauft Wurscht: "... darfs a bisserl m..."
Richtig.Holger-Pohl hat geschrieben:Weizen war in jedem Fall sicher nicht dabei.
Falsch.Holger-Pohl hat geschrieben:Das Einzige was ich bisher herausgefunden habe, war dass mit dem Ein-Maischverfahren gebraut wurde.
Richtig.Holger-Pohl hat geschrieben:Die Bittergabe wurde meiner Meinung nach mit Extrakt gemacht
Falsch. Zumindest nicht im o.g. Zeitabschnitt.Holger-Pohl hat geschrieben:am Anfang war es eine der berühmten deutschen Bittersorten wie Taurus
Richtig. Allerdings passt in der Nomenklatur der damaligen Zeit "feinster Aromahopfen" besser.Holger-Pohl hat geschrieben:Letzte Gabe war ein Aromahopfen
Falsch.Holger-Pohl hat geschrieben:nehme mal an eine Mischung vielleicht aus Perle und Hersbrucker.
Für die damalige Zeit waren die Einmaischtemperaturen schon recht hoch und die scheinbaren Vergärungsgrade lagen im Schnitt und gewollt bei ~83-85 %. Die Anstelltemperaturen waren rund ums drauflassen tief und die Hauptgärtemperaturen gewollt nicht zweistellig(in keiner Phase). Ca. 10 Tage vor der Filtration wurde das Bier von 4-6°C auf -1,5°C abgekühlt(eher schockgefrostet: umdrücken über einen Tiefkühler - 1000 hl in 5 h) und bei dieser Temperatur ausgelagert.
Im Nachgang betrachtet steckte im Hopfig-Herb ganz selbstverständlich eine ganze Menge Technologie, die heute als Innovation mit schicken Bezeichnungen daher kommt

Anmerkung:
Die Bittergabe mit (CO2)Extrakt zu machen hat sich damals schon als sehr positiv herausgestellt. Die hohen Vergärungsgrade, gekoppelt an eine sehr helle Farbe und an eine deutliche Bittere, verlangen Wasser,- Eiweiß- und Polyphenolseitig in der Bitterwirkung eine gewisse Zurückhaltung, damits' nicht garstig wird. Das gilt besonders dann, wenn man am Ende des Prozesses nicht mit PVPP hantieren möchte und trotzdem eine Haltbarkeit von 6-9 Monaten über lange Vertriebswege hinweg garantieren muss. Flankierend ist und war der Sauerstoffgehalt in Würze und Bier ein riesen Thema. Ein Muß im filigranen Umgang mit Hopfen und Hopfengaben und es betrifft "Groß und Klein"
Natürlich gabs auch bei der Auswahl der Malze und beim Wasser einige Kunstgriffe, die ich aber besser für mich behalte. Ich denke es wird schwer werden, das "Hopfig-Herb" nachzubrauen

Gruß
Oli
Re: Rezept für Altenmünster
Ja, das mit dem Weizen war mir schon irgendwie klar. :) Ich erhoffe mir (weil ich das Bier als sehr schlank wahrgenommen habe) den von Oli angesprochenen hohen EVG dadurch. Aber 85% sind unrealistisch. Alles über 35 IBU sind bei mir schwierig. Mein Wasser behandle ich üblicherweise nicht und alles darüber macht bei so schlanken Bierchen bei mir leider eine noch nicht mal kratzige aber unangenehme Bittere. Muss mir also überlegen wenn ich höher gehe am Wasser rumzuschrauben.
Beim Hopfen bin ich zwar nicht weiter, werde aber mit Magnum bittern und Hallertauer Mittelfrüher als Aromagabe. Und dann hoffe ich das Beste. :)
Beim Hopfen bin ich zwar nicht weiter, werde aber mit Magnum bittern und Hallertauer Mittelfrüher als Aromagabe. Und dann hoffe ich das Beste. :)
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Re: Rezept für Altenmünster
Tipp meinerseits:
Besorge dir aus der Apotheke Kalziumoxid CaO. Davon gebe ich ca 6 - 10g auf 100 liter Wasser. Du nimmst die 10 g CaO, rührst sie mit ein bisschen Wasser an - Achtung wird heiß!! Dann in dein Brauwasser einrühren. Schätzwert: Für 100 liter Bier bereite ich 200 Liter Wasser auf. Kräftig umrühren und mindestens über Nacht stehen lassen. Die härtenden Substanzen deines Wassers fallen als Pulverschicht aus und bilden eine Schicht am Boden deines Gefäßes. Das dauert aber ein bisschen. Deswegen wenigstens 1 Tag früher machen.
Evtl besorgst du dir noch ein paar Gramm Sauermalz und nimmst ansonsten 100% Pima ohne Caras etc.
Einmaischen: Klassisch mit Rasten bei 50, 63 und 72 Grad, keine Kombirast würde ich empfehlen.
Wichtig jetzt: Heißtrub sehr peinlich abtrennen. Lieber 3 Liter mehr drin lassen, denn 1 Liter mehr aus Geiz kann dir 25 andere Liter mit versauen - also lieber 22 gute Liter.
Vergärung auf jeden Fall ug unter 10 Grad wenn möglich. Reifung wenigstens 4 Wochen 3 - max 5 Grad. Spundungsdruck dann etwa 0,8 bar. Fass umdrücken und erst dann abfüllen.
Schau mal in meine bebilderten Brauprojekte auch im alten Forum nach, da findest du vielleicht noch einiges, was dir helfen kann.
Grüßele
Holger
Besorge dir aus der Apotheke Kalziumoxid CaO. Davon gebe ich ca 6 - 10g auf 100 liter Wasser. Du nimmst die 10 g CaO, rührst sie mit ein bisschen Wasser an - Achtung wird heiß!! Dann in dein Brauwasser einrühren. Schätzwert: Für 100 liter Bier bereite ich 200 Liter Wasser auf. Kräftig umrühren und mindestens über Nacht stehen lassen. Die härtenden Substanzen deines Wassers fallen als Pulverschicht aus und bilden eine Schicht am Boden deines Gefäßes. Das dauert aber ein bisschen. Deswegen wenigstens 1 Tag früher machen.
Evtl besorgst du dir noch ein paar Gramm Sauermalz und nimmst ansonsten 100% Pima ohne Caras etc.
Einmaischen: Klassisch mit Rasten bei 50, 63 und 72 Grad, keine Kombirast würde ich empfehlen.
Wichtig jetzt: Heißtrub sehr peinlich abtrennen. Lieber 3 Liter mehr drin lassen, denn 1 Liter mehr aus Geiz kann dir 25 andere Liter mit versauen - also lieber 22 gute Liter.
Vergärung auf jeden Fall ug unter 10 Grad wenn möglich. Reifung wenigstens 4 Wochen 3 - max 5 Grad. Spundungsdruck dann etwa 0,8 bar. Fass umdrücken und erst dann abfüllen.
Schau mal in meine bebilderten Brauprojekte auch im alten Forum nach, da findest du vielleicht noch einiges, was dir helfen kann.
Grüßele
Holger