Hallo zusammen,
Da ich bisher zu großen Respekt vor Sauerbieren, Brett oder gemischter Gärung hatte, hat mich dieser Thread dann doch angefixt. Ich habe mich an mein erstes Sauerbier gewagt: Eine Fake Berliner Weisse.
Der Plan war, das einfach mal ausgären zu lassen und am Ende den Sud zu teilen: Einen Teil pur als Referenz. Einen Teil mit Wai-Iti Hopfen stopfen. Und den Rest mit TK-Limettenpüree stopfen.
Schüttung war 50:50 Pilsner und Weizenmalz. 10g Wai-Iti in VWH und fertig.
Auf 20l 2 Päckchen von der Philly Sour.
Alles also recht unspektakulär.
6 Tage nach dem Pitch habe ich ein paar Flaschen direkt abgefüllt. Die Referenzflaschen.
Den Rest habe ich aufgeteilt und, wie oben beschrieben, gestopft.
Heute, 2 Tage nach dem Split, begrüßt mich eine Kahmhaut!
Und zwar in beiden Gäreimern!
Fu********* Das war eigentlich genau, weswegen ich mich bisher nicht an solche Experimente herangetraut hatte.
Aber gut. Ich nehme das mal hin. Nach meiner Recherche hier im Forum und im Braumagazin scheint noch niemand an einem Bier mit Kahmhaut gestorben zu sein. Ich werde nur meine Ausrüstung doppelt und dreifach gründlich danach reinigen und desinfizieren müssen. Doof, aber ist halt so.
Dennoch die Frage an euch:
Habt ihr das bei der Philly auch beobachtet? Liegt es einfach an der Hefe? Zumal sie ja eine Lachancea und keine Saccharomyces ist?
Oder habe ich bei vorherigen Suden bzw. beim Putzen einfach gepatzt?
Zum Vergleich: Das war mein 58. Sud. Und von den 57 davor musste ich nur Einen entsorgen, weil er offensichtlich eine Infektion hatte (Ein Kölsch mit lecker Apotheken/ Hansaplast-Geschmack.

)
Spannend dabei:
Am Freitag ist mir im großen Bottich keine Kahmhaut aufgefallen. Jetzt könnte ich natürlich bei meiner Ab- und Umfüllaktion Sauerstoff eingetragen haben.
An anderer Stelle hier im Forum (sorry, Tab ist schon wieder zu; daher keine Quelle) habe ich aber gelesen, dass sich eine Kahmhaut eigentlich nicht innerhalb von 2 Tagen bilden kann. Das dauert eher Wochen?!
Ich habe euch noch Bilder von beiden Böttichen angehängt. Beim Bottich mit Hopfen ist die Haut schwer zu erkennen. Wenn man ihn leicht schwenkt, erkennt man sie aber zwischen den Hopfen-Inseln.
Bei der Variante mit Limette ist sie aber eindeutig.
Zum Geschmack:
Ja, passt. Schmeckt nicht nach Essig oder phenolisch. Die Variante mit Limette exakt so, wie man sich das vorstellt. Die Variante mit Hopfen ist da doch deutlich zurückhaltender. Ich hatte gehofft, dass der Hopfen deutlicher durchkommt. Ich denke, das wird dennoch gut werden.
PH bei Hopfen bei 3,45
PH bei Limette bei 3,25
Ist keine Schneeeule. Aber das war klar, dass ich hier nicht in der selben Liga spielen würde
Viele Grüße,
Fabian