Am 24.06.18 war es soweit: Das erste Mal Bier selber brauen. Tatkräftig unterstützt wurde ich durch meine liebe Frau


Danach waren wir ziemlich heiß darauf endlich selbst das erste Bier zu brauen. Nachdem ich mich noch intensiver mit der Materie (theoretisch) befasst hatte, entschlossen wir ein Pale Ale, speziell das Sommerbier aus dem Hobbybrauer-Wiki zu brauen.
Zunächst fehlte es jedoch noch an allem, was zum Brauen notwendig war.
Bei einem in Dresden ansässigen Online-Shop habe ich alles bestellen können was nötig war. Meine Einkaufsliste (exkl. Zutaten, Bügelflaschen, Zucker-Dosierhilfe und StarSan) sah/sieht wie folgt aus.
Abgeholt habe ich die ganzen Sachen im Lager vom Online-Shop, also vor Ort. Hier habe ich noch viele hilfreiche Tipps vom Inhaber erhalten (Vielen Dank auch noch einmal dafür ;-) Nachdem nun alles vorhanden war, konnte es losgehen. Gebraut wurde in der heimischen Küche.
Zuerst wurde natürlich der Grainfather (GF) gereinigt. Parallel dazu hat meine Frau schon mal das Malz (5 kg) mit der Brewferm Malzmühle geschrotet.
Das Rezept für das Sommerbier habe ich schon vorher auf der Webseite von Grainfather eingepflegt und stand per App somit zur Verfügung. Aus unserer Warmwasserleitung kommt bereits 58° heißes Wasser, sodass die Einmaisch-Temperatur sehr schnell erreicht war

Das Befüllen des GF mit Malzschrott erfolgte unter ständigem Rühren meinerseits. Die GF-App führte mich nun sehr entspannt durch den Brauprozess, was auch alles wunderbar funktionierte.
Der Hinweis zum Erhitzen des Läuter-Wassers vom GF war zwar nicht notwendig aber dennoch sehr hilfreich. Die notwendigen 17,5 Liter wurden mit unseren 3 größten Kochtöpfen auf dem E-Herd auf die notwendigen 78°C erhitzt. Das Läutern dauerte ca. 20-30 Minuten. Im GF befanden sich nun ca. 28 Liter Würze, die parallel zum Läutern schon erhitzt und später zum Kochen gebracht wurden.
Die Hopfengaben wurden allesamt vom GF wie im Rezept angegeben, angekündigt -> also Idioten-sicher

Am Ende des Kochvorganges wurde der Whirlpool erzeugt, der Durchlaufkühler installiert und in das 30l Speidel Gärfass abgefüllt. Eine auf 20°C abgekühlte Probe der Ausschlagwürze zeigte 13,5°P auf der Spindel an, die natürlich auch verkostet wurde

Das Gärfass hatten wir parallel zum Kochvorgang mit Oxi und StarSan gründlich gereinigt und desinfiziert.
Die Abfüllung gestaltete sich etwas schwierig. Ich habe in das Gärfass einen 150µm Filterbeutel eingelassen und die Ausschlagwürze entsprechend gefiltert. Die Würze lief ab einem bestimmten Zeitpunkt nur sehr schwer durch den Filter, sodass es zu einem Rückstau kam. Ich habe daher den Filterbeutel mit den Händen immer ein Stück weiter nach oben gezogen. Damit war ich bestimmt 20-30 Minuten beschäftigt. Hier ein paar Eindrücke von der Abfüllung ins Gärfass.
Ohne den Einsatz des Filters, wäre noch sehr viel Trub mit in das Gärfass gelangt. Insofern war ich froh den Filter eingesetzt zu haben. Evlt. habt ihr hier aber einen Tipp, wie dieses Prozedere „einfacher“ zu handhaben ist? Am Ende war das Fass mit ca. 22-23 Litern gefüllt:
Es konnte nun auch eine Aussage zur Sudhausausbeute gemacht werden: Die Würze hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 25°C, sodass vor Zugabe der Hefe (Danstar Nottingham) diese noch etwas abkühlen musste. Bei 15°C Außentemperatur stand sie noch ca. 4 Stunden auf dem Balkon. Bei 22°C habe ich die Hefe dann entsprechend der Vorgabe von Danstar rehydriert und zur Würze gegeben. Ich habe 2 Päckchen (=22g) Hefe verwendet, da die Angabe von Danstar 0,5-1g pro 1 Liter angegeben ist und ich lieber den höheren Wert angenommen habe. Einige hier im Forum haben schon gesagt, dass 11g locker gereicht hätten. Anschließend ging es für das Fass in den Keller, wo ca. 21° herrschen, also genau genommen etwas zu warm. Ich habe bis heute jedoch noch keine Möglichkeit eine Temperatur-kontrollierte Gärung vorzunehmen. (Steht jedoch auf meinem Zettel). Nach 36h war die Gärung offenbar auf dem Höherpunkt, da sich der Gärspund hochfrequent hoch und runter bewegte. Nach 48h bewegte sich der Spund nur noch aller 2-3 Minuten, was mich veranlasst hatte eine Gärprobe zu entnehmen. Die Spindel zeigte hier 3,5°P an:
Die Hauptgärung schien also recht schnell voranzuschreiten. Zu dieser Thematik hatte ich bereits einige Fragen ans Forum gestellt, was hier nochmal nachzulesen ist. Nach 7 Tagen (1.7.) habe ich erneut eine Würzeprobe entnommen. Hier zeigte die Spindel komischer Weise 4°P an. Auch hierzu hatte ich das Forum befragt und entsprechend Hinweise erhalten. Die Probe wurde natürlich auch verkostet

Zum CO2-Gehalt: Laut Online-Rechner sollte das Jungbier bei 21° bereits ca. 1,6g CO2/Liter gebunden haben. Mit o.g. Zuckerzugabe sollte ich also bei 1,6g + 3,8g = 5,4 g CO2 / Liter landen. Wie ich vorweg sagen muss, hat das Bier für mich einen perfekten CO2-Gehalt erhalten ;-) Hier ein paar Eindrücke von der Flaschenabfüllung:
Ich habe die abgefüllten Flaschen nun in den Keller gestellt. Somit ergaben sie in Etwa dieselben Bedingungen wie zur Hauptgärung. Nach 2 Tagen Nachgärung habe ich eine Flasche vorsichtig geöffnet und es hat nur sehr leise „Pffff“ gemacht. Ich habe daher alle Flaschen einmal vorsichtig geschüttelt, sodass der Gärprozess etwas „angekurbelt“ wird. Nach 4 Tagen habe ich nochmals eine Flasche vorsichtig geöffnet. Das „Pfff“ war deutlich kräftiger

Die erste Verkostung des Endvergorenen Bieres, die ich im Übrigen kaum abwarten konnte

Meine Frau und ich waren extrem begeistert. Bier schmeckt schon super lecker. Kohlensäuregehalt perfekt. Schaumbildung klasse….Einfach Top. Prost!
