Maqs hat geschrieben: ↑Sonntag 22. Januar 2023, 12:51
Hallo Mäcki,
ich habe 30l Gäreimer aus denen ich dann in Flaschen abfülle. Also ist am Gäreimer ein handelsüblicher Plastikhahn. Da fülle ich dann mit einer Abfüllpistole die Flaschen ab.
Mehr ist bei mir nicht vorhanden.
Okay!
1. KEG Systeme
Drei Systeme an KEGs sind gängig:
I. Gastro benutzt meist KEGs mit einer einzigen runden Schrauböffnung, die per Spezialarmatur (die gängigsten heissen Flachfitting oder Korbfitting) Gas und Bier anschliesst. Diese KEGs sind gängig in 30 oder 50 Liter. Nachteil: kleine Öffnung zum reinigen für Hobbybrauer, geht eigentlich nur mit Chemie und/oder rotierendem Spülkopf.
II. ‚Cornelius‘ KEGs - haben einen recht grossen abnehmbaren Deckel zur Reinigung sowie zwei Anschlüsse für Gas und Zapfen (mit Degen)
=> Wiki. Für die Anschlüsse ist der gängigere Standard ‚NC‘ aus dem Pepsi-Universum, die Coca Cola Version heisst ‚CC‘. gängige Grössen sind 9,5 Liter und 18/19 Liter
III. Mini-KEGs. Hergestellt meist in China, für Hobbybrauer vertrieben und mit Zubehör ausgestattet von zum Beispiel Kegland in Australien oder iKegger in Europa (gibt aber auch noch andere). Ein zentraler Schraubverschluss oben, gängige Grössen reichen von 2 bis 10 Liter. Für diese MiniKegs gibt es entweder Schraubdeckel mit proprietären Anschlüssen oder Deckel, die NC Anschlüsse (siehe oben) anbieten für Gas und zum Zapfen. Die Öffnung ist ebenfalls zum Reinigen recht klein, daher auch hier Chemie (oder Flaschenbürste bei den kleineren).
2. Vom Gäreimer ins KEG
Wichtig ist wie bei der Flaschenabfüllung möglichst wenig Sauerstoff einzutragen, daher würde ich das KEG mit CO2 vorspülen (CO2 anschliessen & aufdrehen, 2-3 mal Überdruckventil öffnen&schliessen).
Die Abfüllung aus dem (erhöht aufgestellten) Gäreimer per Schwerkraft würde einen langen (Silikon-) Schlauch erfordern, der (desinfiziert!) auf den Plastikhahn (desinfiziert!) passt und bis zum Boden des KEGs (desinfiziert!) reicht. Dann kannst Du langsam (!) das Bier ins offene KEG laufen lassen bis maximal einige Zentimeter unter dem Rand. Dann kannst Du das KEG verschliessen und den Kopfraum nochmal mit CO2 spülen (siehe oben). Zwangskarbonisierung ist dann bei allen Systemen gleich.
Für diese Art Abfüllung wären bei Beschränkung auf 20 Liter Bier pro Gärung ein 19‘er NC KEG, zwei 9,5 er NC KEGs oder zwei 10 Liter (iKegger-) Minikegs praktikabel. Wenn Du mehrere KEGs befüllst, brauchst Du im Nachgang mehrere CO2 Regler oder ein T-Stück um zwei gleichzeitig mit CO2 zu versorgen.
Wenn Du bis zu 30 Liter verarbeiten magst, dann wäre ein 19er NC und ein 9,5 er NC praktikabel oder Du wechselst das System auf ein 30 Liter Gastro-KEG mit o.g. Nachteil der Reinigung.
3. Vom KEG in den Growler
Du kannst direkt aus dem KEG ausschenken, für alle Anschlüsse gibt es direkt Zapfhähne oder -pistolen.
Wenn Du in einen Growler oder ein Mini-KEG abfüllen magst, dann kannst Du das (desinfizierte!) Mini-KEG mit CO2 vorfluten (siehe oben) und auf den Druck des bisherigen Bieres bringen. Dann schliesst Du Bieranschluss des bisherigen Bieres an Bieranschluss des leeren Mini-KEGs an. Wenn Du dann langsam das Überdruckventil des Mini-KEGs öffnest, dann fliesst das Bier dort hinein. Damit Du das ganze Mini KEG so voll bekommst gibt es die Variante, es tiefer zu stellen und den Gasanschluss der beiden Behälter ebenfalls zu verbinden, dann sollte das fliessende Bier das CO2 wieder ins obere KEG zurückdrücken (Gaspendelmethode). Alternativ (so mache ich es weil zuverlässiger) das CO2 am ursprünglichen KEG einfliessen lassen und am Mini-KEG einfach über das Überdruckventil ablassen.
Weil Du explizit von iKegger gesprochen hast: die haben Sets für genau solche Anwendungsfälle zusammengestellt, sie z.B.
https://ikegger.eu/products/the-complet ... eg-package
4. Ratschläge
Mit einer ersten Anschaffung legst Du Dich also auf ein Anschluß-System fest. Ich selbst haben Cornelius-KEGs und Mini-KEGs jeweils mit NC Anschlüssen, weil ich so alles untereinander benutzen/verbinden kann.
Die KEG-Grössen solltest Du mit Deinen Kühlmöglichkeiten abgleichen. Wenn der Kühlschrank zu klein ist, bringt das schönste KEG nix.
Ich habe mit einem 19er KEG angefangen und auch aus diesem gezapft, das hält den Materialaufwand am Anfang in Grenzen und man kann Erfahrungen sammeln.
Mäcki