Hallo Lasso,
Lasso hat geschrieben:Ja durchlaufen wurde der Bereich, aber vielleicht hat es nicht gereicht. Bei Angabe von Rastzeiten wird ja meist von einer Aufheizrate von 1°C/min ausgegangen. Wahrscheinlich ist das aber nur eine der Ursachen für Schwefelneigung...
Im von Dir zitierten Artikel im
Brau!magazin sind die Aussagen zu
Weizenmalz/Weißbier/FAN/Eiweißrast nicht ohne Grund mit den Attributen "
kann" und "
tendentiell" verbunden - von "
muß" ist nirgends die Rede.
Ich darf daran erinnern, dass unsere proteolytischen Enzyme zwischen 45-55 °C ihr Optimum haben und bei tiefen Einmaischtemperaturen(so wie hier) eine nachweislich hohe Hitzestabilität entwickeln die dazu führt, dass das benannte Enzymspektrum erst bei Temperaturen von > 55-60° gänzlich inaktiviert wird(Endo- und Carboxypeptidasen)
[1].
Das hier aufgezeigte Maischverfahren ist ein "
Leckerbissen" für eine proteolytische Enzymaktivität und die Malzschüttung nebst den derzeitigen Rohstoffqualitäten
[2] ist auch nicht so aus der Welt, dass sich davon eine Unterversorgung an unspezifischen Aminosäuren(FAN) herleiten liese - eher das Gegenteil ist auch für Wiener- und Weizenmalze der Fall
Wenn hier etwas
schwefelt ist an anderer Stelle zu suchen - am FAN liegt es nicht.
Gruß
Oli
Quellen:
[1] Narziss, Ludwig; Back, Werner: Die Bierbrauerei Band 2: Die Technologie der Würzebereitung
[2] Brauwelt - Ausgabe: 49, Jahr: 2014, Mälzungs– und Malzqualitätsdaten der Ernte 2014 — Heterogene Qualitäten, S. 1527–1532