Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

Antworten
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#1

Beitrag von rockinrobin »

Hallo liebe Brau-Community

Ich habe ein Cold IPA (20l) gebraut und habe den gesamten Prozess im Kaltbereich möglichst sauerstofflos / sauerstoffarm gestaltet. Gebraut habe ich mit meinem alten Speidel Braumeister 20l. Ich habe das Bier unter Druck in einem Fermzilla vergären lassen (mit einem Spundventil dran). Das Dry Hopping habe ich mit einer extra für den Fermzilla vorgesehenen Dry Hop Bong gemacht. Ich habe die Bong aufgesetzt, die dry hops reingetan und die Bong dann mehrfach mit CO2 geflutet, bevor ich die Hopfenpellets in den Fermenter gelassen habe. Nach ein paar Tagen habe ich Cold Crash gemacht bis auf ca. 2-3 Grad und dann habe ich das Bier in ein Keg umgefüllt. Dabei habe ich das Keg zuerst vollständig mit einer Starsan-Wasser-Lösung gefüllt und dann eine CO2 Falsche angehängt um die Reinigunslösung herauszudrücken. Somit sollte sichergestellt werden, dass sich ausschliesslich CO2 Im Keg befindet. Das Bier habe ich dann Zwangskarbonisiert im Keg (langsam mit eher geringem Druck über ca 7 Tage).

Danach habe ich das Bier in Flaschen abgefüllt mit einem Gegendruckabfüller von FSM. Das Bier hat meistens überschäumt, manchmal auch etwas zu heftig...manchmal hat es auch nicht überschäumt, weil ich nach dem die Flasche ein paar sekunden eingespannt gelassen habe, damit es nicht erneut unkontrolliert überschäumt...Beim Abfüllen mit dem GDA bin ich noch am pröbeln, wie ihr seht...es klappt noch nicht immer so einwandfrei, wie ich es gerne hätte.Ich habe jede Falsche einzeln zuerst mit CO2 vorgespannt, und dann das Bier reinfliessen lassen und gleichzeitig das CO2 ausströmen lassen. Danach habe ich die Flasche direkt mit einem Verkorker geschlossen, damit möglichst kein Sauerstoff reinkommen kann.

Gebraut habe ich am 3.Februar, 20 tage später in Falschen abgefüllt. Die Biere waren top, hell, klar, lecker und hopfig. Leider war das letzte Bier, dass ich dann am 6ten April trinken wollte oxidiert. Graubräunlich und nicht mehr wirklich geniessbar.

Ich frage mich, wie das sein kann, da ich doch sehr penibel darauf geachtet habe, dass kein Sauerstoff rankommen kann.... Es war die letzte Flasche...also weiss ich auch nicht, ob es nur diese Flasche war oder ob die anderen evt. auch noch oxidiert hätten, wenn ich sie nicht bereits getrunken hätte...das ist auch sehr ärgerlich, da ich nun die Fehlerquelle nicht mehr genau bestimmen kann... Ist der Sauerstoff während dem Dry Hopping, oder dem Abfüllen in Flaschen oder dem transfer ins keg oder sogar bereits während dem Brauen oder der Gärung eingetragen worden??

Meine Frage ist also: Was kann hier falsch gelaufen sein? Wo ist eurer Meinung nach wahrscheinlich die Fehlerquelle? Beim Flaschenabfüllen? Beim Keg umdrücken, beim Dry hopping? oder an einem anderen Punkt?

Im Anhang findet ihr noch 2 Bilder. Eines vom einwandfreien, leckeren Cold IPA und eines vom leider leider oxiderten Cold IPA.

Vielen Dank schon mal für eure Meinungen.

LG & gut Sud
Robin
Dateianhänge
oxidiert
oxidiert
nicht oxidiert
nicht oxidiert
Benutzeravatar
Kurt
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 4470
Registriert: Dienstag 2. September 2003, 18:36
Wohnort: Ulm

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#2

Beitrag von Kurt »

Sehr eindrücklich! Das Oxidierte Bier könntest du noch in bunte Dosen abfüllen und für 5-7€ pro Stück verkaufen :Wink
Im Ernst: Ich denke das ist beim Abfüllen in die Flasche passiert. Wenn das Bier ohne Hefe abgefüllt wird es es extrem empfindlich ggü. Sauerstoff. Ich mache daher bei meinen Hopfenbomben gerne Flaschengärung.
OS-Schlingel
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1259
Registriert: Sonntag 2. November 2014, 09:04
Wohnort: Lengerich

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#3

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Robin,
hört sich alles sehr plausibel an.
Hast Du vielleicht auch mal an Deine Kronkorken gedacht???
Vielleicht auch Luft gezogen??

Gruß Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#4

Beitrag von rockinrobin »

Kurt hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 20:12 Sehr eindrücklich! Das Oxidierte Bier könntest du noch in bunte Dosen abfüllen und für 5-7€ pro Stück verkaufen :Wink
Im Ernst: Ich denke das ist beim Abfüllen in die Flasche passiert. Wenn das Bier ohne Hefe abgefüllt wird es es extrem empfindlich ggü. Sauerstoff. Ich mache daher bei meinen Hopfenbomben gerne Flaschengärung.
Danke für deinen Kommentar Kurt 🙂

Und bei der Flaschengärung hast du dann keine Probleme mit Oxidation bei hopfigen Bieren? Frisst die Hefe denn den Sauerstoff oder wie? Und wie genau füllst du das Bier in die Flaschen?

Danke & LG
Robin
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#5

Beitrag von rockinrobin »

OS-Schlingel hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 22:07 Hallo Robin,
hört sich alles sehr plausibel an.
Hast Du vielleicht auch mal an Deine Kronkorken gedacht???
Vielleicht auch Luft gezogen??

Gruß Stephen
Danke für deine Antwort Stephen 🙂

Was genau meinst du mit „Luft gezogen“? Dass die nicht 100% dicht waren und so Sauerstoff in die Flasche kam oder wie?
Dann müsste aber ja auch die Kohlensäure weg sein, was nicht der Fall war.

Oder hast du was anderes gemeint?

Danke & LG
Robin
Benutzeravatar
Exedus
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 899
Registriert: Dienstag 16. Dezember 2014, 15:51
Wohnort: bei Bremen

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#6

Beitrag von Exedus »

Wenn ich an Cold Crash denke, drängt sich mir unweigerlich der Gedanke auf, dass sich sowohl Flüssigkeit, als auch die Luft darüber zusammenziehen und somit Raumluft nachgezogen wird.

Sprich das Bier könnte bereits im Gäreimer anfangen zu oxidieren. Wenn ich Cold Crash mache (was eigentlich nie der Fall ist, da die Biere ohnehin immer klar werden), stelle ich sicher, dass nur Co2 nachfließen kann und keine Luft. Co2 Flasche an den Fermenter und etwas Überdruck drauf.
Meine alte Anlage
Meine neue Anlage

Mit besten Grüßen

Steven
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#7

Beitrag von rockinrobin »

Exedus hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 08:16 Wenn ich an Cold Crash denke, drängt sich mir unweigerlich der Gedanke auf, dass sich sowohl Flüssigkeit, als auch die Luft darüber zusammenziehen und somit Raumluft nachgezogen wird.

Sprich das Bier könnte bereits im Gäreimer anfangen zu oxidieren. Wenn ich Cold Crash mache (was eigentlich nie der Fall ist, da die Biere ohnehin immer klar werden), stelle ich sicher, dass nur Co2 nachfließen kann und keine Luft. Co2 Flasche an den Fermenter und etwas Überdruck drauf.
Hi Steven

Danke dir für deinen Input bezüglich Cold Crash. Ich denke, das werde ich beim nächsten Sud auch so umsetzen: CO2 Flasche an den Fermenter während dem Cold Crash :thumbup

Ich hatte den Fermzilla während dem CC (und auch während der Gärung) permanent leicht unter Druck. Ich hatte ein Spundventil am Gasausgang angebracht, das mit einem Schlauch in ein Glas mit Wasser und etwas Starsan geleitet wurde (siehe Bild).
Fermzilla Setup während Cold Crash
Fermzilla Setup während Cold Crash
Ansonsten ist der Fermzilla ja komplett verschlossen gewesen. Ich denke, so kann kein Sauerstoff nachgezogen werden beim CC? Was meinst du?

PS: Beim CC geht es mir nicht nur darum, dass sich die Trubstoffe & Eiweisse absetzen und das Bier somit klarer wird. Es hilft auch sehr beim Umdrücken vom Fermzilla ins Keg, wenn das Bier kalt ist (2 grad ca.). Es schäumt dann viel weniger beim Transfer.

Danke dir & LG
Robin
Benutzeravatar
Exedus
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 899
Registriert: Dienstag 16. Dezember 2014, 15:51
Wohnort: bei Bremen

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#8

Beitrag von Exedus »

Hi Robin,

dann wird das vermutlich auch nicht dein Problem gewesen sein, da bei dem Aufbau ja allenfalls Starsan Lösung angesaugt wird. Ist davon etwas in das Jungbier gekommen, hat etwas gefehlt?

Hast Du das Problem grundsätzlich oder nur bei diesem Sud? Sind Flaschen und Kegs gleichermaßen betroffen?
Meine alte Anlage
Meine neue Anlage

Mit besten Grüßen

Steven
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#9

Beitrag von rockinrobin »

Exedus hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 09:15 Hi Robin,

dann wird das vermutlich auch nicht dein Problem gewesen sein, da bei dem Aufbau ja allenfalls Starsan Lösung angesaugt wird. Ist davon etwas in das Jungbier gekommen, hat etwas gefehlt?

Hast Du das Problem grundsätzlich oder nur bei diesem Sud? Sind Flaschen und Kegs gleichermaßen betroffen?
Hi Steven

Ich glaube nicht, dass Starsan angesaugt wurde aber kann es auch nicht mehr mit Sicherheit sagen, da ich nicht darauf geachtet hatte.

Im Keg bleiben die Biere eben nie so lange, weil ich die Biere an meine Kumpels abgeben möchte und deshalb eben in Flaschen füllen muss. Deshabl kann ich auch hier keine aussagekräsftige Antwort geben ob es im Keg oder in den Flaschen passiert.

Das Problem hatte ich auch schon mal bei einem NEIPA, aber dort habe ich gepfuscht und beim dry hopping (nach HG) einfach den Deckel des Fermenters geöffnet hatte und die Pellets reingeschmissen habe...Oxidierte dann in der Flasche (zwar nicht alle...).

Beim Cold IPA jetzt, habe ich aber so penibel darauf geachtet und es ärgert mich sehr, vorallem weil ich eben nicht weiss, wo die Fehlerquelle liegt...

Danke dir & LG
Robin
Rippchen85
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 188
Registriert: Sonntag 22. November 2020, 13:24

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#10

Beitrag von Rippchen85 »

Beim abfüllen mit dem gda ist es sogar vorteilhaft, wenn es etwas schäumt, da damit der Sauerstoff aus dem Kopfraum getrieben wird. Vielleicht hatte deine Flasche einfach nur eine blöde Kombi aus viel Kopfraum in dem noch gut Sauerstoff war.
IronHosch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 527
Registriert: Mittwoch 9. März 2022, 10:45

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#11

Beitrag von IronHosch »

Ich versuche beim Abfüllen mit dem GDA auch immer, dass der Schaum bis zum Flaschenrand geht (bzw. leicht darüber hinaus).
Gruß, Christian
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#12

Beitrag von rockinrobin »

Rippchen85 hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 10:30 Beim abfüllen mit dem gda ist es sogar vorteilhaft, wenn es etwas schäumt, da damit der Sauerstoff aus dem Kopfraum getrieben wird. Vielleicht hatte deine Flasche einfach nur eine blöde Kombi aus viel Kopfraum in dem noch gut Sauerstoff war.

Hi Rippchen85

Danke für deine Antwort.

Ja, das habe ich auch so im Kopf....das beste ist wohl, wenn man genau dann den Kronkorken draufmacht, bevor das Bier zu überschäumen droht oder sogar, wenn es grad etwas überschäumt hat.

Ich habe allerdings das Problem beim GDA, dass es immer entweder zu stark überschäumt (wirklich richtig rausspritzt bzw. rausschiesst, bevor ich den Kronkorken drauf machen kann) oder es gar nicht nachschäumt :Grübel
Also wenn ich direkt nachem ich die Bierleitung geschlossen habe (2-3 Sekunden danach) die Flasche ausspanne, dann überschäumt es oft unkronrollierte. Das führt dann dazu, dass der Hals der Longneck Bierflasche z.T. nur Schaum enthält. Der baut sich mit der Zeit ab und die Flasche sieht dann nicht vollständig gefüllt aus (doof)...ausserdem hat es dann ja auch wieder viel Kopfraum...
Wenn ich 10 Sekunden warte nachdem ich die Bierleitung geschlossen habe, baut sich der Druck bereits in der eingespannten Flasche ab. Dann schäumt es gar nicht mehr, wenn ich die Flasche ausspanne. also hat es auch wieder etwas Kopfraum der evt. Sauerstoff enthält, was dann zur Oxidation führen könnte...

Es ist fast nicht machbar für mich, immer genau so lange zu warten, bis ich die Flasche ausspanne, dass es genau richtig überschäumt...das bringe ich nur jedes 5te mal oder so hin (wenn überhaupt)... Gibt es da Tipps dazu?

Das Bier im Keg ist kalt (2-3 grad), daran kann es also nicht liegen, dass es z.T. so stark überschäumt. Die Kohlensäure im Bier ist auch nicht übertrieben, sondern ganz normal. Im Keg herrschen meistens so um die 0.8 Bar und beim Druckminderer stelle ich 1.8 bar ein (1 bar mehr als im Keg - so wurde es mir vom Hersteller des GDA's empfohlen).

LG
Robin
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#13

Beitrag von rockinrobin »

IronHosch hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 10:36 Ich versuche beim Abfüllen mit dem GDA auch immer, dass der Schaum bis zum Flaschenrand geht (bzw. leicht darüber hinaus).
Hi Iron Horsch

Danke für deine Antwort.

Ja genau, das wäre das Ziel...klappt aber bei mir nicht immer (siehe meine Antwort an Rippchen85).

Danke & LG
Robin
IronHosch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 527
Registriert: Mittwoch 9. März 2022, 10:45

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#14

Beitrag von IronHosch »

Den Gegendruckabfüller von FSM kenn ich nicht. Ich verwende den iTap.
Da klappt das schaumlose Füllen eigentlich recht gut. Am besten wenn Bier und auch die Flaschen kühl/kalt sind.
Ich erhöhe zum Schluss den Bierfluss damit etwas mehr Schaum entsteht und der Kopfraum der Flasche komplett gefüllt ist.
Gruß, Christian
Benutzeravatar
Taim
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 398
Registriert: Sonntag 24. Juli 2016, 21:47
Wohnort: Münster

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#15

Beitrag von Taim »

rockinrobin hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 10:44 Es ist fast nicht machbar für mich, immer genau so lange zu warten, bis ich die Flasche ausspanne, dass es genau richtig überschäumt...das bringe ich nur jedes 5te mal oder so hin (wenn überhaupt)... Gibt es da Tipps dazu?
Was man machen kann, ist, mit einer Spritze+Kanüle einen Wasserstrahl in die gefüllte Flasche zu geben, um sie damit noch einmal überschäumen zu lassen. Wird wohl in Brauereien beim Abfüllen auch so gemacht? Ist aber dann vermtl. eher ein workaround.

Mal was anderes: wie hast Du die Flasche denn gelagert? Licht und Wärme begünstigen natürlich die Oxidation, aber das hast Du wohl auf dem Schirm, denke ich.

VG
---Don't panic---
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#16

Beitrag von rockinrobin »

IronHosch hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 10:52 Den Gegendruckabfüller von FSM kenn ich nicht. Ich verwende den iTap.
Da klappt das schaumlose Füllen eigentlich recht gut. Am besten wenn Bier und auch die Flaschen kühl/kalt sind.
Ich erhöhe zum Schluss den Bierfluss damit etwas mehr Schaum entsteht und der Kopfraum der Flasche komplett gefüllt ist.
Der GDA von FSM ist sehr hochwertig...es liegt bestimmt nicht am GDA, sondern an meinem Können oder an irgendeiner Einstellung oder Stellschraube...

Den iTap habe ich mir damals auch angeschaut...war etwas von Plastik irritiert, aber anscheinend funktioniert der sehr gut und ist günstig (der FSM kostet über CHF 500.-..., dafür aus Edelstahl etc.).

Hast du denn mit dem iTap auch schon hopfige Biere abgefüllt? Ich habe mir dazumal eben das Review hier angeschaut von Friedies Brauhaus: https://www.youtube.com/watch?v=IqYlRWbgORQ
Dort sagt er u.a. auch, dass der Sauerstoffeintrag wohl höher sein wird als bei anderen GDA's, wo man von unten her die Flaschen mit CO2 fluten kann...aber KA ob da was dran ist oder nicht.

LG
Robin
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#17

Beitrag von rockinrobin »

Taim hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 10:57
rockinrobin hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 10:44 Es ist fast nicht machbar für mich, immer genau so lange zu warten, bis ich die Flasche ausspanne, dass es genau richtig überschäumt...das bringe ich nur jedes 5te mal oder so hin (wenn überhaupt)... Gibt es da Tipps dazu?
Was man machen kann, ist, mit einer Spritze+Kanüle einen Wasserstrahl in die gefüllte Flasche zu geben, um sie damit noch einmal überschäumen zu lassen. Wird wohl in Brauereien beim Abfüllen auch so gemacht? Ist aber dann vermtl. eher ein workaround.

Mal was anderes: wie hast Du die Flasche denn gelagert? Licht und Wärme begünstigen natürlich die Oxidation, aber das hast Du wohl auf dem Schirm, denke ich.

VG

Verstehe...spannender Ansatz, habe ich bis anhin noch nicht gehört :Smile - hört sich für mich aber nach (noch) mehr Aufwand beim Abfüllen an und irgendwie auch komisch in das gute Bier noch Wasser zu geben, auch wenns nur wenig ist. Guter Tipp, aber ich denke, das muss ich anders lösen können :thumbsup

Lagerung: Dunkel im Kühlschrank bei 3-4 Grad, stehend. Denke daran liegts leider nicht, wäre aber zu schön & einfach gewesen, wenns das gewesen wär!!

LG
Robin
IronHosch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 527
Registriert: Mittwoch 9. März 2022, 10:45

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#18

Beitrag von IronHosch »

rockinrobin hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 11:02 Hast du denn mit dem iTap auch schon hopfige Biere abgefüllt? Ich habe mir dazumal eben das Review hier angeschaut von Friedies Brauhaus: https://www.youtube.com/watch?v=IqYlRWbgORQ
Dort sagt er u.a. auch, dass der Sauerstoffeintrag wohl höher sein wird als bei anderen GDA's, wo man von unten her die Flaschen mit CO2 fluten kann...aber KA ob da was dran ist oder nicht.
Schon möglich, dass der iTap da nicht ideal ist. Das Bier läuft da am Flaschenrand nach unten.
Ich schau bei hopfigen Bieren, dass die nicht zu lange rumstehen. Hatte bislang noch keine Anzeichen von Oxidation. Evtl. hatte ich da auch bislang nur Glück.
Gruß, Christian
Rippchen85
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 188
Registriert: Sonntag 22. November 2020, 13:24

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#19

Beitrag von Rippchen85 »

Habe einen itap ähnlichen GDA und bisher keine Probleme gehabt. Habe auch Mal einen Vergleich mit Bier aus der Fasslagerung und abgefüllter Flasche gemacht ohne Unterschiede.

Lasse aber die Druckablassschraube durchgehend geöffnet wie wenn ich die Flasche befülle und flute mit CO2 ein paar Sekunden bevor ich auf Bier umschalten. Also nicht nur Vorspannen. Das habe ich auch damals so mit dem degen-artigen GDA gemacht, aber der war mir irgendwann zu viel Sauerei 😅
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#20

Beitrag von rockinrobin »

Rippchen85 hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 13:11 Habe einen itap ähnlichen GDA und bisher keine Probleme gehabt. Habe auch Mal einen Vergleich mit Bier aus der Fasslagerung und abgefüllter Flasche gemacht ohne Unterschiede.

Lasse aber die Druckablassschraube durchgehend geöffnet wie wenn ich die Flasche befülle und flute mit CO2 ein paar Sekunden bevor ich auf Bier umschalten. Also nicht nur Vorspannen. Das habe ich auch damals so mit dem degen-artigen GDA gemacht, aber der war mir irgendwann zu viel Sauerei 😅
Was meinst du genau mit "Lasse aber die Druckablassschraube durchgehend geöffnet wie wenn ich die Flasche befülle und flute mit CO2 ein paar Sekunden bevor ich auf Bier umschalten. Also nicht nur Vorspannen."?

Komm da nicht ganz mit :)

Danke & LG
Robin
Benutzeravatar
Taim
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 398
Registriert: Sonntag 24. Juli 2016, 21:47
Wohnort: Münster

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#21

Beitrag von Taim »

Auch durch noch so gut verschlossene Kronkorken kann theoretisch Luftsauerstoff diffundieren.
Manche arbeiten (v.a. bei reiner Flaschengärung) deshalb auch mit Ascorbinsäure oder Natriumdisulfid als "Antioxidantien".
Gibt auch so Kronkorken, die angeblich Sauerstoff absorbieren können.
Aber ob das jetzt der Grund ist? Keine Ahnung. Vielleicht lieber im Keg lagern und nur bei dringendem Bedarf in Flaschen abfüllen?
---Don't panic---
OS-Schlingel
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1259
Registriert: Sonntag 2. November 2014, 09:04
Wohnort: Lengerich

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#22

Beitrag von OS-Schlingel »

Der pelletierte Hopfen an sich enthält schon gebundenen Sauerstoff - wieviel? ...keine Ahnung.
Letztlich gibt es auch Hochalphahopfen, Hopfenöle, HopShot oder ähnliches, um den Grünanteil zu reduzieren.

...oder Du kaufst einfach mal 2 Flaschen hopfengestopftes Bier mit Pellets. Öffnen, Foto machen Trinken, dann 8 Wochen warten....
und dasselbe nochmal. Das lässt jetzt zwar nicht direkt auf Dein Bier schließen, zeigt aber, ob kommerzielle Biere auch unter diesem
Problem leiden können.

Vielleicht auch zum Nachlesen im "Hopfenliebe"
2-3 gr/l zum Hopfenstopfen für 2 Tage bei 4°C im Jungbier lassen, dann wieder über Totalauslauf abschießen. Bei Bedarf das gleiche Spielchen nochmal. Zusätzlich geht es aber in dem Teil des Berichts auch noch um Hopfenbittere und den Erhalt der Hopfenöle...bei dieser Variante könnte vielleicht auch weniger O2 vom Jungbier aufgenommen werden.

Gruß Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#23

Beitrag von rockinrobin »

OS-Schlingel hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 15:21 Der pelletierte Hopfen an sich enthält schon gebundenen Sauerstoff - wieviel? ...keine Ahnung.
Letztlich gibt es auch Hochalphahopfen, Hopfenöle, HopShot oder ähnliches, um den Grünanteil zu reduzieren.

...oder Du kaufst einfach mal 2 Flaschen hopfengestopftes Bier mit Pellets. Öffnen, Foto machen Trinken, dann 8 Wochen warten....
und dasselbe nochmal. Das lässt jetzt zwar nicht direkt auf Dein Bier schließen, zeigt aber, ob kommerzielle Biere auch unter diesem
Problem leiden können.

Vielleicht auch zum Nachlesen im "Hopfenliebe"
2-3 gr/l zum Hopfenstopfen für 2 Tage bei 4°C im Jungbier lassen, dann wieder über Totalauslauf abschießen. Bei Bedarf das gleiche Spielchen nochmal. Zusätzlich geht es aber in dem Teil des Berichts auch noch um Hopfenbittere und den Erhalt der Hopfenöle...bei dieser Variante könnte vielleicht auch weniger O2 vom Jungbier aufgenommen werden.

Gruß Stephen
Hi Stephen

Danke für deine Antwort.

Ich kenne einige (Hobby)brauer, die auch Hopfenpellets benutzen und keine Probleme mit Oxidation haben. Auch in der Industrie werden eigentlich immer Hopfenpellets verwendet. Ich denke nicht, dass die Oxidation etwas mit dem in den Pellets gebundenen Sauerstoff zu tun hat...

Das mit den "2 Flaschen hopfengestopftes Bier mit Pellets" verstehe ich nicht ganz, was damit gemeint ist...?

Danke für den Tipp mit dem Buch Hopfenliebe (das habe ich sogar im Regal stehen)! Allerdings habe ich im Fermzilla keinen Bodenablauf um den Hopfen nach dem Stopfen "abzuschiessen".

LG
Robin
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#24

Beitrag von rockinrobin »

Taim hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 14:18 Auch durch noch so gut verschlossene Kronkorken kann theoretisch Luftsauerstoff diffundieren.
Manche arbeiten (v.a. bei reiner Flaschengärung) deshalb auch mit Ascorbinsäure oder Natriumdisulfid als "Antioxidantien".
Gibt auch so Kronkorken, die angeblich Sauerstoff absorbieren können.
Aber ob das jetzt der Grund ist? Keine Ahnung. Vielleicht lieber im Keg lagern und nur bei dringendem Bedarf in Flaschen abfüllen?

Danke für deine Antwort Taim.

Ich kenne eben auch Hobbybrauer, die auch so abfüllen wie ich, aber keine Probleme mit Oxidation haben....deshabl glaube ich persönlich nicht, dass es an den Kronkorken liegt...

Ascorbinsäure...könnte ich mal ausprobieren, wobei ich auch nicht glaube, dass das die Lösung sein wird. Bei Hopfenbomben mache ich ausserdem keine Flaschengärung, sondern karbonisiere im Keg mit CO2.

Im Keg lagern und bei dringendem Bedarf abfüllen ist keine Option, da ich die Biere immer an meine Kumpels abgebe und dann muss das Bier zwangsweise in die Flasche :)

LG
Robin
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2546
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#25

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Wir haben bestimmt schon 1000 Flaschen mit dem iTap abgefüllt. Auch IPA und unsere stark gehopften Saisons. Alles kein Problem. Wir spülen die Flaschen mit CO2 vor, spannen sie dann im iTap zweimal vor und füllen dann ab. Der Kronkorken kommt auf den Schaum. Geht mit etwas Übung wunderbar. Der GDA ist tatsächlich nicht ideal konstruiert, aber wir haben eine Haltbarkeit im Kühlschrank von 4-6 Monaten. Muss also irgendwie gehen.
Was mich wundert, ist der massive Starsan Einsatz. Die Kegs werden mit Wasser gefüllt, das reicht. Auch ins Blubberglas muss kein Starsan. Vielleicht führen die Reste im Keg ja zu Oxidation. Ich nehme auch immer heißes Wasser, da das weniger gelöste Gase enthält, lasse das Keg dann ein paar Minuten offen stehen und schraube es dann zu.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
olibaer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2889
Registriert: Dienstag 6. April 2004, 00:49
Kontaktdaten:

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#26

Beitrag von olibaer »

Hallo Robin, hallo zusammen,
rockinrobin hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 16:32 Ich frage mich, wie das sein kann ...
die Unterschiede in der Bilderserie "oxidiert" und "nicht oxidiert" sind ja extrem!

Interessant wäre zu erfahren, welcher Zeitraum zwischen "letzter guter" und "erster schlechter" Flasche liegt.
Ist dieser Zeitraum klein und sind die Effekte für einzelne Flaschen überdeutlich, dann rücken Ausreißer in den Fokus.

Ohnehin klingt deine Prozessbeschreibung eher nach "alles beachtet" als nach "hab' ich nicht darauf geachtet". Jedenfalls passt deine Prozessbeschreibung nicht zu dieser extremen Oxidation (Bild "oxidiert").

Ich sehs' als Einzelfall/Ausreißer im Verbund mit der Abfüllung und da solltest du dich hinterklemmen. Der Rest drumherum scheint zu passen.

Tipp:
Missgeschicke rasch identifizieren und als Erstes verschenken ;-)
Gruss
Oli
_____________________________
Brauwasser - hier entlang
Gärschwierigkeiten - hier entlang
Grundlagen Karbonisierung - hier entlang
Rezeptberatung - hier entlang
Google Forensuche - hier entlang
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#27

Beitrag von rockinrobin »

olibaer hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2024, 20:19 Hallo Robin, hallo zusammen,
rockinrobin hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 16:32 Ich frage mich, wie das sein kann ...
die Unterschiede in der Bilderserie "oxidiert" und "nicht oxidiert" sind ja extrem!

Interessant wäre zu erfahren, welcher Zeitraum zwischen "letzter guter" und "erster schlechter" Flasche liegt.
Ist dieser Zeitraum klein und sind die Effekte für einzelne Flaschen überdeutlich, dann rücken Ausreißer in den Fokus.

Ohnehin klingt deine Prozessbeschreibung eher nach "alles beachtet" als nach "hab' ich nicht darauf geachtet". Jedenfalls passt deine Prozessbeschreibung nicht zu dieser extremen Oxidation (Bild "oxidiert").

Ich sehs' als Einzelfall/Ausreißer im Verbund mit der Abfüllung und da solltest du dich hinterklemmen. Der Rest drumherum scheint zu passen.

Tipp:
Missgeschicke rasch identifizieren und als Erstes verschenken ;-)

Hi Oli

Danke für deine Antwort.

Es könnt natürlich gut sein, dass es so ist wie du beschrieben hast. Evt. ist nur die eine Flasche so oxidiert…es wäre interessant gewesen, zu sehen, ob eine weitere Flasche auch oxidiert gewesen wäre oder nicht. Leider war die oxidierte genau die letzte Flasche 🙂

Auf jeden Fall liegen zwischen der „ersten schlechten“ und der „letzten guten“ nur 3 Tage. Das sind auch genau die Bilder, die im Anhang sind. Das eine ist vom 3ten, das andere vom 6ten April. Das würde deine Vermutung wohl bestärken.

Ich muss wohl eine Lösung finden, wie ich mit dem GDA konstant perfekt abfüllen kann, ohne zu starkes Überschäumen aber dass doch der ganze Kopfraum der Flasche mit Schaum gefüllt ist. Wie genau ich das hinbekomme weiss ich allerdings grad noch nicht.

LG
Robin
mo*
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 163
Registriert: Mittwoch 10. Mai 2017, 06:55

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#28

Beitrag von mo* »

rockinrobin hat geschrieben:
Ich muss wohl eine Lösung finden, wie ich mit dem GDA konstant perfekt abfüllen kann, ohne zu starkes Überschäumen aber dass doch der ganze Kopfraum der Flasche mit Schaum gefüllt ist. Wie genau ich das hinbekomme weiss ich allerdings grad noch nicht.
Hast Du ein Manometer auf dem GDA?
Bei mir ist es auch immer ein ausprobieren und jedes Fass ist anders... wenn die Flasche voll ist schliesse ich das Bierventil und der Druck in der Flasche baut sich über ein regelbares Ventil ab. Ich entnehme die Flasche nicht erst wenn der Druck ganz abgefallen ist, sondern schon wenn es noch 0.1 - 0.3bar Überdruck hat. Das provoziert auch ein Aufschäumen und mit etwas Übung klappt es ganz gut dass der Schaum bis zum Rand hochsteigt. Aber auch so ist jede zehnte Flasche nicht perfekt
Beste Grüsse, mo
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#29

Beitrag von rockinrobin »

mo* hat geschrieben: Freitag 12. Juli 2024, 19:02
rockinrobin hat geschrieben:
Ich muss wohl eine Lösung finden, wie ich mit dem GDA konstant perfekt abfüllen kann, ohne zu starkes Überschäumen aber dass doch der ganze Kopfraum der Flasche mit Schaum gefüllt ist. Wie genau ich das hinbekomme weiss ich allerdings grad noch nicht.
Hast Du ein Manometer auf dem GDA?
Bei mir ist es auch immer ein ausprobieren und jedes Fass ist anders... wenn die Flasche voll ist schliesse ich das Bierventil und der Druck in der Flasche baut sich über ein regelbares Ventil ab. Ich entnehme die Flasche nicht erst wenn der Druck ganz abgefallen ist, sondern schon wenn es noch 0.1 - 0.3bar Überdruck hat. Das provoziert auch ein Aufschäumen und mit etwas Übung klappt es ganz gut dass der Schaum bis zum Rand hochsteigt. Aber auch so ist jede zehnte Flasche nicht perfekt
Hi Mo,

danke für deine Antwort.

Jep, ich habe ein Manometer am GDA. Es handelt sich um den V005 von FSM:
IMG_1448.jpeg
Muss ich wohl besser üben, damit das klappt 🙈

LG
Robin
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#30

Beitrag von rockinrobin »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 11. Juli 2024, 18:41 Wir haben bestimmt schon 1000 Flaschen mit dem iTap abgefüllt. Auch IPA und unsere stark gehopften Saisons. Alles kein Problem. Wir spülen die Flaschen mit CO2 vor, spannen sie dann im iTap zweimal vor und füllen dann ab. Der Kronkorken kommt auf den Schaum. Geht mit etwas Übung wunderbar. Der GDA ist tatsächlich nicht ideal konstruiert, aber wir haben eine Haltbarkeit im Kühlschrank von 4-6 Monaten. Muss also irgendwie gehen.
Was mich wundert, ist der massive Starsan Einsatz. Die Kegs werden mit Wasser gefüllt, das reicht. Auch ins Blubberglas muss kein Starsan. Vielleicht führen die Reste im Keg ja zu Oxidation. Ich nehme auch immer heißes Wasser, da das weniger gelöste Gase enthält, lasse das Keg dann ein paar Minuten offen stehen und schraube es dann zu.
Hi Räuber Hopfenstopf

Was genau ist der Unterschied zwischen vorspannen und spühlen? Wie spühlt ihr? Auch mit dem iTap oder mit einem anderen Tool? Und was meinst du mit 2x vorspannen?

Ich muss mir wohl auch so einen iTap zulegen und das ausprobieren. Hab zwar einen teuren GDA, aber finde den Abfüllprozess bis anhin etwas mühsam, weil es immer entweder zu stark und unkontrolliert überschäumt oder eben gar nicht schäumt…

Danke & LG
Robin
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2546
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#31

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Spülen heißt, CO2 von unten in die Flaschen und die Luft oben rausdrücken. Machen wir mit einem extra Röhrchen an der Gasflasche direkt neben dem iTap. Dann Flasche an den GDA anschließen, Druck drauf, ablassen, wieder Druck drauf, abfüllen.
Ein GDA, der direkt von unten füllt, ist deutlich besser. Das Füllrohr ist aber auch eine Störstelle im Abfüllprozess. Ich komme mit dem iTap besser zurecht.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#32

Beitrag von rockinrobin »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Samstag 13. Juli 2024, 10:01 Spülen heißt, CO2 von unten in die Flaschen und die Luft oben rausdrücken. Machen wir mit einem extra Röhrchen an der Gasflasche direkt neben dem iTap. Dann Flasche an den GDA anschließen, Druck drauf, ablassen, wieder Druck drauf, abfüllen.
Ein GDA, der direkt von unten füllt, ist deutlich besser. Das Füllrohr ist aber auch eine Störstelle im Abfüllprozess. Ich komme mit dem iTap besser zurecht.
Hi Björn,

Ahhh verstehe. Klingt nach einem ziemlich oxidationsrisokofreien Prozess 🙂

Jaaa, mein GDA hat genau so ein Füllrohr. Mit Longneck Flaschen gehts ganz gut, bis auf das Überschäumen.

LG
Robin
Rippchen85
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 188
Registriert: Sonntag 22. November 2020, 13:24

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#33

Beitrag von Rippchen85 »

rockinrobin hat geschrieben: Mittwoch 10. Juli 2024, 13:25 Was meinst du genau mit "Lasse aber die Druckablassschraube durchgehend geöffnet wie wenn ich die Flasche befülle und flute mit CO2 ein paar Sekunden bevor ich auf Bier umschalten. Also nicht nur Vorspannen."?
Ich lass die Druckablassschraube einfach in der Einstellung mit der ich auch die Flaschen fülle - durchgehend. Wenn ich dann vorspann fließt halt dauerhaft CO2 nach und das Gasgemisch aus der Flasche wird ausgetrieben. Das lasse ich dann ein paar Sekunden und schalte dann um auf Bier.
Alchemist
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 317
Registriert: Dienstag 18. Juli 2023, 13:50

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#34

Beitrag von Alchemist »

Kannst du nachvollziehen, welche Flasche das oxidierte Bier war? War es die Flasche, die den allerletzten Rest beim umfüllen abbekommen hat, oder war das zufällig durcheinander beim auswählen der Flasche, die du getrunken hast?
Viele Grüße.
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2546
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#35

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich lass die Druckablassschraube einfach in der Einstellung mit der ich auch die Flaschen fülle - durchgehend.
Das bringt aber auch nur mit Füllröhrchen was. Sonst spült man lustig den Kopfraum und unten ist der Sauerstoff.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Ökonomierat
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 122
Registriert: Sonntag 6. Januar 2019, 19:20
Wohnort: 55232 Alzey-Weinheim

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#36

Beitrag von Ökonomierat »

Moin,

für mich ist der GDA gegenüber dem iTap im Bezug auf Oxidation klar im Vorteil. Durch das Einlaufen des Getränks an der Flaschenwandung entsteht eine sehr große Oberfläche zur Sauerstoffaufnahme. Beim GDA mit Füllschlauch bis Flaschenboden ist die Oberfläche deutlich geringer. Auch beim Vorspannen mit CO2 wird sich eine Oxidation nicht gänzlich vermeiden lassen.

Der Nachteil des GDA ist das lange Füllrohr/schlauch. Sobald die Flasche entnohmen wird läuft Bier aus dem Füllrohr in die Flasche zurück und diese
schäumt -je nach Sättigung mit CO2- über.

Abhilfe hat hier ein Ventil zwischen CO2-Ventil und Bierventil geschaffen, welches das Füllrohr mit der Atmosphäre verbindet. Mit Entnahme der Flasche
leert sich so das Füllrohr von oben und das Bier schäumt nicht stark über.

Vorm Verschließen evtl. mit Schraubenziehergriff anklopfen um die Luft aus dem Flaschenhals zu Verdrängen.

GaA

Dieter
Anglizismen sind für mich ein absolutes no-go. :Greets
rockinrobin
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 60
Registriert: Freitag 14. Oktober 2022, 14:12

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#37

Beitrag von rockinrobin »

Hallo zusammen

Ich wollte hier mal ein kurzes Update geben.

Ich habe vor 3-4 Tagen von einem Kumpel ein Foto gekriegt von einem Cold IPA, dass er von mir noch im Kühlschrank hatte und es sah spitze aus und hat gemäss meinem Kumpel toll geschmeckt, so wie die ersten, die er getrunken hatte.

Ich schätze, dann war das wirklich nur eine einzelne Flasche, bei der ich beim Abfüllen gepfuscht hatte und mein Prozess passt soweit.

Bin gespannt, wie es mit meinem nächsten IPA oder NEIPA rauskommt :)

Danke euch allen für eure Antworten.

LG
Robin
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2546
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Oxidation trotz sauerstoffarmem Prozess

#38

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Für mich ist der GDA gegenüber dem iTap im Bezug auf Oxidation klar im Vorteil.
Das ist definitiv ein Schwachpunkt des iTap. Aber man kommt damit auch ganz gut zurecht, wenn man seine Abläufe im Griff hat. Wir spülen mit CO2 vor und klemmen die Flasche dann an den iTap. Dann zweimal entspannen und füllen. Das letzte IPA habe ich im Januar gebraut. Kollege thopo68 hat die letzte Flasche bekommen und das war letzte Woche offenbar noch ganz gut. Hopfige Biere bergen immer ein gewisses Risiko.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Antworten