Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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iwoasnix
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Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#1

Beitrag von iwoasnix »

Hallo in die Runde,

Endes des Jahres ewartet ein sehr guter Freund von mir Nachwuchs, Baum ist gepflanzt, Haus gebaut, deswegen geht uns folgender Gedanke nicht mehr aus dem Kopf.

Ein Bier zur Geburt brauen, im Garten vergraben und zum 18. Geburtstag wieder ausgraben. :puzz

Hat das jemand bereits probiert bzw. solch ein Projekt gestartet?

Uns fallen folgende Punkte spontan ein:
  • Bierstile: Lambic wäre vermutlich sinnvoll, oder ein Barley Wine, oder ein Imperial Stout
Mashcamp Rezept für Imperial Stout]

Mashcamp Rezept für Barley Wine
  • Abfüllen in Flaschen, Kronkorken mit Wachs überziehen und dann noch einvakuumieren
  • Flaschen in (luft)dichtes Behältnis (Zargesbox)
  • auf frostsicherer Tiefe vergraben
  • Es wird ein Mächen
Schöne Grüße
Zuletzt geändert von iwoasnix am Dienstag 20. August 2024, 16:02, insgesamt 5-mal geändert.
Bierige Grüße Stephan

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DerDallmann
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Re: Bier 18 Jahre einlagern

#2

Beitrag von DerDallmann »

Eigentlich ne coole Idee.
Müsste ein wirklich sicherer Behälter sein, die Stelle muss auch gut ausgesucht werden.
Ich würde was röstiges nehmen, ein sehr kräftiges Imperial Stout zb.
Mfg

Johst
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integrator
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#3

Beitrag von integrator »

Gehe ich mit Johst mit aber warum bis zum 18'ten Geburtstag.
Bier darf man doch schon mit 16 trinken ... oder?
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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gulp
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#4

Beitrag von gulp »

Möglich ist das mit den oben genannten Bierstilen, aber vermutlich sinnlos, weil in 18 Jahren sowieso niemand mehr richtiges Bier trinkt.
Siehe auch hier: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/alkohol/

Gruß
Peter
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Beerkenauer
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#5

Beitrag von Beerkenauer »

Hat man nicht Berliner Weiße damals vergraben zum Reifen?
Angeblich wird die mit der Zeit ja besser. Ob’s auch nach 18 Jahren noch gut ist, ist die Frage :Grübel

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#6

Beitrag von iwoasnix »

Ob das Gebräu nach 18 Jahren noch gut ist, wird sich zeigen ;-)
Bierige Grüße Stephan

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SchlatzPopatz
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#7

Beitrag von SchlatzPopatz »

Beerkenauer hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 17:42 Hat man nicht Berliner Weiße damals vergraben zum Reifen?
Angeblich wird die mit der Zeit ja besser. Ob’s auch nach 18 Jahren noch gut ist, ist die Frage :Grübel

Stefan
korrekt, nennt sich Sandweiße. Wenn es eine Weiße werden soll, würde ich die Luise von Lemke nehmen. Wird aber vermutlich nach 18 Jahren keine Kohlensäure mehr haben, trinkbar wird sie aber sein.
Alternativ eine belgische Oude Gueuze, auch die sind nach 18 Jahren noch wunderbar trinkbar. Die haben im Prinzip kein Haltbarkeitsdatum, aufgedruckt sind meistens 20 Jahre.
Gruß aus Dresden
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Fuzzy
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#8

Beitrag von Fuzzy »

Ich habe schon 20 Jahre alten Stephansbock (Zötler Brauerei) und ähnlich alten Maximator (Augustiner) probieren dürfen.
Jeweils Originalflaschen ohne Wachs oder so, einfach im Keller gelagert.
Ich kann euch sagen: ein unglaublicher Genuss! Schmeckt nicht viel nach dem originalen Bier, hat wahnsinnig tolle Aromen in Richtung Sherry.
Die Proben bekam ich bei einem Braukurs. Der Kursleiter meinte, dass Einlagern mit jedem Bier oberhalb 6 oder 6,5 % Vol. funktioniert (so genau weiß ich das nicht mehr).
Ich vermute aber schon, dass sehr klar abgefüllt oder gefiltert sein sollte …

Cooles Projekt auf jeden Fall. Viel Spass dabei.
Ich würde vermutlich verschiedene Sorten einlagern. Irgendwas wird sicher genial und was anderes eher nicht mehr so gut schmecken.

Viele Grüße
Fuzzy
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#9

Beitrag von Stuggbrew »

Die Idee von Fuzzy find ich genial:
3 bierstile wählen und jeweils ein paar Flaschen nehmen.

Ich denke auch es sollte hochprozentig sein und auch die Flaschen sehr gut verschlossen ggf mit Wachs doch siegeln. Macht ja auch was her.
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#10

Beitrag von SchlatzPopatz »

iwoasnix hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 15:47 Ein Bier zur Geburt brauen, im Garten vergraben und zum 18. Geburtstag wieder ausgraben. :puzz

Hat das jemand bereits probiert bzw. solch ein Projekt gestartet?
Ich habe den Post wiedergefunden:
Florian Erdel (chaos_homebrewing/Brautag Podcast) hat das schon mal gemacht, hier der Link zum Instagram Post
https://www.instagram.com/p/Cj8kiLsqHVt ... BiNWFlZA==
Keine Ahnung, ob man den auch ohne Account dort öffnen kann.
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Beerserker
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#11

Beitrag von Beerserker »

SchlatzPopatz hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 18:40
Beerkenauer hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 17:42 Hat man nicht Berliner Weiße damals vergraben zum Reifen?
Angeblich wird die mit der Zeit ja besser. Ob’s auch nach 18 Jahren noch gut ist, ist die Frage :Grübel

Stefan
korrekt, nennt sich Sandweiße. Wenn es eine Weiße werden soll, würde ich die Luise von Lemke nehmen. Wird aber vermutlich nach 18 Jahren keine Kohlensäure mehr haben, trinkbar wird sie aber sein.
Alternativ eine belgische Oude Gueuze, auch die sind nach 18 Jahren noch wunderbar trinkbar. Die haben im Prinzip kein Haltbarkeitsdatum, aufgedruckt sind meistens 20 Jahre.
Ich hatte schon eine Weisse, die über dreissig Jahre alt war - die war spritzig wie eine frische.
Be formless, shapeless ! Like beer.
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You put beer into a glass, it becomes the glass.
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Be beer my friend
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#12

Beitrag von SchlatzPopatz »

kommt halt auf die Lagerung und die Qualität des Verschlusses an
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iwoasnix
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#13

Beitrag von iwoasnix »

SchlatzPopatz hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 19:32
Ich habe den Post wiedergefunden:
Florian Erdel (chaos_homebrewing/Brautag Podcast) hat das schon mal gemacht, hier der Link zum Instagram Post
https://www.instagram.com/p/Cj8kiLsqHVt ... BiNWFlZA==
Keine Ahnung, ob man den auch ohne Account dort öffnen kann.
cool Danke
Bierige Grüße Stephan

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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#14

Beitrag von Braufex »

Hab heuer auf der HBCon das einzigartige Erlebnis gehabt, im Seminar "Einfach-spektakulären Bock ohne Spezialmalze brauen" von Stefan Zehendner (Brauerei Zehendner, Mönchsambach) zusammen mit dem 2023er Weihnachtsbock seinen Weihnachtsbock von 2008 (oder 2006?) verkosten zu dürfen. Also 16 - 18 Jahre alt.
Selten so ein leckeres Bier getrunken, wirklich was ganz besonderes ...
Er lagert jedes Jahr ein paar Flaschen des Weihnachtsbockes ein und hatte nach seinen Angaben noch keines dabei, das gekippt bzw. schlecht war ...

Ich kann mich spontan an drei genannte Ursachen für die lange Haltbarkeit erinnern:
- dunkle und kühle Lagerung bei gleichmäßiger Lagertemperatur
- der erhöhte Alkoholgehalt des Bockbieres
- dass das Bier unfiltriert(!) ist

Man hat also durchaus eine Chance ein Bier bei guter Qualität altern zu lassen.
Bei Bedarf an weiteren Tipps vielleicht einfach mal in Mönchsambach vorbeischauen ... :Wink :Drink
https://moenchsambacher.de/

Gruß Erwin
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Weihnachtsbock.jpg
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Ich weiß zwar nicht wie, aber sie funktioniert prima ;-)
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#15

Beitrag von bieratenschreck »

Prinzipiell ist das eine gute Idee. Hier ein Artikel zu einer Verkostung eines Bieres aus der Kaiserzeit:https://www.focus.de/wissen/mensch/lebe ... 57966.html
Gruß
Christian
Emme
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#16

Beitrag von Emme »

Dem Erben / Stammhalter ein kräftiges Ale zu brauen, war in Schottland früher scheinbar eine Tradition, nannte sich Majority Ale (wurde dann nach 21 Jahren zur Volljährigkeit ausgeschenkt).
Ich meine, es wurden Double Ale gebraut und dann in Fässern eingelagert.
Habe so auf die schnelle diese beiden Links gefunden:
https://barclayperkins.blogspot.com/201 ... e.html?m=1
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Old_ale (unter "Variations").
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BrauSachse
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#17

Beitrag von BrauSachse »

Muldengold mal aus dem selben Anlass eins gebraut:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iff=Geburt

In den Kommentaren steht für das damals 8 Jahre alte Bier: „Das Bier ist durchaus noch trinkbar, hat aber seinen Peak definitiv überschritten und ein schwacher Autolyse- und Oxidationscharakter lässt sich leider auch nicht abstreiten. Ich würde Dir empfehlen zu versuchen so wenig wie möglich Hefe in die Flaschen zu ziehen, die Flaschen randvoll zu füllen, ggf. zusätzlich mit Wachs zu verschließen und die Flaschen dunkel und konstant kalt zu lagern. Ich schreibe das oben auch noch mal in den Anmerkungen zum Rezept.“

Zum Versiegeln der Flaschen: viewtopic.php?p=417960&hilit=Siegellack#p418078

Gerade gesehen: Das Thema gab es auch schon einmal: viewtopic.php?p=122488#p122488

Viele Grüße
Tilo
Fuzzy
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#18

Beitrag von Fuzzy »

Der Braukursleiter, welcher uns damals die alten Biere verkosten ließ, meinte schon, dass mit einem geschmacklich Tiefpunkt nach 7-12 Jahren gerechnet werden muss. Danach gewinnen die Biere dann wieder.
Mir fehlt leider der geeignete Platz. Am liebsten würde ich jährlich was einlagern und laaaange stehen lassen.
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Mehrbier
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#19

Beitrag von Mehrbier »

Die Schotten kaufen zur Geburt auch gerne ein Fass Whisky. Da hat man nach 18 Jahren wohl mehr von. Muss nicht mal getrunken werden und könnte dem Mädchen die Kasse für eine große Reise füllen...
Gruß
Gerdi

„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
Alchemist
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#20

Beitrag von Alchemist »

Ich würde da wohl eher etwas Geld ansparen um dem Nachwuchs zum 18. Geburtstag einen schönen Start ins Erwachsenen Sein zu ermöglichen. Ich selbst trank mit 18 kaum Bier; ein Verwandter von mir mag absolut kein Bier und trinkt wenn nur Wein.

Aber laut den Beiträgen hier sollte es möglich sein. Also wenn ihr da Bock drauf habt, macht es ruhig.
Viele Grüße.
Berger89
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#21

Beitrag von Berger89 »

Ich würde auch sagen, Alkohol möglichst höher ansetzen und dann mit Wachs verschließen als Barriere für Feuchtigkeit und Korrosion des Deckels. Ich würde es vergraben in der Erde. Aber Richtung 1 m tief --> Frostschutz und gleichbleibende Temperatur.
Mein Opa hatte im Schrebergarten einen Kartoffelkeller selber ausgebaggert mit ca 3 Meter Tiefe. Da ware es immer kalt
iwoasnix
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#22

Beitrag von iwoasnix »

Also die Kosten für die Aktion kann man glaube ich vernachlässigen und wenn Sie das Bier nicht mag, ich probiers auf alle Fälle ;-)
Bierige Grüße Stephan

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integrator
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#23

Beitrag von integrator »

iwoasnix hat geschrieben: Freitag 30. August 2024, 11:09 Also die Kosten für die Aktion kann man glaube ich vernachlässigen und wenn Sie das Bier nicht mag, ich probiers auf alle Fälle ;-)
Sehe ich genauso. Jetzt darüber philosophieren ob das Bier dann schmeckt, das Kind überhaupt Bier mag oder das Geld besser angelegt ist ... :Ahh
Geile Aktion und ich wünsche dir viel Spass.
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rakader
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#24

Beitrag von rakader »

iwoasnix hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 15:47 Ein Bier zur Geburt brauen, im Garten vergraben und zum 18. Geburtstag wieder ausgraben. :puzz
Das kann schon möglich sein. Ich habe 2019 vor Corona für einen guten Freund zum Zehnjährigen seines Cafés ein Russian Imperial Coffee Milk Stout gebraut, das ein Jahr auf Eiche im Fass lagerte und dann während Corona auf die Flasche kam. Das waren 100 Liter mit 26 °P Stammwürze und 12,5 % Alc. Das Bier hat nach Corona mehrfach einen Contest mit Biersommeliers gewonnen und ist immer noch trinkbar. Ich musste dafür allerdings vier Sude statt der üblichen zwei machen. Wenn die Ausrüstung Grenzen setzt, ist schon einmal die Reproduzierbarkeit eine Herausforderung.

Bei 18 Jahren würde ich noch stärker einbrauen, gar auf 30 °P - und ab da kann man nur noch mit Supervergärern arbeiten, weil normale Hefen bei solchen Werten den Geist aufgeben oder man Umwege gehen muss, die nicht im normalen Braubuch stehen. Hilfreich sind sicher auch Rezepte mit Platobomben, z.B. von Brewdog oder einigen amerikanischen Brauern, die das sehr genau beschreiben. Auf jeden Fall möchte ich Dir abraten das erstbeste Rezept aus einem Braushop zu verwenden. Sehe das eher als Startschuss für eine umfangreichere Recherche an.

Wenn Du es hältst wie bei einem alten Wein, würde ich allerings bei Deinem Projekt das Bier in einem Holzfass verbuddeln. Inwieweit das Fass behandelt sein müsste - z.B. mit Wachs, - da gibt es wohl den besten Rat bei einem Fassbauer.
Ein Gag so ein Fass oder eine Flasche nach 18 Jahren zu öffnen, ist es allemal. Machen!
iwoasnix hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 15:47 Uns fallen folgende Punkte spontan ein:
[Snip]
Lambic
Imperial Stout
Barley Wine

Alles richtig, aber das solltet Ihr selber entwickeln. Platobomben sind eine ganz eigene Welt, wo andere Regeln gelten. Auf meiner Seite (s.u. in meiner Signatur) gibt es die Kategorie Platobomben, vielleicht sind die Angaben dort etwas instruktiver.

Indes: Für Anfänger und gerade bei solch einem Projekt ist eine Platobombe ohne Hintergrundwissen ungeeignet, schon beim Brauen kann da mehr schief gehen. als Du vermutlich ahnst. Eine typische Fehlerquelle ist, dass der Braukessel zu klein, die Schüttung zu groß ist. Wenn Ihr das noch nie gemacht habt, holt Euch jemanden in Eurer Region an Bord, der sich ein wenig damit auskennt.

Dann: In was ihr verbunddelt, ist eine wichtige Frage. Das Besondere an Eurem Projekt ist die Zeitschiene - und da kann es sein, dass die üblichen Methoden nicht die beste Lösung sind. Nur zur Orientierung: Bei mir lagern einige Flaschen Portwein aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, deren Wachsversiegelung und Korken alle zehn Jahre erneuert wird, weil der Wachs spröde wird. Die Herausforderung liegt hier ganz klar in den Details, einen guten Detailtip hast Du hier schon von @Brausachse in #17 und @Emme mit barclayperkins bekommen, und das sind nur zwei Stellschrauben - insofern wünsche ich viel Spaß, Freude und Erfolg mit Eurem Projekt. Machen! :thumbup

Grüße
Radulph
---
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La Hobbselen 6 - Belgian Dubbel
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iwoasnix
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#25

Beitrag von iwoasnix »

Danke für eure zahlreichen Antworten,

Ich glaube das wird ein größeres Projekt ;-) aber wir gehen es an, ich werde berichten.
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#26

Beitrag von emjay2812 »

Hier an der Mosel kauft man zur Geburt einen hochwertigen Wein, am Besten Auslese aufwärts und lagert ihn ein. Der hält, richtig gelagert, locker 18 Jahre. Bei Bier gibt es oft ein Oxidations- und Kohlensäureproblem.

Vielleicht ist aber folgender Ansatz interessant. Ein Winzer hat mal für ein Firmenjubiläum alte Sekte verschnitten, mit neuem Sekt vermischt und nochmal zur Gärung gebracht. Das Ergebnis war sehr interessant.
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Taim
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Re: Bier zur Geburt 18 Jahre einlagern?

#27

Beitrag von Taim »

Wir haben neulich im Urlaub von eine Flasche Jahrgangssekt von 1993 (!) getrunken, die Freunde von einem befreundeten Winzer bekommen hatten. Da standen noch die alten Postleitzahlen auf dem Etikett.
Der Geschmackt ging dann sehr in die Richtung von Sherry und hatte meiner Meinung nach irgendwie einen relativ "dumpfen" Hefegeschmack im Hintergrund. Aber ein interessantes Erlebnis war es allermal. Die Karbonisierung war dabei übrigens fast wie die von "neuem" Sekt.
---Don't panic---
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