Mit Bayerischer Edelreifung?

Ich bin ein großer Freund vom Natürlichkeitsgebot
Herr schmeiß Hirn vom Himmel.FlorianTH hat geschrieben: ↑Donnerstag 26. September 2024, 20:39Mit Bayerischer Edelreifung?![]()
Ich bin ein großer Freund vom Natürlichkeitsgebot![]()
„Item wir ordnen / setzen / und wöllen mit Rathe unnser Lanndtschaft / das füran allennthalben in dem Fürstenthumb Bayren / auf dem Lannde / auch in unnsern Stetten und Märckthen / da deßhalb hieuor kain sonndere Ordnung ist / von Michaelis bis auff Georij / ain Mass oder Kopfpiers über ainen Pfenning Müncher Werung / unnd von Sant Jörgentag / bis auff Michaelis / die mass über zwen Pfenning derselben Werung / unnd derennden der Kopf ist / über drey Haller / bey nachgesetzter Pene / nicht gegeben noch außgeschennckht sol werden. Wo auch ainer nit Merzen / sonder annder Pier prawen / oder sonnst haben würde / sol Er doch das / kains wegs höher / dann die maß umb ainen Pfenning schennckhen / und verkauffen. Wir wöllen auch sonnderlichen / das füran allenthalben in unsern Stetten / Märckthen / unnd auf dem Lannde / zu kainem Pier / merer Stuckh / dann allain Gersten / Hopffen / und Wasser / genomen unnd gepraucht sölle werden. Welher aber dise unnsere Ordnung wissentlich überfaren unnd nit hallten würde / dem sol von seiner Gerichtzöbrigkait / dasselbig vas Pier / zuestraff unnachläßlich / so offt es geschicht / genomen werden. Jedoch wo ain Geüwirt von ainem Pierprewen in unnsern Stettn / Märckten / oder aufm Lande / yezuezeyten ainen Emer Piers / zwen oder drey / kauffen / und wider unntter den gemainen Pawzsuolck ausschennckhen würde / demselbenn allain / aber sonnst nyemandts / sol die mass / oder der kopff piers / umb ainen haller höher dann oben gesetzt ist / zegeben / unnd außzeschennckhen erlaubt unnd unuerpotten sein.“
Tolle Beiträge hier, die die Mächtigkeit dieses Themas ausleuchten. Wie so oft unterbrochen von unterkomplexen Querschlägern, die eine tiefergehende Diskussion unterbrechen. Irgendwann wird man dann halt sarkastisch.Ras Tafaric hat geschrieben: ↑Donnerstag 26. September 2024, 20:50 Können wir zum Thema zurück..?
Gleitet so leicht ins Lächerliche ab. Dabei ist das ein bierernstes Thema.
Du könntest z. B. deine Beiträge mal einen Tag später noch mal durchlesen.
Das Thema passt sehr gut ins Forum "Off Topic". Bin da selber sehr neugierig und freue mich über Anleitung aus erfahrenem Munde.Feonbaer hat geschrieben: ↑Donnerstag 26. September 2024, 22:39 noch mal zum Wein.
Da gibt es meiner Meinung schon etwas vergleichbares zum Bier.
Traubenweine sind für mich praktisch der Vergleich zum Fernsehbier.
Ich mache schon wesentlich länger Met und verschiedene Fruchtweine.
Ein wirklich selbst gemachter Schlehenwein, stellt meiner Meinung nach so gut wie jeden Rotwein in den Schatten.
Ich rede allerdings wirklich von selbst gemachten Weinen.
Denn bei Fruchtweinen gibt es leider auch eine so gennante Industrieplörre.
Wahrscheinlich hat Fruchtwein deshalb auch keinen so guten Ruf.
So, jetzt reisst auch du dich mal zusammen.
Mit ein Grund, warum ich das Forum hier so liebe ♥
Richtig gute Fruchtweine sind halt auch was anders als das Zeugs aus dem Supermarkt, wo alles reinkommt, was noch vergammeln kann.Feonbaer hat geschrieben: ↑Donnerstag 26. September 2024, 22:39 noch mal zum Wein.
Da gibt es meiner Meinung schon etwas vergleichbares zum Bier.
Traubenweine sind für mich praktisch der Vergleich zum Fernsehbier.
Ich mache schon wesentlich länger Met und verschiedene Fruchtweine.
Ein wirklich selbst gemachter Schlehenwein, stellt meiner Meinung nach so gut wie jeden Rotwein in den Schatten.
Ich rede allerdings wirklich von selbst gemachten Weinen.
Denn bei Fruchtweinen gibt es leider auch eine so gennante Industrieplörre.
Wahrscheinlich hat Fruchtwein deshalb auch keinen so guten Ruf.
Ich trinke das Weißbier ganz gern.
Ich widerspreche.Safari-Guide hat geschrieben: ↑Donnerstag 26. September 2024, 17:42 Wein und Bier kann man nicht wirklich vergleichen.
Die Vielfalt beim Wein ist über die unterschiedlichsten Trauben, Mischungen, Qualitätsstufen, Ausbaumöglichkeiten viel höher und die Anzahl der Produzenten ist auch viel größer (vielleicht mit Ausnahme von Teilen von Bayern…). Das ist keine industrielle Produktion wie beim Bier (zumindest bei uns hier in Deutschland).
Außerdem spielt der Boden und die Arbeit im Weinberg eine ganz wichtige Rolle für die Qualität des Weins…
Und auch das Wetter spielt eine sehr große Rolle, so dass jeder Jahrgang immer wieder etwas anders ist.
Erik
Das ist mir zu holzschnittartig. Marketing hat etwas mit Fernsehbieren und Riesen-Werbebudgets der weltumspannenden Brauereien zu tun, man kann aber nun wirklich nicht behaupten, dass die wenigen immergleichen Wein-Marken wie Käfer auf diesem Niveau agieren. Letztlich sind das auch nur Vertriebsmarken. Bier und Wein sollte man beim Marketing nicht vergleichen - das sind unterschiedliche Konzepte.guenter hat geschrieben: ↑Freitag 27. September 2024, 19:54Ich widerspreche.Safari-Guide hat geschrieben: ↑Donnerstag 26. September 2024, 17:42 Wein und Bier kann man nicht wirklich vergleichen.
Die Vielfalt beim Wein ist über die unterschiedlichsten Trauben, Mischungen, Qualitätsstufen, Ausbaumöglichkeiten viel höher und die Anzahl der Produzenten ist auch viel größer (vielleicht mit Ausnahme von Teilen von Bayern…). Das ist keine industrielle Produktion wie beim Bier (zumindest bei uns hier in Deutschland).
Außerdem spielt der Boden und die Arbeit im Weinberg eine ganz wichtige Rolle für die Qualität des Weins…
Und auch das Wetter spielt eine sehr große Rolle, so dass jeder Jahrgang immer wieder etwas anders ist.
Erik
Alles was du schreibst, passt schon. Allerdings sind die Weintrinker in aller Regel auch nicht besser ausgebildet als die Biertrinker (was Sensorik angeht). Bei einer Blindverkostung tun sich viele Weintrinker schon schwer, einen Roten von einem Weißen zu unterscheiden. Probier es mal selbst. Was bleibt dann am Ende noch übrig - Marketing im Wesentlichen. Und das machen die wirklich gut.
Bier hat mindestens so viele Varianten, wenn nicht noch mehr. Fangen wir mal an:
[…SNIP]
Ich glaube nicht, dass die Brauer sich verstecken müssen![]()
Lieber Radulph
LOL - Herrlich: Ich liebe Zeitungsarchive.Pivnice hat geschrieben: ↑Freitag 27. September 2024, 21:53Lieber Radulph
Zurück zum Bierbanausentum
Was zum Schmunzeln
"Bierkultur setze nämlich den selbstbewußten und sachkundigen Biertrinker voraus.Wir begannen zu ahnen, worauf die Sache hinauslief. Wir jedenfalls konnten unmöglich gemeint sein."
https://www.berliner-zeitung.de/archiv/ ... li.1171185
Welches meinst du da?
Weil es mir schmeckt.
Wat? Da gibt es mehrere?
Vielleicht das bayrische Reinheitsgebot von 1551? Das erlaubt Gerste, Hopfen, Wasser, Koriander und Lorbeer. Prost!
Na dann geht ja schon mal ein halbes Witrenzbräu hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 21:56Vielleicht das bayrische Reinheitsgebot von 1551? Das erlaubt Gerste, Hopfen, Wasser, Koriander und Lorbeer. Prost!
https://www.historisches-lexikon-bayern ... _Kontrolle
Deutsches versus Bayerisches Reinheitsgebot
Danke für die Verlinkung, das schaue ich mir in Ruhe an!Pivnice hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 22:17Fragen & Antworten
Deutsches versus Bayerisches Reinheitsgebot
viewtopic.php?p=530967#p530967
Es gab zum einen über die Zeit mehrere, zum anderen ist die bayrische Landesordnung von 1516, auf die Duc1302 wahrscheinlich anspricht, genau genommen nicht die einizige Brauordnung die in "Bayern" 1516 galt, denn Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X regierten in Bayern- Burghausen, Bayern- Landshut, Bayern- München und Bayern- Straubing. Grob von Schwandorf im Norden, bis Kitzbühl im Süden und von Landsberg im Westen bis Schärding im Osten. Als Beispiel, das Hochstift Freising mit seinen Grafschaften und Besitzungen (Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ismaning, Burgrain und Isen) war nicht Teil des Herzugtums. Insgesamt also nicht in dem was wir heute als Bayern bezeichnen: Cheers
Danke für die Aufklärung, Jan!§11 hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 22:34
Es gab zum einen über die Zeit mehrere, zum anderen ist die bayrische Landesordnung von 1516, auf die Duc1302 wahrscheinlich anspricht, genau genommen nicht die einizige Brauordnung die in "Bayern" 1516 galt, denn Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X regierten in Bayern- Burghausen, Bayern- Landshut, Bayern- München und Bayern- Straubing. Grob von Schwandorf im Norden, bis Kitzbühl im Süden und von Landsberg im Westen bis Schärding im Osten. Als Beispiel, das Hochstift Freising mit seinen Grafschaften und Besitzungen (Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ismaning, Burgrain und Isen) war nicht Teil des Herzugtums. Insgesamt also nicht in dem was wir heute als Bayern bezeichnen:
RHG Bayern.JPG
Cheers
Jan
Im historischen Kontext sind Staaten, Länder und Grenzen maximal eine Momentaufnahme, was den Nationalstolz der heutigen Zeit noch absurder macht.FlorianTH hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 22:37Danke für die Aufklärung, Jan!§11 hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 22:34
Es gab zum einen über die Zeit mehrere, zum anderen ist die bayrische Landesordnung von 1516, auf die Duc1302 wahrscheinlich anspricht, genau genommen nicht die einizige Brauordnung die in "Bayern" 1516 galt, denn Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X regierten in Bayern- Burghausen, Bayern- Landshut, Bayern- München und Bayern- Straubing. Grob von Schwandorf im Norden, bis Kitzbühl im Süden und von Landsberg im Westen bis Schärding im Osten. Als Beispiel, das Hochstift Freising mit seinen Grafschaften und Besitzungen (Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ismaning, Burgrain und Isen) war nicht Teil des Herzugtums. Insgesamt also nicht in dem was wir heute als Bayern bezeichnen:
RHG Bayern.JPG
Cheers
Jan![]()
Hat der Fürstbischof ein freisingisches Reinheitsgebot erlassen ?
Davon ist schwer auszugehen das der Fürstbischof ebenfalls Brauordnung erlassen hat. Die früheste für Freising auf die ich Hinweise finden konnte, ist aus dem Jahre 1576, also jünger als die Bayrische Landesordnung. Allerdings sagt das erstmal gar nichts und, z.B. aus dem Hochstift Bamberg ist die Ungeldordnung von 1489 bekannt.Pivnice hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 23:00Hat der Fürstbischof ein freisingisches Reinheitsgebot erlassen ?
Müsste man mal in Weihenstephan erfragen.
Wo heute in München das Krankenhaus Bogenhausen steht, begann früher fremdes Territorium.
Ein eigener Staat, der sich zwischen 1294 und 1802 vor allem rund 30 Kilometer entlang der rechten Isarseite hinzog: Das Hochstift oder Fürstbistum Freising.
Das war Ausland. Mit Schlagbaum und unerlaubten Grenzübertritten.
Ehemalige Grenze des Hochstifts Freising in Weihenstephan
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gre ... ayern3.JPG
Das ist das eigentlich bahnbrechende der Landesordnung und eben nicht der Einfluss auf das Bier. Da war das, heute vergessene, Sommerbrauverbot, das 1553 eingeführt wurde, und das, im Gegensatz zur Landesordung, bis in die 1850er unverändert galt, bis es 1863 endgültig aufgehoben wurde.“Ganz besonders wollen wir, daß forthin allenthalben in unseren Städten und Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.”
https://kraftbier0711.de/oktoberfestbier/
Du bist dir also im Umkehrschluss sicher, dass dir ein Bier, welches du nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut hättest, nicht schmecken würde? Das kannst du ja, ohne es probiert zu haben, nicht wirklich wissen.
Das ist tatsächlich die Frage. Es gibt viele Hinweise das das in Realität kein vordergründiges Problem war. Es scheint sich hier eher um "Panikmache" zu sein, um die "Gefährlichkeit" von Grutbieren herauszustellen. IMHO ist man auf diesen Zug, im Rahmen der "Reinheit" des Bieres als Marketinginstrument, dankbar aufgesprungen.HankSchrader hat geschrieben: ↑Mittwoch 2. Oktober 2024, 14:33
Das Reinheitsgebot ist, so wie ich es gelernt habe, erlassen worden, um zu verhindern das giftige Substanzen verbraut werden, um Steuern leichter einzutreiben und damit höherwertiges Getreide als Gerste nicht zum Bier brauen, sondern zur Ernährung der Bevölkerung verwendet wird.
Weil es mir schmeckt.