Ist der Deutsche ein Bierbanause?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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FlorianTH
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#101

Beitrag von FlorianTH »

Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Mit Bayerischer Edelreifung? :Bigsmile

Ich bin ein großer Freund vom Natürlichkeitsgebot 🦄🌈
Viele Grüße
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#102

Beitrag von rakader »

FlorianTH hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:39
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Mit Bayerischer Edelreifung? :Bigsmile

Ich bin ein großer Freund vom Natürlichkeitsgebot 🦄🌈
Herr schmeiß Hirn vom Himmel.
:goodpost:
Gepreiseit sei die Blase.

Edit: Typo.
Zuletzt geändert von rakader am Donnerstag 26. September 2024, 20:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#103

Beitrag von ggansde »

Im Original steht es aber mit "y".
„Item wir ordnen / setzen / und wöllen mit Rathe unnser Lanndtschaft / das füran allennthalben in dem Fürstenthumb Bayren / auf dem Lannde / auch in unnsern Stetten und Märckthen / da deßhalb hieuor kain sonndere Ordnung ist / von Michaelis bis auff Georij / ain Mass oder Kopfpiers über ainen Pfenning Müncher Werung / unnd von Sant Jörgentag / bis auff Michaelis / die mass über zwen Pfenning derselben Werung / unnd derennden der Kopf ist / über drey Haller / bey nachgesetzter Pene / nicht gegeben noch außgeschennckht sol werden. Wo auch ainer nit Merzen / sonder annder Pier prawen / oder sonnst haben würde / sol Er doch das / kains wegs höher / dann die maß umb ainen Pfenning schennckhen / und verkauffen. Wir wöllen auch sonnderlichen / das füran allenthalben in unsern Stetten / Märckthen / unnd auf dem Lannde / zu kainem Pier / merer Stuckh / dann allain Gersten / Hopffen / und Wasser / genomen unnd gepraucht sölle werden. Welher aber dise unnsere Ordnung wissentlich überfaren unnd nit hallten würde / dem sol von seiner Gerichtzöbrigkait / dasselbig vas Pier / zuestraff unnachläßlich / so offt es geschicht / genomen werden. Jedoch wo ain Geüwirt von ainem Pierprewen in unnsern Stettn / Märckten / oder aufm Lande / yezuezeyten ainen Emer Piers / zwen oder drey / kauffen / und wider unntter den gemainen Pawzsuolck ausschennckhen würde / demselbenn allain / aber sonnst nyemandts / sol die mass / oder der kopff piers / umb ainen haller höher dann oben gesetzt ist / zegeben / unnd außzeschennckhen erlaubt unnd unuerpotten sein.“
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#104

Beitrag von ggansde »

Vermutlich braut er auch Weißbier nach dem Reinheitsgebot :Ahh
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#105

Beitrag von Ras Tafaric »

Können wir zum Thema zurück..?
Gleitet so leicht ins Lächerliche ab. Dabei ist das ein bierernstes Thema.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#106

Beitrag von ggansde »

Entschuldigung.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#107

Beitrag von rakader »

Ras Tafaric hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:50 Können wir zum Thema zurück..?
Gleitet so leicht ins Lächerliche ab. Dabei ist das ein bierernstes Thema.
Tolle Beiträge hier, die die Mächtigkeit dieses Themas ausleuchten. Wie so oft unterbrochen von unterkomplexen Querschlägern, die eine tiefergehende Diskussion unterbrechen. Irgendwann wird man dann halt sarkastisch. :Sorry
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#108

Beitrag von Pivnice »

Der Verarbeitungshilfsstoff Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP)
Kunststoff (Polyamid), zum Klären und Stabilisieren von Bier, wird im Einklang mit dem Reinheitsgebot verwendet. PVPP wird mit Filtern oder Separatoren weitestgehend wieder entfernt.

Der Einsatz dieses Verarbeitungshilfsstoffes ist unabhängig vom Reinheitsgebot zulässig.

Zum bayerischen Reinheitsgebot:
In allen Bundesländern außer Bayern ist es möglich, auf Antrag sogenannte besondere Biere, abweichend vom Reinheitsgebot herzustellen. In Bayern ist dies nicht möglich. Verstöße gegen dieses „Bayerische Reinheitsgebot“ werden vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit konsequent verfolgt.

https://www.lebensmittelklarheit.de/fra ... heitsgebot
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#109

Beitrag von Duc1302 »

Ach, ich finde, manche Beiträge bilden die Antwort "ob der Deutsche ein Bierbanause ist", ganz gut ab.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#110

Beitrag von ggansde »

Bitte das blabla konkretisieren. Danke!
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#111

Beitrag von Duc1302 »

ggansde hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 21:15 Bitte das blabla konkretisieren. Danke!
Du könntest z. B. deine Beiträge mal einen Tag später noch mal durchlesen.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#112

Beitrag von ggansde »

Immer gerne, aber einfach mal nicht nur labern sondern konkret werden. Over an Out.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#113

Beitrag von Duc1302 »

Tja, auch ne Lösung: Den Moderator geben, damit man nicht auf der Ignore-Liste landet.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#114

Beitrag von ggansde »

Würde dich niemals ignorieren. Wo bliebe dann der Spass.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#115

Beitrag von Duc1302 »

Du meinst den "Spaß"?
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#116

Beitrag von Pivnice »

Du, Spezi, dua di ned so aufmandln. Nix fia unguat. Brems di ei. Probiaramoi an "sachlichen Beitrag"
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#117

Beitrag von Feonbaer »

noch mal zum Wein.

Da gibt es meiner Meinung schon etwas vergleichbares zum Bier.

Traubenweine sind für mich praktisch der Vergleich zum Fernsehbier.
Ich mache schon wesentlich länger Met und verschiedene Fruchtweine.
Ein wirklich selbst gemachter Schlehenwein, stellt meiner Meinung nach so gut wie jeden Rotwein in den Schatten.
Ich rede allerdings wirklich von selbst gemachten Weinen.
Denn bei Fruchtweinen gibt es leider auch eine so gennante Industrieplörre.
Wahrscheinlich hat Fruchtwein deshalb auch keinen so guten Ruf.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#118

Beitrag von rakader »

Feonbaer hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 22:39 noch mal zum Wein.

Da gibt es meiner Meinung schon etwas vergleichbares zum Bier.

Traubenweine sind für mich praktisch der Vergleich zum Fernsehbier.
Ich mache schon wesentlich länger Met und verschiedene Fruchtweine.
Ein wirklich selbst gemachter Schlehenwein, stellt meiner Meinung nach so gut wie jeden Rotwein in den Schatten.
Ich rede allerdings wirklich von selbst gemachten Weinen.
Denn bei Fruchtweinen gibt es leider auch eine so gennante Industrieplörre.
Wahrscheinlich hat Fruchtwein deshalb auch keinen so guten Ruf.
Das Thema passt sehr gut ins Forum "Off Topic". Bin da selber sehr neugierig und freue mich über Anleitung aus erfahrenem Munde.

Vielleicht bietet es sich an, da sogar ein eigenes Forum aufzumachen, dass das Thema Gärung abseits von Bier behandelt.

Grüße
Radulph
Zuletzt geändert von rakader am Donnerstag 26. September 2024, 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#119

Beitrag von §11 »

Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 21:27 Tja, auch ne Lösung: Den Moderator geben, damit man nicht auf der Ignore-Liste landet.
So, jetzt reisst auch du dich mal zusammen.

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#120

Beitrag von Spittyman »

Bei aller Liebe,
Kommentare einfach als "Blabla" zu bezeichnen oder zu fordern, dass es "Hirn vom Himmel regnen" solle, passt irgendwie nicht zur Diskussionskultur, wie sie hier häufig gefordert wird. Ich finde den Ton hier hin und wieder etwas unpassend.

Gruß und Liebe gehen raus!

Fabian
Liebe, Mann!
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#121

Beitrag von ggansde »

Moin,
tut mir leid. Ich hatte zeitweise meine innere Mitte verloren.
VG, Markus
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#122

Beitrag von Spittyman »

ggansde hat geschrieben: Freitag 27. September 2024, 08:05 Moin,
tut mir leid. Ich hatte zeitweise meine innere Mitte verloren.
VG, Markus
Mit ein Grund, warum ich das Forum hier so liebe ♥

LG & schönes WE allen!
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#123

Beitrag von Ras Tafaric »

Feonbaer hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 22:39 noch mal zum Wein.

Da gibt es meiner Meinung schon etwas vergleichbares zum Bier.

Traubenweine sind für mich praktisch der Vergleich zum Fernsehbier.
Ich mache schon wesentlich länger Met und verschiedene Fruchtweine.
Ein wirklich selbst gemachter Schlehenwein, stellt meiner Meinung nach so gut wie jeden Rotwein in den Schatten.
Ich rede allerdings wirklich von selbst gemachten Weinen.
Denn bei Fruchtweinen gibt es leider auch eine so gennante Industrieplörre.
Wahrscheinlich hat Fruchtwein deshalb auch keinen so guten Ruf.
Richtig gute Fruchtweine sind halt auch was anders als das Zeugs aus dem Supermarkt, wo alles reinkommt, was noch vergammeln kann.
Stell ich auch her sowas, wobei Schlehen schon die hohe Schule sind. Ich liebe Schwarze Johanna oder Brummbeere. Und natürlich richtigen Hopfenmet nach dem "Bůch von gůter spîse" von 1350.

Was sich hier mittlerweile rauskristallisiert ist:
Industriefertigung und Massenherstellung bügelt viele Falten, Ecken und Kanten aus Bier und vielen andern Lebensmitteln. Damit schreckt man weniger Kunden ab bzw vermainstreamt den allgemeinen Geschmack. Viel von dem Bügeln (Chemie, Hilfsstoffe, oder simpler "Beschiss" wie bei der Wurstherstellung) bekommen wir als Verbraucher nicht mit. Viel davon ist auch schleichend, sodass der individuelle Geschmack entsprechend konditioniert wird.
Und wenn man auf "klassische" Lebensmittel (Wurst vom Bauern / Dorfmetzger, Brot vom Bäcker, Käse direkt vom Bauern) zurück kommt, merkt man das Ganze erst.

Aufs Bier bezogen: Für wieviele von euch war das erste Hausgebraute oder der erste Kontakt zu handwerklichem Bier eine Offenbarung?
Ich hab vor längerer Zeit das erste Mal richtiges Hopfenaroma im Met mitbekommen. Und DAS war für mich ein Augenöffner. Erst da wurde mir zumindest bewusst, wie eingeschränkt man selber ist. Und wie viel Horizont sich erweitert, wenn man selber macht. Ich zumindest trink auch Kauf- oder Kneipenbiere komplett anders und bewusster.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#124

Beitrag von emjay2812 »

Offenbarung geht auch mit Industriebier. In meiner Heimat gibt es Bitburger und Karlsberg. Mit 16 dann in Bayern ein König Ludwig Dunkel vom Fass. Eine ganz andere Geschmackswelt.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#125

Beitrag von DerDallmann »

emjay2812 hat geschrieben: Freitag 27. September 2024, 10:52 Mit 16 dann in Bayern ein König Ludwig Dunkel vom Fass.
Ich trinke das Weißbier ganz gern.
In der Kategorie ist D übrigens Weltklasse.
Mfg

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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#126

Beitrag von guenter »

Safari-Guide hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 17:42 Wein und Bier kann man nicht wirklich vergleichen.

Die Vielfalt beim Wein ist über die unterschiedlichsten Trauben, Mischungen, Qualitätsstufen, Ausbaumöglichkeiten viel höher und die Anzahl der Produzenten ist auch viel größer (vielleicht mit Ausnahme von Teilen von Bayern…). Das ist keine industrielle Produktion wie beim Bier (zumindest bei uns hier in Deutschland).

Außerdem spielt der Boden und die Arbeit im Weinberg eine ganz wichtige Rolle für die Qualität des Weins…

Und auch das Wetter spielt eine sehr große Rolle, so dass jeder Jahrgang immer wieder etwas anders ist.

Erik
Ich widerspreche.

Alles was du schreibst, passt schon. Allerdings sind die Weintrinker in aller Regel auch nicht besser ausgebildet als die Biertrinker (was Sensorik angeht). Bei einer Blindverkostung tun sich viele Weintrinker schon schwer, einen Roten von einem Weißen zu unterscheiden. Probier es mal selbst. Was bleibt dann am Ende noch übrig - Marketing im Wesentlichen. Und das machen die wirklich gut.

Bier hat mindestens so viele Varianten, wenn nicht noch mehr. Fangen wir mal an:
  • Malz. Das gibt es schon mal in vielen Röststufen, alleine schon bei der Gerste. Nimmt man neben Weizen noch andere Getreide hinzu, sind wir zwar weg vom RHG, aber auch ohne ist das recht vielseitig.
  • Hopfen. Neben dem Bitterhopfen gibt es sehr viel Aromen für die Nase. Da kann kein Wein mithalten.
  • Hefe. Neutrale untergärige, Weißbier-Hefen, belgische Hefen und noch viele mehr. Und jedes Mal ein anderes Bier, trotz gleicher Schüttung und Hopfen
  • Jetzt noch Wasser, Rasten beim Maischen, Hopfengaben und Gärfuhrung. Ich habe bestimmt noch einiges vergessen. Kohlensäure ist auch ein Thema.
Ich glaube nicht, dass die Brauer sich verstecken müssen :Drink
Bier trinken ist besser als Quark reden! :Drink
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#127

Beitrag von rakader »

guenter hat geschrieben: Freitag 27. September 2024, 19:54
Safari-Guide hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 17:42 Wein und Bier kann man nicht wirklich vergleichen.

Die Vielfalt beim Wein ist über die unterschiedlichsten Trauben, Mischungen, Qualitätsstufen, Ausbaumöglichkeiten viel höher und die Anzahl der Produzenten ist auch viel größer (vielleicht mit Ausnahme von Teilen von Bayern…). Das ist keine industrielle Produktion wie beim Bier (zumindest bei uns hier in Deutschland).

Außerdem spielt der Boden und die Arbeit im Weinberg eine ganz wichtige Rolle für die Qualität des Weins…

Und auch das Wetter spielt eine sehr große Rolle, so dass jeder Jahrgang immer wieder etwas anders ist.

Erik
Ich widerspreche.

Alles was du schreibst, passt schon. Allerdings sind die Weintrinker in aller Regel auch nicht besser ausgebildet als die Biertrinker (was Sensorik angeht). Bei einer Blindverkostung tun sich viele Weintrinker schon schwer, einen Roten von einem Weißen zu unterscheiden. Probier es mal selbst. Was bleibt dann am Ende noch übrig - Marketing im Wesentlichen. Und das machen die wirklich gut.

Bier hat mindestens so viele Varianten, wenn nicht noch mehr. Fangen wir mal an:
[…SNIP]

Ich glaube nicht, dass die Brauer sich verstecken müssen :Drink
Das ist mir zu holzschnittartig. Marketing hat etwas mit Fernsehbieren und Riesen-Werbebudgets der weltumspannenden Brauereien zu tun, man kann aber nun wirklich nicht behaupten, dass die wenigen immergleichen Wein-Marken wie Käfer auf diesem Niveau agieren. Letztlich sind das auch nur Vertriebsmarken. Bier und Wein sollte man beim Marketing nicht vergleichen - das sind unterschiedliche Konzepte.

Sicher brauchen sich Biertrinker nicht hinter Weintrinkern zu verstecken. Ein geübter Weintrinker kann die Region herausschmecken, wenn er auf sie trainiert ist, sehr gute Nasen sogar den Jahrgang. Vergleicht man die Übungen der Beer Judges des BJCP, agiert ein Bier-Sommelier auf dem Niveau seiner Kollegen aus dem Wein-Bereich. Es gibt aber doch ein paar Besonderheiten, die bei einem Weintrinker das Datenvolumen erhöhen: Lage und Jahrgang.

Weinsorten gibt es mehr als Hopfen. Aber Hopfen hat mehr Inhaltsstoffe und reagiert auch auf seine Umwelt: Denn auch ein Cascade ist sehr stark von seinem Anbaugebiet abhängig.

Was Wein wirklich abhebt, ist die Mineralienzusammensetzung des Bodens, das Terroir, die Lage und die Wetterverhältnisse im Jahr. Die gibt es bei Malz und Hopfen zwar auch, fallen aber nicht so ins Gewicht.

Wenn ich es richtig weiß, sind die Aromen im Bier vielfältiger. Wenn es aber um die olfaktorische Beurteilung eines Weines geht, gewinnt dieser beim Riechen: Biere bauen bei langer Lagerung ab, große Weine gewinnen.

Von der Zubereitung finde ich den Brauprozess deutlich anspruchsvoller als der des Weinmachens. Die Kunst beim Wein liegt in der Kultivierung der Weinreben in Verbindung mit den Standortbedingungen. Damit ist Weinbereitung umfassender - welcher Brauer baut Hopfen und Gerste an, mälzt selber?

In Teilen lassen sich Bier und Wein vergleichen, pauschal aber nicht, finde ich.

Grüße
Radulph
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#128

Beitrag von Pivnice »

rakader hat geschrieben: Freitag 27. September 2024, 20:10 Von der Zubereitung finde ich den Brauprozess deutlich anspruchsvoller als der des Weinmachens. Die Kunst beim Wein liegt in der Kultivierung der Weinreben in Verbindung mit den Standortbedingungen.
Lieber Radulph
Zurück zum Bierbanausentum
Was zum Schmunzeln
"Man kann nicht gerade behaupten, daß wir unser Bier zu dieser fortgeschrittenen Zeit weit nach Mitternacht wirklich genossen; es lief mehr oder weniger unbemerkt in uns hinein.Berlin, lasen wir, sei momentan dabei, die Bierkultur neu zu entdecken, was gar nicht so einfach sei. Denn Bierkultur entwickle sich nicht von selbst, da könne man noch so viele Liter guten Bieres in sich hineinschütten. Bierkultur setze nämlich den selbstbewußten und sachkundigen Biertrinker voraus.Wir begannen zu ahnen, worauf die Sache hinauslief. Wir jedenfalls konnten unmöglich gemeint sein."
https://www.berliner-zeitung.de/archiv/ ... li.1171185

Bier - das Getränk der Germanen – und damit der Barbaren.

Keep on truckin'
Hubert
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#129

Beitrag von rakader »

Pivnice hat geschrieben: Freitag 27. September 2024, 21:53
rakader hat geschrieben: Freitag 27. September 2024, 20:10 Von der Zubereitung finde ich den Brauprozess deutlich anspruchsvoller als der des Weinmachens. Die Kunst beim Wein liegt in der Kultivierung der Weinreben in Verbindung mit den Standortbedingungen.
Lieber Radulph
Zurück zum Bierbanausentum
Was zum Schmunzeln
"Bierkultur setze nämlich den selbstbewußten und sachkundigen Biertrinker voraus.Wir begannen zu ahnen, worauf die Sache hinauslief. Wir jedenfalls konnten unmöglich gemeint sein."
https://www.berliner-zeitung.de/archiv/ ... li.1171185
LOL - Herrlich: Ich liebe Zeitungsarchive. :thumbup
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#130

Beitrag von HankSchrader »

Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 19:50 Keins, denn braue nach REINHEITSGEBOT.
Das hatte ich auch geschrieben.
Warum?
Grüße Crazyalf
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#131

Beitrag von §11 »

Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Welches meinst du da?
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#132

Beitrag von Duc1302 »

Das solltest du als Moderator doch kennen …
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#133

Beitrag von Duc1302 »

HankSchrader hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 17:48
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 19:50 Keins, denn braue nach REINHEITSGEBOT.
Das hatte ich auch geschrieben.
Warum?
Weil es mir schmeckt.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#134

Beitrag von FlorianTH »

§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 18:50
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Welches meinst du da?
Wat? Da gibt es mehrere? :Shocked
Die Spinnen doch die Rö...äh... Bayern! :Pulpfiction

Spaß beiseite; über die Zeit gab es mehrere? Oder gibt es aktuell parallel gültige Reinheitsgebote?
Viele Grüße
Florian 🍻
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#135

Beitrag von renzbräu »

§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 18:50
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Welches meinst du da?
Vielleicht das bayrische Reinheitsgebot von 1551? Das erlaubt Gerste, Hopfen, Wasser, Koriander und Lorbeer. Prost!

https://www.historisches-lexikon-bayern ... _Kontrolle
Grüße Johannes

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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#136

Beitrag von FlorianTH »

renzbräu hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 21:56
§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 18:50
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Welches meinst du da?
Vielleicht das bayrische Reinheitsgebot von 1551? Das erlaubt Gerste, Hopfen, Wasser, Koriander und Lorbeer. Prost!

https://www.historisches-lexikon-bayern ... _Kontrolle
Na dann geht ja schon mal ein halbes Wit :P
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#137

Beitrag von Duc1302 »

Ich brau immer einen Clown mit rein…
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#138

Beitrag von Pivnice »

FlorianTH hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 19:56
§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 18:50
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Welches meinst du da?
Wat? Da gibt es mehrere? :Shocked
Die Spinnen doch die Rö...äh... Bayern! :Pulpfiction

Spaß beiseite; über die Zeit gab es mehrere? Oder gibt es aktuell parallel gültige Reinheitsgebote?
Deutsches versus Bayerisches Reinheitsgebot
Zum bayerischen Reinheitsgebot:
In allen Bundesländern außer Bayern ist es möglich, auf Antrag sogenannte besondere Biere, abweichend vom Reinheitsgebot herzustellen. In Bayern ist dies nicht möglich. Verstöße gegen dieses „Bayerische Reinheitsgebot“ werden vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit konsequent verfolgt.

viewtopic.php?p=530967#p530967
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#139

Beitrag von FlorianTH »

Pivnice hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 22:17
FlorianTH hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 19:56
§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 18:50

Welches meinst du da?
Wat? Da gibt es mehrere? :Shocked
Die Spinnen doch die Rö...äh... Bayern! :Pulpfiction

Spaß beiseite; über die Zeit gab es mehrere? Oder gibt es aktuell parallel gültige Reinheitsgebote?
Fragen & Antworten
Deutsches versus Bayerisches Reinheitsgebot

viewtopic.php?p=530967#p530967
Danke für die Verlinkung, das schaue ich mir in Ruhe an! :thumbup
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#140

Beitrag von §11 »

FlorianTH hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 19:56
§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 18:50
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 20:33 Natürlich nach dem Bairischen.
Welches meinst du da?
Wat? Da gibt es mehrere? :Shocked
Die Spinnen doch die Rö...äh... Bayern! :Pulpfiction

Spaß beiseite; über die Zeit gab es mehrere? Oder gibt es aktuell parallel gültige Reinheitsgebote?
Es gab zum einen über die Zeit mehrere, zum anderen ist die bayrische Landesordnung von 1516, auf die Duc1302 wahrscheinlich anspricht, genau genommen nicht die einizige Brauordnung die in "Bayern" 1516 galt, denn Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X regierten in Bayern- Burghausen, Bayern- Landshut, Bayern- München und Bayern- Straubing. Grob von Schwandorf im Norden, bis Kitzbühl im Süden und von Landsberg im Westen bis Schärding im Osten. Als Beispiel, das Hochstift Freising mit seinen Grafschaften und Besitzungen (Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ismaning, Burgrain und Isen) war nicht Teil des Herzugtums. Insgesamt also nicht in dem was wir heute als Bayern bezeichnen:
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#141

Beitrag von FlorianTH »

§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 22:34
Es gab zum einen über die Zeit mehrere, zum anderen ist die bayrische Landesordnung von 1516, auf die Duc1302 wahrscheinlich anspricht, genau genommen nicht die einizige Brauordnung die in "Bayern" 1516 galt, denn Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X regierten in Bayern- Burghausen, Bayern- Landshut, Bayern- München und Bayern- Straubing. Grob von Schwandorf im Norden, bis Kitzbühl im Süden und von Landsberg im Westen bis Schärding im Osten. Als Beispiel, das Hochstift Freising mit seinen Grafschaften und Besitzungen (Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ismaning, Burgrain und Isen) war nicht Teil des Herzugtums. Insgesamt also nicht in dem was wir heute als Bayern bezeichnen:
RHG Bayern.JPG

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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#142

Beitrag von §11 »

FlorianTH hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 22:37
§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 22:34
Es gab zum einen über die Zeit mehrere, zum anderen ist die bayrische Landesordnung von 1516, auf die Duc1302 wahrscheinlich anspricht, genau genommen nicht die einizige Brauordnung die in "Bayern" 1516 galt, denn Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X regierten in Bayern- Burghausen, Bayern- Landshut, Bayern- München und Bayern- Straubing. Grob von Schwandorf im Norden, bis Kitzbühl im Süden und von Landsberg im Westen bis Schärding im Osten. Als Beispiel, das Hochstift Freising mit seinen Grafschaften und Besitzungen (Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Ismaning, Burgrain und Isen) war nicht Teil des Herzugtums. Insgesamt also nicht in dem was wir heute als Bayern bezeichnen:
RHG Bayern.JPG

Cheers

Jan
Danke für die Aufklärung, Jan! :Drink
Im historischen Kontext sind Staaten, Länder und Grenzen maximal eine Momentaufnahme, was den Nationalstolz der heutigen Zeit noch absurder macht.

P.S.: Ich hab dazu auch einen Artikel im Zymurgy geschrieben. Ich schau mal ob der noch online ist.

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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#143

Beitrag von Pivnice »

§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 22:34 Als Beispiel, das Hochstift Freising
Hat der Fürstbischof ein freisingisches Reinheitsgebot erlassen ?
Müsste man mal in Weihenstephan erfragen.
Wo heute in München das Krankenhaus Bogenhausen steht, begann früher fremdes Territorium.
Ein eigener Staat, der sich zwischen 1294 und 1802 vor allem rund 30 Kilometer entlang der rechten Isarseite hinzog: Das Hochstift oder Fürstbistum Freising.
Das war Ausland. Mit Schlagbaum und unerlaubten Grenzübertritten.

Ehemalige Grenze des Hochstifts Freising in Weihenstephan
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gre ... ayern3.JPG
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#144

Beitrag von §11 »

Pivnice hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 23:00
§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 22:34 Als Beispiel, das Hochstift Freising
Hat der Fürstbischof ein freisingisches Reinheitsgebot erlassen ?
Müsste man mal in Weihenstephan erfragen.
Wo heute in München das Krankenhaus Bogenhausen steht, begann früher fremdes Territorium.
Ein eigener Staat, der sich zwischen 1294 und 1802 vor allem rund 30 Kilometer entlang der rechten Isarseite hinzog: Das Hochstift oder Fürstbistum Freising.
Das war Ausland. Mit Schlagbaum und unerlaubten Grenzübertritten.

Ehemalige Grenze des Hochstifts Freising in Weihenstephan
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gre ... ayern3.JPG
Davon ist schwer auszugehen das der Fürstbischof ebenfalls Brauordnung erlassen hat. Die früheste für Freising auf die ich Hinweise finden konnte, ist aus dem Jahre 1576, also jünger als die Bayrische Landesordnung. Allerdings sagt das erstmal gar nichts und, z.B. aus dem Hochstift Bamberg ist die Ungeldordnung von 1489 bekannt.

DIe bayrische Landesordnung von 1516 ist an sich nichts besonderes. Es gab sehr viele unterschiedliche Brauordungen vor ihr. Was sie ausmacht ist, das erstmalig eine Brauordnung für ein ganzes Staatsgebiet erlassen wurde
“Ganz besonders wollen wir, daß forthin allenthalben in unseren Städten und Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.”
Das ist das eigentlich bahnbrechende der Landesordnung und eben nicht der Einfluss auf das Bier. Da war das, heute vergessene, Sommerbrauverbot, das 1553 eingeführt wurde, und das, im Gegensatz zur Landesordung, bis in die 1850er unverändert galt, bis es 1863 endgültig aufgehoben wurde.

Cheers

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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#145

Beitrag von Pivnice »

§11 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 23:41 Da war das, heute vergessene, Sommerbrauverbot, das 1553 eingeführt wurde, und das, im Gegensatz zur Landesordung, bis in die 1850er unverändert galt, bis es 1863 endgültig aufgehoben wurde.
https://kraftbier0711.de/oktoberfestbier/
Do werd vielleicht a Schmarrn verzählt:
"Nach der Erfindung der Kältemaschine von Carl Linde, gab es ein Sommerbrauverbot in Bayern"
Hoffentlich läuft da nicht das ChatGPT-Trainingsprogramm drüber und manche Hobbybrauer übernehmen das als historischen Fakt.

Fakt: Der erste erfolgreiche Einsatz der Kältemaschine von Linde erfolgte 1877 in der Brauerei Dreher in Triest.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#146

Beitrag von HankSchrader »

Duc1302 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 19:41
HankSchrader hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 17:48
Duc1302 hat geschrieben: Donnerstag 26. September 2024, 19:50 Keins, denn braue nach REINHEITSGEBOT.
Das hatte ich auch geschrieben.
Warum?
Weil es mir schmeckt.
Du bist dir also im Umkehrschluss sicher, dass dir ein Bier, welches du nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut hättest, nicht schmecken würde? Das kannst du ja, ohne es probiert zu haben, nicht wirklich wissen.
Das Reinheitsgebot ist, so wie ich es gelernt habe, erlassen worden, um zu verhindern das giftige Substanzen verbraut werden, um Steuern leichter einzutreiben und damit höherwertiges Getreide als Gerste nicht zum Bier brauen, sondern zur Ernährung der Bevölkerung verwendet wird. Alle genannten Gründe sind heute obsolet.
Meiner bescheidenen Meinung nach kann man sehr gute Biere mit und ohne dieses Gebot brauen. Deshalb meine Frage nach dem "Warum".
Grüße Crazyalf
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#147

Beitrag von §11 »

HankSchrader hat geschrieben: Mittwoch 2. Oktober 2024, 14:33
Duc1302 hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 19:41
HankSchrader hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 17:48

Warum?
Weil es mir schmeckt.

Das Reinheitsgebot ist, so wie ich es gelernt habe, erlassen worden, um zu verhindern das giftige Substanzen verbraut werden, um Steuern leichter einzutreiben und damit höherwertiges Getreide als Gerste nicht zum Bier brauen, sondern zur Ernährung der Bevölkerung verwendet wird.
Das ist tatsächlich die Frage. Es gibt viele Hinweise das das in Realität kein vordergründiges Problem war. Es scheint sich hier eher um "Panikmache" zu sein, um die "Gefährlichkeit" von Grutbieren herauszustellen. IMHO ist man auf diesen Zug, im Rahmen der "Reinheit" des Bieres als Marketinginstrument, dankbar aufgesprungen.

Es gibt auch viele Hinweise das Wilhelm und Ludwig die Bierqualität, im Hinblick auf den Konsumenten, nicht wirklich das Hauptanliegen war. Es ging viel mehr darum das die schlechte Bierqualität in Bayern dieser Zeit, dazu führte das Bier aus dem Ausland importiert wurde (bekannt ist Bier aus Einbeck, Broyhan,...) Dabei gingen den Herzogen aber wichtige Einnahmen verloren.

Cheers

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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#148

Beitrag von Duc1302 »

[Warum?
[/quote]

Weil es mir schmeckt.
[/quote]

Du bist dir also im Umkehrschluss sicher, dass dir ein Bier, welches du nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut hättest, nicht schmecken würde? Das kannst du ja, ohne es probiert zu haben, nicht wirklich wissen.
Das Reinheitsgebot ist, so wie ich es gelernt habe, erlassen worden, um zu verhindern das giftige Substanzen verbraut werden, um Steuern leichter einzutreiben und damit höherwertiges Getreide als Gerste nicht zum Bier brauen, sondern zur Ernährung der Bevölkerung verwendet wird. Alle genannten Gründe sind heute obsolet.
Meiner bescheidenen Meinung nach kann man sehr gute Biere mit und ohne dieses Gebot brauen. Deshalb meine Frage nach dem "Warum".
[/quote]

Ich kam in meinem 40jährigen Berufsleben viel in der Welt herum und hatte dabei Gelegenheit, viele Biere in Europa und auch außerhalb kennenzulernen.
Klar kann man alles Mögliche in ein Bier mit reinkippen, aber ich mag halt nur Biere, die mit Malz, Hopfen, Wasser und Hefe gemacht sind.
In meine Biere kommt auch kein Zucker rein, denn ich karbonisiere mit Speise.
Daher lassen wir es an dieser Stelle einfach stehen, dass ich nach MEINEM Reinheitsgebot braue.
Jeder darf brauen was und wie er will, aber bitte hört auf, mich missionieren zu wollen.
Danke.

Kleine Anekdote: Ich saß 1988 mitten in Afrika (Niger) völlig allein an einer Openair-Bartheke und trank eine Flasche "Nigerbier". Da setzt sich ein Typ neben mich "schmeckt da mei Bier?". Es stellte sich heraus, dass er der Braumeister war der das Bier braut. Er kam kam aus Niederbayern und hatte seine Ausbildung in Weihenstephan absolviert. Geschmeckt hat sein Bier übrigens ausgezeichnet.
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#149

Beitrag von HankSchrader »

Duc1302 hat geschrieben: Mittwoch 2. Oktober 2024, 15:37 [Warum?
Weil es mir schmeckt.
[/quote]

Du bist dir also im Umkehrschluss sicher, dass dir ein Bier, welches du nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut hättest, nicht schmecken würde? Das kannst du ja, ohne es probiert zu haben, nicht wirklich wissen.
Das Reinheitsgebot ist, so wie ich es gelernt habe, erlassen worden, um zu verhindern das giftige Substanzen verbraut werden, um Steuern leichter einzutreiben und damit höherwertiges Getreide als Gerste nicht zum Bier brauen, sondern zur Ernährung der Bevölkerung verwendet wird. Alle genannten Gründe sind heute obsolet.
Meiner bescheidenen Meinung nach kann man sehr gute Biere mit und ohne dieses Gebot brauen. Deshalb meine Frage nach dem "Warum".
[/quote]

Ich kam in meinem 40jährigen Berufsleben viel in der Welt herum und hatte dabei Gelegenheit, viele Biere in Europa und auch außerhalb kennenzulernen.
Klar kann man alles Mögliche in ein Bier mit reinkippen, aber ich mag halt nur Biere, die mit Malz, Hopfen, Wasser und Hefe gemacht sind.
In meine Biere kommt auch kein Zucker rein, denn ich karbonisiere mit Speise.
Daher lassen wir es an dieser Stelle einfach stehen, dass ich nach MEINEM Reinheitsgebot braue.
Jeder darf brauen was und wie er will, aber bitte hört auf, mich missionieren zu wollen.
Danke.

Kleine Anekdote: Ich saß 1988 mitten in Afrika (Niger) völlig allein an einer Openair-Bartheke und trank eine Flasche "Nigerbier". Da setzt sich ein Typ neben mich "schmeckt da mei Bier?". Es stellte sich heraus, dass er der Braumeister war der das Bier braut. Er kam kam aus Niederbayern und hatte seine Ausbildung in Weihenstephan absolviert. Geschmeckt hat sein Bier übrigens ausgezeichnet.
[/quote]

Also von "missionieren" kann ja hier keineswegs die Rede sein, wenn ich frage warum du nur nach dem Reinheitsgebot braust oder? Und es hat auch niemand davon gesprochen das alles Mögliche rein gekippt werden soll! Allein schon das du den Begriff "Malz", verwendest, macht es z.b. schwierig, denn das könnte ja Weizenmalz sein. Zunächst war nämlich in Bayern nur Gerste erlaubt, später gab es regionale Modifikationen, wie zum Beispiel eben Weizen. Deshalb ist das Reinheitsgebot auch eher als ein Verbot zu sehen was nicht ins Bier darf, als eine Verpflichtung, was hinein darf (Quelle Bayerisches bier.de). Und das ist es, was mich persönlich daran zweifeln lässt, ob es noch zeitgemäß ist. Du kannst selbstverständlich danach brauen, wenn du möchtest. Das bleibt dir unbenommen, mich haben lediglich die Beweggründe interessiert.
Grüße Crazyalf
Fricky
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Re: Ist der Deutsche ein Bierbanause?

#150

Beitrag von Fricky »

:Sorry Allmählich zieht sich die Sache aber echt hin.
Von Ethik über Vorverurteilung, Pauschalisierung, Vielfalt, Einfalt, Prägung, Marktmacht, Missionieren bis hin zu Lobbyismus und Reinheitsgebot (an dem sich mal wieder alle festbeissen)
Ist doch eigentlich alles schon gesagt :zzz , aber scheinbar ( oder heisst es anscheinend?) noch nicht von jedem :Grübel
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